Babys und der Lärm an Silvester

Baby an Silvester
Baby an Silvester, Copyright: Anna Kraynova - bigstockphoto

Die meisten Menschen freuen sich auf Silvester – feucht-fröhliche Partys, leckeres Essen und natürlich das Feuerwerk an Mitternacht. Etwas Besonderes wird der 31.12. für all jene Familien, die zum ersten Mal mit ihrem Baby dieses Fest begehen. Bekommen die Kleinen etwas von dem Lärm mit? Sollen sie miteinbezogen werden oder besser von dem Trubel fern gehalten werden? Als Faustregeln sollte für Babys gelten, dass der Lärm in ihrer Umgebung noch durch Sprechgeräusche in Zimmerlautstärke übertönt werden können sollte – ein Argument dagegen, die Kleinen mit nach draußen zum Böllerschießen zu nehmen. Einige Kinder sind auch deutlich lärmempfindlicher als andere.

Baby an Silvester
Baby an Silvester, Copyright: Anna Kraynova – bigstockphoto

Babys Gehör in der Silvesternacht,  Wovor sich viele Eltern fürchten:

Generell gilt, dass das Gehör von Babys viel geräuschempfindlicher ist als das von Erwachsenen. Allerdings sind Neugeborene noch ziemlich resistent gegen Lärm, da sich in ihren Ohren teilweise noch Fruchtwasser befindet und die Hörfähigkeit somit eingeschränkt ist. Nach wenigen Tagen jedoch sind die Ohren frei von Fruchtwasser. In den ersten Lebensmonaten reagieren Babys jedoch nicht in der Weise auf Lärm, wie es Erwachsene tun, da ihre Hörschwelle etwa 40 bis 50 Dezibel über der von Erwachsenen liegt. In den ersten Lebensjahren sinkt diese Schwelle kontinuierlich und im Alter von drei Jahren sind Kinder genauso lärmempfindlich wie Erwachsene.

Babys können – abgesehen von menschlichen Stimmen – Geräusche aus ihrer Umgebung noch nicht richtig einordnen und reagieren häufig verunsichert, was sich beispielsweise in Weinen oder Unruhe äußern kann. Je lauter die Geräusche, umso heftiger können die Reaktionen der Kleinen ausfallen.

Wie viel Lärm vertragen Babys?

Laute Geräusche in Form von Knallerei können das kindliche Gehör schädigen, in der Regel kommt es aber nicht zu langfristigen Beeinträchtigungen. In diesem Zusammenhang spielt vor allem auf die sogenannte Lärm-Zeit-Beziehung eine Rolle, so der Pädaudiologe Rainer Schönweiler. Das bedeutet: Je länger unangemessener Lärm auf das Gehör einwirkt, umso wahrscheinlicher kommt es zu einer Schädigung, da die Haarzellen im Innenohr irgendwann überbeansprucht sind. Schönweiler spricht von einem Zeitraum von mehreren Stunden, in denen die Ohren diesem Lärm ausgesetzt sind. Für die Silvesternacht empfiehlt der Experte dringend einen entsprechenden Gehörschutz für Babys und Kleinkinder, wenn sie draußen beim Böllerschießen mit dabei sind.

Am 31.12. gilt übrigens eine erweiterte Toleranzgrenze in Sachen Lärmbelästigung, allerdings sollten die Nerven von Nachbarn und Anwohnern nicht überstrapaziert werden. Gegenseitige Rücksichtnahme ist geboten, gerade auch, wenn Familien mit kleinen Kindern oder ältere Menschen im Haus wohnen.

Um laute Geräusche von draußen einzudämmen hilft es schon viel, Fenster und Türen zu schließen, die Knallerei nimmt man dann deutlich gedämpfter wahr. Nach etwa einer Stunde wird es auf den Straßen normalerweise auch ruhiger, insbesondere in Wohngebieten. Auf den Feiermeilen und großen Plätzen der Innenstädte geht es selbstredend noch länger laut zu. Gerne wird in den Wohnungen nach dem Feuerwerk noch ausgiebig bei lauter Musik weitergefeiert. Anwohner sollten bedenken, dass die Partymusik auf Zimmerlautstärke reguliert werden sollte, um niemanden im Schlaf zu stören.

Soll man mit Babys in die Silvesternacht reinfeiern?

Je jünger das Baby, umso unproblematischer ist es, sie in die Silvesterfeierlichkeiten zu integrieren, da sie in dieser Altersphase ohnehin noch sehr viel schlafen und ihre Hörempfindlichkeit wie bereits erwähnt noch nicht ganz so ausgeprägt ist wie bei Erwachsenen. Sind die Babys aber bereits ein halbes Jahr oder älter, ist es sicherlich besser, sie bei Zeiten ins Bett zu bringen, statt sie bis Mitternacht wachzuhalten. Nicht nur, dass sie durch die Böller und das Feuerwerk erschreckt werden, von dem sie ohnehin noch nichts haben, da sie es visuell noch nicht wahrnehmen können. Außerdem wirken sich laute Musik und große Menschenmengen nicht gerade positiv aus, da es die Kleinen schlicht nicht gewohnt sind und sich nicht selten gerade in der sogenannten »Fremdelphase« befinden; d.h. sie reagieren äußerst sensibel auf alles Neue und Unbekannte. Muten Sie Ihrem kleinen Wonneproppen also bitte nicht zu viel zu.

Wenn kleine Kinder einmal eingeschlafen sind, wachen sie in der Regel auch später nicht auf, selbst wenn draußen munter geknallt wird. Das liegt an ihrem festen Schlaf, was schon viele Eltern erfreulich festgestellt haben. Die Kleinen rechtzeitig Schlafen zu legen bedeutet übrigens nicht, sie nicht vorher in die Silvesterfeierlichkeiten miteinzubinden, indem sie am leckeren Essen teilnehmen oder bei lustigen Spielen mit dabei sind – schließlich dürfen auch sie merken, dass Silvester ein besonderes Fest ist.

 

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