Als Elternbeirat engagieren – Wie viel Zeit nimmt das in Anspruch?

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Foto: StudioRomantic

Besucht der Nachwuchs die Grundschule, halten schulische Veranstaltungen und Elternengagement in den Familienalltag Einzug. Für Väter stellt sich die Frage, ob und welche Rolle sie im Schulleben ihres Kindes übernehmen. Kandidieren sie für den Elternbeirat, fungieren sie als eine Art Vermittler zwischen der Schulleitung und den anderen Eltern. Die Aufgabe bringt Einblicke in den Schulalltag und einige Pflichten.

Warum lohnt sich elterliches Engagement im Schulleben der Kinder?

Eltern, die sich in der Schule ihres Nachwuchses engagieren, profitieren von einem guten Überblick über Schulalltag und -organisation. Der Elternbeirat steht eng mit Lehrern und den Erziehungsberechtigten anderer Schüler in Kontakt.

Dadurch lernen dessen Mitglieder das Umfeld der Schulkinder besser kennen. Die Bildungseinrichtung verliert dadurch ihre Anonymität und es fällt leichter, mit Lehrkräften und Schulleitung ins Gespräch zu kommen.

Gleichzeitig eignet sich das Engagement im Elternbeirat, um ehrenamtlich organisatorische Aufgaben zu übernehmen. Dazu gehören:

  • Informationen zwischen Eltern und Schulleitung austauschen
  • Schulfeste planen und organisieren
  • Elternabende planen und Einladungen verteilen
  • Vermittlung bei Problemen zwischen Lehrern und Eltern
  • Geldsammeln für schulische Anschaffungen

Die Aufgaben des Elternbeirats unterscheiden sich individuell. Wie umfangreich sie ausfallen, besprechen die Mitglieder gemeinsam.

Das Engagement bei schulischen Veranstaltungen oder einem Amt wie dem Elternbeiratsvorsitz bietet sich als Training für wichtige Soft Skills an. Dazu zählen Teamwork, Konfliktmanagement und freies Sprechen vor der Gruppe.

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Wie funktioniert das Engagement im Elternbeirat?

Entscheiden sich Väter, in den Elternbeirat einzutreten, stellen sie sich bei der nächsten Wahl auf. Allen Eltern und Erziehungsberechtigten eines Schülers der jeweiligen Schule steht eine Kandidatur zu. Ausgenommen sind Personen, die selbst an der jeweiligen Einrichtung arbeiten. Das betrifft Väter und Mütter, die als Lehrkraft an der Schule tätig sind.

Die Wahl des Elternbeirats findet geheim oder offen statt. Der Termin dafür liegt spätestens einen Monat nach dem ersten Unterrichtstag im neuen Schuljahr. Nehmen die gewählten Kandidaten ihr Amt an, übernehmen sie die daraus resultierenden Pflichten.

Beim ersten Treffen des Elternbeirats empfiehlt es sich, die allgemeinen Aufgaben für das laufende Jahr zu definieren. Abhängig von Zeit und Lust entscheiden die einzelnen Mitglieder, ob sie davon eine oder mehrere übernehmen.

Bei der Mitgliedschaft im Elternbeirat handelt es sich um ein ehrenamtliches Engagement. Dementsprechend erhalten die Eltern dafür keine Vergütung. Abhängig von den Regularien der jeweiligen Schule steht dem Elternratsvorsitzenden eine finanzielle Entschädigung für jährlich entstehende Unkosten zu. Der Betrag beläuft sich auf 20 bis 50 €.

Elterliches Engagement ohne einen Platz im Elternbeirat – geht das?

Um sich an der Schule des Kindes zu engagieren, brauchen Väter nicht zwingend einen Platz im Elternbeirat. An Elternabenden oder Elternsprechtagen erfahren sie, wann schulische Veranstaltungen stattfinden. Sofern es der eigene Terminkalender zulässt, übernehmen sie auf einem dieser Events organisatorische Aufgaben.

Alternativ helfen sie als zusätzliche Aufsichtspersonen bei:

  • Kuchenbasaren
  • Sportfesten
  • Wandertagen
  • Theateraufführungen
  • Themenwochen
  • Klassenfahrten

Die Mehrzahl der Schulen schließt das elterliche Engagement im Bereich der pädagogischen Kernaufgaben aus. Das betrifft die Lehrervertretung oder die Hausaufgabenbetreuung.

Was brauchen Eltern, um sich im Schulleben der Kinder zu engagieren?

Übernehmen Väter Aufgaben bei schulischen Veranstaltungen oder im Elternbeirat, benötigen sie ausreichend Zeit und Lust. Ebenso empfiehlt sich die Fähigkeit, sich mit anderen abzusprechen und im Team zu arbeiten. Nützliche Fähigkeiten sind zudem:

  • Organisationstalent
  • Aufgeschlossenheit
  • Kreativität

Situationsabhängig empfehlen sich Erfahrungen im Krisenmanagement. Kommt es zwischen Lehrpersonal und Eltern zu Meinungsverschiedenheiten, übernehmen Mitglieder des Elternbeirats die Vermittlerrolle. Ihnen obliegt es, verärgerte Eltern zu beruhigen und gemeinsam mit ihnen eine konstruktive Lösung für angesprochene Probleme auszuarbeiten.

Wie viel Zeit nimmt elterliches Engagement im Schulalltag in Anspruch?

Eine pauschale Regel für das Elternengagement an der Schule existiert nicht. Abhängig von individuellen Wünschen und Ansprüchen entscheiden Väter, ob und wie intensiv sie sich in Organisationsprozesse von Elternabenden und anderen Veranstaltungen einbringen.

Wann Elternabende und Elternsprechtage an einer Schule stattfinden, unterscheidet sich abhängig von der jeweiligen Bildungseinrichtung. Im Schuljahr laden die Klassenlehrer meist zu zwei bis vier Elternabenden ein. Dem Elternbeirat steht es zu, zusätzliche Elternabende zu fordern. An mindestens einer dieser Veranstaltungen im Halbjahr nehmen Väter teil, um Einblick ins Schulleben ihres Kindes zu erhalten.

Engagieren sich Eltern im Elternbeirat, hängt die dafür aufzuwendende Zeit von der individuellen Organisation statt. Die Mitglieder des Beirats entscheiden gemeinsam, wann und wie oft im Jahr sie tagen. Dafür stellt ihnen die Schule einen Raum zur Verfügung.

Beschränkt sich der Elternbeirat darauf, Probleme im Schulalltag anzusprechen und zu klären, finden die Treffen sporadisch statt. Plant er regelmäßig Feste, Themenwochen und andere Events, kommt es zu wöchentlichen oder monatlichen Sitzungen.

Mindestens einmal im Jahr sollte der Elternbeirat einen Elternabend einberufen. An diesem legt er vor der Elternschaft den jährlichen Rechenschaftsbericht ab.

Aufgaben eines Elternbeirat

Der Elternbeirat spielt eine wichtige Rolle in der schulischen Gemeinschaft und hat verschiedene Aufgaben:

  1. Vertretung der Eltern: Der Elternbeirat vertritt die Interessen der Elternschaft gegenüber der Schulleitung und den Lehrkräften.
  2. Förderung der Zusammenarbeit: Er fördert die Zusammenarbeit zwischen Eltern, Lehrern und Schulleitung.
  3. Mitwirkung bei Entscheidungen: Der Elternbeirat wirkt bei schulischen Entscheidungen mit und kann Vorschläge und Anregungen einbringen.
  4. Information und Kommunikation: Er informiert die Eltern über wichtige Angelegenheiten der Schule und dient als Kommunikationskanal zwischen Schule und Elternschaft.
  5. Organisation von Veranstaltungen: Oft organisiert oder unterstützt der Elternbeirat schulische Veranstaltungen und Projekte.
  6. Beratung: Der Elternbeirat kann in Konfliktfällen beratend tätig werden und bei der Lösungsfindung unterstützen.
  7. Förderung des schulischen Lebens: Er trägt zur Gestaltung und Verbesserung des schulischen Lebens bei.

Quellen:

Elternbeirat: Bindeglied zwischen Eltern und Schule. (n.d.). https://www.km.bayern.de/eltern/schule-und-mehr/elternbeirat.html (abgerufen am 14.11.2023)

GEBHT – FAQ. (n.d.). http://www.gebht.musin.de/index.php?page=faq (abgerufen am 14.11.2023)

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