Einfach ein Smartphone fürs Kind kaufen und ihm in die Hand drücken? Das ist niemals eine gute Idee. Für einen sicheren Umgang mit dem Telefon müssen Eltern auch etwas tun, sich mit dem Gerät, den Möglichkeiten sowie Risiken ernsthaft auseinandersetzen und am besten gemeinsam auf „Entdeckungsreise“ gehen. Die Einrichtung eines Smartphones für Kinder ist keine Raketenwissenschaft, ein Handy für Kinder einzurichten schaffst Du als Vater jederzeit. Wir haben die kindgerechte Einrichtung eines Smartphones mit unseren Kindern durchgeführt und zeigen Euch hier die wichtigsten Schritte:
Spätestens dann, wenn Kinder lesen können und in der Schule mit Gleichaltrigen in Kontakt treten, kommt der Wunsch nach einem eigenen Telefon auf. Und das hat ja auch Vorteile: Eltern erreichen ihre Sprösslinge, sie können sich mitteilen, mit Freunden austauschen und natürlich ihre Lieblingsspiele zocken. Bis das möglich ist, gibt’s für die Eltern einiges zu tun. Los geht’s nach dem Kauf des Telefons mit der Einrichtung.
Handy für Kinder einrichten mit Google Family Link
Für Android-basierte Smartphones, die sich schon aufgrund attraktiver Einstiegspreise für Kinder eignen, empfiehlt sich die Software Google Family Link. Mit dieser kann das Telefon abgesichert werden. Auch erhalten Kinder auf ihr Alter abgestimmte Inhalte.
Das Smartphone kindersicher machen ist der wichtigste Aspekt, den Eltern zu Beginn erledigen sollten. Mit älteren Kids kann dies zusammen erledigt werden, was dem grundsätzlichen Verständnis für Groß und Klein sicherlich förderlich ist.
Wissenswert zum Thema:
- Google Familiy Link App einrichten
- Geeignete Handys für Kinder ab 10 Jahre
- Wie Kinder heute mit Medien umgehen
Was Väter ihren Kids zur Handy-Nutzung beibringen sollten
Schon bei der Konfiguration des neuen Telefons können Väter (und Mütter) ihren Kindern einiges mit auf den Weg geben. Denn ein Smartphone ist nicht nur ein Gadget für Spiel, Spaß und Freizeit, sondern auch ein Gerät, das gepflegt werden möchte. Und nicht nur das: Über mögliche Gefahren müssen Kids von Anfang an informiert sein.
Darauf sollte geachtet werden:
Wertschätzung: Ein Telefon, auch wenn es Kinder geschenkt bekommen, ist in der Regel teuer und möchte pfleglich behandelt werden. Kinder sollten verstehen, dass es keine Selbstverständlichkeit ist, ein Handy zu besitzen und es mit (teils monatlichen) Kosten verbunden ist. Sie sollten Verantwortung für ihr Smartphone übernehmen, es schützen und gut behandeln.
Alleskönner Smartphone: Eine Wertschätzung für das Handy schaffen Eltern auch dadurch, dass Kinder erkennen, was sie mit einem solchen Gerät anstellen können. Es ist eben nicht nur für YouTube und Games geeignet, es kann auch Fragen des Lebens beantworten, bei Hausaufgaben oder beim Lernen helfen, Musik abspielen und dergleichen.
Datenschutz und Sicherheit: Warum sollten Kinder ihre persönlichen Daten nicht einfach weitergeben? Welche Risiken sind nicht auszuschließen? Was tun bei Cyber-Mobbing und bedenklichen Inhalten? Wie sollte ein sicheres Passwort aussehen? Und wozu dienen SIM-PIN und Bildschirmsperre? All das sollten Eltern ihren Kindern mit auf dem Weg gehen. Und möglicherweise lernt man auch selbst noch etwas dazu.
Grenzen: Wie bei allen Aspekten der Kindererziehung gilt auch beim Handy für Kinder: Es gibt Grenzen, die sie am besten verstehen sollten. Eltern müssen verständlich erklären, wieso der Nachwuchs zum Beispiel nur eine Stunde pro Tag das Telefon nutzen darf oder weshalb der Zugriff auf bestimmte Inhalte nicht möglich ist.
Richtige Verhaltensweisen: Wie soll ein Kind auf seltsam erscheinende E-Emails oder unangemessene Zusendungen reagieren? Auch darüber sollten Eltern aufklären. Im Zweifel gilt immer, die Mutter oder den Vater zu informieren.
Smartphone-Pflege: Klar, damit haben auch Erwachsene ihre Probleme. Aber es ist dennoch sinnvoll Kindern zu zeigen, wie man nicht benötigte Medien löscht, die Wartungsfunktion des Handys startet, ggf. sogar ein Software-Update durchführt und Ordnung auf dem Telefon hält.
Wer ein Handy besitzt, muss für dieses auch Verantwortung übernehmen – und hier sind zweifelsohne Eltern gefragt, ein Gefühl für die Verwendung des Telefons zu vermitteln. Denn letztlich soll der Nachwuchs sicher mit dem Telefon umgehen können und Freude mit diesem haben.
Worauf Kinder (nicht) zugreifen sollten
Bevor Kinder endlich starten können, prüfen Eltern, ob das Handy gut geschützt ist. Sohn und Tochter sollten auf bestimmte Elemente nicht zugreifen können:
Kontaktliste: Auf vielen Telefonen lassen sich Rufnummern sperren. So wird verhindert, dass die Kontaktliste bearbeitet werden kann. Was einerseits nach Einschränkung klingt, hat den Vorteil, dass man so unerwünschte Anrufe und Kontakte vermeiden kann.
Social Media: Solange es sich vermeiden lässt, sollten Kinder keinen Zugang zu für sie ungeeignete soziale Netzwerke haben. Am besten ist es, diese Apps zu entfernen bzw. gar nicht erst zu installieren. Geht kein Weg um TikTok, YouTube und Co. vorbei, lassen sich viele dieser Apps auch mit Jugendschutzfiltern und eingeschränkten Modi versehen.
Apps: Dank Google Family Link kontrollieren Eltern auch das App-Angebot und verhindern (versehentliche) Käufe im Google Play Store. Zu Beginn sollten Käufe grundsätzlich nicht möglich sein. Im Store unter „Authentifizierung für Käufe erforderlich“ legt man ein Passwort fest, um In-App-Käufe zu vermeiden.
Datennutzung: Ist das Telefon zu Beginn nur für die Verwendung zu Hause gedacht, kann die Datennutzung deaktiviert und dafür nur das heimische WLAN eingeschaltet werden. Ansonsten gilt auch hier: Ein Verständnis dafür schaffen, was sich hinter einem Datenvolumen verbirgt und dieses ggf. begrenzt ist.
Browserverlauf: Google Family Link ermöglicht es, den Browserverlauf (und den Verlauf von YouTube) zu speichern sowie das Löschen zu verhindern. Eltern sehen bei Bedarf ein, wonach ihre Kinder gesucht haben.
Die besten Smartphone-Apps für Kinder
Was gerade bei Kindern hoch im Kurs ist, kann sich von einer Woche auf die nächste ändern. Aber es gibt sozusagen die Dauerbrenner-Apps, die auf den meisten Handys nicht fehlen dürfen:
Anton: Eine der beliebtesten Lern-Apps für Deutsch, Mathematik, Englisch und andere Fächer. Sämtliche Inhalte sind kostenlos, die optionale Plus-Mitgliedschaft bietet weitere Vorzüge wie Offline-Nutzung.
Crossy Road: Die moderne Variante von Frogger erfreut sich seit Jahren großer Beliebtheit.
Cut the Rope: Kids füttern ein Monster mit Bonbons. Das macht auch den Eltern Spaß.
Duolingo ABC: Englisch lernen für Kinder auf spaßige und farbenfrohe Art und Weise.
Kahoot!: Viele Quizspiele aus zahllosen Bereichen vermitteln spielerisch Wissen.
Lego Life: Die Kinder-Community im Stil eines sozialen Netzwerkes biete zahlreiche Challenges, Spiele und Abenteuer.
Minecraft: Der Klassiker lässt Kinder Welten erschaffen.
ScratchJr & Scratch: Spielerisch Programmieren lernen und Spiele selbst entwerfen.
World of Goo: Ein faszinierendes, Physik-basiertes Knobel- und Puzzlespiel für die ganze Familie.
YouTube Kids: Kindgerechtes Video-Streaming, das sich auch über Family Link steuern und „kontrollieren“ lässt.