Probleme in der Beziehung » Nicht ignorieren, sondern lösen

Probleme in der Beziehung
Probleme in der Beziehung mit Gesprächen fast immer lösbar. Copyright: nd3000 bigstockphoto, Netpapa.de

Wir löst man Beziehungsprobleme

Der offene WC-Deckel und der nicht heruntergebrachte Müll sind zwei Klassiker für Probleme in der Beziehung. Und da wären natürlich noch die endlosen Telefonate mit der besten Freundin oder ein Meer von Kosmetikartikeln im Badezimmer. Es gibt eine Vielzahl von kleinen und größeren Belastungsproben für eine gute Beziehung. Wie Du erkennst, wann es brenzlig für euer Glück wird und wie Du Dich am besten verhältst, klären wir hier.

Probleme in der Beziehung
Probleme in der Beziehung mit Gesprächen fast immer lösbar. Copyright: nd3000 bigstockphoto, Netpapa.de

Immer Harmonie in der Beziehung, das gibt es nicht

In der Phase der ersten Verliebtheit möchte sich keiner von uns vorstellen, dass es jemals etwas anderes als Leidenschaft und Harmonie gibt. Spätestens nach einigen Monaten zieht jedoch der Alltag in die Beziehung und plötzlich stört das sanfte Schnarchen, das man am Anfang bei gelegentlichen Übernachtungen noch niedlich fand.

Wo immer zwei Menschen zusammenkommen, gibt es auch Konfliktpotenzial.

Es ist Fakt, dass keine zwei Menschen in jedem Punkt exakt einer Meinung sind. Daher wirst Du auch bei glücklichen Ehepaaren erleben, dass es zu Meinungsverschiedenheiten kommt. Das ist für eine gute Beziehung noch kein Warnsignal.

„Wichtig ist es, über unterschiedliche Standpunkte fair diskutieren zu können.

Ernste Probleme in der Beziehung treten dann auf, wenn die Meinung oder direkt die Persönlichkeit des anderen herabgesetzt wird, oder schwelende Krisenherde lange totgeschwiegen werden.

Probleme in der Beziehung – Das Wichtigste im Überblick

  •  gelegentlicher Streit im Alltag ist kein Beziehungskiller, sondern normal
  •  wichtig für eine gute Beziehung ist das Ansprechen statt Totschweigen der Probleme
  •  Ehrlichkeit sich selbst und dem Partner gegenüber ist entscheidend für faire Gespräche
  •  richtiges Zuhören und Ich-Botschaften helfen bei der fairen Kommunikation
  • – der Blickwinkel eines Vermittlers (z.B. Paartherapeut) kann die Beziehung retten

So gleich und doch unterschiedlich sind die Geschlechter

In der modernen Gesellschaft werden Frauen und Männer gleichermaßen geschätzt und an Stellen, an denen das noch nicht so ist, wird mit Nachdruck (von beiden Geschlechtern) daran gearbeitet. Das ist eine gute Sache.

Trotz der gleichen Wertigkeit von Männern und Frauen gibt es aber häufig sehr unterschiedliche Ansichten über Berufsbilder, Freizeitgestaltung und Hausarbeit. Diese Spannungspunkte bedienen bis heute viele Klischees, etwa dass er das Sportprogramm über gemeinsame Spaziergänge stellt und sie lieber durch indirekte Vorwürfe statt mit klaren Ansagen für Streit sorgt.

Konfliktpunkte, die für beide Seiten als Belastung der Beziehung angesehen werden:

  1.  ein einmaliger Seitensprung oder auch eine länger andauernde Affäre
  2.  eine langwierige Krankheit eines Partners
  3.  Todesfall oder Pflegefall in einer der beiden Familien

Häufige Probleme in der Beziehung für Männer

  1.  die Freundin lässt kaum Freiraum für eigene Hobbys
  2.  die Partnerin pflegt ihr Äußeres nicht mehr so wie in der ersten Verliebtheit
  3.  die Häufigkeit des Sex nimmt ab

Beziehungskiller für Frauen

  1.  der Mann ist extrem eifersüchtig
  2.  der Partner will jeden Schritt kontrollieren
  3.  es werden weniger Zärtlichkeiten als zu Beginn ausgetauscht

So geht ihr gemeinsam ins (Streit-)Gespräch

Ein emotionales Wortgefecht ist für beide Seiten nicht schön und schnell sind in der Wut oder auch aus Verzweiflung heraus Dinge gesagt, die man nicht so meinte. Das Gegenüber wird durch den verbalen Schlagabtausch verletzt und im schlimmsten Fall eskalieren die Probleme in der Beziehung.

Um zu verhindern, dass ein Streit an diesen Punkt kommt, ist eine sachliche Gesprächsführung wichtig.

Eine gute Beziehung basiert auf gegenseitigem Vertrauen und auf einem allzeit vorhandenen Respekt vor dem Partner beziehungsweise der Partnerin. So wie Du von Deiner Freundin keine hämischen Sprüche hören willst, möchte sie bei allen Ängsten und Wünschen ernst genommen werden.

Das klärende Gespräch funktioniert daher so am besten:

1. Nennt das Kind beim Namen.
–> Probleme in der Beziehung lassen sich oft mit wenigen Sätzen auf den Punkt bringen. Versucht das einmal, damit ihr beide wisst, worüber ihr eigentlich redet.

2. Bitte Deine Partnerin, ihre Sichtweise und ihre Meinung darzulegen.
–> An diesem Punkt bist Du aktiver Zuhörer und solltest emotionale Reaktionen zurückhalten. Höre Dir in Ruhe an, was sie Dir zu sagen hat.

3. Lege Deinen Standpunkt dar.
–> Nutze dafür Ich-Botschaften wie „Ich sehe es so“ oder „Für mich fühlt es sich an, wie“. Durch Ich-Botschaften kommst Du weniger schnell in die Gelegenheit, Vorwürfe auszusprechen.

4. Sucht Gemeinsamkeiten in dem Gesagten.
–> Will sie beispielsweise, dass Du mehr im Haushalt hilfst und Du würdest gern öfter Freunde Nachhause einladen, könnt ihr euch gegenseitig Zugeständnisse machen.

Bedenke bei alle dem immer, dass eine Beziehung auf Kompromissen aufbaut. Ihr seid keine Single-Player, sondern eine kleine Gemeinschaft.

(Einseitige) Probleme in der Beziehung erkennen

In Streitpunkten, in denen sich beide einig sind, dass es ein Problem gibt, können die verschiedenen Standpunkte zum Thema mehr oder weniger in Ruhe diskutiert werden. Das ist an sich schon schwierig genug, doch noch komplizierter wird es, wenn eine von beiden Seiten gar kein Problem sieht. Hier ist das Bestehen der Beziehung schnell gefährdet.

Ihre Probleme sind auch Deine und umgekehrt.

Selbst wenn Du gar keine Probleme in der Beziehung siehst, sobald Deine Partnerin mit einem Sache unzufrieden ist, wird es automatisch auch zu Deinem Problem. Viele Männer neigen dazu, eine unangenehme Situation mit der Freundin oder Frau auszusitzen, doch das führt selten zum Erfolg.

Für eine gute Beziehung ist es entscheidend, dass Du für ihre Sorgen offen bist, genauso wie sie ein offenes Ohr für Deine haben sollte. Kommt ihr gegenseitig nicht mit eigenen Problemen aufeinander zu, weiß der andere nicht, dass es zu kriseln beginnt.

 Anzeichen, an denen Du unausgesprochene Probleme in der Beziehung erkennst:

  •  weniger Zärtlichkeiten im Alltag
  •  Reizbarkeit bei Kleinigkeiten
  •  kaum mehr Komplimente oder ein Lächeln
  •  viele getrennte Freizeitpläne
  •  weniger Respekt im Umgang miteinander (Sticheleien, Nörgeln, Beleidigungen)
  •  schwindendes sexuelles Interesse

Bemerkst Du eines oder mehrere dieser Anzeichen, solltest Du von Dir aus das Gespräch suchen. Nutze einen ruhigen Moment in Zweisamkeit und teile ihr mit, dass Du Dir Sorgen um eure Beziehung machst.

No-Gos beim konstruktiven Streit

Streitgespräche sind also wichtig für eine intakte, gute Beziehung. Dabei pausenlos sachlich zu bleiben, liegt nicht in der Natur des Menschen und daher musst Du Dich nicht fertig machen, wenn die Stimme sich doch einmal überschlägt oder Du resignierst die Hände in die Luft wirfst. (Tipp: Reden mit Frauen – mit der Ja – Aber, Methode )

Es gibt aber eine Reihe unausgesprochener Regeln beim konstruktiven Streit. Missachtest Du sie, ist das für die Beziehung neben dem eigentlichen Problem eine zusätzliche Belastungsprobe.

  1.  Ignoriere während des Gesprächs und auch danach niemals Deine Partnerin. Das signalisiert Desinteresse an ihrem Standpunkt und an ihr als Person.
  2.  Triff Entscheidungen, die euch als Partner betreffen, nicht allein. Damit übergehst Du ihre Meinung, was den Streit eskalieren lassen kann.
  3.  Absolut tabu sollte jede Form von körperlicher Gewalt sein. Dazu zählt bereits das feste Fassen der Schultern.
  4.  Schreien und Beleidigungen sollten – rutschen sie doch einmal heraus – sofort mit einer ehrlichen Entschuldigung einher gehen. Damit lässt Du sie wissen, dass Du gerade sehr aufgewühlt bist, aber sie nicht verletzten willst.

Schwerwiegende Probleme in der Beziehung

Auch eine vorher sehr gute Beziehung kann durch gravierende Dinge wie Krankheit, Todesfall oder einseitigen Kinderwunsch auf eine harte Probe gestellt werden. Es kommt vor, dass Paare bemerken, wie sie sich durch die Umstände auseinander leben und die Gefühle abflauen.

Wollt ihr beide an einem gemeinsamen Leben festhalten, kann es ratsam sein, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

A) Das kann bei einschneidenden Erfahrungen bedeuten, einen Psychologen zu Rate zu ziehen. Häufig können Lebenssituationen wie der Tod eines Elternteils oder dessen plötzliche Pflegebedürftigkeit einen Partner so stark verändern, dass der andere damit nicht mehr umzugehen weiß. Auch psychische Probleme für den Partner, der die Situation von außen miterlebt und nicht verarbeiten kann, kommen häufig vor.

B) Es kann sich aber auch um einen Paartherapeuten handeln, wenn ihr in Alltagsfragen nicht mehr weiter wisst und einen Coach braucht, der euch neue Perspektiven aufzeigt.

 

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