Heuschnupfen bei Kindern » Das rät die Kinderärztin uns Eltern:

Heuschnupfen bei Kindern
Heuschnupfen, Pollenallergie beim Kind Copyright: style-photographs

Wenn Dein Nachwuchs ständig niest – Was Eltern zum Heuschnupfen wissen müssen: Der Frühling könnte so schön sein. Endlich wieder Zeit im Garten und im Park verbringen, Fahrradfahren und in der Stadt in der Eisdiele sitzen. Neuerdings macht die Zeit an der frischen Luft aber keinen Spaß mehr für Dein Kind, denn es niest ständig, reibt sich die juckenden Augen und verbraucht ein Taschentuch nach dem anderen. Hat es vielleicht eine Sommergrippe? Oder doch eher eine Pollenallergie? Heuschnupfen ist bei Kindern keine Seltenheit. Also ist wohl mal wieder ein Besuch beim Kinderarzt fällig.

Heuschnupfen bei Kindern
Heuschnupfen, Pollenallergie beim Kind Copyright: style-photographs

Heuschnupfen bei KindernHeuschnupfen ist eine Allergie gegen Blütenpollen. Schon kleinste Mengen an Pollen, die in die Atemwege gelangen, können heftiges Niesen, Schnupfen, eine verstopfte Nase sowie Augenjucken bei den betroffenen Kindern auslösen. Da Pflanzen zu unterschiedlichen Zeiten blühen, ist auch der Heuschnupfen bei jedem Kind saisonabhängig. Das Immunsystem Deines Kindes wird fehlgeleitet und greift Blütenpollen aus Versehen wie gefährliche Keime an. Da die Pollen über die Atemwege und die Augen in Kontakt mit dem Körper kommen, entzünden sich zuerst die Nasenschleimhaut und die Bindehäute der Augen. Histamin ist der Botenstoff, der die allergische Reaktion hauptsächlich vermittelt und die Schleimhäute anschwellen lässt. Die Nase läuft, die Augen tränen und Dein Kind fühlt sich schlapp.

J. Kilonzo, Fachärztin für Kinderheilkunde und Jugendmedizin

7 Fakten zum Thema Heuschnupfen bei Kindern

  1. In Deutschland leiden circa neun Prozent der Kinder an Heuschnupfen.
  2. Schon kleine Pollenmengen reichen, um Symptome auszulösen.
  3. In den meisten Fällen ist mindestens einer der Eltern ebenfalls Allergiker.
  4. Das Allergierisiko nimmt mit dem Alter zu.
  5. Heuschnupfen gehört zu den atopischen Krankheiten und kann sich zu Asthma weiterentwickeln (Etagenwechsel).
  6. Antihistaminika und Cromoglycinsäure sind wirksame Medikamente zur Behandlung und Vorbeugung von Heuschnupfen bei
    Kindern.
  7. Homöopathie und Schulmedizin können sich sehr gut ergänzen.

Welche Situationen vor Heuschnupfen schützen können

Falls Du oder die Mutter Deines Kindes an einer Pollenallergie leidet, steigt das Risiko für Euer ältestes Kind ebenfalls. Kinder, die ältere Geschwister haben, leiden hingegen eher selten an Heuschnupfen. Weitere schützende Faktoren sind Studien zufolge das Leben auf einem Bauernhof oder der frühe Kontakt mit anderen Kindern in einer Kita oder Krippe. Wahrscheinlich hilft der Kontakt mit vielen Mikroorganismen dem Immunsystem, gesunde Reaktionen zu trainieren. Mädchen sind seltener Allergiker als Jungs. Außerdem steigt das Allergierisiko mit dem Alter.

Wie Du Heuschnupfen bei Kindern erkennst

Das erste Symptom, das Dir wahrscheinlich bei Deinem Kind auffällt, ist das ständige Niesen. Weil die Schleimhaut der Nase geschwollen ist, bekommt der kleine Patient außerdem schlecht Luft. Viele Kinder schnarchen nachts plötzlich und atmen durch den Mund. Aus der Nase fließt permanent klarer, dünnflüssiger Schnupfen, oder sie ist verstopft. Die Augen tränen, jucken und sind stark gerötet. Bei vielen Kindern schwellen auch die Augenlider an. Vielleicht kommt Dir Dein Kind ganz verquollen vor. Es ist abgeschlagen und klagt eventuell über Kopfschmerzen. Der Spaß am Frühling ist Euch mittlerweile beiden vergangen. Heuschnupfen bei Kindern löst kein Fieber aus, kann aber von einer leicht erhöhten Körpertemperatur begleitet sein.

Allergische und andere Begleiterkrankungen

Kinder, die an Heuschnupfen leiden, haben in 32 Prozent der Fälle gleichzeitig Asthma, bei anderen liegt eine Neurodermitis oder eine Allergie auf Nahrungsmittel vor. Sind die Schleimhäute erst durch die allergische Reaktion geschädigt, nisten sich rasch Bakterien ein. Eine Nasennebenhöhlenentzündung oder eine Mittelohrentzündung kann die Folge sein. Solange Bäume, Blumen, Gräser, Getreide oder Kräuter blühen, sind auch Pollen unterwegs und es gibt Heuschnupfen bei Kindern und Erwachsenen. Die meisten Pollenallergiker plagen sich im Mai und Juni mit ihren Symptomen.

Wenn Dein Kind auch keine Äpfel verträgt

Heuschnupfen bei Kindern steht häufig in Zusammenhang mit einer Nahrungsmittelallergie. Euer Kinderarzt spricht von einer Kreuzallergie. Allergene Eigenschaften von Blütenpollen sowie Nüssen und Obstsorten sind für das menschliche Immunsystem offenbar schwer zu unterscheiden. Sei also darauf gefasst, dass Dein Kind bestimmte Nahrungsmittel nicht verträgt. Das ist aber kein Grund, Eure Einkaufsliste schon auf Verdacht einzuschränken.

Wie der Kinderarzt die Diagnose sichert

Typische Beschwerden zu einer typischen Jahreszeit verraten den Heuschnupfen. Der Kinderarzt kann im Blut eine allergisches Geschehen nachweisen. Um die genaue Ursache des Heuschnupfens festzustellen, macht der Mediziner bei Deinem Kind einen Hauttest, den sogenannten Pricktest. Hier werden kleine Ritze auf der Unterarminnenseite mit winzigen gelösten Blütenpollen gefüllt. Nach einer Viertelstunde liest der Kinderarzt an der Hautreaktion ab, ob eine Allergie auf die Pollen besteht oder nicht. Es können die typischen allergischen Symptome Juckreiz, Rötung und Schwellung an den Hautstellen auftreten.

Behandlung einer Pollenallergie bei Kindern

Medikamente sind in den meisten Fällen notwendig, um Deinem Kind unnötige Qualen zu ersparen. Da sie ja nur über wenige Wochen eingenommen werden müssen, sind Sorgen wegen Nebenwirkungen nicht notwendig.

  • Antihistaminika hemmen die allergische Reaktion schnell und äußerst wirkungsvoll. Du kannst sie Deinem Kind entweder nur als
    Nasen- und Augentropfen verabreichen oder als Saft bzw. Tabletten. Die Einnahme des Wirkstoffs kann Dein Kind müde
    machen. Es ist daher sinnvoll, Saft oder Tabletten abends zu geben.
  • Kortison als Nasenspray kann Kindern mit Heuschnupfen kurzfristig helfen, die Symptome zu lindern.
  • Ist die verstopfte Nase das Hauptproblem, kannst Du Deinem Kind abschwellende Nasentropfen geben. Bitte nutze sie so wenig
    wie möglich, um die Nasenschleimhaut zu schonen.
  • Cromoglycinsäure kannst Du ebenfalls lokal in der Nase und in den Augen anwenden. Der Wirkstoff ist sehr gut verträglich,
    nützt Deinem Kind aber nur etwas, wenn Du ihn vorbeugend anwendest.
  • Heuschnupfen kann bei Kindern mit einer Hyposensibilisierung bekämpft werden. Diese ergibt allerdings nur einen Sinn, wenn
    Dein Kind auf wenige Pollenarten allergisch reagiert. Da der Kinderarzt bei dieser Therapie über einen längeren Zeitraum
    wiederholt Injektionen einsetzt, ist die Hyposensibilisierung nur bei älteren Kindern sinnvoll.

Heuschnupfen bei Kindern vorbeugen

Wenn Du weißt, dass Dein Kind Heuschnupfen hat, ist der Pollenflugkalender Dein bester Freund. Nutze die Vorhersage und schließe Fenster und Türen in der Stadt am Abend und auf dem Land am Morgen. Da fliegen jeweils die meisten Pollen. Wische jeden Tag die Böden und die Oberflächen bei Euch zu Hause feucht. Wasche Deinem Kind vor dem Schlafen die Haare und entferne getragene Kleidung aus dem Kinderzimmer.

Homöopathie

Wie Du Heuschnupfen beim Kind auch homöopathisch behandeln kannst

Du hast einige Besuche mit Deinem Kind beim Kinderarzt hinter Dir und mittlerweile steht die Diagnose fest. Deine Tochter oder Dein Sohn hat Heuschnupfen. Nach dem Prick-Test ist klar, auf welche Pollen der kleine Patient reagiert und Ihr habt wahrscheinlich Empfehlungen für verschiedene antiallergische Medikamente aus der Schulmedizin erhalten. Bei Kindern ist es immer sinnvoll, zusätzlich Wirkstoffe aus der alternativen Medizin auszuprobieren. Vielleicht sind die Symptome auch nur schwach ausgeprägt und Du suchst eine milde Therapie. Es gibt gute Gründe, Heuschnupfen beim Kind homöopathisch zu behandeln.

Ursachen

Die Pollenallergie gehört zu den atopischen Krankheiten, die alle auf einer Überempfindlichkeit des Immunsystems basieren. Aus diesem Grund treten Heuschnupfen, Asthma und Neurodermitis (das atopische Ekzem) oft gemeinsam auf, kommen und gehen im Wechsel oder gehen ineinander über.

Reagiert zum Beispiel die Haut bei Heuschnupfen mit, kann sich die Neurodermitis akut verschlimmern. Beim sogenannten Etagenwechsel steigt die allergische Reaktion aus den oberen Atemwegen in die Bronchien und die Lunge ab und entwickelt sich zu einem allergischen Asthma.

Generell betrifft der Heuschnupfen entweder die Nase (allergische Rhinitis), die Augen und ihre Bindehäute (allergische Konjunktivitis) oder beide Organe gemeinsam (allergische Rhinokonjunktivitis). Wenn Du dem Kinderarzt erzählst, wann genau

Dein Kind an seinen Symptomen leidet, kann er die Liste der möglichen Auslöser schon deutlich einschränken. Ein Test auf IgE-Antikörper im Blut zeigt, ob tatsächlich ein allergische Geschehen im Körper des kleinen Patienten abläuft. Der RAST weist das genaue Allergen ebenso im Blut nach, wie es der Prick-Test auf der Haut kann.

Wie der Kinderarzt einen Heuschnupfen beim Kind homöopathisch behandeln kann

Viele Kinderärzte kombinieren heute die klassische Schulmedizin mit der Homöopathie. Das natürliche Heilverfahren wurde im 19. Jahrhundert von Samuel Hahnemann, einem deutschen Arzt und Apotheker, entwickelt. Die Homöopathie handelt sowohl von der Gesundheit als auch von Krankheiten des Menschen und nutzt viele verschiedene Wirkstoffe aus der Natur in unterschiedlichen Verdünnungen. Eine homöopathische Therapie rückt den ganzen Organismus mit seinem Bestreben zur Selbstheilung in den Fokus. Sie möchte nicht nur die einzelnen Symptome bessern.

Wie der Kinderarzt das passende Medikament für Dein Kind findet

Die klassische Homöopathie beruht auf dem Prinzip der Ähnlichkeit. Demnach kann ein Naturstoff genau die krankhaften Beschwerden bei Deinem Kind heilen, die er in einem gesunden Körper hervorrufen würde. Je nach Zusammensetzung der Symptome können den kleinen Patienten verschiedene Wirkstoffe helfen.

Heuschnupfen ist nicht gleich Heuschnupfen, wie Du es aus der Schulmedizin gewöhnt bist. Der Kinderarzt muss genau wissen, wie sich Dein Kind fühlt, um das passende homöopathische Arzneimittel auswählen zu können. Je besser der Wirkstoff passt, desto effektiver hilft er dem kranken Organismus, seine Fähigkeit zur Selbstregulation wiederherzustellen. Ob Dein Kind parallel Medikamente aus der Schulmedizin einnimmt, hängt davon ab, wie schwer der Heuschnupfen ausgeprägt ist und wie Deine Vorstellungen aussehen.

Mit welchen Arzneien Du einen Heuschnupfen beim Kind homöopathisch behandeln kannst

Klinische Studien haben eine Verbesserung der Heuschnupfenbeschwerden durch eine Behandlung mit homöopathischen Wirkstoffen gezeigt. Besonders der Wirkstoff Galphimia glauca wurde in niedriger Potenz (D4) mehrfach in Zusammenhang mit Pollenallergien untersucht.

Der Kinderarzt wird Dein Kind und Dich zu den Symptomen befragen und zunächst die Beschwerden behandeln, die Deine Tochter oder Deinen Sohn am meisten belasten, die sogenannten Leitsymptome.

Wenn die Nase ständig läuft

Der kleine Patient leidet an Fließschnupfen und er niest ständig:

  • Steht die laufende Nase im Vordergrund, die schnell wund wird, kann Allium cepa helfen. Eventuell leidet Dein Kind gleichzeitig
    an Niesen, Heiserkeit und tränenden Augen. An der frischen Luft gehen die Beschwerden zurück.
  • Zusätzlich wunde Mundwinkel, Nasenlöcher sowie eine wunde Oberlippe können gut auf Arum triphyllum reagieren.
  • Fließschnupfen mit roten Augen, die zusätzlich tränen, sprechen häufig auf Euphrasia (Augentrost) an.
  • Nux vomica hilft Kindern, die morgens besonders stark unter Heuschnupfen leiden. Sie niesen, ihnen ist kalt und die Symptome
    wechseln. Die betroffenen Kinder sind sehr schlecht gelaunt, möchten in Ruhe gelassen werden und haben es gerne warm.

… und dann ist die Nase wieder verstopft:

  • Steht die verstopfte Nase im Vordergrund, oder wechseln Fließschnupfen und Stockschnupfen sich ab, kannst Du es mit Nux
    vomica probieren. Besonders wenn Dein Kind schlecht gelaunt ist und sich morgens jämmerlich fühlt.
  • Auch Kalium bichromicum kann helfen, wenn sich zusätzlich zur verstopften Nase dicke Krusten in den Nasenlöchern bilden und
    der Schnupfen lange Fäden zieht. Deinem Kind geht es morgens schlechter als am restlichen Tag.
  • Luffa hilft erschöpften Kindern, die bei trockener Raumluft leiden. Nase, Hals und Augen fühlen sich sehr trocken an. Die
    Patienten haben großen Durst und möchten an die frische Luft.
  • Sambucus nigra kann Deinem Kind helfen, wenn der Stockschnupfen von starkem Schwitzen begleitet wird. Im Liegen fühlt sich
    Dein Kind schlechter.
  • Gib Deinem Kind Pulsatilla, wenn es keine Wärme verträgt, zäher grüner Schnupfen die Nase verstopft und die Augen tränen
    und jucken.
DHU Kalium bichromicum D6 Streukügelchen, 10 g Globuli
DHU Kalium bichromicum D6 Streukügelchen, 10 g Globuli *
  • enthält homöopathisch potenzierten Wirkstoff
  • zur Anwendung gemäß homöopathischen Arzneimittelbildern

Wenn das Jucken und Tränen der Augen das Leitsymptom ist

Die Augen sind sehr sensible Organe. Im Rahmen einer Pollenallergie können sie mit Juckreiz, Brennen, starkem Tränenfluss und geschwollenen Augenlidern reagieren. Folgende Arzneien können helfen, diesen Aspekt von Heuschnupfen beim Kind homöopathisch zu behandeln:

  • Euphrasia, der Augentrost, kann bei einer deutlichen Rötung der Augen und starkem Tränenfluss helfen. Dein Kind ist lichtscheu
    und bei Wind verschlechtern sich seine Beschwerden.
  • Ambrosia ist bei brennenden Augen angezeigt, die stark jucken. Dein Kind reibt sich ständig im Gesicht herum und klagt
    zusätzlich über eine verstopfte Nase.
  • Apis mellifica kann bei Schwellungen der Augenlider und der Bindehaut helfen. Dein Kind verlangt nach kühlenden Umschlägen
    und möchte sich nicht im Warmen aufhalten.

Quellen und Literatur:

  • Christian Speer, Manfred Gahr, Pädiatrie, Springer Medizin Verlag Heidelberg, 2005
  • Schönau et.al., Pädiatrie integrativ, Konventionelle und komplementäre Therapie, Urban & Fischer, München 2005
  • Stephan Illing, Martin Claßen; Klinikleitfaden Pädiatrie; Urban & Fischer, München 2009

 

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