Vergesslichkeit bei Kindern, Mein schusseliges Schulkind

Vergesslichkeit
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Vergesslichkeit tritt bei den meisten Kindern auf, verstärkt dann wenn das Kind mit 6 Jahren in die Schule kommt und viele Dinge selbstständig machen muss. Der Sprung vom Kindergarten in die Schule ist groß. Kinder müssen auf einmal an vieles selber denken. Busfahrschein, Sportsachen, Ranzen und dann noch die Sommerjacke, da bleibt schonmal das ein oder andere vergessen liegen.

Bei vielen Kindern handelt es sich um solche kleine Schussel. Beim Spielen vergessen sie ihre Handschuhe im Garten, in der Schule bleibt die Jacke liegen. Die letzte Ermahnung der Eltern bleibt ebenfalls nur für wenige Minuten im Gedächtnis. Diese Vergesslichkeit ist bei Kindern bis zu einem bestimmten Grad normal.

Vergesslichkeit
Mist, das habe ich vergessen!?! Copyright: Koldunov Bigstockphoto

Vergesslichkeit entsteht weil Kinder das vermeintlich Unwichtiges ausblenden . Sie konzentrieren sich auf ihr Hauptinteresse. Dabei handelt es sich beispielsweise um ein spannendes Spiel oder die Erforschung der Umgebung. Vergisst der Nachwuchs aber den Schulstoff, folgen ernsthafte Konsequenzen.

Das Wichtigste:

  • Vergesslichkeit bei Kindern stellt keine Seltenheit und zunächst keinen Grund zur Sorge dar.
  • Durch das Verdrängen unwichtiger Informationen gelingt es dem Nachwuchs, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren.
  • Fesselt der Lernstoff nicht die Aufmerksamkeit Deines Kindes, vergisst es die Fakten schnell.
  • Um das Vergessen von Schulstoff zu vermeiden, solltest Du das Interesse des Sprösslings für das Gelernte wecken.
  • Beim Lernen hilft es, Ablenkungen – beispielsweise in Form des Fernsehers – zu vermeiden, um die Konzentration zu schärfen.
     

Ursachen von Vergesslichkeit bei Kinder

Speziell jüngere Kinder neigen dazu, unwichtige Informationen zu überhören oder sie zu verdrängen. Dabei hängt es von der Persönlichkeit des Sprösslings ab, was dieser als unwichtig erachtet. Für die Mehrheit der Grundschüler spielt die Freizeit eine übergeordnete Rolle. Sie freuen sich auf das Spielen nach dem Unterricht. Dabei kommt es vor, dass sie Hausaufgaben oder das Lernen vergessen. Diese Vergesslichkeit bei Kindern stellt keinen Grund zur Sorge dar. Vielmehr zeigt sie, dass der Nachwuchs Informationen nach individueller Wichtigkeit selektiert.

Kanadische Forscher fanden im Rahmen einer Studie heraus, dass Vergesslichkeit ein Zeichen von Intelligenz darstellen kann.(3) Für die kanadischen Hirnforscher Paul Frankland und Blake Richards von der University of Toronto ist Vergesslichkeit bestimmt wie sinnvolle Entscheidungen getroffen werden. Siehe Studie, die sie im Fachmagazin „Neuron“ (7/2017) publizierten. 

Weisen Kinder Erinnerungslücken auf oder verpassen vereinbarte Termine, resultiert das nicht aus einer schwachen Gedächtnisleistung. In der Regel entstammt die Vergesslichkeit der Kinder ihrer Unerfahrenheit. Kindergartenkinder und Grundschüler besitzen nicht die Fähigkeit, klar zwischen Wichtigem und Unwichtigem zu unterscheiden. Ebenso fällt es ihnen schwer, den Wert einer Sache zu ermitteln. Die Prioritäten Deines Nachwuchses liegen in einem anderen Bereich und ändern sich unter Umständen täglich.

Beispielsweise beschäftigen sich Kinder vorwiegend mit:

  • den Freunden,
  • dem Hobby,
  • dem Haustier,
  • Medien oder Games
  • einem Wettbewerb oder
  • dem neuen Spielzeug.

Der Lernstoff aus der Schule rückt dadurch in den Hintergrund. Des Weiteren fördern Ablenkungen die Vergesslichkeit von Kindern. Die Sprösslinge besitzen keine Fähigkeit zum Multitasking. Erst im Laufe ihres Lebens lernen sie, mehrere Handlungen gleichzeitig durchzuführen. Zudem neigen sie dazu, ihr Denken auf positiv besetzte Dinge zu konzentrieren. Statt den Lösungsweg für die Mathematikaufgabe im Gedächtnis zu behalten, denkt das Kind an seinen Spaß.

Schulfrust
Null Bock auf Schule, Schulfrust Copyright: Nadezhda1906

Internet und Smartphones stellen Ablenkungsquellen dar

Zudem existieren primäre Ablenkungsquellen, die die Aufmerksamkeit der Kinder während und nach dem Unterricht fesseln. Eine starke Ablenkung stellt beispielsweise das Smartphone dar. Für äußerliche Reize zeigen sich die Sprösslinge empfänglich. Lustige Apps oder Nachrichten von Freunden empfinden sie interessanter als die Fakten, die der Lehrer an die Tafel schreibt. Dadurch wirkt das Smartphone eine starke Anziehungskraft auf Deinen Nachwuchs aus. Damit dieser sich auf den Unterricht konzentriert, hilft es, eine Smartphonesperre einzuschalten.

Warum vergisst mein Kind alles aus der Schule?

Beispielsweise erhält das Kind auf die Weise nur außerhalb der Unterrichtszeiten Zugriff auf das Internet. Zudem solltest Du weitere Ablenkungen entfernen, wenn Du mit Deinem Sohn oder Deiner Tochter lernst. Gleiches gilt, wenn Ihr gemeinsam wichtige Absprachen trefft.

Achte darauf, dass Fernseher und Radio ausgeschaltet sind. Des Weiteren empfiehlt es sich, das Haustier für die Zeit des Lernens aus dem Raum zu weisen. Streichelt Dein Sprössling mit Begeisterung den Familienhund, bringt er kaum Interesse für die Lerninhalte auf. Zudem obliegt es den Eltern, den Zögling strukturiert durch den Alltag zu leiten. Beispielsweise sorgst Du dafür, dass Dein Kind zuerst eine Aufgabe beendet, bevor es sich der nächsten zuwendet.

Vergesslichkeit
Vergesslichkeit in der Schule? Copyright: zurijeta, Bigstockphoto

Durch diese Ordnung im Alltag gelingt es, der Vergesslichkeit teilweise vorzubeugen. Die Schusseligkeit der Kinder resultiert zudem aus Stress. Fühlen sie sich in der Schule überfordert, kommt es oft zur Resignation. Sie geben es auf, dem Unterricht zu folgen und vergessen dadurch die erlernten Inhalte. Viele Schüler versuchen, ihre Aufmerksamkeit auf ein Schulfach zu konzentrieren. Dadurch bleibt der Schulstoff anderer Fächer auf der Strecke. Häufig fällt es den Betroffenen schwer, sich an Hausaufgaben oder Termine für Tests und Klassenarbeiten zu erinnern.

Tipp: Bemerkst Du, dass der Schulalltag und außerschulische Aktivitäten Dein Kind überfordern, solltest Du Prioritäten setzen. Beispielsweise klärst Du mit Deinem Nachwuchs ab, ob er eine Pause beim Hobby akzeptiert. Als Ansporn stellst Du ihm in Aussicht, das Hobby bei verbesserten Schulleistungen erneut aufzunehmen.

Entspannung hilft gegen die Vergesslichkeit

Um der Vergesslichkeit bei Kindern entgegenzuwirken, nimmst Du das Tempo aus dem Alltag Deines Sprösslings. Als Beispiel bewährt es sich, die außerschulischen Aktivitäten zu begrenzen. Bleibt Deinem Nachwuchs ausreichend Freizeit, entspannt es sich und lenkt sich vom Schulstress ab. Durch diese Pausen bleibt ihm Zeit, um sich intensiv mit den einzelnen Alltagsaufgaben zu beschäftigen.

Das schärft die Konzentration Deines Kindes. Leidet dieses unter emotionalem Stress, hilft zunächst die Aufmerksamkeit einer Bezugsperson. In einem Gespräch erfragst Du vorsichtig die Ursache für die Konzentrationsschwäche. Persönliche Probleme und Mobbing sorgen dafür, dass der Sprössling Lerninhalte als unwichtig erachtet.

Kinder sollten Verantwortung übernehmen

In der Regel bringt es keinen Erfolg, die Kinder übermäßig für ihre Vergesslichkeit zu rügen. Die Schusseligkeit stellt kein Zeichen von Böswilligkeit dar. Dennoch solltest Du dafür sorgen, dass Dein Nachwuchs Verantwortung für seine Fehler übernimmt. Vergisst er beispielsweise einen Test in der Schule, fragst Du nach dem Grund der Ablenkung.

Dabei machst Du Deinem Sohn oder Deiner Tochter deutlich, dass Ausreden nicht von der Schuldfrage befreien. Oft kann es helfen, wenn die Sprösslinge die Folgen ihrer Vergesslichkeit spüren. Des Weiteren gibt es mehrere Methoden, um der Vergesslichkeit der Kinder vorzubeugen. Zunächst gilt es, beim Lernen eine Reizüberflutung zu vermeiden. In einer ruhigen Atmosphäre fällt es Deinem Nachwuchs leichter, sich auf die Schulinhalte zu konzentrieren.

Quellen und Links

 

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