Gundschulkind: Wie wir Eltern die Freizeit und Hobbys koordinieren

Mathe Hausaufgaben
Mathe Hausaufgaben als Vater aktiv mithelfen (Familie Förster, Fotocredit Paul Glaser)

Wie lässt sich die Freizeit sinnvoll gestalten, jetzt, wo der Schulalltag mehr Zeit in Anspruch nimmt? Im Schulalltag des Kindes spielen eine sinnvolle Freizeitgestaltung und Hobbys eine wichtige Rolle als Ausgleich und Ergänzung zum fleißigen Lernen. Daher überlegen Väter, wie sie ihren Nachwuchs beschäftigen und gleichzeitig fördern. Empfehlenswert sind gemeinsame außerschulische Aktivitäten, bei denen der Spaß im Vordergrund steht.

Wie verbringen Kinder die Zeit nach dem Unterricht?

Das letzte Läuten der Schulglocke beendet offiziell den Unterricht – jedoch nicht den Schultag. Sobald die Kinder nach Hause kommen, warten weitere schulische Pflichten:

  • Hausaufgaben erledigen
  • Unterrichtsstoff wiederholen und festigen
  • Lernen für Tests und Klassenarbeiten
  • Schulsachen für den nächsten Tag packen

Bereits eine im Jahr 2013 veröffentlichte UNICEF-Umfrage ergab, dass Kinder in Deutschland über 38,5 Stunden in der Woche in oder für die Schule arbeiten. Pro Tag bleiben daher wenige Stunden Freizeit.

Verbringt der Nachwuchs die freie Zeit komplett vor dem Fernseher oder der Spielkonsole, kommen Eltern schnell ins Grübeln. Gibt es bessere Möglichkeiten, um gemeinsam mit dem Kind die Nachmittage und Wochenenden zu verbringen?

Fernseher und Smartphone als Lieblingsfreizeitbeschäftigungen von Kindern

Laut der KIM-Studie 2022 verbringt die Mehrzahl der Kinder nach der Schule die Zeit vor dem Fernseher oder mit dem Smartphone. Zunächst klingt das entspannte Fernsehgucken oder „Daddeln“ erholsam. In Wahrheit belastet das Starren auf den Bildschirm das Gehirn. Das führt unterbewusst zu Stress und einem Gefühl der Erschöpfung.

Für Eltern empfiehlt es sich, die Fernsehzeit ihrer Kinder nach dem Unterricht zu regulieren. Zusammen mit dem Nachwuchs sprechen sie eine Fernsehzeit ab. Für Schulkinder zwischen sechs und neun Jahren beträgt sie laut Empfehlungen des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend maximal 45 Minuten. Kinder ab zehn Jahren sollten nicht mehr als eine Stunde vor Fernseher oder Konsole verbringen.

Um Langeweile im Rest der freien Zeit zu vermeiden, lohnen sich für Schulkinder sinnvolle Hobbys. Ein Gespräch mit dem Nachwuchs hilft, die richtigen außerschulischen Aktivitäten zu finden. Interessiert er sich für Sport – Fußball, Volleyball, Schwimmen – kommt die Anmeldung in einem Verein infrage. Für Kinder, die sich für Kunst oder Musik begeistern, gibt es ebenfalls spezielle Hobbygruppen.

In der Woche reicht es, wenn Schulkinder an zwei Nachmittagen einem solchen Hobby nachgehen. Zu viele Verpflichtungen nach dem Unterricht führen zu Zeitdruck und Stress.

Wie verbringen Väter ihre Zeit mit dem Nachwuchs?

Finden an Nachmittagen keine Vereinstreffen, Musikstunden oder andere fest in den Alltag eingeplante Aktivitäten statt, erhalten Kinder eine Erholungspause. Diese eignet sich für die freie, kreative Gestaltung. Der Nachwuchs verbringt die Zeit allein, zu zweit oder in der Gruppe beim Spielen innerhalb oder außerhalb des Hauses.

Kommt in der gemeinsamen Spielzeit Langeweile auf, besteht für Eltern kein Grund zur Sorge. Ein kurzes Nichtstun entspannt das Gehirn und fördert die Kreativität. Daher ergibt es Sinn, Kindern in der Woche mehrere Nachmittage ohne geplante Freizeitgestaltung zuzugestehen.

Für Väter empfiehlt es sich, einen Teil dieser freien Zeit gemeinsam mit dem Kind zu verbringen. Dadurch festigen sich das gegenseitige Vertrauen und die Eltern-Kind-Beziehung.

Aber Achtung: Freizeit bedeutet, dem Nachwuchs Raum zu geben, um sich selbst zu entfalten. Daher vermeiden die Eltern eine Vorgabe der gemeinsamen Beschäftigungen. Mehr Sinn ergibt es, dem Kind Aktivitäten vorzuschlagen oder direkt auf seine Ideen und Wünsche einzugehen.

Zu den empfehlenswerten Vater-Kind-Beschäftigungsideen nach dem Unterricht zählen:

  • Spaziergänge oder Wandern
  • Sport im Freien
  • Ausflüge in Museen, Planetarien oder Zoos

Ebenfalls kommen gemeinsame Bau- oder Gartenprojekte infrage, um den Nachwuchs zu unterhalten und gleichzeitig zu fördern. Bauen, Gärtnern oder Wanderungen in der Natur geben Vätern die Chance, ihr Wissen spielerisch und praxisnah an ihre Kinder weiterzugeben.

Interessiert sich ein Schulkind weniger für Outdoor-Aktivitäten, suchen Väter nach Indoor-Spiel- und Beschäftigungsideen, die zu zweit Spaß machen. Dazu zählen gemeinsames Malen oder Basteln. Männer, die begeistert Kochen oder Backen, zeigen ihren Kindern altersgerechte Tricks in der Küche.

Eignet sich gemeinsames Lernen als Freizeitbeschäftigung?

Viele Eltern versuchen, ihr Kind umfassend auf den Unterricht und das spätere Leben vorzubereiten. Daher überlegen sie, wie sie sie eine außerschulische Förderung sinnvoll in den Alltag integrieren.

Nach langen Schulstunden steht wenigen Kindern der Sinn nach weiteren Lektionen in Mathematik, Deutsch oder Sachkunde. Für Väter empfiehlt es sich daher, das gemeinsame Lernen spielerisch zu gestalten.

Lesen Eltern zusammen mit ihrem Kind in gemütlicher Atmosphäre ein altersgerechtes Buch, genießen sie die „Gemeinsamzeit“. Gleichzeitig fördern Vorlesen und Lesen bei Kindern:

  • Wortschatzerweiterung
  • Grammatik und Rechtschreibung
  • Ausdruck

Spannende Geschichten beflügeln zudem die Fantasie des Nachwuchses. Viele Kinderbücher greifen klassische Unterrichtsthemen auf oder fördern allgemein die kindliche Allgemeinbildung. Als Mischung aus Spaß und kindgerechter Förderung kommen alternativ gemeinsames Musizieren und Singen infrage.

Quellen:

Ndr. (2023, April 5). Was schafft Kreativität? „Unser Gehirn braucht Langeweile“ https://www.ndr.de/kultur/Was-schafft-Kreativitaet-Unser-Gehirn-braucht-Langeweile,kreativitaet106.html (abgerufen am 13.11.2023)

Geflimmer im Zimmer. (n.d.). Bundesministerium Für Familie, Senioren, Frauen Und Jugend. https://www.bmfsfj.de/resource/blob/93926/a21d212ef3d0bc9e24d6a1a40ed318d5/geflimmer-im-zimmer-data.pdf (abgerufen am 13.11.2023)

EV, S. V. D. (n.d.). Abschalten: Fernsehen ist keine Erholung. Sozialverband VdK Deutschland e.V. https://www.vdk.de/deutschland/pages/themen/73135/abschalten_fernsehen_ist_keine_erholung?dscc=essenc (abgerufen am 13.11.2023)

Ergebnisse der KIM-Studie 2022. (2023). Ard Media. https://www.ard-media.de/fileadmin/user_upload/media-perspektiven/pdf/2023/MP_17_2023_KIM_Studie_2022.pdf (abgerufen am 13.11.2023)

UNICEF. (2013, September 4). Schule ist Vollzeitjob für Kinder | UNICEF Presse. Deutsches Komitee Für UNICEF e.V. https://www.unicef.de/informieren/aktuelles/presse/-/schule-ist-vollzeitjob-fuer-kinder/276448 (abgerufen am 13.11.2023)

Höfler, K. (2022, January 23). Immer mehr Termine: Warum Kinder auch Freizeit brauchen. https://www.kleinezeitung.at. https://www.kleinezeitung.at/lebensart/sonntag/6088602/Zeitintensive-Hobbys_Immer-mehr-Termine_Warum-Kinder-auch (abgerufen am 13.11.2023)

 

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