Daran erkennen Eltern, dass ein Kind Drogen nimmt

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Mein Kind kifft? Foto: ThamKC

Gelegentliche Stimmungsschwankungen bei Kindern und Teenagern sind für Eltern ärgerlich, meist jedoch nicht besorgniserregend. Das ändert sich, wenn der Nachwuchs eine starke Wesensveränderung durchlebt. Eine mögliche Ursache dafür kann der Konsum von Drogen sein. Erkennen Eltern frühzeitig die Signale, gelingt es ihnen besser, ihrem Kind zu helfen.

Mein Kind kifft? Foto: ThamKC

Das Wichtigste in Kürze:

  • Anhaltender Drogenkonsum wirkt sich physisch und psychisch auf Kinder und Jugendliche aus.
  • Abhängig von der Art der Drogen und der Dauer des Konsums ziehen sich betroffene Kinder aus dem familiären Umfeld und von Freunden zurück oder benehmen sich zunehmend nervös, ängstlich oder aggressiv.
  • Der regelmäßige Kauf von Drogen bringt Kinder und Jugendliche in finanzielle Bedrängnis, wenn ihr Taschengeld nicht ausreicht, um ihren Bedarf zu decken.

Bemerken Eltern Anzeichen, die auf einen möglichen Drogenkonsum ihrer Kinder hinweisen, sollten sie diese nicht auf die leichte Schulter nehmen. Wir empfehlen, in einem ruhigen Moment das Gespräch mit dem Nachwuchs zu suchen – ohne Wertung und Vorwürfe. Die Eltern informieren sich darüber, ob ihr Kind Drogen nimmt, welche es sind und warum es zu ihnen greift. Dabei sollte der Nachwuchs stets das Gefühl von elterlichem Rückhalt bekommen. Bei Bedarf raten wir dazu, gemeinsam mit dem Kind eine Erziehungs- und Suchtberatungsstelle aufzusuchen.

An welchen Anzeichen erkennen Eltern, dass ihr Nachwuchs Drogen nimmt?

Gegenüber dem Vorjahr verdoppelte sich 2022 die Anzahl rauchender Teenager in Deutschland. 34 Prozent der Jugendlichen und jungen Erwachsenen rauchen bevorzugt die „Vapes“ genannten Einweg-E-Zigaretten. Zu dem Ergebnis kommt die Debra-Studie aus dem Jahr 2022.

Tabakerzeugnisse sind jedoch nicht die einzigen Drogen, die Heranwachsende konsumieren können. Auf den Konsum von Alkohol und illegalen Substanzen weisen mehrere Signale hin:

Körperliche Anzeichen wenn Dein Kind Drogen nimmt:

Gewichtsveränderungen, fahle Haut, dunkle Augenringe – treten diese Symptome bei Kindern auf, schrillen bei Eltern die Alarmglocken. Diese körperlichen Anzeichen können – müssen jedoch nicht – mit einem Drogenkonsum in Zusammenhang stehen. Gleiches gilt für:

  • Konzentrationsstörungen
  • Schlafstörungen
  • Appetitlosigkeit
  • Nervosität
  • Kreislaufprobleme

Bemerken Eltern ein oder mehrere dieser Anzeichen bei ihrem Nachwuchs, heißt es: Obacht. Es ergibt Sinn, das Kind auf diese Symptome anzusprechen und bei Bedarf Hilfe anzubieten.

Resultieren die Komplikationen aus der hormonellen Veränderung im Rahmen der Pubertät, besteht meist kein Grund zur Sorge. Dennoch kann es ratsam sein, wenn Eltern zusammen mit ihrem Nachwuchs ärztlichen Rat einholen.

Sofern sich keine Erklärung für die genannten Symptome findet und das Kind versucht, diese zu verbergen, behalten die Eltern es stärker im Auge. Dadurch fallen ihnen weitere Hinweise, die auf einen Drogenkonsum hindeuten, leichter auf.

Wie hängen Drogenkonsum und Wesensveränderungen des Kindes zusammen?

Wie Drogen auf den Körper wirken, verrät das folgende Youtube-Video. Je nach Art der Droge führt die Einnahme dazu, dass sich die Konsumenten entspannt, glücklich oder unschlagbar fühlen.

Ein dauerhafter Drogenkonsum wirkt sich nachhaltig auf die Persönlichkeit von Kindern und Jugendlichen aus. Wie sich die Wesensveränderung äußert, hängt von der Art der eingenommenen Droge ab.

Die Einnahme von Cannabis zieht oft Antriebs- und Interessenlosigkeit nach sich. Durch einen längeren Konsum von Amphetaminen wie Crystal Meth oder Speed benehmen sich Betroffene:

  • aggressiv
  • depressiv
  • ängstlich
  • unruhig
  • panisch

Ähnliche Persönlichkeitsveränderungen treten nach einem anhaltenden Kokainkonsum auf. Eine 2017 veröffentlichte Studie kam zum Ergebnis, dass sich ein erhöhtes Maß an Aggressivität auch nach dauerhaftem Cannabiskonsum zeigt.

Bei einem gereizten und nervösen Verhalten der Kinder kann es sich alternativ um Entziehungserscheinungen handeln.

Finanzielle Probleme als mögliches Signal für einen Drogenkonsum

Drogen kosten Geld. Kaufen sich Kinder und Jugendliche die Substanzen von ihrem Taschengeld, bleibt nichts übrig, um andere Ausgaben zu decken. Folglich fehlt dem betroffenen Nachwuchs der finanzielle Spielraum, um:

  • seinen Hobbys nachzugehen
  • Kinos und Konzerte zu besuchen
  • mit Freunden auszugehen

Um sich diese Wünsche trotz Ebbe in der Geldbörse zu erfüllen, bitten Kinder um Taschengeldvorschüsse. Geschieht das wiederholt, sollten die Eltern einen Blick auf die Ausgaben ihres Nachwuchses werfen.

Bekommen Kinder von ihren Eltern kein Geld, um ihren Drogenkonsum zu finanzieren, verleitet sie die Sucht unter Umständen zum Diebstahl. Bemerken Vater, Mutter oder Geschwister, dass häufiger kleine oder große Summen aus Portemonnaie oder Sparbüchse „verschwinden“, kann dies ein Hinweis auf finanzielle Probleme eines Familienmitglieds sein.

Unser Fazit:

Probieren Kinder Drogen einmalig aus, resultieren daraus meist noch keine sichtbaren psychischen oder physischen Folgen. Diese treten bei der Mehrzahl der Substanzen nach einem längeren Konsum auf. Sobald Eltern Hinweise auf den Drogenkonsum erkennen, sollten sie ihren Nachwuchs darauf ansprechen.

Quellen und weiterführende Links:

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