Was soll aus meinem Kind werden? Diese Frage stellen sich Eltern tagtäglich. Hierbei steht nicht die spätere Karriere oder die Zukunftsplanung der Sprösslinge im Vordergrund. Stattdessen überlegen sich viele Eltern wie sich die Persönlichkeit des Kindes entwickelt soll -Wie aus Ihrem Kind ein autarker bewußter aber auch glücklicher Mensch werden kann. Die Ich-Entwicklung vollzieht Dein Nachwuchs in jeder Phase seines Lebens. Als Elternteil begleitest Du die Persönlichkeits-Prägung und nimmst darauf Einfluss. Dabei solltest Du Deinem Kind die Möglichkeit geben, sich frei zu entfalten – und Ihm dies auch vorleben.
Wie mein Kind eine starke Person werden kann!
Wie funktioniert die Ich-Entwicklung meines Kindes?
Die Entwicklung der eigenen Persönlichkeit bei Kindern funktioniert nicht von allein. Das Umfeld und die Bezugspersonen, zu denen insbesondere Ihr als Eltern gehört, prägen die Ich-Entwicklung Deiner Sprösslinge nachhaltig. Ab dem ersten Moment auf dieser Welt orientieren sie sich an Eurem Verhalten und spiegeln es wieder. Diese Spiegelung lehrt den Kindern, wie ihr Handeln auf die Umwelt wirkt.
Als Vater stellst Du eine wichtige Bezugsperson dar: Somit lernt Dein Nachwuchs, dass er Einfluss auf die Gesellschaft ausübt. Aktion und Reaktion bestehen als sich einander bedingende Grundlagen für das Miteinander. Daher erhält die Entwicklung einer eigenständig denkenden Persönlichkeit für Kinder eine hohe Priorität.
Die Ausbildung der Persönlichkeit geht mit der Bildung des Selbstwertgefühls und des Selbstbewusstseins einher. Beides benötigen Deine Kinder, um sich ihre psychische Widerstands-Fähigkeit zu bewahren. Dadurch bewältigen sie Probleme und eventuelle Fehlschläge leichter. Ihr Ich-Bewusstsein erlangen Kinder durch das alltägliche Miteinander mit ihren Bezugspersonen. Das bedeutet, dass Du als Vater zu der Persönlichkeits-Entwicklung Deiner Sprösslinge beiträgst. Sie orientieren sich an den von Dir aufgestellten Normen und Werten. Sobald sich Kinder als eigenständige Person begreifen, beginnen sie, diese Richtlinien kritisch zu hinterfragen. Speziell im Kleinkindalter besteht diese Art der Rebellion in häufigem Quengeln oder Weinen. Damit messen die Kinder ihren Willen mit dem der Eltern.
Für die persönliche Entwicklung Deiner Sprösslinge erhält Dein Verhalten in diesen Situationen einen hohen Stellenwert. Selbst bei scheinbar unwichtigen Problemen gibst Du Deinem Kind das Gefühl, dass Du es ernst nimmst und auf seine Meinung eingehst. Natürlich kannst Du Deinem dreijährigen Sprössling nicht jede Flause durchgehen lassen. Verteilt Dein Nachwuchs sein Abendessen in einem Akt kindlichen Protestes auf dem Fußboden, musst Du Grenzen ziehen und diese durchsetzen. So bringst Du Struktur in das Leben der Kleinen, ohne die keine Sicherheit entsteht. Dabei steht die „emotionale Sicherheit“ bei der Ausbildung der Persönlichkeit der Kinder im Mittelpunkt. Ein zuverlässiges, berechenbares Umfeld sorgt dafür, dass Dein Sprössling den Mut findet, sich zu entfalten. In frühen Jahren erkennst Du dabei die Talente Deiner Kleinen.
Bemalt Dein Kind leidenschaftlich gern die Tapete seines Zimmers, besitzt es eine künstlerische Ader. Es obliegt Dir, Deinem Sprössling angemessene Grenzen zu setzen. Somit leitest Du seine Interessen und Fähigkeiten in eine geregelte Bahn. Dies hilft Deinem Kind bei seiner Ich-Entwicklung. Es bemerkt, dass sein Handeln Konsequenzen hat. Somit lernt, es sich in der Gesellschaft zu integrieren. Für seine Sozialisation nimmt dieser Lernprozess eine bedeutende Rolle ein.
Die Persönlichkeitsentwicklung des eigenen Ichs
Individuelle Interessen, Vorlieben und Abneigungen machen die Persönlichkeit der Kinder aus. Dein Nachwuchs definiert sich über Fertigkeiten und bestimmte Eigenschaften, die Du als Elternteil förderst. Damit Dein Kind seine Ich-Entwicklung vollzieht, benötigt er zwingend die Möglichkeit, sich frei zu entfalten. Seine individuellen Talente treten aufgrund von Lernprozessen und Erfahrungen zutage. Als Vater erkennst Du schnell, wo die Stärken und Schwächen Deiner Kinder liegen.
Talente und Stärken des Kindes fördern
Einige Talente entdecken die Eltern eher als die Sprösslinge selbst. Bereits im Kleinkindalter weisen einige Kinder eine Affinität zu körperlicher Betätigung auf. Hier zeigen sich erste Talente in einer bestimmten Sportart. Andere kleine Mädchen und Jungen zeigen sich frühzeitig als begeisterte Sänger oder Musiker. Dabei besteht die Musik bei den ersten Versuchen vielleicht ausschließlich aus einem Klopfkonzert auf Mamas Kochtopf.
Bei der Frage, was aus Deinem Kind werden soll, spielen diese Talente eine wesentliche Rolle. Schließlich erhält nicht die spätere Karriereplanung für Deinen Nachwuchs Priorität. Viel wichtiger zeigt sich das Glück im Leben Deiner Kleinen. Als Vater kannst Du glücklich sein, wenn Du bemerkst, dass Dein Kind zufrieden ist. Dieses Glück finden Deine Sprösslinge, wenn sie Dinge tun, die sie gut können. Sie bauen ihre Talente aus und haben im späteren Alltag damit Erfolg.
Diese Erfolgserlebnisse prägen die Persönlichkeit der Kinder. Es spielt keine Rolle, ob sie ihren Erfolg im Kleinkind- oder im Teenageralter bemerken. Für Deine Sprösslinge zählt ausschließlich, dass Ihr als Eltern die positiven Erlebnisse widerspiegelt. Das bedeutet, dass Du Deinem Kind angemessenes Lob entgegenbringst. Hierbei achtest Du darauf, ehrlich zu Deinem Nachwuchs zu sein. Kinder besitzen ein natürliches Gespür für Lügen und fühlen sich von Erwachsenen, die sie täuschen, nicht ernst genommen. Jedoch brauchen die Kleinen für die Ausbildung ihrer Persönlichkeit das Gefühl, eine eigenständige und geschätzte Person zu sein.
Individuelle Stärken prägen das Ich-Bewusstsein
Ihr eigenes Ich definieren Kinder vorwiegend über ihre Stärken. Die eigenen Talente machen viel von dem Selbstbild Deiner Sprösslinge aus. Oftmals hängen die Kleinen ihr Selbstwertgefühl an diese Interessen. Je besser sich Dein Sohn oder Deine Tochter beispielsweise in dem eigenen Hobby zeigt, desto mehr wächst das Selbstbewusstsein. Dein Kind zeigt seinen Stolz auf die erbrachte Leistung. Es erwartet im Gegenzug von Dir, dass Du diese Leistung entsprechend honorierst.
Für die Ausprägung der Persönlichkeit des Kindes erhalten Lob und Kritik der Eltern einen hohen Stellenwert. Nimmst Du Anteil an dem Hobby Deiner Kinder, fühlen sie sich von Dir als eigenständige Person anerkannt. Hierbei gilt als es als relevant, dass Du Deinem Nachwuchs ermöglichst, seine individuellen Interessen zu verfolgen. Das bedeutet, dass Kinder ihre Talente allein finden. Ebenso entscheiden sie sich eigenständig dafür, eine bestimmte Fähigkeit zu fördern.
Als Elternteil gibst Du Deinem Kind einen Ratschlag. Jedoch drängst Du es nicht in eine von Dir vorgegebene Richtung. Die Persönlichkeit bei Kindern prägt sich aufgrund eigenständiger Entscheidungen und Wahlmöglichkeiten. Druck oder Zwang wirkt sich negativ auf die Persönlichkeits-Entwicklung der Kleinen aus. Dabei gilt es zu unterscheiden, wann ein bisschen Druck der Eltern notwendig erscheint und wann nicht. Beispielsweise bist Du als Elternteil geradezu verpflichtet, Dein Kind zur Förderung seiner Talente zu animieren.
Bemerkst Du aber, dass Dein Nachwuchs sich unglücklich zeigt, reagierst Du verständnisvoll. Sprich Dich mit Deinem Kind aus und begegne seinen Problemen mit dem nötigen Ernst. Auf diese Weise erfährst Du beispielsweise, ob sich Dein Sprössling für eine andere Tätigkeit interessiert. Auch versteckte Eigenschaften kommen durch ruhige Gespräche ans Licht.
Eigenständigkeit und Persönlichkeit bedingen einander
Eine eigenständige Persönlichkeit bei Kindern zeigt sich ausschließlich dann, wenn sie fähig sind, eigene Entscheidungen zu treffen. Dein Nachwuchs benötigt für die Entwicklung seines Ich-Bewusstseins die Kompetenz, Entschlüsse abzuwägen und bei Bedarf zu verwerfen. Das heißt, dass Du ab einem bestimmten Alter Deiner Sprösslinge zwingend auf ihren Willen eingehst. Dabei geht es nicht darum, das Kind zu verwöhnen. Stattdessen gibst Du den Kleinen auf diese Weise die Möglichkeit, eigene Erfahrungen zu machen.
Aus eventuell entstehenden Fehlschlägen und Misserfolgen lernt Dein Nachwuchs. Hierbei erklärst Du dem Kind, warum es die Verantwortung für einen Rückschlag trägt. Bekommen die Kleinen das Gefühl, die Eltern nehmen ihnen Entscheidungen und Probleme ab, entwickeln sie keine eigene Problem-Lösungs-Kompetenz. Die Persönlichkeit der Kinder weist somit passive Züge auf. Die Kleinen gehen Schwierigkeiten aus dem Weg, anstatt sich ihnen zu stellen.
Dein positiver Einfluss auf die Persönlichkeits-Bildung der Kinder
Als Elternteil nimmst Du einen nachhaltigen Einfluss auf die Entwicklung der Persönlichkeit des Kindes. Um den eigentlichen Prozess der Persönlichkeits-Entwicklung zu verstehen, brauchst Du Kenntnisse über die Bedeutung der Ich-Entwicklung. Dein Nachwuchs benötigt die verschiedenen Lernprozesse bei der Entfaltung der Persönlichkeit, um:
- sich zu einem emotional robusten Menschen zu entwickeln,
- Flexibilität zu erlangen,
- Probleme zu hinterfragen und vorausschauend zu lösen,
- geistige und emotionale Unabhängigkeit zu erhalten
- und um neue Fähigkeiten zu entwickeln und diese zu fördern.
Eltern freuen sich darüber, wenn sich ihre Kinder als unabhängig denkende Persönlichkeiten zeigen. Je aufgeschlossener und intelligenter sich Dein Sprössling zeigt, desto weniger sorgst Du Dich um seine Zukunft. Daher profitieren Kinder von der Unterstützung ihrer Eltern. Wie gelingt es Dir, die Ich-Entwicklung Deines Kindes positiv zu beeinflussen?
Kinder interessieren sich von Natur aus für ihre Umgebung. Ihrem Entdeckerdrang gehen sie aufgeschlossener nach, wenn ihre Eltern sie darin bestärken. Bemerkst Du, dass Dein Nachwuchs sich für die Natur, Sport, Kunst oder Musik interessiert, zeigst Du Interesse an dem entsprechenden Thema. Es spielt keine Rolle, ob Du ebenfalls als sportlicher oder musischer Mensch bist. Dein Sprössling braucht die Gewissheit, dass seine Eltern hinter seinem Hobby stehen.
Bei dem Prozess der Ich-Entwicklung lernen die Kleinen verschiedene Fähigkeiten. Das bedeutet, dass Dein Kind sich selbst fordert und auf diese Weise mehr und mehr dazulernt. Hierbei erhält die Neugier einen hohen Stellenwert. Diese fördert die Entwicklung der Persönlichkeit von Kindern und deren Bereitschaft zu sozialer Nähe. Dies belegt eine Studie der Universität Buffallo.
Dein Kind entwickelt bereits im Säuglingsalter das neugierige Verhalten, das sich ab dem Kleinkindalter zunehmend ausprägt. Du bemerkst mehr und mehr, dass Dein Nachwuchs von sich aus Dinge wissen will. Dadurch erweitert sich das Weltbild der Kleinen und sie sammeln Erfahrungen. Auf diese Weise verstehen sich Kinder selbst besser und lernen des Weiteren, sich in andere Menschen hineinzuversetzen.
Gefühle gehören zur Persönlichkeits-Entwicklung
Die Entwicklung der Persönlichkeit des Kindes steht im Zusammenhang mit der emphatischen Entwicklung. Psychologen sprechen hierbei von einer gegenseitigen Beeinflussung des IQ und des EQ. Bei dem IQ handelt es sich um den Intelligenz-Quotienten, bei dem EQ um den emotionalen Quotienten. Den EQ Deines Sprösslings förderst Du als Vater aufgrund Deines Erziehungsstils und Deiner Verhaltensweisen.
Gehst Du an Probleme überlegt und ruhig heran, sieht Dein Kind Dich als Vorbild. Es versucht, eine Komplikation ebenfalls ruhig und sachlich zu überdenken, um eine Lösung zu finden. Deine Kleinen orientieren sich an Dir und Deiner Frau, wenn sie beispielsweise ihre Emotionen kanalisieren und kontrollieren. Neigst Du dazu, schnell die Stimme zu erheben und hektisch zu reagieren, nimmt Dein Sprössling die Verhaltensweise an. Dies zeigt, dass Kinder ihre Persönlichkeit durch Nachahmung und Erfahrung bilden.
Die Persönlichkeits-Entwicklung nach Erik Homburger Erikson
Kinder eigene Erfahrungen sammeln zu lassen und sie dabei nicht zu bedrängen, ist für viele Eltern leichter gesagt als getan. Daher empfehlen zahlreiche Familienforscher, dass sich Väter und Mütter über die verschiedenen psychosozialen Entwicklungsschritte ihrer Kleinen informieren. Somit gehen sie besser auf die Ausprägung der Persönlichkeit der Kinder ein. Bekanntheit erlangt hierbei das psychosoziale Entwicklungsmodell von Erik Homburger Erikson.
Der Vertreter der psycho-analytischen Ich-Psychologie beschreibt die Ausbildung der Persönlichkeit bei Kindern in verschiedenen Phasen. Die diversen Schritte macht Dein Nachwuchs in folgenden Lebensjahren durch:
- im ersten Lebensjahr,
- im zweiten bis dritten Lebensjahr,
- im vierten bis fünften Lebensjahr,
- im sechsten Lebensjahr bis zum Beginn der Pubertät
- und vom 13. bis zum 20. Lebensjahr.
Der erste Schritt der Entwicklung der Persönlichkeit des Kindes besteht in dem Erlangen des Urvertrauens. Dies geschieht im ersten Lebensjahr der Kleinen. Das Baby benötigt Deine Frau und Dich, um zu überleben, daher verlässt es sich auf die Unterstützung seiner Eltern. Zeiträume, in denen der Säugling allein bleibt, fördern dagegen das Misstrauen in sein Umfeld. Somit besteht die erste Phase der Ich-Entwicklung in dem Lernen des Unterschieds zwischen Vertrauen und Misstrauen.
Ab dem zweiten Lebensjahr prägt sich die Autonomie der Kinder. Diese Selbstständigkeit zeigt sich beispielsweise in der Fähigkeit, zu laufen. Die Bewältigung der bei dem Lernprozess entstehenden Selbstzweifel zählt als zweite Phase der Persönlichkeits-Entwicklung bei Kindern. Ab dem vierten Lebensjahr erfolgt die Ausbildung des Gewissens. Die Persönlichkeit des Kindes entwickelt sich durch das Erlernen von Recht und Unrecht. Für die spätere Sozialisierung nimmt dieser Schritt Priorität ein.
Bis zu der Pubertät bilden Deine Sprösslinge ihr Selbstwertgefühl aus. Dabei bewältigen sie Unsicherheiten und lernen, nützliche Fähigkeiten von unnützen zu unterscheiden. Hierbei kommt es zu der Entstehung des Drangs nach Erfolgen und Anerkennung. Ihre Ich-Identität definieren Kinder von dem 13. bis zu ihrem 20. Lebensjahr. Sie nehmen ihren Körper bewusst wahr und entwickeln ihre Persönlichkeit willentlich weiter. Während dieser Phase schließen sich Deine Kinder beispielsweise bestimmten Gruppen an, um das Gefühl der Zugehörigkeit zu erlangen.
Die Persönlichkeits-Entwicklung zusammengefasst
Die Persönlichkeit von Kindern entfaltet sich ab ihrer Geburt. Durch Erfahrung und Nachahmung lernen die Kleinen, sich in bestimmten Situationen auf angemessene Weise zu verhalten. Zudem entwickeln sie Selbstvertrauen, bewältigen Selbstzweifel und bilden ihre Ich-Identität aus. Du hilfst Deinem Kind bei diesem Prozess, indem Du es bei seinen Entscheidungen bestärkst und Deine Unterstützung sowie Dein Interesse signalisierst.
weiterführend:
- http://www.familylab.de/om_jesper_juul.asp
- http://www.students.uni-marburg.de/~Nauj/downloads/02.%20Semester/ewp1/zusammenfassungen/03.2.1-Entwicklung%20der%20Pers%C3%B6nlichkeit%20im%20Lebensverlauf.pdf
- http://www.zeitzuleben.de/11022-persoenlichkeitsentwicklung/
- http://www.wissenschaft.de/home/-/journal_content/56/12054/1159497/
- http://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/PSYCHOLOGIEENTWICKLUNG/EntwicklungErikson.shtml