Wann können sich Babys drehen? Das sagt der Kinderarzt:

Wann können sich Babys drehen
Babys dreht sich vom Rücken auf den Bauch. Copyright: denisfilm bigstockphoto

Auf dem Weg in die Welt: Wann können sich Babys vom Rücken auf den Bauch drehen?

Du legst Dein Baby auf den Spielteppich und gehst rasch in die Küche, um Dir ein Glas Wasser zu holen. Als Du zurück ins Wohnzimmer kommst, schaust Du zweimal hin. Dein Kind hat sich sein Lieblingsspielzeug geangelt und liegt fröhlich glucksend auf dem Bauch, obwohl Du es doch gerade auf dem Rücken strampelnd zurückgelassen hattest.

In die Freude über den neuen Entwicklungsschritt mischt sich ein Gefühl der Erleichterung, dass Du Deine Tochter oder Deinen Sohn nicht auf der Couch abgelegt hast. Säuglinge im ersten Lebensjahr entwickeln sich einfach viel zu schnell.

Wann können sich Babys drehen
Babys dreht sich vom Rücken auf den Bauch. Copyright: denisfilm bigstockphoto

Wann können sich Babys auf die Seite drehen?

Die meisten gesunden Säuglinge lernen in einem Alter zwischen drei und sieben Monaten sich zu drehen. Bei ersten Versuchen dreht sich ein Baby vom Rücken oder vom Bauch auf die Seite und rollt wieder zurück in die Ausgangsposition.

Schlanke Kinder haben es da etwas leichter als rundliche Wonneproppen.

Es folgt die Drehung vom Bauch auf den Rücken und zum Schluss lernt Dein Kind, sich vom Rücken alleine auf den Bauch zu drehen. Manche Säuglinge halten sich nicht an den Plan und schaffen die Drehung von der Rücken- in die Bauchlage zuerst. Unterschätze Dein Baby nie und lege es immer an einem sicheren Platz ab, denn die erste schwungvolle Drehung kann früher kommen, als Du denkst!

Wann sich Babys drehen können, lässt sich nicht auf einen genauen Zeitpunkt festlegen.

Aus Drehen wird Rollen

Schon Babys wissen sehr genau, was sie wollen und mit zunehmendem Alter auch wo sie hinwollen. Sobald das Drehen klappt, fühlt sich Dein Kind in seiner Selbstständigkeit bestärkt und ist motiviert, seinen Aktionsradius ständig zu erweitern. Gestern hat es sein Lieblingsspielzeug durch eine geschickte Drehung auf den Bauch erreicht.

Heute liegt das Auto vielleicht weiter weg. Was nun? Einige Säuglinge werden jetzt kreativ und entwickeln ihre ganz eigene Art der Fortbewegung.

Sie drehen sich so oft um ihre Längsachse, bis sie dort angekommen sind, wo sie hin möchten. Sie rollen durch die Gegend. Mit der Zeit sind sie so geschickt, dass sie rollend ganz beachtliche Strecken in der Wohnung zurücklegen. Deine lautstark geäußerte Begeisterung feuert Dein Baby noch zusätzlich an. Es strahlt über das ganze Gesicht, wenn es ihm gelungen ist, sein Ziel ganz alleine zu erreichen.

Die motorische Entwicklung im ersten Lebensjahr (Durchschnittswerte der Meilensteine)

  • Geburt: Das Neugeborene kann seine Extremitäten bewegen und den Kopf wenden.
  • Drei Monate: Der Säugling kann seinen Kopf alleine kontrollieren.
  • Sechs Monate: Dein Baby kann sich aktiv drehen.
  • Neun Monate: Der Säugling kann frei sitzen.
  • 12 Monate: Dein Kind kann alleine stehen und an Möbeln entlang gehen.

Wann sich Babys drehen können hängt auch von ihrem Wesen ab

Die Natur ist umsichtig und alle Entwicklungsschritte Deines Babys ergeben zusammen einen Sinn. Fängt Dein Kind an sich zu drehen und weiter fortzubewegen, beginnt auch das Phänomen Trennungsangst.

Je nachdem wie neugierig oder vorsichtig ein Säugling veranlagt ist, wird er sich weiter von Papa und Mama entfernen oder eher in der Nähe der Eltern bleiben.

Die Trennungsangst und das Fremdeln sorgen dafür, dass ein Baby nicht in Gefahr gerät, weil es seinem Erkundungsdrang ungebremst nachgeben kann. Dein Kind wird sich immer rückversichern, ob Du noch in Sichtweite bist. Auch wenn es heute keine Säbelzahntiger mehr vor dem Höhleneingang trifft, gibt es genügend andere Gefahren. Wenn Du das nächste Mal genervt bist, weil Du nicht mehr alleine auf die Toilette gehen kannst, erinnere Dich an diesen Zusammenhang. Die Phase geht auch ganz bestimmt schneller vorbei, als Dir lieb ist.

Tipp für Eltern

Ein kleiner Tipp zum Schluss

Erfreue Dich an Deinem Kind und seiner Entwicklung. Versuche Dich nicht auf den Konkurrenzkampf einzulassen, der schon in manchen Krabbelgruppen entbrennt. Welches Baby dreht sich zuerst, wer krabbelt schon, und so weiter. Jedes Baby hat sein eigenes Tempo und seine ganz individuellen Talente. Wenn Du Dir Sorgen machst, weil sich alle Säuglinge um Dich herum drehen und nur Dein Baby seinen Popo nicht hochbekommt, sprich Euren Kinderarzt darauf an. Mit großer Wahrscheinlichkeit wird er Deine Bedenken zerstreuen können.

Quellenangaben:

  • Thomas Baumann, Atlas der Entwicklungsgeschichte: Vorsorgeuntersuchung von U1 bis U10/J1, Georg Thieme Verlag, Stuttgart 2015
  • Christian Speer, Manfred Gahr, Pädiatrie, Springer Medizin Verlag Heidelberg, 2005
  • Schönau et al., Pädiatrie integrativ, Konventionelle und komplementäre Therapie, Urban & Fischer, München 2005

 

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