Kommt die Depression nach der Trennung – als Vater allein!?

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Verlassen Frau und Kind den Vater, leidet dieser in der Regel an seelischen Belastungen. Auf eine ungewollte Trennung reagieren die Betroffenen beispielsweise mit einem schwindenden Selbstbewusstsein. Sie ziehen sich aus ihrem Alltagsleben zurück und entwickeln depressive Verstimmungen.

Depression
Symptome einer Depression beim Mann nach Trennung von der Familie

Der verlassene Vater: Wenn nach der Trennung die Depression folgt

Kommt es nach der Trennung zur Depression, drohen auf die Dauer gesundheitliche Einschränkungen. Während der Trauerphase stellen Immunschwächen und daraus resultierende Krankheiten keine Seltenheit dar. Für die Betroffenen besteht eine psychologische Betreuung als geeignete Therapiemaßnahme.

  • Eine ungewollte Trennung löst bei vielen Vätern Zukunfts- und Versagensängste aus.
  • Direkt nach der Trennung fühlen sich die Männer einsam und leiden unter dem fehlenden Kontakt zum Kind.
  • Entsteht nach der Trennung eine Depression, erkennen die Betroffenen die Symptome erst verspätet.
  • Eine unbehandelte Depression führt bei Vätern zu einem Anstieg des emotionalen Leids und zu einem sozialen Abstieg.
  • Die Mehrzahl der verlassenen Männer spüren nach der Trennung eine Phase der Resignation.
     

Warum löst die Trennung Depressionen aus?

Im Durchschnitt gibt es im Jahr 200.000 Scheidungen in Deutschland. Statistisch gesehen, reichen in zwei Drittel der Fälle die Frauen den Scheidungsantrag ein. Der Mann bleibt oft allein – ohne Partnerin und ohne die Kinder – zurück.

Behält die Mutter zudem das Sorgerecht, bleibt dem Vater nur ein Umgangsrecht mit seinem Nachwuchs. Aufgrund dieser Einschränkungen folgen der Trennung Depressionen und starke Zukunftsängste. Die verlassenen Männer definieren sich anhand des Scheiterns ihrer Ehe, sodass ihr Selbstwertgefühl darunter leidet.

Sie fürchten sich vor der Zeit des Alleinseins und es fällt ihnen schwer, sich ein neues Leben aufzubauen. Erschwert ihnen die Ex-Partnerin den Umgang mit den Kindern, zweifeln die Männer zudem an ihrer Vaterrolle. Kommt es zu einer plötzlichen Trennung, stürzt die heile Welt der Betroffenen ins Chaos.

Zusammen mit der Familie spürten die Männer Zufriedenheit mit ihrer Rolle als Ehemann und Versorger. Nach der Scheidung leiden sie unter einem anhaltenden Gefühl des Versagens. Vorwiegend tritt dieses auf, wenn die Frau das Verhalten des Vaters als Trennungsgrund einbezieht.

Während des Familienlebens richtet die Mehrheit der Männer ihr Leben darauf aus, positiv auf die Beziehung einzuwirken. Beispielsweise suchen die Väter nach einer gutbezahlten Arbeit, um der Partnerin und den Kindern ein schönes Heim zu bieten.

Inzwischen verändert sich die Vaterrolle stetig, sodass die Herren im Haushalt anpacken oder sich aktiv an der Kindererziehung beteiligen. Nach einer Trennung fallen diese Aufgabenbereiche weg. Dadurch entsteht ein Gefühl der Leere. Die Depression nach der Trennung resultiert häufig aus diesem Ohnmachtsgefühl.

Symptome einer Depression bei Männern

Kommt es nach einer Trennung zu Depressionen, entstehen zunächst unspezifische Anzeichen für die gesundheitliche Komplikation. Beispielsweise fühlen sich die Betroffenen müde und abgeschlagen. Ängste und Einsamkeit beeinträchtigen die Verfassung und wirken sich negativ auf das Selbstbewusstsein aus.

Dadurch kommt es bei vielen verlassenen Vätern zunächst zu einem deutlichen Leistungsabfall im Berufsleben. Bleibt die Depression unentdeckt und unbehandelt, beeinflusst sie den Alltag der Männer negativ. Speziell die Antriebslosigkeit stellt für sie ein Problem dar.

Flüchten sich die Väter nach der Scheidung in einen hohen Alkoholkonsum, folgt schnell der soziale Abstieg. Um das zu vermeiden, eignet sich eine zeitnahe Behandlung der Depression. Allerdings zeigt eine Studie vom Januar 2018, dass Männer die Krankheit anders wahrnehmen als Frauen.

Obgleich charakteristische Anzeichen existieren, bringen die Betroffenen sie nicht mit der psychischen Erkrankung in Verbindung. Sie neigen dazu, negative Gefühle zunächst zu verdrängen, dann vor der Umgebung zu verbergen. Aus dem Grund bleiben die Verstimmungen bei Männern für einen langen Zeitraum unerkannt.

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Nach der Trennung dominiert der Schock

Während der Scheidung tritt bei vielen Männern ein Schock ein. Häufig erfolgt die Trennung überraschend, sodass die Väter keinen emotionalen Schutz aufweisen. Um die Beziehung zu retten, versuchen sie, die Partnerin umzustimmen.

Dabei entstehen erneut Spannungen, welche die Psyche des Mannes zusätzlich belasten. Leidet zudem das Kind unter den Streitigkeiten der Eltern, erlebt der Vater den Zerfall der Familie. In einigen Fällen kommt es vor, dass die Frau den Nachwuchs aktiv gegen den Partner einnimmt.

Tipp: Für Kinder stellt die Trennung der Eltern ebenfalls ein gravierendes Lebensereignis dar. Bevor es zur Scheidung kommt, solltet ihr das Gespräch mit den Sprösslingen suchen und ihnen die Angst vor der Zukunft nehmen. Dabei solltest Du als Vater betonen, dass eine Trennung nichts am Verhältnis zu Deinem Nachwuchs ändert.

Speziell die erste Zeit nach der Trennung nehmen die Väter eine tiefe seelische Erschütterung wahr. Sie fühlen sich verunsichert und genieren sich häufig vor Freunden und der Familie. Einige Männer sehen das Scheitern der Ehe als persönlichen Misserfolg an.

Sie meiden zunächst den unmittelbaren Kontakt zu ihren Mitmenschen. Aus dieser selbstgewählten Isolation entwickelt sich eine Depression nach der Trennung. Weitere Gefühle, die nach dem Verlassenwerden auftreten, sind:

  • Trauer,
  • Angst,
  • Wut und
  • Aggression.

Wissen die Väter nicht, wo sich ihre Kinder befinden, verstärkt dies die negativen Emotionen. Verweigert die Partnerin den Kontakt und das Umgangsrecht mit dem Nachwuchs, verspürt der verlassene Mann unter Umständen Hass.

Die Depression nach der Trennung bewältigen

Kurze Zeit nach der Scheidung flüchten sich die Männer in Alkohol oder andere ungesunde Bewältigungsstrategien. Damit daraus kein Kreislauf zum sozialen Abstieg folgt, hilft der Kontakt zu den Eltern, Geschwistern und engen Freunden.

Zunächst brauchst Du emotionalen Rückhalt, um Dich der Trennungsphase und dem Aufbau eines neuen Lebens zu stellen. Negative Gefühle gegenüber Deiner Partnerin stellen keine Seltenheit dar. Jedoch solltest Du es vermeiden, diese Deinen Kindern gegenüber zu zeigen. Dadurch fühlen sie sich verunsichert und fürchten um die Eltern-Kind-Beziehung.

Des Weiteren kommt es darauf an, den Alltag neu zu strukturieren. Um die seelische Belastung zu lindern, siehst Du die Scheidung als Neuanfang an. Um eine Depression nach der Trennung zu verhindern, solltest Du mit engen Bezugspersonen über Deine Gefühle sprechen.

Benennst Du dabei Zukunftsängste und Alltagssorgen, bieten Freunde und Verwandte beispielsweise ihre Hilfe an. Zudem fällt es Dir auf die Weise leichter, Dein neues Leben zu visualisieren. Stärkst Du damit Dein Selbstbewusstsein, steht einer neuen Partnerschaft nichts im Weg.

Quellen und Literatur

Pagels, Herbert: Verlassene Väter. Die innerseelische Situation und das Bewältigungsverhalten von Männern nach einer ungewollten Trennung von Frau und Kindern. Dissertation. Hamburg: Universität Hamburg 2002

www.aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/neuro-psychiatrische_krankheiten..

 

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