So erziehen die meisten Väter ihre Kinder!

Erziehen Väter anders
Lässige Papas erziehen anders? Copyright: DisobeyArt , bigstockphoto

Wie die Mama so der Papa? Oder erziehen Väter anders? Welcher Papa-Typ bist Du? Diese Frage stellst nicht nur du dir, sondern sie beschäftigt auch Soziologen und Pädagogen. Auch wenn die Geschlechter sich in vielen Bereichen annähern, gibt es kulturelle Bilder im Kopf, die wir als Rollenbilder mit uns tragen. Bei der Erziehung kommen sie teils bewusst, teils ganz unbewusst zum Tragen.

Erziehen Väter anders
Lässige Papas erziehen anders? Copyright: DisobeyArt , bigstockphoto

Väter behandeln und erziehen Söhne und Töchter oft anders

Lange Zeit war es so, dass der erstgeborene Sohn zum Erbe des familiären Hab und Gutes wurde. Auch alle späteren Söhne wurden zu eigenständigen Männern erzogen, die später in die Welt hinausgehen sollten. Die Töchter hingegen blieben häuslich, sollten einmal heiraten und in die Verantwortung einer anderen Familie übergehen. Dieses Bild hat sich heute zwar gewandelt, doch einige Gedankenüberreste sind in vielen Köpfen erhalten geblieben.

Auch der moderne Vater sieht seinen Sohn daher eher als kleiner Kumpel, der seinen Weg finden soll und bei der Erziehung nur gelegentlich in die richtige Richtung gestupst wird. Die Tochter hingegen wird als kleine Prinzessin geliebt und vom Vater nach allem Möglichkeiten beschützt. Es fällt schwer, aus diesen Bildern auszubrechen und beide Geschlechter gleich zu erziehen.

Doch selbst Väter, denen das gelingt, erziehen ihre Kinder noch immer anders als Mütter.

Väter erziehen bereits Kleinkinder anders

Da die Mutter das Kind zur Welt bringt und durch das Stillen in den ersten Monaten zur wichtigsten Bezugsperson des Neugeborenen wird, zweifeln manche Väter bereits in dieser frühen Phase an ihren elterlichen Fähigkeiten. Die zunächst engere Verbindung der Mutter sorgt dafür, dass sie eher weiß, was das Kind schon kann und was noch nicht. Dies überträgt sich auf das Kleinkindalter, in dem Väter beim gemeinsamen Spielen zunächst überfordert sind: Wie genau erzieht man das Kind in dieser Phase?

Während Mütter eine klare Vorstellung vom Tagesablauf mit dem Kind haben, neigen Väter zu spontanen Spielideen und probieren einfach aus, was Sohn und Tochter schon können. Was manche Mutter vielleicht irritiert, ist für das Kind eine gute Sache: Indem Mütter und Väter anders erziehen, profitiert es von den Unterschieden. Während Mama durch Routine viel Sicherheit gibt und durch Wiederholung Lernerfolge erzielt, gibt Papa der gesunden Neugier einen Antrieb.

Mach dir klar: dass Väter anders als Mütter erziehen, ist eine Bereicherung für das Kind!

Welcher Papa bist Du – Wie erziehst Du?

Klassische Erziehungstypen:

Jeder Mensch ist ganz individuell und doch lassen sich bei der Erziehung einige grundlegende Typen unterscheiden.

1. Die strenge Vaterfigur

Es gibt Väter, die glauben, sie müssen mit Strenge einen Gegenpart zur liebevollen Mutter bilden. Es gibt wenig Lob, viel Kritik und manchmal werden Gefühle bewusst unterdrückt, damit das Kind „nicht verweichlicht“. Hier beherrschen alte Rollenbilder das Denken.

Tipp: Brich daraus aus und suche eine Balance. Ein klares Nein braucht jedes Kind, aber ebenso eine herzliche Umarmung vom Papa.

2. Der besonders „weiche“ Papa

Du möchtest bewusst alle Rollenbilder ablegen und auch in der Kindererziehung absolut gleichberechtigt arbeiten. Strenge ist dir zuwider und ein Nein bringst du ungern über die Lippen.

Tipp: Denk daran, dass Kind in der Erziehung klare Regeln kennenlernen müssen, damit sie später auch innerhalb der gesellschaftlichen Regeln ihren Platz finden.

3. Der Papa im Dauerstress

Viele Väter sind 40 Stunden und mehr jede Woche im Namen ihrer Firma unterwegs. Das führt dazu, dass sie weniger Zeit für den Nachwuchs haben. Diese Väter erziehen anders, da sie die Stunden mit dem Kind viel intensiver nutzen möchten. Das verführt dich, Streitpunkte komplett zu meiden und das Schimpfen der Mutter überlassen.

Tipp: Beobachtest du dich dabei, zieh die mentale Notbremse. Auch von dir muss berechtigte Kritik kommen, damit dein Kind seine Grenzen lernt.

Väter ermutigen die Kinder häufiger

Die meisten Mütter zeigen einen starken Beschützerinstinkt für ihr Kind. Natürlich besitzen den auch Väter, doch Mütter wollen meist alle potenziellen Gefahren vom Kind fernhalten. Das führt beispielsweise dazu, dass die Jüngsten auf dem Spielplatz nicht allein auf das Klettergerüst dürfen. Väter hingegen schicken die Kinder mit einem Kopfnicken in den Sand und lassen die Kinder ihre Erfahrungen sammeln. Sie beobachten die Kletterversuche ganz genau und schreiten nur im Notfall ein.

Väter erziehen hier an einer ganz entscheidenden Stelle anders: Mit dem beschriebenen Verhalten ermutigst du dein Kind, sich etwas zu trauen und gibst ihm gleichzeitig das Gefühl, als schützende Person bereitzustehen. Diese Ermutigung prägt Mädchen und Jungen und ebnet den Weg zu einer selbstbewussten Persönlichkeit.

Rollenspiele mit Puppen und Co. fallen Vätern oft schwerer

Mit dem Beginn der Persönlichkeitsentwicklung wollen Kinder die Rollen im Puppenhaus verteilen, mit Stofftieren ernste Meetings nachspielen oder auf allen Vieren als Katzenkinder durch die Wohnung tollen. All diese Formen eines Rollenspiels sind gesund für die Entwicklung. Die Kinder testen im Spiel verschiedene Beziehungssysteme aus, proben sich als Chef einer Firma oder wollen das Familienoberhaupt sein.

Beide Elternteile werden von den Kindern häufig zum Mitspielen aufgefordert. Während viele Mütter sich leicht damit tun, die Puppen zur Hand zu nehmen und die Szene mit zutragen, stehen Väter etwas hilflos da. Sie wissen nicht, was sie in ihrer zugewiesenen Rolle sagen sollen und wohin sich das Spiel entwickelt. Am besten ist es, wenn

  •  Du dir in einem solchen Moment einen Ruck gibst und in die Szene eintauchst
  •  Du passend zur Rolle die Stimme verstellst
  •  Du nicht agierst, sondern reagierst. Lass das Kind die Entwicklung des Spiels vorgeben.

Mit etwas Übung wird das Rollenspielen nicht nur einfacher, sondern macht auch Spaß. Denke daran, dass du in solchen Momenten einen wunderbaren Einblick in die Gedankenwelt deines Kindes bekommst. Du siehst, was ihn oder sie gerade beschäftigt und welche kindlichen Fantasien auf Reisen gehen.

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