Hat das Kind ständig Ärger auf dem Pausenhof? Wird es in der Schule ausgegrenzt oder mit fiesen Hänseleien von anderen anderen Mitschülern verletzt? Kommt es immer wieder zu Sticheleien zwischen Gleichaltrigen? Zerwürfnisse auf dem Schulhof sind normal. Lernen Schüler, welche Macht Worte haben, setzen sie diese auch ein. Sie betiteln andere als „Blödmann“, „Brillenschlange“ oder „Doofkopf“. Vorgelebt bekommen sie das von Erwachsenen und lernen schnell, damit Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Hier erfahren Eltern, was sie tun können, wenn der Nachwuchs deartige Probleme in der Schule und mit anderen Mitschülern hat.
Was können Eltern tun, wenn das Kind geärgert wird?
Eltern können andere Kinder nicht davon abhalten, ihr Kind zu provozieren. Ihnen bleibt, ihm dabei zu helfen, mit verbalen Verletzungen umzugehen:
- Anteilnahme bekunden: Damit das Kind mit den Anfeindungen besser zurechtkommt, zeigen Eltern ihrem Kind, dass sie verstehen, dass es wehtut, geärgert zu werden. Sie machen ihm bewusst, dass es nichts falsch gemacht hat und auch sie traurig wären, wenn sie nicht mitspielen dürften. Vater und Mutter ermutigen den Nachwuchs dazu, mit anderen Schulkindern zu spielen, bei denen es sich wohlfühlt.
- Beibringen, Paroli zu bieten: Eltern bringen dem Nachwuchs bei, sich verbal zu wehren, indem es dem Gegenüber klarmacht, dass dieser aufhören soll, ihn zu ärgern und dass er das nicht möchte. Hilft das alles nichts, ermutigen diese ihr Kind, Hilfe von Erwachsenen vor Ort zu suchen und anzunehmen.
- Zeigen, wie sie Provokationen abschütteln: Kinder beeinflussen nicht, was andere tun oder sagen. Allerdings bestimmen sie selbst, wie sie darauf reagieren. Grobe Schüler sind darauf aus, Wut und Angst zu verbreiten. Sie suchen sich ein Opfer, das bereitwillig alles aushält. Haben die Provokationen nicht den gewünschten Effekt, fühlen sie sich weniger mächtig. Konzentriert sich das gemobbte Kind darauf, was es vor der Attacke gemacht hat, oder geht einfach weg, bleibt sein Gegenüber ratlos stehen.
- Rollenspiele spielen: Beim Spiel mit dem Kind, bei dem Eltern beleidigende Szenen auf dem Pausenhof nachstellen, bringen sie ihm bei, auf Anfeindungen mit cleveren Sprüchen zu reagieren. Bekommt der Nachwuchs ständig zu hören, dass er eine „Brillenschlange“ oder ein „Blödmann“ ist, helfen freche Antworten wie „Ich würde die Brille gerne abnehmen, aber dein Gesicht ist einfach zu lustig, um mir das entgehen zu lassen!“, oder „Kannst du das auch rückwärts buchstabieren?“.
Was tun, wenn das Ärgern überhandnimmt?
Häufiger Ärger auf dem Pausenhof ist ein ernstes Warnsignal. Machen andere Kinder den Sohn oder die Tochter lächerlich, hänseln sie das Kind oder bedrohen es? Nehmen sie dem Jungen oder Mädchen Sachen weg, schikanieren sie oder sperren sie in Räume ein? Dann handelt es sich nicht mehr um kleine Streiterei auf dem Pausenhof, sondern um Mobbing. Die Täter suchen sich leichte Opfer, die sie an ihren „wunden Punkten“ mit Worten und Taten verletzen.
Wichtig ist es, sensibel für Verhaltensänderungen zu sein. Will das Kind nicht mehr zur Schule, täuscht Krankheiten vor oder zieht sich zurück, besteht der Verdacht auf Mobbing. Eltern benachrichtigen umgehend die Lehranstalt. Bitten Sie um einen Termin mit dem Klassenlehrer, damit sich dieser dem Problem annimmt. Ein Besuch bei einer sozialpädagogischen Fachkraft an der Schule bringt Kind und Täter zusammen. Eine externe Beratung kommt in Betracht, wenn das Kind starke psychosomatische Beschwerden aufweist.