Ich bin als Vater überfordert

Mann

Wie passiert es das Du als Mann zwischen Familie, Frau, 2 Kinder und Beruf überfordert bist?

Dein Leben ist schon länger anders, als Du es Dir vorstellst. Du arbeitest den ganzen Tag und abends wenn Du nachhause kommst schreien die Kinder und Deine Frau verlangt auch noch Deine Mitarbeit im Haushalt – So gern würdest Du ein wenig zur Ruhe kommen, mit den Kindern noch eine Stunde spielen oder einfach nur auf die Couch fallen?

Das passiert vielen Vätern, in den meisten Fällen ist es zwar nur eine Phase, diese tritt besonders dann auf wenn die Kinder noch klein sind.  Aber Du solltest jetzt etwas ändern:

junger Vater grübbelt
Vater sein zuviel © imagesetc – Fotolia.com

, denn wenn diese Phase aber länger anhält, Wenn Du den Ansprüchen Deiner Partnerin nicht mehr gerecht wirst und auch Eure Paarbeziehung nicht mehr funktioniert wirst Du immer deprimierter und unzufriedener werden. Hinzu kommt das es meist auch mit der Beziehung zu den Kindern nicht rund läuft – Du fühlst Dich jetzt auch noch als Vater überfordert.

Für den Vater zuviel:  Beruf, Familie und Kindern überfordern!

Symptome, Ursachen und Wege aus der Krise

Zeit mit Deiner Partnerin bleibt wenig und der Gedanke an Hobbys hat keinen Platz im Terminkalender. Deine Partnerin ist unzufrieden und macht Dir Vorwürfe. Euer Sexualleben findet kaum noch statt. Du fühlst Dich als Mann überfordert. So beschreiben immer mehr Väter ihre Situation. Sie bringen die Aufgaben des Lebens nicht mehr unter einen Hut. Die Unzufriedenheit äußert sich in Aggression gegen Kinder und Partnerin oder Depression. Dafür gibt es Gründe – und Wege, das Leben zurück in die Spur zu bringen.

Überforderung – Der Tag erscheint als Tretmühle

Das Aufstehen am Morgen fällt Dir schwer und Deine Laune ist auf einem Tiefpunkt. Am Frühstückstisch nerven Dich Deine Kinder. Geringfügige Differenzen machen Dich wütend und Du bist froh, aus dem Haus zu kommen. Du denkst daran, welche unangenehmen Aufgaben Dich heute im Job erwarten. Es fällt Dir schwer, Deine Arbeit gut zu erledigen. Am Abend zieht es Dich nicht nach Hause. Du bist müde und mögliche Auseinandersetzungen mit Deinen Kindern und Deiner Partnerin stehen wie ein Berg vor Dir. Du gehst ins Bett mit dem Gefühl des Versagens und der Angst vor der Zukunft. Ähnlich geht es vielen Männern, wie mehrere Studien in letzter Zeit belegen.

Warum sich der Vater überfordert fühlt

Eine Forsa-Studie aus dem Jahr 2014 zeigt die Dinge auf, die Väter belasten. Gesellschaftliche Normen liegen mit 39 Prozent an erster Stelle. 32 Prozent der Väter sehen ihre eigenen Ansprüche als Hauptgrund. Weitere Ursachen wie Medien, Lehrer, die Familie oder Freunde und Bekannte erreichen zwischen zwölf und 15 Prozent. Nur 23 Prozent der Väter fühlen sich von nichts gestresst.

Väter und Mütter sehen die Dinge unterschiedlich

Erstaunliche Ergebnisse dokumentiert die Studie, wenn es um die Erwartung der Eltern an die Kindererziehung geht. 67 Prozent der Mütter denken, es seien beide gleich stark verantwortlich – 85 Prozent der Väter nennen dies als ihr Ziel. Damit stellen Väter Erwartungen an sich selbst – die sich als zu hoch herausstellen und fühlen sich als Mann überfordert. In der Realität sagen 63 Prozent der Männer, sie seien in gleichem Maße wie die Partnerin an der Erziehung beteiligt. Ihre Partnerinnen bestätigen dies zu 36 Prozent.

Vater sein – Anspruch und Wirklichkeit klaffen weit auseinander

Als moderner Vater ist es Pflicht, sich genauso wie die Partnerin an den familiären Aufgaben zu beteiligen. Das ist eine gesellschaftliche Norm. Viele Väter machen sie zu ihrem persönlichen Anspruch. Der lässt sich nicht vollständig erfüllen. Mehr als 60 Prozent der befragten Väter der Forsa-Studie glauben, oft oder gelegentlich den eigenen Ansprüchen nicht gerecht zu werden. Es entsteht das Gefühl, als Vater überfordert zu sein und zu versagen.

Was zeichnet einen guten Vater aus?

Die Antworten  der Kinder – Was für Sie ein guter Vater ist, sehen so aus:

  • der Papa soll Zeit für mich haben
  • er soll mit mir spielen
  • Stets einen Rat wissen
  • nicht böse sein nach einem Streit,
  • immer zu ihnen halten,
  • Vorbild sein,
  • viel mit ihnen unternehmen.

Für Väter stehen andere Dinge im Vordergrund. Für die Hälfte der Befragten ist es entscheidend, ihrem Kind das Gefühl zu geben, am wichtigsten zu sein. Sie sind entschlossen, eigene Bedürfnisse hinter die des Kindes zurückzustellen. Außerdem planen sie, beruflich wegen der Kinder kürzerzutreten.

Die Realität sieht anders aus: Die meisten Väter fahren das volle Programm: Karriere im Job, Freizeit mit den Kindern und vorbildlicher Ehemann. Um das alles zu schaffen, bräuchte der Tag 48 Stunden.

Ärger mit der Partnerin und als Mann überfordert

Die Konsequenz von zu hohen Anforderungen an Dich selbst und in der Folge durch Stress im Job und mit den Kindern ist vielfach ein Paarproblem. Das Zusammenleben gestaltet sich mit zwei Kindern anders als früher. Deine Partnerin fühlt sich ebenfalls überfordert. Die gemeinsame Zeit zu zweit ist weniger. Probleme anzusprechen und auszudiskutieren ist vielfach nicht die größte Stärke von Männern. Partnerinnen, die das Gespräch suchen, laufen gegen eine Wand. Dann fühlst Du Dich als Vater und als Mann überfordert.

Ein weiteres Problem ist ebenfalls nicht wegzudiskutieren: Als überforderter Vater bist Du nicht mehr der Mann, den Deine Frau früher schätzte. Zeigst Du Dich über längere Zeit als Partner und Mann überfordert, endet das Verständnis. Die Beziehung gerät in die Krise. Es ist höchste Zeit, Auswege zu suchen.

Der Weg aus dem Dilemma:

Sorge gut für Dich: wenn es Dir gutgeht – geht es auch anderen gut mit Dir

Die Grundlage für alle Tipps, die noch folgen, ist eine einfache Erkenntnis: Sorge gut für Dich. Dann bist Du fähig, für die Menschen gut zu sorgen, die Dir nahestehen. Denk darüber nach, welche konkreten Gründe es gibt, dass Du Dich als Vater überfordert fühlst. Ist es der gesellschaftliche Druck? Sind es Deine eigene Ansprüche? Mach Dir klar, dass Du Deine Aggressionen oder Depressionen auf Deine Kinder überträgst. Eine wichtige Erkenntnis lautet: Niemand ist perfekt. Viele andere Väter machen es schlechter als Du!

Der erste Schritt: Nimm Dir eine Auszeit

Eine Auszeit wirkt im Kleinen und im Großen. Im Kleinen heißt das, für ein paar Minuten das Zimmer zu verlassen, wenn die Kinder nerven. Luftholen oder ein Spaziergang machen den Kopf frei. Danach lässt sich ein Konflikt leichter beilegen. Im Großen bedeuten Auszeiten, sich einen halben oder ganzen Tag freizuschaufeln. Den nutzt Du beim ersten Mal, um zu planen: Wie ändere ich meinen Tagesablauf? Wie verändere ich meine Arbeitsbelastung? Was tue ich, um meiner Partnerin wieder näherzukommen? Was ändere ich, damit ich mich gut fühle?

Auszeiten gehören zum Leben eines Vaters wie die vielen Pflichten, die er hat. In den folgenden Auszeiten – Großeltern oder Babysitter passen auf die Kinder auf – verbringst Du Zeit mit Deiner Partnerin, Du gehst zum Sport oder nimmst Dein lange vernachlässigtes Hobby wieder auf. Der Effekt wird verblüffend sein: Du löst Spannungen mit nervigen Kindern souverän. Der Grund ist, dass die Kinder nicht nerven, sondern Dir das so vorkam.

Gute Planung ist der Schlüssel zum Erfolg

Ein Kennzeichen des überforderten Vaters ist, dass er nichts planen kann, da die Probleme ihn Tag und Nacht einholen. Beende diesen Zustand des Kontrollverlusts. Plane Deinen Tag im Kleinen. Du findest viele Dinge, die Du effizienter gestalten kannst, die Dir Zeit sparen oder auf die Du verzichten kannst. Plane außerdem langfristig: Wie sieht mein Leben in zehn Jahren aus?

Welche Träume habe ich und wie verwirkliche ich sie? Diese Planungen betreibst Du nicht allein. Nimm Deine Partnerin mit ins Boot und beteilige Deine Kinder daran.

Die Dinge aus anderem Blickwinkel betrachten

Setze Dich mit „Leidensgenossen“ zusammen. Oft ist es hilfreich als überforderter Vater, über seine Probleme zu reden. So ergeben sich neue Perspektiven. Andere Väter haben andere Ansichten oder bereits Lösungen gefunden. Hör Dir ihre Ratschläge an und übernimm für Dich, was passt.

Rechtzeitig Hilfe von außen holen

Überfordert zu sein als Mann oder Vater hält niemand ewig aus. Ein typisches Männerverhalten ist, solche Schwierigkeiten allein lösen zu wollen. Andernfalls fürchten sie, als schwach oder unfähig zu gelten. Versuche es anders und erzähle Deiner Umgebung von den Schwierigkeiten. Du wirst viel mehr Respekt ernten als Ablehnung.

Zögere nicht, Dich an Stellen für Erziehungs- oder Eheberatung zu wenden. Falls Du Probleme hast, Deine Aggressionen zu beherrschen, wende Dich an Deinen Hausarzt. Er vermittelt Dir geeignete Therapie-Möglichkeiten. Fühlst Du Dich depressiv, kontaktiere unverzüglich einen Spezialisten. Ein Burn-out droht, den Du mit rechtzeitiger Hilfe abwendest.

Fazit: Eine Überforderung als Vater lässt sich abwenden

Immer mehr Männer fühlen sich in ihrer Rolle als moderner Vater überfordert. Ursachen sind gesellschaftliche Vorgaben, in erster Linie jedoch zu hohe Anforderungen an sich selbst. Bist Du von diesem Problem betroffen und fühlst Dich als Mann überfordert, unternimm alles, um die Kontrolle zurückzuerlangen. Sieh ein, dass kein Vater perfekt sein muss. Plane Dein Leben mit Deiner Familie, dass genug Zeit für alle vorhanden ist. Und beachte den wichtigsten Grundsatz: Sorge zuerst dafür, dass es Dir gut geht – dann gibst Du dieses Gefühl automatisch an Deine Kinder weiter.

weiterführend:

http://www.eltern.de/public/mediabrowserplus_root_folder/PDFs/studie2015.pdf

https://www.elternimnetz.de/kinder/erste_lebensjahr/wut.php

http://www.train-your-personality.com/de/blog/ich-bin-ueberfordert-0054/

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