Seit 20 Jahren begeistert die Call of Duty-Reihe Millionen Spieler und Spielerinnen weltweit. Viele Eltern fragen sich ab wann oder ob sie ihre Kinder überhaupt Call of Duty spielen lassen sollen und wie die Altersfreigabe der Games rund um COD sind: Für uns und den Gesetzgeber ist klar, für Kinder sind die Shooter nichts. Aufgrund massiver Gewaltdarstellungen solltest du deinen Kids Alternativen anbieten.
Altersfreigabe Call of Duty – Ab wann ist COD freigegeben?
Ganz klar, Call of Duty ist ab 18 Jahren, dennoch manches scheint sich nie zu ändern: Schon als 2003 der erste Teil von Call of Duty erschien, strahlte er auch auf ein junges Publikum eine gewisse Faszination aus. Die Entwickler erschufen ein actiongeladenes Weltkriegs-Epos ganz im Stil großer Hollywood-Blockbuster. Das zog in den Bann, war aber nie für Kinder und Jugendliche gedacht. Die meisten der mittlerweile 26 Spiele erhielten von der Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) keine Jugendfreigabe. Das rote USK18-Siegel klebt damit auf nahezu allen Packungen der Call-of-Duty-Spiele.
Darum ist Call of Duty für Kinder ungeeignet:
Spielerinnen und Spieler wählen bewusst Waffen aus, mit denen sie Kontrahenten erschießen müssen – um selbst zu überleben. Explizite Gewaltdarstellungen, das bewusste Töten in einem hohen Tempo und vor allem die intensive Inszenierung aus der Ego-Perspektive sind Elemente, die nicht für das Gehirn eines Kindes geeignet sind. Aber auch moralisch fragwürdig ist die Verherrlichung des Krieges und das aktive Eliminieren der anonymen „Bösen“. Blut, im Sterben liegende Menschen, Verwendung von Giftgas und Drohnen – so etwas sollten nur Volljährige zu Gesicht bekommen.
Ein weiterer Aspekt ist der populäre und motivierende Mehrspielermodus: Dein Kind schießt indirekt auf echte Personen bzw. deren virtuelle Abbilder.
Warum begeistert Kinder Call of Duty trotzdem?
Es ist sicherlich nicht nur der Reiz des Verbotenen, warum sich Kinder für Call of Duty interessieren. Vielmehr schlüpfen Spielerinnen und Spieler in die Haut eines starken Helden, der gegen Terroristen oder Nazis vorgeht – man ist also auf der Seite des Guten und verteidigt entsprechende Werte. Dazu gesellt sich die kinoreife Inszenierung im Stil eines explosiven Actionfilms. Das ist faszinierend, das ist berauschend, packend und spannend. Kinder haben das Gefühl, eine Situation zu kontrollieren und die Macht über etwas (Waffe, Gegner, Spielwelt) zu haben – das ist anregend und fesselnd.
Ein weiterer Aspekt, häufig bei Jungs: Kinder testen ihre Grenzen aus, möchten sich vor Freunden behaupten und prahlen. Zusätzlich kann ein Shooter hilfreich sein, eigene Emotionen zu bewältigen und zu verarbeiten.
Es sei betont: Der kurze Konsum solcher gewaltdominierenden Medien führt nicht zwangsläufig zu psychischen Schäden. Auch ein Realitätsverlust, bei dem (ältere) Kinder nicht zwischen Realität und Spiel unterscheiden können, ist unwahrscheinlich. Der Gegner ist ein mit Taktik zu bezwingendes Objekt – diese Abstraktion funktioniert nur im Spiel. Und das ist Kindern sehr wohl bewusst. Dennoch sollten Eltern und Erziehungsberechtigte dringend vermeiden, Jungen und Mädchen Call of Duty zur Verfügung zu stellen. Denn langes Spielen solcher Gewaltspiele fördert Aggression, vermittelt falsche Weltbilder (Gewalt als Lösung für Probleme) und kann auch zu einer emotionalen Überforderung oder gar einer Angst vor der realen Welt führen.
Was Eltern zusätzlich beachten sollten
Wenn Kinder kein Call of Duty zocken dürfen, finden sie möglicherweise andere Wege. Besonders beliebt sind hier Let’s Plays bei YouTube oder Livestreams bei Twitch und Co. Das heißt: Zuschauen, statt spielen. Eltern sollten bedenken, dass Kids bei diesen Art des passiven Konsums ebenfalls mit der Gewalt konfrontiert werden. Andererseits kann ein gemeinsam geschautes Let’s Play auch den Erwachsenen verdeutlichen, wieso sich der eigene Nachwuchs so sehr für Call of Duty begeistert.
Eltern sollten die Altersempfehlungen der USK ernsthaft berücksichtigen. Wenn ein Call of Duty eine 18er-Freigabe erhalten hat, dann nicht ohne Grund. Ein solches Spiel richtet sich an Erwachsene und junge Menschen, die auch eine geistige Reife erreicht haben.
Wenn das eigene Kind mit dem Argument „…aber mein Klassenkamerad spielt doch auch Call of Duty…“ kommt, solltest du misstrauisch werden und ggf. den Kontakt zu anderen Eltern suchen. Solche kleinen Lügen sind gerade bei Spielen nicht unüblich und zielen darauf, Call of Duty spielen zu dürfen.
Alternativen zu COD aufzeigen
Ist Call of Duty tabu, bleibt bei deinem Sohn oder deiner Tochter trotzdem der Wunsch, den Shooter spielen zu wollen. Vielleicht ist es aber möglich, das Kind für ein anderes Game zu begeistern, das im gleichen Genre angesiedelt ist. Aber auch hier ist wichtig zu wissen: Shooter für jüngere Kinder gibt’s keine relevanten, Kinder sollten 12 Jahre oder älter sein für Titel wie:
- Fortnite: Actiongeladener Shooter im Comic-Stil und keinen ausschweifenden Gewaltdarstellungen.
- Journey To The Savage Planet: Interessantes Science-Fiction-Abenteuer in einer farbenfrohen Welt.
- Paladins: Team-basierter Fantasy-Shooter mit ungewöhnlichen Schauplätzen.
- Splatoon: Kunterbunte Ballerei für Nintendo Switch – durchaus auch für Kinder unter 12 Jahren geeignet.
Und: Es gibt auch viele andere spannende Genres, die dein Kind erkunden kann. Vielleicht gemeinsam mit dir?