Vom Kind zum Erwachsenen: Wie lange dauert die Pubertät?
Türenknallen ewige Diskussionen über das Aufräumen, das Ausgehen oder die Kleidung – diese Aspekte verbinden Eltern mit der Pubertät ihrer Kinder. Daher fragen sich viele von ihnen, wann die schwierige Phase im Leben der Sprösslinge endet. Bei Jungen und Mädchen kann sich der Übergang von der Kindheit zum Erwachsenenalter unterschiedlich auswirken.
Zudem spielen genetische Veranlagungen und der individuelle Charakter beim Verlauf der Pubertät eine wesentliche Rolle. In der Regel unterteilt sich der Lebensabschnitt in unterschiedliche Phasen, wobei das spätpubertäre Stadium die Endphase darstellt. Das Alter der Kinder liegt in dem Fall zwischen 15 und 17 Jahren. Wann die Pubertät aufhört, bemerkst Du daran, dass sich die Lebenssituation deutlich entspannt.
Wann hört die Pubertät bei Mädchen und Jungen auf?
Nährt sich die Pubertät dem Ende, sprechen die Erziehungswissenschaftler von der spätpubertären Phase, die ab dem 15. Lebensjahr beginnt. Wie lange die Pubertät dauert, hängt jedoch von mehreren Faktoren ab. Beispielsweise entscheidet die Ernährung über den Verlauf des Übergangs von der Kindheit ins frühe Erwachsenenalter. Durch den Verzehr kalorienreicher Kost fängt die Vorpubertät bereits vor dem zehnten Lebensjahr an. Der Umstand führt dazu, dass die Sprösslinge der Kindheit schneller entwachsen. Bei ihnen setzt die Spätpubertät beispielsweise bereits mit 14 Jahren ein.
Zudem belegt die Studie: „Psychosocial antecedents of variation in girls‘ pubertal timing: maternal depression, stepfather presence, and marital and family stress“, dass emotionaler Stress die Pubertät beeinflusst. Die Publikation erschien im Jahr 2000 und stammt von Ellis BJ und Garber J.
Sobald die spätpubertäre Phase beginnt, bemerkst Du, dass Dein Nachwuchs sich emotional entspannt. Die Auseinandersetzungen mit den Erziehungsberechtigten nehmen ab. Der Grund besteht darin, dass die Jugendlichen die Veränderungsprozesse ihres Körpers und der Psyche akzeptieren und besser verstehen. Sie fühlen sich in der Rolle des jungen Erwachsenen zunehmend wohl und nehmen die Eigenverantwortung, die damit einhergeht, ernst. Zu den charakteristischen Verhaltensweisen von pubertierenden Teenagern zählt:
- das Abnabeln von der Familie,
- das offene Austragen von Konflikten,
- Meinungsverschiedenheiten mit den Eltern,
- die Suche nach der eigenen Persönlichkeit,
- eine emotionale Distanz zu den Bezugspersonen
- und Stimmungsschwankungen.
Neigt sich die Pubertät dem Ende zu, kommt es zum Abschwächen der Symptome. Dies liegt auch daran, dass die Eltern die neue soziale Rolle des Kindes tolerieren. Entwickelt sich Dein Nachwuchs zu einem Erwachsenen, akzeptierst Du, dass er Sexualität erlebt und seine eigene Meinung bildet. „Wann hört die Pubertät auf?“, fragen vorrangig Erziehungsberechtigte, deren Schützlinge sie mit einem starken Konfliktpotenzial konfrontieren. Speziell bei Familien mit einer engen Eltern-Kind-Bindung kommt es zu lautstarken Streits.
Das resultiert aus der Angst der Eltern, die Sprösslinge in die Eigenständigkeit zu entlassen. Oftmals fürchten Mutter und Väter die Komplikationen, die auf den Nachwuchs zukommen. Hierbei beweist eine Meinungsverschiedenheit – beispielsweise über den Alkoholkonsum – die Fürsorge der Bezugspersonen. Tritt die Spätpubertät ein, bedeutet das jedoch nicht, dass Eltern und Kinder sämtliche Konflikte beilegen. Die Veränderung besteht vorwiegend im Verhalten der Jugendlichen, die ihre Meinung sachlich vertreten und Argumente vorbringen.
Wie lange dauert die Pubertät bei Mädchen?
In der Regel beginnt die pubertäre Phase bei Mädchen bereits zwischen dem neunten und elften Lebensjahr. Sie durchleben die körperliche und seelische Veränderung „schneller“ als Jungen, sodass sie ebenfalls eher das Stadium der Spätpubertät erreichen. Die starken Stimmungsschwankungen nehmen merklich ab. Ebenso bemerken die Mütter, dass die Töchter vermehrt ihre Nähe suchen. Statt Machtkämpfen, die typisch für die Hochphase der Pubertät sind, fragen die Kinder nach dem Rat der Mutter. Beispielsweise interessieren sie sich für Tipps zum Führen einer Beziehung oder zur Familiengründung.
Vom Kind zum Mann – wann hört die Pubertät bei Jungs auf?
Im Durchschnitt zeigen Jungs mit zehn bis zwölf Jahren die ersten Anzeichen der Pubertät. Aufgrund des späteren Einsetzens endet der Übergang von der Kindheit zum Erwachsensein später als bei Mädchen. Oftmals beginnt die Spätpubertät bei Söhnen erst ab dem 17. Lebensjahr. Du bemerkst, dass Dein Nachwuchs in dieser Zeit zu einem unkontrollierbaren Verhalten neigt. Vertraut er sich einer Bezugsperson an, wählt er den Vater als Ansprechpartner.
Beispielsweise fragt Dich Dein Sohn nach Ratschlägen im Umgang mit Mädchen. Interessanter für Jungen erweist sich jedoch die Suche nach einem „Adrenalin-Kick“. Die Entwicklung der Gehirnstrukturen funktioniert bei Jungen anders als bei ihren Altersgenossinnen. Hierbei spielt das Belohnungssystem im Hirn eine wesentliche Rolle. Dein Nachwuchs versucht, den Ausstoß von Endorphinen zu verstärken, beispielsweise durch Sport oder den Konsum von Alkohol oder anderer Substanzen.
Die Pubertät und die Adoleszenz
Endet die Pubertät, beginnen die Jugendlichen, sich ihren Eltern mehr zu öffnen. Sie suchen aktiv den Kontakt zur Familie und zeigen Interesse an gemeinsamen Unternehmungen. Dennoch besteht die Möglichkeit, dass auch nach der Spätpubertät Konflikte entstehen. Das liegt an dem Umstand, dass die Pubertät die körperliche Reifung der Sprösslinge definiert. Sie endet, sobald der Körper des Schützlings zur sexuellen Reproduktion und Befruchtung fähig ist. Das geschieht zwischen dem 15. und 18. Lebensjahr der Teenager. Jedoch geht die psychosoziale Reifung der Jugendlichen weiter.
Der Prozess nennt sich in der Fachsprache Adoleszenz. In der Regel setzt sie zum gleichen Zeitpunkt wie die Pubertät ein. Ihr Ende erreichen die Jugendlichen, wenn sie die Fähigkeit besitzen, die Rolle eines Erwachsenen zu übernehmen. Gesetzlich besteht die Volljährigkeit ab 18 Jahren, jedoch existieren individuelle Unterschiede in der geistigen Reife der Schützlinge.
Tipps, wie Du Dich während der Spätpubertät verhältst
Entspannt sich das Verhältnis zwischen Deinem Nachwuchs und Dir, weißt Du, dass sich die Pubertät ihrem Ende nähert. Hierbei gilt es weiterhin, dem Kind Verständnis und Rückhalt entgegenzubringen. Obwohl die Jugendlichen zu einem ausgeglichenen Verhalten neigen, fühlen sie sich in einigen Situationen unsicher und überfordert. Sie suchen den Rat ihrer Eltern, wobei sie oftmals nonverbal um Unterstützung bitten. Beobachtet Dich Dein Kind bei einer bestimmten Tätigkeit aufmerksam, versucht es beispielsweise, diese durch Nachahmung zu erlernen.
Du erleichterst dem Nachwuchs den Prozess, indem Du ihn in Deine Handlungen einbeziehst. Ebenso besteht für die Eltern am Ende der Pubertät die Option, die Schützlinge auf ihre Zukunftspläne anzusprechen. Gemeinsam mit den Erziehungsberechtigten überlegen die Jugendlichen, welche beruflichen Aussichten auf sie zukommen. Wie lange die Pubertät dauert, erkennst Du zudem an der Eigenverantwortung Deines Kindes. Beginnt es, sein selbstständiges Leben zu planen, startet das Erwachsensein.