Die 10 besten Haustiere für Kinder: Aufwand, Kosten und Verantwortung

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Eignet sich ein Hund für Kinder? Foto Copyright: romrodinka

Der Wunsch nach einem eigenen Haustier kommt bei vielen Kindern schon ab 4 Jahre und löst nicht bei allen Eltern Jubelschreie aus.  Es kommen Zweifel an der Reife der Kinder auf. Ist der Nachwuchs schon fähig, sich dauerhaft um das Tier zu kümmern? Viele Gründe sprechen unabhängig davon für einen tierischen Familienzuwachs. Das Zusammenleben mit Haustieren stärkt das Immunsystem und das Verantwortungsbewusstsein des Kindes. Die enge Bindung fördert die sozialen Kompetenzen, was sich positiv aufs Gemüt auswirkt. Welche Tiere sich für Kinder als Haustiere ab welchem Alter am besten eignen, finden interessierte Eltern hier.

Eignet sich ein Hund für Kinder? Foto Copyright: romrodinka

Haustiere für Kinder das müssen Eltern wissen

  • Ein Tier ist kein Geschenk: Viele Haustiere erwecken den Anschein, dass sie zum Schmusen und Kuscheln einladen. Daher sollten Eltern darauf achten, dass Kinder diese nicht wie leblose Stofftiere behandeln. Sie sind fühlende Wesen, die ängstlich und auch aggressiv sein können. Kann der Nachwuchs nicht einschätzen, was das Tier zulässt, kommt es zu brenzligen Situationen.
  • Allergien beachten: Tiere mit Fell können Allergien auslösen. Eine Alternative sind Reptilien und Vögel.
  • Wissen verschaffen: Vor der Anschaffung informieren sich Familien umfassend über die Pflege und Haltung des Tiers. Gemeinsam verteilen Eltern mit ihren Kindern die anfallenden Aufgaben.

Ab welchem Alter eignet sich ein Haustier?

  1. Ab 4 Jahren: Kinder übernehmen schon kleine Aufgaben beim Füttern von Vögeln oder Fischen.
  2. Ab 6 Jahren: können Kinder schon eigenständig Betreuen, Füttern und Reinigen von Kleintieren, wie Kaninchen, Hamster oder Meerschwein.
  3. Ab 8 Jahren können Kinder sich eigenständig um ein „eigenes Haustier“ kümmern.
  4. Ab 12 Jahren, sind Kinder reif genug eigenständig einen Hund oder eine Katze zu versorgen.

Mein Tipp als Vater zum richtigen Haustier in der Familie:

Die beliebtesten Haustiere für Kinder von 4 bis 12 Jahre

1. Die Katze als Kuschelhaustier

Katzen sind stubenrein, pflegeleicht und beschäftigen sich mit sich selbst. Da die Tiere sehr eigen sind, sind sie nicht immer zum Kuscheln und Spielen aufgelegt. Ungewünschte Annäherungsversuche quittieren sie mit Kratzen und Beißen. Sie springen auf Möbel und zerkratzen die Einrichtung. Je nach Rasse werden sie bis zu 20 Jahre alt.

Katzen und Kinder, Copyright: famveldman

Das sollten Eltern beachten:

Eine Katze ist eine Anschaffung fürs Leben. Familien finden vor dem Kauf heraus, welchen Ansprüchen diese genügen sollte. Ist ein verschmuster Kater, der mit den Kindern spielt und sich liebevoll auf der Couch an den Halter schmiegt die richtige Wahl? Oder kommt eine unabhängige Katze eher infrage, weil diese auch ein paar Stunden allein zurechtkommt? Viele Rassen wie Russisch Blau benötigen für die artgerechte Haltung einen Artgenossen. Daher sollte ausreichend Platz vorhanden sein.

Katzen haben feines Haar, das sich gerne auf Textilen legt. Es kann Allergien auslösen. Als „eigenes“ Haustier eignen sie sich ab 12 Jahren.

Aufwand des Kindes und der Eltern bei der Katzenhaltung:

Aufgaben

Kinder

Eltern

täglich

  • Wassernapf reinigen und mit frischem Wasser befüllen
  • Fressnapf reinigen und mit Trocken- oder Nassfutter befüllen
  • das Tier beschäftigen, mit ihm spielen
  • tägliches Kämmen bei Langhaarrassen
  • Reinigung der Katzentoilette
  • Kontrolle des allgemeinen Gesundheitszustandes und des Fressverhaltens
  • Fütterung und Pflege des Tieres durch das Kind überwachen
  • Staub saugen, um Tierhaare zu entfernen

gelegentlich

 

  • Check-up beim Tierarzt und Impfungen
  • Krallenpflege

Katzen als Haustiere im Check:

Anschaffungskosten: Zuchtkatzen je nach Rasse: 600 bis 6.000 Euro – aus dem Tierheim: Vermittlungsgebühr 25 bis etwa 250 Euro
Kosten der Ausstattung: 150 bis 200 Euro
Welches Zubehör brauche ich: Katzentoilette, Katzenstreu, Futter- und Trinknäpfe, Katzenbett, Kratzbaum
monatliche Kosten: 30 bis 50 Euro
Aufwand: hoch
Kuschelfaktor: abhängig vom Charakter
Lebenserwartung: bis zu 20 Jahre

2. Kaninchen

Diese Tiere benötigen einen großen Käfig und regelmäßigen Auslauf. Hochheben und Herumtragen mögen Kaninchen nicht. Sie werden etwa 10 Jahre alt und benötigen täglich Heu und frisches Gemüse. Geeignet sind die Haustiere für Kinder ab acht Jahren.

Kaninchen und Kinder
Kaninchen Copyright: anatoliiSushko bigstockphoto

Das sollten Eltern beachten:

Kaninchen leben zu zweit oder in Gruppen zufriedener. Übergewicht oder Herz-Kreislauf-Probleme sind seltener als bei einzeln gehaltenen Tieren. Mit Geduld gelingt es, die Kaninchen zu zähmen, sodass sie aus der Hand fressen und sich streicheln lassen. In Gefangenschaft erzeugen Kaninchen laute Geräusche, die im Kinderzimmer stören. Um zu erkennen, wann das Haustier seine Ruhe braucht oder bereit ist, Streicheleinheiten zu empfangen, ist es ratsam, sich mit dessen Körpersprache vertraut zu machen.

Ein Kaninchen benötigt ausreichend Freilauf, sei es in einem eigenen Zimmer, in einem Außengehege oder in der Wohnung. Da die Nager mit Vorliebe alles anknabbern, eliminieren Eltern vor dem Kauf die Gefahrenquellen.

Aufwand des Kindes und der Eltern bei der Kaninchenhaltung:

Aufgaben

Kinder

Eltern

täglich

  • Wassernapf reinigen und mit frischem Wasser befüllen
  • Heu auffüllen
  • Füttern
  • Kot- und Urinstellen beseitigen
  • neue Streu einfüllen
  • Staubsaugen, um Kaninchenhaare zu entfernen
  • Fressverhalten und Gesundheitszustand überprüfen
  • Pflege und Fütterung überwachen

gelegentlich

 

  • Käfig einmal pro Woche komplett reinigen
  • Impfungen und Check-up beim Tierarzt
  • Krallen schneiden

Kaninchen als Haustiere im Check:

Anschaffungskosten: 50 bis 70 Euro (mitunter kastriert)
Kosten der Ausstattung: etwa 400 Euro für die Haltung im Innengehege
Welches Zubehör brauche ich: Käfig, Futter- und Trinknäpfe, Heu und Heuraufe, Kleintierstreu
monatliche Kosten: ca. 30 bis 40 Euro für zwei Kaninchen
Aufwand: hoch
Kuschelfaktor: hoch
Lebenserwartung: bis zu 10 Jahre

3. Der Familienhund

Hunde sind beliebte Spielgefährten für Kinder ab sechs Jahren. Für den sicheren Umgang empfiehlt sich der Besuch einer Hundeschule. Ab dem Grundschulalter können sie allein mit ihnen Gassi gehen. Die Tiere brauchen dreimal am Tag Auslauf. Sie nehmen viel Zeit in Anspruch und sind nicht gerne allein. Im Idealfall haben Besitzer einen eigenen Garten. Abhängig von der Rasse werden Hunde bis zu 16 Jahre alt. Verantwortungsvolle Eltern kalkulieren mit ihren Kindern die hohen anfallenden Kosten für: Futter, Tierarzt und Hundehaftpflichtversicherung.

Unser Familienhund, Foto: Mario Foerster

Das sollten Eltern beachten:

Der Kauf eines Familienhundes sollte wohlüberlegt sein, da die Tiere eine hohe Lebenserwartung haben. Ein Hund benötigt viel Aufmerksamkeit und ausgiebige Pflege. Er sollte liebenswert, zutraulich, gutmütig und stressresistent sein. Hat der Familienhund ausreichend Platz, fühlt sich dieser wohl. Wichtig ist, dass jüngere Kinder nie allein mit dem Hund sind oder ohne Erwachsene Gassi gehen. Kommt es zu einer brenzligen Situation, zum Beispiel beim Aufeinandertreffen mit einem Artgenossen oder bedrängt der Nachwuchs den Vierbeiner, kann das schlimm ausgehen.

Hunde sind nicht für die Alleinverantwortung unter 14 Jahren geeignet. Geeignete Rassen sind kleinere Hunde wie Malteser, Bolonka, Shihtzu.

Aufwand des Kindes und der Eltern bei der Hundehaltung:

Aufgaben

Kinder

Eltern

täglich

  • Futter- und Trinknapf reinigen und auffüllen
  • mit dem Hund spielen
  • Bürsten bei Fellwechsel
  • mehrmals täglich Gassi gehen
  • Staubsaugen, um Hundehaare zu entfernen
  • Gesundheitszustand überprüfen
  • Pflege und Fütterung überwachen

gelegentlich

  • ein- bis zweimal die Woche kämmen und bürsten

 

  • Impfungen und Check-up beim Tierarzt

Hunde als Haustiere im Check:

Anschaffungskosten: je nach Rasse 500 bis 2.000 Euro
Kosten der Ausstattung: 250 bis 400 Euro
Welches Zubehör brauche ich: Transportbox, Fress- und Futternapf, Halsband mit Leine, Trocken- und Nassfutter
monatliche Kosten: ca. 30 bis 200 Euro (je nach Größe)
Aufwand: sehr hoch
Kuschelfaktor: abhängig von Rasse und Charakter mittel bis hoch
Lebenserwartung: bis zu 16 Jahre

 

Unser Bolonka als Welpe Foto: Mario Förster

Ratten sind sehr reinliche Tiere, Copyright: OlgaMir

4. Ratten und Mäuse

Diese Tiere leben gerne in der Gruppe und benötigen viel Auslauf in großen Gehegen. Sie eignen sich für Kinder ab acht Jahren.

Das sollten Eltern beachten:

Ratten und Mäuse sind hochsoziale Tiere. Damit diese gesund bleiben und sich artgerecht verhalten, leben Ratten und Mäuse mit mehreren Artgenossen zusammen. Ihr Lebensalter ist auf wenige Jahre begrenzt. Vor allem Ratten leiden im Alter häufiger unter Erkrankungen, die hohe Tierarztkosten verursachen. Da Ratten und Mäuse viel Bewegungsfreiheit brauchen, benötigen die Nager einmal pro Tag Auslauf. Mit etwas Geduld werden die Nager zahm, lassen sich füttern oder krabbeln auf die Schulter. Mäuse stillen den Bewegungsdrang gerne im Laufrad. Bei der Anschaffung bedenken Eltern, dass Ratten und Mäuse reine Beobachtungstiere sind. 

Aufwand des Kindes und der Eltern bei der Rattenhaltung:

Aufgaben

Kinder

Eltern

täglich

  • Futter- und Trinknapf reinigen und auffüllen
  • Kot- und Urinstellen entfernen
  • Streu auffüllen
  • Gesundheitszustand und Fressverhalten überprüfen
  • Fütterung überwachen

gelegentlich

  • Gehege umbauen
  • Spielzeug basteln

 

  • ein- bis zweimal pro Woche Käfig und Gegenstände reinigen

Ratten als Haustiere im Check:

Mäuse Anschaffungskosten: 5 bis 10 Euro pro Maus
Ratten Anschaffungskosten: 10 bis 20 Euro pro Farbratte
Kosten der Ausstattung: 150 bis 200 Euro (für Ratten bis zu 300 Euro)
Welches Zubehör brauche ich: Gehege, Futter- und Trinknäpfe, Versteckmöglichkeiten, Schlafhäuschen
monatliche Kosten: ca. 30 bis 200 Euro (je nach Größe)
Aufwand: mittel
Kuschelfaktor: gering
Lebenserwartung: Mäuse etwa 1,5 bis 2,5 Jahre, Ratten ca. 2 bis 3 Jahre

5. Frettchen und Chinchillas

Aufgrund der anspruchsvollen Haltung und Pflege eignen sie sich für Kinder ab zehn Jahren. Sie knuddeln nicht gerne und reagieren bei Bedrängnis mit einem Biss.

Adulte Griechische Landschildkröten Foto: Mario Förster

6. Landschildkröten

Diese Tiere eignen sich nicht zum Kuscheln und Herumtragen. Schildkröten benötigen viel Platz und Auslauf. Im Winter halten die zu den Reptilien gehörenden Tiere ihren Winterschlaf in einem separaten Kühlschrank. Die Haustiere fressen Fertigfutter, Sepiaschale, grüne Wiesenpflanzen und Wiesenkräuter. Bei guter Pflege können sie mehr als 100 Jahre alt werden.

Das sollten Eltern beachten:

Landschildkröten sind Beobachtungstiere, die sich aufgrund ihrer Größe zur Haltung in großen Außengehegen eignen. Da die Schildkröten sich nur bei etwa 35 °C wohlfühlen, benötigen die Kriechtiere in der kühleren Jahreszeit einen warmen Unterschlupf mit Wärmelampen, viel Licht und einer zusätzlichen UV-Lampe. Nehmen Kinder die Tiere hoch, empfinden die Landschildkröten das als Stress, der dazu führen kann, dass das Reptil erkrankt.

Hier haben wir ausführlich erklärt wie gut Landschildkröten für Kinder geeignet sind.

Aufwand des Kindes und der Eltern bei der Schildkrötenhaltung:

Aufgaben

Kinder

Eltern

täglich

  • Reinigen und Auffüllen der Futter- und Trinknäpfe sowie der Badeschal
  • Heu auffüllen
  • Entfernen von Kot- und Futterresten
  • Futter- und Gehegepflanzen wässern
  • Gesundheitscheck und Überwachung des Fressverhaltens
  • Fütterung überwachen

gelegentlich

  • Futterpflanzen nachsäen

 

  • Bodengrund bei starker Verschmutzung austauschen
  • Check-up beim Arzt vorm Winterschlaf
  • Winterschlaf überwachen

Landschildkröten als Haustiere im Check:

Anschaffungskosten: 80 bis 120 Euro
Kosten der Ausstattung: 250 bis 400 Euro
Welches Zubehör brauche ich: Gewächshaus, Wärmelampe, UV-Lampe, Futterpflanzen, Muttererde
monatliche Kosten: ca. 20 Euro
Aufwand: mittel
Kuschelfaktor: gering
Lebenserwartung: etwa 35 bis 120 Jahre

 

Meerschweinchen
Meerschweinchen als Hautier für Kinder, Copyright: alkitanapa

7. Meerschweinchen

Die flauschigen Tiere verleiten zum Kuscheln, mögen es jedoch nicht, herumgetragen und hochgenommen zu werden. Meerschweinchen benötigen einen großen Käfig und regelmäßigen Auslauf. Die Haltung erfolgt paarweise oder in Gruppen. Die Haustiere werden im Schnitt fünf bis acht Jahre alt. Wie Kaninchen ernähren sie sich von viel Frischfutter und Heu. weiterlesen: Meerschweinchen für Kinder

8. Hamster

Aufgrund ihrer Größe und des kuscheligen Fells wirken Hamster wie perfekte Haustiere für Kinder. Da sie jedoch viel Schlaf benötigen und nachtaktiv sind, werden sie schnell uninteressant und strapazieren die Nerven. Fühlen sie sich bedroht, beißen sie zu. Daher eignen sie sich vorrangig für Jugendliche und Erwachsene.

9. Wellensittiche und Kanarienvögel

Kleine Kinder haben wenig Freude an Vögeln, da sie sich nicht zum Kuscheln eignen. Ältere Heranwachsende sollten wirkliches Interesse daran haben, sich mit ihnen zu beschäftigen. Hinzu kommt die aufwendige Reinigung des Käfigs. Die Tiere freuen sich über:

  • Trocken- und Nassfutter,
  • die Gelegenheit, ab und zu durchs Zimmer zu fliegen

Mit etwas Geduld werden Wellensittiche und Kanarienvögel zu zahmen Spielgefährten. Empfehlenswert ist die paarweise Haltung in einer Voliere. Die Haustiere werden mehr als zehn Jahre alt.

10. Reptilien

Reptilien benötigen eine intensive Pflege und können gefährlich werden. Daher eignen sie sich vorwiegend für Erwachsene und verantwortungsbewusste Kinder ab 14 Jahren.

Häufige Fragen zum Haustier für Kinder

 
Welches Haustier eignet sich für Kinder ab acht Jahre?

Meerschweinchen und Kaninchen sind unkompliziert zu halten, sodass achtjährige Kinder deren Pflege zu einem großen Teil übernehmen können.

Welche größeren Hunderassen eignen sich für Familien?

Für Familien eignen sich die menschenfreundlichen und anpassungsfähigen Labradore und Golden Retriever sowie Labradoodle und die kinderlieben, geduldigen Berner Sennenhunde.

Eignen sich Reptilien für Kinder?

Bei der Reptilienhaltung ist Sachkunde gefragt, denn nur so gewährleisten Eltern eine gefahrenlose, artgerechte Haltung.

 

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