Trennungspapa: Tipps wie du dein Kind öfters sehen kannst

Vater sein Kind öfters sehen kannst
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Wir zeigen Dir, wie Du als Vater bei bestehendem Umgangsrecht dein Kind sehen kannst und wie was Du tun kannst um Dein Kind so oft wie möglich bei Dir zu haben:

Nach einer Trennung, aber auch bei unehelich geborenen Kindern, haben Väter ein sogenanntes Umgangsrecht. Dieses besagt klar, dass ein Kind das Recht darauf hat, beide Eltern zu sehen und sein Leben mit ihnen zu teilen. Im Umkehrschluss heißt das: wenn kein zwingender Grund vorliegt, darf eine Mutter dem Papa des Kindes nicht verbieten, dieses zu sehen und zu sich zu holen.

Vater sein Kind öfters sehen kannst
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Zeit mit seinem Kind zu verbringen ist für Väter nicht immer einfach. Auf der einen Seite ist da die Berufstätigkeit, weshalb noch immer viele Kinder nach der Trennung eher bei der Mutter als dem Vater leben. Zum Anderen versuchen manche Mütter einen allzu engen Kontakt von einem Kind zu seinem Vater zu unterbinden. Das ist rechtlich keinesfalls zulässig, und kann gerichtlich oder auch vor dem zuständigen Jugendamt angefochten werden.

Wie oft darf dein Kind zu Dir – Wenn alles gut läuft

Meist vereinbaren Eltern bei der Trennung, dass die Kinder im Wechsel die Wochenenden und auch einen Teil der Ferien beim jeweils anderen Elternteil verbringen. Selbst die Möglichkeit, das Kind im wöchentlichen Wechsel bei sich zu haben ist gegeben, aber nur dann erstrebenswert, wenn Kita oder Schule eine vernünftige Entfernung vom Wohnort des Vaters oder der Mutter hat. Wenn dem Vater aber jedes zweite Wochenende nicht ausreicht, und er gerne mehr Zeit mit seinem Sprössling verbringen will, gibt es einige Tipps, die dabei förderlich sein können.4

Als Erstes ist es wichtig ein gesundes Verhältnis zur Mutter zu bewahren. Die Planung, das Kind öfter zu sehen, hängt natürlich auch davon ab, ob Mama das auch gutheißt. Ansonsten wäre nur der Weg über ein Gericht möglich, was einmal mehr Spannungen verursacht und die Nerven sowie den Geldbeutel belastet. Ist aber ein Gespräch von Vater und Mutter trotz Trennung auf Augenhöhe eine Option, kann alles ruhig und besonnen besprochen werden. Trotzdem ist die Vorbereitung des Gesprächs schon die halbe Miete.

Buchtipp: Vater Los – Eine Novelle über Umgang, Recht und Sorgen

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Das Buch Vater Los - Eine Novelle über Umgang, Recht und Sorgen erzählt lebhaft von den Problemen, denen sich ein Vater nur allzu häufig stellen muss, wenn er Zeit mit seinem Kind verbringen will. Die Geschichte des Autors Christoph Eydt ist fiktiv und doch so wahr. Die Lektüre verweist darauf, wie Väter vor Gericht nicht gleichberechtigt von der Rechtsprechung behandelt werden. Dabei kann der Leser einiges Wissenswerte erfahren und auf seine ganz persönliche Situation übertragen.

Tipps für einen Guten Umgang der getrennten Eltern

Es ist klar, dass nur ein engagierter Vater eine Chance hat, sein Umgangsrecht zu erweitern. Kommen Kinder nach einem Aufenthalt beim Papa unzufrieden zurück, verspüren sie selbst überhaupt keine Lust, noch mehr Zeit an einem Ort zu verbringen, an dem sie sich übersehen und vernachlässigt fühlen. Auf Nachfragen der Mutter kommen diese Vernachlässigungen ans Tageslicht, und der Plan eines erweiterten Umgangs kann somit schnell scheitern. Väter sollten sich außerdem regelmäßig bei den Kindern melden, oder die Ex-Partnerin kontaktieren, um sich nach dem Befinden des Kindes zu erkundigen. Echtes Interesse öffnet Türen, wenn es darum geht, mehr Zeit mit deinem Sprössling zu verbringen.

Nicht zuletzt muss klar sein, dass Zuverlässigkeit enorm wichtig ist, wenn ein Kind mehr Umgang mit seinem Papa haben soll. Der Nachwuchs muss also pünktlich abgeholt und wieder zurückgebracht werden, um nur eine Hürde zu nennen. Es muss klar sein, dass solche Dinge penibel hinterfragt werden, sollte das Umgangsrecht gerichtlich eingeklagt werden. Verstöße werfen kein gutes Licht auf den Vater und verhindern häufigeren Umgang zwangsläufig.

Das Gesetz auf der Seite der Mutter?

Noch lange ist Deutschland nicht so weit wie die USA, in der individuell entschieden wird, wo die Kinder nach einer Trennung verbleiben. Nur wenige Väter in der BRD sind der Elternteil, bei dem die Kinder dann leben. Dennoch gibt es immer mehr Stimmen, die für Männer mehr Rechte fordern. Trotz aller Neuerungen und Erleichterungen ist die deutsche Rechtsprechung hier im Zwiespalt und entscheidet nicht selten zugunsten der Mutter.

Väter haben es nicht leicht, doch der Kampf um mehr Umgang mit dem eigenen Nachwuchs ist nicht sinnlos. Wenn einige Regeln beachtet werden, haben selbst rechtliche Streitigkeiten Aussicht auf Erfolg. Einfacher ist das Vorhaben jedoch, wenn ruhige Gespräche zwischen den Ex-Partnern möglich sind, um selbst das Beste für die Kinder zu regeln.

Nicht nur Kinder leiden unter einer Trennung, auch Eltern haben es dabei nicht leicht. Väter müssen zudem viele Dinge beachten, wenn es um das Sorgerecht geht. Was dürfen die Papas nach der Trennung alleine entscheiden, wenn die getrennten Eltern sich das Sorgerecht teilen? Im Rechtsjargon ist das ziemlich einfach ausgedrückt. Doch manchmal bleiben Zweifel an der Auslegung der Gesetze. Hier wird ein wenig Licht ins Dunkel gebracht.

Das gemeinsame Sorgerecht ist für die Kinder viel mehr als eine gute Sache. Denn sie haben das Recht, beide Elternteile zu sehen und Umgang mit ihnen zu haben. Im besten Fall kommen Paare in der Trennungsphase noch so gut miteinander zurecht, dass sie es schaffen, einen guten Kompromiss im Umgang mit den Kindern zu finden. Leider ist das nicht immer der Fall.

Muss ein Vater alles nickend hinnehmen?

Im deutschen Gesetz heißt es, dass Angelegenheiten mit erheblicher Bedeutung gemeinsam zu entscheiden sind. Dazu gehört beispielsweise die Vertretung des Kindes vor diversen Behörden, sollte dies einmal nötig sein.

Auch in der Abstimmung der Erziehungsmethoden müssen sich beide Elternteile einigen. Geht es um den Wohnort, so greift das Aufenthaltsbestimmungsrecht. Eine Mutter kann mit dem Kind nicht einfach den Wohnort wechseln, wenn dieser weit entfernt vom Vater ist. Ein Umzug in der Nähe ist oft als zumutbar deklariert. Geht es um die schulische oder berufliche Bildung, so müssen sowohl Vater als auch Mutter ihre Meinung beisteuern und gemeinsam entscheiden. Nicht zuletzt gilt das auch bei der Wahl einer Kindertagesstätte, einer Schule oder sonstigen Bildungseinrichtung. Bei Vermögensfragen oder bei der medizinischen Versorgung ist es notwendig, sich mit dem anderen Elternteil auseinanderzusetzen.

Das sind schon eine Menge Dinge, die beide Elternteile besprechen und entscheiden müssen. Wenn eine persönliche Einigung nicht möglich ist, kann der Weg über Gerichte eingeschlagen werden. Für alle Beteiligten ist das allerdings nervenaufreibend, anstrengend und natürlich kostspielig. Daher sollte im Vorfeld erwogen werden, ob sich zwei Erwachsene nicht an einen Tisch setzen können, um gemeinsam Entscheidungen für die Kinder zu treffen. Auf keinen Fall ist es aber so, dass die Mutter entscheidet und ein Vater nichts unternehmen kann, wenn er mit der Lösung einer Angelegenheit nicht einverstanden ist.

Was kann der Vater entscheiden, ohne die Mutter zu fragen?

Lebt ein Kind nach der Trennung beim Vater, oder verbringt es einen längeren Zeitraum bei ihm, so wird es immer wieder zu Fragen kommen, die einer Lösung bedürfen. Juristen nennen das „Angelegenheiten des alltäglichen Lebens bzw. der alltäglichen Betreuung“. Nicht für jede Kleinigkeit muss ein Anruf bei der Mutter erfolgen. Gleichwohl muss die Mutter, falls das Kind bei ihr lebt, nicht wegen jeder Nichtigkeit den Papa anrufen, um seine Zustimmung einzuholen.

Ist für ein Kind ein Ausflug mit der Kita oder Schule geplant, kann die Teilnahme von nur einem Elternteil erlaubt werden. Nicht jede Einladung zu einer Party von Freunden des Kindes müssen von beiden Eltern bewilligt werden, das ginge zu weit. Ein Vater kann beispielsweise auch eine dritte Person bestimmen, die das Kind von der Kita oder Schule abholen darf, falls er verhindert ist. Selbstverständlich darf der Vater auch ohne Zustimmung der Mutter die Umsetzung der täglichen Erziehung gestalten.

Das schließt Fragen der Ernährung ein, aber auch die Zeiten für das zu Bett gehen. Routineuntersuchungen beim Arzt oder Termine zum Impfen, aber auch zahnärztliche Behandlungen sind weitere Angelegenheiten der alltäglichen Routine, die von nur einem Elternteil entschieden und terminlich vereinbart werden können. Sollte das Kind einem Verein beitreten wollen, wird dort nur eine Zustimmung eines Erziehungsberechtigten verlangt. All diese Dinge erleichtern das tägliche Miteinander von Vater und Kind immens.

Buchtipp: Scheidungskinder, Erziehungsratgeber für Eltern

Scheidungskinder, Erziehungsratgeber für Eltern: Wie Sie als...
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Neele Bekker (Autor) hat einen sehr guten Ratgeber geschrieben, der auch für uns Väter lesenswert ist. Das Buch Scheidungskinder, Erziehungsratgeber für Eltern: Wie Sie als getrennte Eltern Ihren Kindern helfen, damit auch sie die Trennung überwinden und als glückliche Scheidungskinder selbstbewusst bleiben klärt nicht nur über die Pflichten getrennter Väter auf, sondern zeigt deutlich, dass es auch Rechte gibt. Wann und wie oft sie ihr Kind sehen dürfen, welche Entscheidungen nicht alleine von der Mutter getroffen werden können, und wie die finanzielle Seite geregelt ist, wird im Buch leicht verständlich aufgezeigt.

Unser Tipp zum guten Umgang der getrennten Eltern:

Eine vernünftige Kommunikation der Elternteile macht allen Beteiligten das Leben einfacher. Selbst wenn die Bitterkeit über das Scheitern der Beziehung vorherrscht, geht es um das Wohl eines gemeinsamen Kindes. Dieser Gedanke sollte es Vätern und Müttern erleichtern, einen akzeptablen Weg des gemeinsamen Umgangs zu finden.

 

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