TikTok für Kinder – Altersfreigabe, Gefahren und unsere Elternstrategien

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TikTok Tanz jugendlicher Mädchen, Copyright: Iryna Imago

TikTok gehört bei Kindern und Jugendlichen neben Instagram und Facebook zu den erfolgreichsten sozialen Netzwerken. Beliebt ist die Kurzvideo-App vorrangig bei Jugendlichen. Das liegt an der Vielzahl positiver Inhalte, die Nutzern Freude bringen und deren Kreativität inspirieren. Eine Altersfreigabe verhindert, dass Kinder Beiträge sehen, die nicht für ihre Augen bestimmt sind. In unserem umfassenden Ratgeber erfahren Eltern alles rund um TikTok, ab welchem Alter sich TikTok eignet, welche Gefahren durch TikTok drohen, wie Eltern die TikTok-Nutzung ihrer Kinder überwachen können. und welche Maßnahmen die Nutzung sicherer machen.

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TikTok Tanz jugendlicher Mädchen, Copyright: Iryna Imago

TikTok für Kinder: Das Wichtigste in Kürze

  • Der Videodienst TikTok erlaubt das Teilen, Erstellen und Kommentieren von kurzen Videos. Die Verbreitung der Clips ist auch über Instagram und Facebook möglich. Besonders beliebt ist die App bei Kindern und Jugendlichen.
  • Laut Nutzungsbedingungen müssen Kinder in Deutschland mindestens 13 Jahre alt sein, um TikTok zu verwenden. Verschiedene Einschränkungen machen die Nutzung für Minderjährige sicherer.
  • Nach dem Aktivieren stellen Eltern gemeinsam mit dem Kind im „begleitenden Modus“ die Kontaktmöglichkeiten, die erlaubte Bildschirmzeit und den Filter des „For You“-Feeds ein.

Unsere Meinung zu TikTok

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Mario Förster

Viele Pädagogen sind sich einig: Bei der beliebten Video-Plattform TikTok kommt der Kinderschutz zu kurz. Zwar hat der Betreiber in der Vergangenheit einige Verbesserungen getroffen, trotzdem finden sich zahlreiche jugendgefährdende Inhalte. Hierbei handelt es sich größtenteils um Challenges, bei denen Jugendliche um die Anerkennung Gleichaltriger im Netz buhlen. Ein paar der krassesten Aktionen hat der MDR zusammengefasst, darunter die Blackout-Challenge, bei der Teenies sich vor der Kamera strangulierten, bis sie ohnmächtig wurden. Ein Wettbewerb, bei dem es um Leben und Tod geht. Darum ist es umso wichtiger, den Aktivitäten des Nachwuchses im Internet zu folgen und Hilfestellung zur achtsamen Nutzung von Social Media zu geben.

Ab welchem Alter dürfen Kinder TikTok nutzen?

TikTok hat die digitale Welt im Sturm erobert und die Aufmerksamkeit von Millionen von Nutzern auf der ganzen Welt erregt, insbesondere die der jüngeren Generation. Obwohl es eine faszinierende Plattform für kreative Ausdrucksformen und den Austausch von Trends bietet, ist es auch ein Medium, das besondere Sorgfalt und Aufsicht erfordert, insbesondere wenn es um Kinder geht.

Um TikTok zu nutzen, müssen Minderjährige das Einverständnis ihrer Eltern einholen. Die Nutzungsbedingungen sehen vor, dass Anwender mindestens 13 Jahre alt sein müssen, um sich Inhalte auf der Videoplattform anzusehen. Verschiedene Altersfreigaben schützen Kinder vor den Gefahren der Internetnutzung. Mehr dazu erfahren Interessierte in unserem Beitrag zu WLAN im Kinderzimmer.

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Was müssen Kinder bei TikTok beachten

Kinder müssen beim Umgang mit TikTok einige Dinge beachten. Sie sollten sich bewusst sein, dass alles, was sie posten, von Millionen von Menschen gesehen werden kann, es sei denn, sie setzen ihr Konto auf „privat“. Sie sollten keine persönlichen Informationen teilen und keine Herausforderungen oder Trends nachahmen, die gefährlich sein könnten. Kinder müssen auch verstehen, dass nicht jeder, den sie online treffen, ihre besten Interessen im Sinn hat und dass es in Ordnung ist, jemanden zu blockieren oder zu melden, der sie belästigt.

Altersfreigaben auf TikTok, um Kinder zu schützen

Der Anbieter stellt die Konten von Kindern zwischen 13 und 15 Jahren automatisch auf „privat“. Dadurch haben Nutzer die Möglichkeit, selbst zu entscheiden, wer ihnen folgen darf und wer in den Genuss kommt, Videos anzuschauen und zu kommentieren.

Um Jugendliche zwischen 16 und 17 zu schützen, unterliegen deren TikTok-Konten verschiedenen Einschränkungen. Livestreams sind nicht verfügbar, die Funktionen „Stitch“ und „Duett“ nur mit Freunden verwendbar. Andere Nutzer können Videos von Minderjährigen nicht herunterladen.

Gut zu wissen: Besteht der Verdacht, dass der Nutzer das zulässige Mindestalter noch nicht erreicht hat, behält sich TikTok vor, das Konto unter Berücksichtigung des Jugendmedienschutzes zu sperren. Sollte hier ein Fehler vorliegen, haben Betroffene die Möglichkeit, Widerspruch einzulegen. Kommt es wiederholt zu Unstimmigkeiten oder verstößt der Anwender massiv gegen die Richtlinien, meldet TikTok das Vergehen der zuständigen Justizbehörde.

TikTok-Nutzung im begleitenden Modus

Um Kinder vor sensiblen Inhalten zu schützen und die Nutzung von TikTok zu überwachen, empfiehlt sich das Aktivieren des „begleitenden Modus“. Dadurch verbinden Erziehungsberechtigte ihr Konto mit dem des Nachwuchses.

Eltern nehmen in ihrem Account verschiedene Einstellung für das Kinder-Konto vor, darunter die tägliche Nutzungsdauer und die Kontaktmöglichkeiten. Der eingeschränkte Modus filtert Erwachseneninhalte heraus, sodass Nutzer nur altersgerechte Inhalte anschauen können.

So richten Eltern den begleitenden Modus auf TikTok ein:

  1. Die TikTok-Konten von Elternteil und Kind öffnen und den nachfolgenden Schritten gemeinsam folgen.
  2. In der TikTok-App auf Profil im unteren rechten Bildrand tippen. Danach auf das Balken-Menü im oberen rechten Bildteil gehen.
  3. „Einstellungen und Datenschutz“ auswählen.
  4. Weiter zu „Inhalte und Anzeige“ scrollen. „Begleitender Modus“ auswählen.
  5. Nutzer des jeweiligen Kontos auswählen (Elternteil oder Teenager). Im Anschluss auf „Weiter“ tippen.
  6. Auf dem Bildschirm des Elternteils erscheint ein QR-Code, den das Kind mit seinem Smartphone einscannt.
  7. Nun wählt das Kind „Verbinden“, um die beiden Accounts zu koppeln.
  8. Tippen Eltern in der App auf das verbundene Konto, nehmen diese diverse Einstellungen für das Kinder-Konto vor.

Welche Gefahren drohen Kindern auf TikTok

Es gibt mehrere Gefahren, denen Kinder auf TikTok ausgesetzt sein könnten. Die offensichtlichste ist die Exposition gegenüber unangemessenen Inhalten. Trotz der Bemühungen von TikTok, solche Inhalte zu moderieren, können Kinder auf explizite Videos, Sprache oder Hassreden stoßen. Es besteht auch die Gefahr von Cybermobbing, Online-Grooming und die mögliche Weitergabe von persönlichen Informationen. Schließlich kann die App zu exzessivem Bildschirmgebrauch und Sucht führen.

Wie sollten Eltern TikTok bei Kindern überwachen

Eltern können die TikTok-Nutzung ihrer Kinder überwachen, indem sie die Einstellungen und Kontrollen der App nutzen. TikTok hat eine „Family Safety Mode“-Funktion eingeführt, die Eltern erlaubt, die Screentime zu begrenzen, den Zugriff auf Direktnachrichten zu beschränken und zu steuern, welche Art von Inhalten im „Für dich“-Feed angezeigt werden. Es ist auch wichtig, dass Eltern mit ihren Kindern über die Risiken der Online-Welt sprechen und ihnen beibringen, wie sie sicher online agieren können.

10 interessante Fakten zu TikTok für Eltern

  1. TikTok war die am häufigsten heruntergeladene App im Jahr 2020.
  2. Die durchschnittliche TikTok-Nutzer verbringt fast 52 Minuten pro Tag in der App.
  3. Die meisten TikToker posten oder schauen Videos, während sie auf der Toilette sitzen.
  4. Es gibt mehr als 35 TikTok-Videos, die mehr als eine Milliarde Aufrufe haben.
  5. Die meisten TikTok-Nutzer können den Renegade-Tanz ausführen, auch wenn sie im Schlaf sind.
  6. TikTok hat über 1 Milliarde aktive Nutzer weltweit.
  7. Über 90% der TikTok-Nutzer nutzen die App mehrmals täglich.
  8. TikTok ist in mehr als 150 Ländern und in 75 verschiedenen Sprachen verfügbar.
  9. Die Gesamtzahl der auf TikTok verbrachten Minuten beläuft sich auf über eine Billion.
  10. Die Mehrheit der TikTok-Nutzer ist unter 30 Jahre alt.

TikTok wurde 2016 von Zhang Yiming gegründet und ist ein Produkt von ByteDance, einem in Peking ansässigen Technologieunternehmen. Die App war ursprünglich als „Douyin“ für den chinesischen Markt bekannt und wurde ein Jahr später international als „TikTok“ eingeführt. Heute ist sie eine der beliebtesten Social-Media-Plattformen der Welt.

Unser Fazit

Die Nutzungsbedingungen von TikTok sehen vor, dass Kindern unter 13 Jahren die Nutzung der App untersagt ist. Das heißt jedoch nicht, dass sie sich daran halten. Mit ein paar Klicks laden Kinder die Applikation herunter und verwenden diese unter Angabe eines falschen Geburtsdatums. Um das zu vermeiden, sollten Eltern eine Kindersicherung einrichten, die Downloads verhindert.

Quellen und Nützliche Links:

 

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