Auch bei Kindern ist Zähne knirschen keine Seltenheit. Sie wachen nachts auf, weil Sie plötzlich komische Geräusche aus dem Kinderzimmer hören? Sie schauen sofort nach, aber der Nachwuchs schläft. Plötzlich bemerken Sie, dass Ihr Kind während des Schlafes die Zähne aufeinanderreibt, was als Zähneknirschen bezeichnet wird.
Erfahren Sie hier etwas über die Ursachen des Zähneknirschens bei Kindern, ob es negative Folgen haben kann und was Sie dagegen tun können, wenn das Zähneknirschen bei Kindern länger andauert.
Mein Kind knirscht nachts mit den Zähnen!
Bruxismus – Die Medizinische Definition des Zähneknirschen
Als Zähneknirschen bezeichnet man das meist nächtliche Aufeinanderreiben der Zähne, das in der Fachsprache Bruxismus genannt wird. Es geschieht unbewusst und hat auf Dauer einen Verschleiß des Zahnschmelzes zur Folge, sowie eine Überbeanspruchung des Kiefergelenkes und der Kaumuskulatur. Viele Erwachsene führen diese unbewussten Bewegungen meist nachts aus ohne es zu bemerken, aber auch bei Kindern kommt Bruxismus häufig vor.
Warum knirscht mein Kind mit den Zähnen?
Das Knirschen mit den Zähnen bei Kindern hat meist harmlose Ursachen und ist für Eltern nicht gleich ein Grund zur Beunruhigung. Zahnmediziner bezeichnen es als normal, wenn bereits Kleinkinder nachts im Schlaf mit den Zähnen knirschen, Grund dafür ist, dass sich das kindliche Gebiss noch in der Entwicklung befindet.
Im Zuge des Zahnwechsels muss eine Okklusion der oberen und unteren Zahnreihe statt finden. Dies heißt, dass die Zähne eingebissen und eingeschliffen werden müssen, weswegen es zu starken Knirschgeräuschen kommen kann. Oft beginnt das Zähneknirschen bei Kindern bereits mit den ersten Zähnen. Schäden sind hier noch nicht zu befürchten, da das kindliche Gebiss die Milchzähne im Laufe der Vorschulzeit verliert und dann erst die bleibenden Zähne wachsen. Mediziner geben an, dass Zähneknirschen bei Kindern bis zu einem Alter von drei Jahren völlig normal und kein Grund zur Sorge sei.
Wann wird Zähneknirschen bedenklich?
Ist Ihr Kind schon etwas älter und knirscht dauerhaft mit den Zähnen, so können natürlich Schäden an den bleibenden Zähnen entstehen. Durch die Knirschbewegung wird der Zahnschmelz auf Dauer abgerieben und die Zähne können sich auch verkürzen. Brüchiger und rissiger Zahnschmelz hat zur Folge, dass die Zähne weicher werden und leicht abbrechen können.
In der Phase von Entwicklungsumbrüchen kann das Zähneknirschen in der Nacht auch eine Folge von Stress oder Belastung sein. Hält das Knirschen mit den Zähnen bei Ihrem Kind dauerhft an, so sollten Sie mit Ihrem Kinderarzt darüber sprechen, denn das Knirschen hat oft auch zur Folge, dass Muskeln überbelastet werden und es im Zuge dessen zu Verspannungen im Schulter- und Nackenbereich, Ohrenproblemen oder Kopfschmerzen kommen kann.
Wie können Sie die Zähne Ihres Kindes schützen?
Zuerst sollten Sie beobachten, ob Ihr Kind nur in der Zeit des Zahnwechsels mit den Zähnen knirscht oder ein „Dauerknirscher“ ist. Sollte dies der Fall sein, so suchen Sie am besten einen Zahnmediziner auf und besprechen mit ihm das Problem. Der Zahnarzt wird Ihnen empfehlen, eine sogenannte „Knirscherschiene“ anfertigen zu lassen. Dies ist vergleichbar mit einer Art Boxergebiss und soll Schäden an den Zähnen vermeiden, die durch das Aufeinanderreiben der Zahnreihen entstehen. Der Zahnarzt wird einen Abdruck vom Gebiss Ihres Kindes machen und danach passgenau die Knirscherschiene aus meist farblosem Kunststoff anfertigen lassen. Diese wird als Schutz dann in der Nacht im Unterkiefer eingesetzt, um so den Aufbiss zu mildern und die Zähne vor Abrieb und Schäden zu schützen.
Die Ursachen des Knirschens finden und beheben?
Zu unterscheiden ist wie gesagt ein zeitweises normales Knirschen beim Zahnwechsel vom Dauerknirschen mit entstehenden Schäden am kindlichen Gebiss. Finden Sie heraus, ob Ihr Kind in seiner momentanen Lebensphase unter Ängsten leidet, einer Belastungssituation ausgesetzt ist oder in der Schule bzw. mit Freunden Stress hat.
Wenn Ihr Kind nachts dauerhaft mit den Zähnen knirscht, so verarbeitet es diese psychischen Belastungen im Schlaf, was zum Zähneknirschen führt. Führen Sie Gespräche mit Ihrem Kind, versuchen Sie Druck von ihm zu nehmen und geben Sie ihm die Möglichkeit, Entspannungstechniken wie Yoga oder autogenes Training zu erlernen.
Das Zähneknirschen ist dann nämlich nur ein Symptom bzw. Ventil, um gewisse Erlebnisse oder Emotionen zu verarbeiten. Die Knirscherschiene beseitigt nicht die Ursachen, sondern hilft nur, die gesundheitlichen Folgen des Knirschens zu vermeiden. Sollten Sie die Ursachen selber nicht herausfinden können, so können Sie sich auch in einer psychologischen Praxis einen Termin geben lassen, um zusammen it einem Facharzt die Ursachen des Zähneknirschens bei Ihrem Kind herauszufinden.
Redaktion: Foerster, Katja Grüner, Anna Nilsson,
Quellen, Literatur, Verweise:
http://www.gesundheitstrends.de/kompakt/kind/zaehneknirschen.php
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