So beruhigst Du Dein Baby
Babys können herzzerreißend weinen. Einen aufgebrachten Säugling zu beruhigen ist nicht einfach. Alle neuen Väter und Mütter müssen ihr Kind zuerst genau kennenlernen, um die besten Tricks zum Trösten herauszufinden. Denn jedes Baby ist ein ganz eigener kleiner Mensch und reagiert unterschiedlich auf Singen, Herumtragen und das Einwickeln im Pucktuch. Hole Dir in diesem Ratgeber zwölf erprobte Tipps und Tricks, die bei Euch zu Hause wieder für Ruhe sorgen können.

1. Baby, Du bist nicht alleine!
40 Wochen verbringt ein Baby im warmen Bauch seiner Mutter, mit beruhigenden Geräuschen um sich herum. Nach der Geburt ist alles hell und kalt und laut. Wer möchte da nicht schreien? Jetzt kann Kuscheln helfen. Nimm Dir in den ersten Monaten besonders viel Zeit dafür. Keine Angst, verwöhnen kannst Du ein Neugeborenes noch nicht. Es braucht Liebe und Sicherheit. Nach circa sechs Wochen weinen viele Babys schon deutlich weniger.
2. Ab in die Wanne!
Ein warmes Bad am Abend gefolgt von einer sanften Massage auf dem Wickeltisch kann Dein Baby beruhigen. Vielleicht badest Du sogar zusammen mit Deinem Kind in der großen Badewanne. Aber Achtung: Manche Neugeborene schreien sich im Wasser erst recht in Rage.
3. Macht Euch nackig!
Babys lieben Hautkontakt. Weint Dein Kind untröstlich, ziehe es aus und lege Dich mit ihm ins Bett. Auf Deinem nackten Oberkörper spürt es Deine Körperwärme, hört Deinen Herzschlag und riecht Deinen vertrauten Duft.
4. Music was my first love!
Viele Säuglinge lassen sich mit Musik beruhigen. Du kannst singen, summen oder eine CD mit Wiegenliedern abspielen. Probiere aus, ob Dein Baby besser einschläft, wenn Du ohne Text singst. Die Worte können ablenken, auch wenn Dein Kind sie noch nicht versteht.

5. Technik und Internet für die Jüngsten
Viele Babys hören gerne Geräusche und mögen ein stilles Zimmer gar nicht. Denn in Mamas Bauch war auch immer etwas los. Beruhigt sich Dein Kind nur schlecht, gib dem Föhn eine Chance. Stelle ihn auf eine untere Stufe und achte darauf, wie Dein Baby reagiert. Im Internet findest Du Webseiten, die bestimmte Geräusche erzeugen oder einfach sogenannten White Noise, ein beruhigendes Rauschen, abspielen.
6. Gut eingewickelt
Pucken kann aufgeregten Säuglingen helfen, sich selbst zu beruhigen. Sie fühlen sich gehalten und begrenzt. Du kannst Dein Baby mit einer Decke oder einem dünnen Handtuch pucken, also fest einwickeln. Die Ärmchen liegen dabei eng am Körper. So kann Dein Kind sie nicht reflexartig hochreißen und sich damit selbst erschrecken.
7. Der kleine Hunger zwischendurch
Vielleicht hat Dein Baby doch noch Hunger und lässt sich deshalb nicht beruhigen. Biete ihm Brust oder Fläschchen an und vergewissere Dich. Besonders abends ist es nicht ungewöhnlich, dass ein Säugling in kürzeren Abständen nach seiner Milch verlangt. Möglicherweise steckt auch ein Wachstumsschub dahinter.
8. Baby on tour
Hat alles Singen, Tragen und Füttern zu Hause nicht geholfen, pack Deinen kleinen Schreihals in den Kinderwagen und ab nach draußen. Ein Umgebungswechsel kann Babys beruhigen und in Kombination mit der rollenden Bewegung sogar zum Einschlafen bringen.
9. Babys sind Traglinge
Dein Baby braucht Deine Nähe. Im Tragetuch oder im Babycarrier fühlen sich die meisten Säuglinge wohl. Es schaukelt so schön und macht es einfach, sich zu beruhigen. Du hast dabei praktischerweise die Hände frei.
10. Saugen beruhigt
Biete Deinem Baby einen Schnuller an. Das Saugen beruhigt. In der Drogerie findest Du Schnuller in vielen verschiedenen Formen und aus diversen Materialien.
11. Wenn der Bauch zwickt
Weint Dein Baby, weil es einen geblähten Bauch hat, kann eine Bauchmassage mit warmem Öl helfen. Zusätzlich kannst Du probieren die Situation zu entspannen, indem Du die kleinen Beinchen abwechselnd zum Bauch beugst und wieder streckst.
12. Stress lass nach
Manchmal sind Babys untröstlich, auch wenn sie nicht krank sind, das Bäuchlein voll und die Windel leer ist. Falls Du gerade niemanden hast, der Dir das schreiende kleine Bündel abnehmen kann, brauchst Du kurze Pausen, um Dich selbst zu beruhigen. Lege Dein Kind für wenige Minuten in seinem Bettchen ab, geh aus dem Zimmer und atme tief durch. Boxe in ein Sofakissen oder brülle Deinen Frust heraus, sodass Dein Baby es nicht hört. Dann hast Du wieder Kraft und Geduld für die nächste Runde.
Habt Ihr Euren Lieblingstrick gefunden? Wenn Dein Baby weint und sich nicht beruhigen lässt, kannst Du auch Eure Hebamme oder den Kinderarzt um Rat fragen. Sie haben viel Erfahrung und können feststellen, ob etwas nicht in Ordnung ist. Eltern mit einem Säugling, der überdurchschnittlich viel weint, fühlen sich meist gestresst. Es ist nicht leicht, das andauernde Schreien auszuhalten. Schaffe Dir Auszeiten oder wende Dich an eine sogenannte Schreiambulanz für Kinder mit Regulationsstörungen. Dort helfen Dir und Deinem Baby Profis weiter.
Quellen:
- Remo H. Largo, Babyjahre: Die frühkindliche Entwicklung aus biologischer Sicht, Piper Verlag, München 2007
- Daniela Langanki; Babypflege: alles, was Eltern wissen müssen; Urban&Fischer Verlag, München 2007
- Thomas Baumann, Atlas der Entwicklungsgeschichte: Vorsorgeuntersuchung von U1 bis U10/J1, Georg Thieme Verlag, Stuttgart 2015