Kinder unterstützen, neue Freundschaften zu schließen:

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Schulkindfreundschaften, Copyright: Rido81

Der erste Schultag bedeutet für Kinder und Eltern gleichermaßen Vorfreude, Aufregung und Stress. Wie fügt sich der Nachwuchs in seine neue Schulklasse ein? Findet er schnell Freunde? Diese Fragen beschäftigen viele Väter und wecken den Wunsch, ihr Kind zu unterstützen. Um seine sozialen Fähigkeiten zu fördern, empfiehlt sich zunächst eine feste Eltern-Kind-Bindung mit viel gemeinsamer Zeit und Vertrauen. Wir zeigen wie Du als Vater deine Kinder unterstützen kannst, neue Freundschaften zu schließen und soziale Fähigkeiten zu entwickeln:

Warum sind soziale Fähigkeiten für Kinder wichtig?

Bereits Aristoteles sagte, ein Mensch, der die Gesellschaft meidet, sei ein Tier oder ein Gott. Die gesellschaftliche Interaktion erhält von Kindesbeinen an eine hohe Bedeutung. Sie legt die Grundlage, um weitere Fertigkeiten und damit die eigene Persönlichkeit zu entwickeln. Im Kindergarten und in der Schule brauchen Kinder daher Sozialkompetenz, um sich anzupassen und dadurch in eine Gruppe zu integrieren.

Erlernt der Nachwuchs frühzeitig soziale Fähigkeiten, fällt es ihm leichter, mit Gleichaltrigen zu kommunizieren und Freundschaften zu schließen. Zu den Kompetenzen, die dafür notwendig sind, zählen:

  • Gefühle zeigen: eigene Emotionen benennen, verarbeiten und anderen Menschen verbal und nonverbal mitteilen
  • Empathie: Gefühle der Mitmenschen erkennen und entsprechend darauf reagieren
  • Selbstbewusstsein: eigene Bedürfnisse offen und ehrlich kommunizieren
  • Teamwork: zusammen mit anderen Lösungsstrategien ausarbeiten und ausprobieren, um eine Aufgabe zu bewältigen
  • Kompromissbereitschaft: in Streitsituationen eine gemeinsame Lösung finden, statt die eigenen Interessen in den Vordergrund zu stellen
  • Kritikfähigkeit: eigene Fehler und Schwächen anerkennen und an ihnen arbeiten

Ob ein Schulkind diese Fertigkeiten bereits am ersten Schultag besitzt, unterscheidet sich abhängig von seinem individuellen Entwicklungsstand und der Erziehung. Die Anlagen dieser Kompetenzen sind für den Nachwuchs vorteilhaft, um erste soziale Verbindungen zu knüpfen und in einer Gruppe Gleichgesinnte zu finden.

Wie hängen Sozialkompetenz und Eltern-Kind-Bindung zusammen?

Einem Kind Sozialkompetenz beizubringen, setzt gefestigte soziale Verhaltensweisen der Erziehungsberechtigten voraus. Für Eltern bedeutet das, das eigene Verhalten miteinander und dem ihrem Nachwuchs gegenüber zu reflektieren. Neben der Art und Weise der verbalen Kommunikation spielt es eine Rolle, wie die Familie nonverbal miteinander umgeht.

Herrscht ein von Konflikten und Unsicherheit geprägtes Umfeld, besitzen die darin lebenden Kinder meist geringe oder keine sozialen Fertigkeiten. Anders verhält es sich bei einem Kind, dessen Familie auf eine positive, bestärkende und unterstützende Umgebung achtet. Das Gefühl von familiärem Rückhalt erleichtert es Kindern:

  • Selbstbewusstsein aufzubauen
  • sich Mitmenschen zu öffnen
  • Kontakt nach außen zu knüpfen

Ein wesentlicher Faktor für eine stabile Sozialkompetenz ist eine feste Eltern-Kind-Beziehung. Mutter und Vater übernehmen die Vorbildrolle für ihren Nachwuchs. Dieser orientiert sich an ihrem Verhalten und ahmt es in neuen sozialen Gruppen bewusst oder unterbewusst nach.

Leiden Kinder an einer Bindungsstörung, spiegelt diese sich in ihrem Verhalten anderen gegenüber wider. Die Betroffenen wirken auf ihr Umfeld ängstlich, misstrauisch und teils aggressiv. Zudem zeigt sich die stark eingeschränkte Interaktion mit Gleichaltrigen.

Ein erster Schritt, um die sozialen Kompetenzen von Kindern bereits in jungen Jahren zu fördern, besteht daher in der bewussten Arbeit an der Eltern-Kind-Bindung. Um diese zu festigen, helfen die folgenden Vorgehensweisen:

  • dem Nachwuchs uneingeschränkte und bedingungslose Liebe schenken, statt diese an Bedingungen wie lobenswertes Verhalten zu knüpfen
  • die Gefühle des Kindes – positiv wie negativ – nachvollziehen und akzeptieren
  • Fehler gegenüber dem Kind zugeben und um Entschuldigung bitten

Lügen beeinträchtigen die Eltern-Kind-Beziehung. Daher empfiehlt es sich, dem Nachwuchs gegenüber Vertrauen zu beweisen und ihm schwierige oder traurige Situationen wahrheitsgemäß und gleichzeitig kindgerecht zu erklären.

Wie verhelfen Väter ihrem Kind zu mehr sozialer Kompetenz?

Der einfachste Weg, einem Kind soziale Fähigkeiten zu vermitteln, besteht darin, mit gutem Beispiel voranzugehen. Dafür versuchen Väter, viel Zeit gemeinsam mit ihrem Nachwuchs zu verbringen, um:

  • zu spielen
  • zu wandern
  • zu basteln
  • zu gärtnern

Ebenso kommen gemeinsame Ausflüge infrage, um die Sozialkompetenz des Kindes auf- und situationsabhängig auszubauen. Legt der Nachwuchs während der gemeinsamen Zeit ein untragbares Verhalten an den Tag, empfiehlt sich folgendes Vorgehen:

  • dem Kind das Fehlverhalten sachlich und ruhig erklären
  • den Nachwuchs darauf aufmerksam machen, wie sein Verhalten sich auf seine Mitmenschen und deren Gefühle auswirkt
  • die Gefühle des Kindes erfragen und versuchen, diese nachzuvollziehen

Im Anschluss versucht der Vater, die Situation gemeinsam mit seinem Kind zu lösen. Hierbei kommt es darauf an, gleichzeitig Verständnis und Konsequenz zu zeigen. Beharrt der Nachwuchs auf seinem unangebrachten Benehmen, führt der Vater ihm sachlich die daraus erwachsenden Folgen vor Augen. Bei einem gemeinsamen Ausflug bedeutet das ein vorzeitiges Ende.

Kommt es zu einer Streitsituation, kochen die Emotionen bei Kindern – und teils auch bei den Erwachsenen – hoch. Daher kann es schwerfallen, Konflikte zur Zufriedenheit aller Beteiligten zu lösen. Es empfiehlt sich in einem solchen Fall, zu einem späteren Zeitpunkt das Gespräch mit dem Kind zu suchen.

Der Vater erklärt seinem Nachwuchs dabei nachvollziehbar die Motivation für sein Handeln. Das ermöglicht es dem Kind, ein bestimmtes Verhalten mit einer Konsequenz in Verbindung zu bringen – eine wichtige Grundlage für das Erlernen sozialer Kompetenz.

Quellen:

BerndtSteinKinder, R. (2020, August 26). Zehn Tipps, wie Eltern eine enge Bindung zu ihren Kindern aufbauen können. BerndtSteinKinder Stiftung. https://berndtsteinkinder.de/zehn-tipps-zum-bindungsaufbau/ (abgerufen am 07.11.2023)

BodyHey! ocean GbR – www.bodyhey.com. (n.d.). Aktion Psychisch Kranke E.V. Bonn: Bindungsstörungen. BodyHey! Ocean. https://www.apk-ev.de/projekte/kiju-bestandsaufnahme/rund-ums-thema/psychische-stoerungen/verhaltens-emotionale-stoerungen/bindungsstoerungen-1 (abgerufen am 07.11.2023)

Jako-o. (n.d.). https://www.jako-o.com/de-de/magazin/kindererziehung-psychologie/erziehungshilfe/soziale-kompetenzen (abgerufen am 07.11.2023)

Schmelz, M. A. (2023, July 11). Kinderfreundschaften: So helfen Sie Ihrem Kind Freunde zu finden. https://www.elternwissen.com/erziehung-entwicklung/kinderfreundschaften-so-helfen-sie-ihrem-kind-freunde-zu-finden/ (abgerufen am 07.11.2023)

Soziale Kompetenz bei Kindern entwickeln und fördern – PRO Kita Portal | Pro Kita Portal. (n.d.). Pro Kita Portal. https://www.prokita-portal.de/bildungsbereiche-entwicklungsziele-kita/soziale-kompetenz-kita/ (abgerufen am 07.11.2023)

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