Hodenschwellung beim Jungen & Mann – Ursachen und Behandlung

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Hodenschwellung beim Jungen und beim Mann

Einige Männer haben die Erfahrung einer Hodenschwellung bereits gemacht. Die Haut über dem Hodensack spannt sich, ist dabei tief gerötet und der Druck äußert sich unangenehm. Nicht unbedingt muss der Mann dabei anderweitige Schmerzen haben. Doch auch wenn die Schwellung keine weiteren Schmerzen nach sich zieht, ist es wichtig, zum Arzt zu gehen. Denn mit Hodenschwellungen ist nicht zu spaßen.

Die Hodenschwellung ist keine Krankheit, sie ist vielmehr eine Begleiterscheinung. Das Symptom äußert sich bei den verschiedensten Erkrankungen und sollte dabei immer ernst genommen werden. Folgende Erkrankungen zieht eine Schwellung der Hoden oder Nebenhoden nach sich:

  • Die Nebenhodenentzündung (Epididymitis)
  • Der Wasserbruch (Hydrozele)
  • Die verdrehten Hoden (Hodentorsion)
  • Die Hodenentzündung (Orchitis)
  • Das Hodentrauma

Nicht zuletzt könnte aber auch ein bösartiger Tumor hinter eine Hodenschwellung stecken. Dem Mann bleibt der Gang zum ungeliebten Urologen also nicht erspart. Denn die Schwellung kann unbehandelt schwere gesundheitliche Konsequenzen haben.

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Schmerzhafte Entzündung der Nebenhoden

Hinter den eigentlichen Hoden liegen die für die Samenspeicherung zuständigen Nebenhoden. Eine Entzündung derselben äußert sich für den Mann zunächst wie eine Harnwegsentzündung.

Häufiges Wasserlassen mit brennenden Schmerzen sind erste Anzeichen. Die Hoden schwellen bei der Epididymitis meist nur einseitig und zeigen eine tiefe Rötung. Der Schmerz zieht bis in die Leiste und oft hat der Patient Fieber und allgemeines Unwohlsein.

Manchmal kommt auch Schüttelfrost dazu. Entstehen kann die Nebenhodenentzündung tatsächlich durch einen Infekt des Harnwegs, aber auch durch Geschlechtskrankheiten wie beispielsweise Chlamydien. Doch auch Parasiten oder Pilze können diese Art der Hodenschwellung auslösen.

Der Mann braucht hier dringend Bettruhe, eine Hochlagerung der Hoden und Medikamente, die sowohl den Schmerz lindern, als auch die Entzündung abheilen. Hier kann nur ein Urologe helfen.

Eine Spätfolge der Geburt – der Wasserbruch

Vor der Geburt eines Jungen liegen dessen Hoden noch in der Bauchhöhle verborgen, doch gleich nach der Entbindung verlassen sie diese um ihre Position im Hodensack einzunehmen.

Der dadurch im Bauchfell entstehende Spalt schließt sich normalerweise innerhalb eines Jahres, doch manchmal verbleibt er. Ist das der Fall, kann sich in diesem Spalt Wasser ansammeln, eine sogenannte Hydrozele entwickelt sich. Die Hodenschwellung kann dabei einseitig auftreten, oder auch beide Seiten betreffen.

Bis auf ein Spannungsgefühl ist sie meist schmerzlos und verschwindet schnell wieder. Allerdings kann sich dieses Phänomen unbehandelt zu einem Leistenbruch entwickeln. Kommt also ein Wasserbruch öfter vor, sollte er sicherheitshalber operativ behoben werden, um unangenehme Folgen für den Mann zu vermeiden.

Schmerzhaft und gefährlich sind verdrehte Hoden

Auf den ersten Blick mag es spaßig klingen, doch die Hodentorsion ist alles andere als harmlos. Aus den in sich verdrehten Hoden und Samensträngen entsteht schnell ein Notfall für die Urologie, weil die Blutzufuhr zu den Hoden unterbrochen werden kann. Die Schmerzen sind stark und der Druck wird schnell unerträglich.

Der Unterbauch schmerzt, es kommt Übelkeit und Erbrechen hinzu. Tief gerötet sind die Hoden, und dabei extrem empfindlich. Spätestens sechs Stunden nach dem Auftreten der ersten Krankheitsanzeichen muss der Mann operiert werden, weil sonst die Gefahr besteht, dass seine Hoden absterben.

Am häufigsten betrifft diese besondere Art der Hodenschwellung Säuglinge, Kinder und Jugendliche. Mit zunehmenden Alter nimmt die Gefahr der verdrehten Hoden ab, kann aber in Einzelfällen dennoch auftreten.

Die Hodenentzündung gefährdet die Fruchtbarkeit

Obwohl sie sich auch durch ein Hodentrauma entwickeln kann, entsteht die Orchitis meist durch Viren. Sie gilt als Nebenerscheinung bei Malaria, pfeifferschem Drüsenfieber, Syphilis aber auch bei Mumps und Windpocken.

Wesentlich seltener ist die bakterielle Form von Orchitis, die durch Entzündungen der Prostata oder der Harnröhre entsteht. Doch egal, was die Hodenentzündung ausgelöst hat, die Symptome für den Mann sind die Gleichen. Er leidet unter starkem Unwohlsein, einhergehend mit einer Hodenschwellung und der Rötung des Hodensacks, der zudem sehr druckempfindlich ist.

Hohes Fieber gehört ebenfalls zu den Begleiterscheinungen der Orchitis. Der Urologe wird dem Patienten strikte Bettruhe verordnen, eventuell mit der Einnahme von Antibiotika. Die Hoden sollten hoch gelagert und gekühlt werden.

Es empfiehlt sich in jedem Fall eine Impfung im Kindesalter, die vor Masern, Mumps und Röteln schützt, um die Gefahr einer Hodenentzündung zu schmälern. Denn nicht zuletzt kann die Orchitis zum Verlust der Fruchtbarkeit beim Mann führen.

Auch Hoden können traumatisiert werden

Eine weitere Art der Hodenschwellung beim Mann kann durch ein Trauma verursacht werden. Ein Hodentrauma kann durch Unfälle oder Kämpfe ausgelöst werden. Allerdings gilt auch körperlich anspruchsvoller Sport als Auslöser für diese unangenehme Form der Hodenschwellung, die bis zum Reißen der Hodenhülle führen kann.

Diese kann durch massive Blutergüsse an den Hoden, einhergehend mit schmerzhaften Schwellungen erkannt werden. In diesem Fall ist eine Operation häufig unumgänglich.

In jedem Fall sollte beim Feststellen einer Hodenschwellung schnell gehandelt werden. Sei Dir über die Begleiterscheinungen der Schwellung im Klaren, damit Du dem Arzt Auskunft geben kannst, ob

  1. ) Du Fieber, Schüttelfrost und/oder starke Übelkeit hast, und erbrechen musst;
  2. ) Du gefallen bist, oder Dich sonst irgendwie verletzt haben könntest;
  3. ) Du weitere Schmerzen hast, wenn ja, wo befinden sich diese Schmerzen?
  4. ) Du vor Kurzem eine Krankheit wie Windpocken oder Mumps hattest.

Nicht selten kommt das Wort Hodenkrebs ins Spiel, wenn von einer Hodenschwellung gesprochen wird. Es gibt gut- und bösartige Tumore, welche die Hoden befallen können. Sie sorgen für häufig schmerzlose Schwellungen, der Mann kann eine Verhärtung spüren, wenn er die Hoden berührt.

Hodenkrebs ist heute gut heilbar, daher ist es wichtig, frühzeitig zum Arzt zu gehen, wenn solch eine Veränderung an den Hoden festgestellt wird. Je eher mit der Behandlung begonnen wird, desto besser stehen die Chancen, wieder vollständig zu genesen. Das gilt übrigens für alle Formen von Hodenschwellungen.

 

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