Vergiftungen beim Kind durch Putzmittel und Reinigungsmittel

Vergiftungen bei Kindern
Vergiftungen bei Kindern, Copyright: redpepper82 bigstockphoto

Was tun bei Vergiftungen bei Kindern – Wie sieht die Erste Hilfe aus – Wie giftig sind Putzmittel für Kinder:

Für kleine Kinder gibt es viele Gefahrenquellen im Haushalt. Auch wenn Du Medikamente und Putzmittel nie in unmittelbarer Erreichbarkeit liegen lässt, können Kinder durch Neugier an sie gelangen. Sind sie sich deren Gefahr nicht bewusst, können Kinder Putzmittel und Reinigungsmittel aufschrauben und es kann schnell zu Verätzungen oder Vergiftungen beim Kind kommen. Bei einer Vergiftung oder dem Kontakt deines Kindes mit Reinigungsmittel solltest Du sofort einen Arzt kontaktieren – Welcher Arzt das ist, Wie eine Erste Hilfe aussieht, wie Vergiftungen wirken und Wie du die Symptome einer Vergiftung erkennst erfährst du in unserem Artikel.

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Symptome von Vergiftungen durch Putzmittel erkennen

Daran erkennst du die Vergiftungen

Am klarsten ist der Fall, wenn dein Kind vor deinen Augen zur Putzmittelflasche greift, oder du die offene Medikamentenschachtel auf dem Tisch findest. Es kommt aber häufig vor, dass Kinder die Verursacher ihrer Vergiftung wieder in den Schrank stellen oder in die Schublade legen, da sie wissen, dass sie etwas Verbotenes getan haben. In diesem Fall nützt ein wachsames Auge nicht viel.

Zwar wissen die Kinder oft, dass sie etwas Verbotenes getan haben, aber nicht in jedem Fall, wie gefährlich es für ihre Gesundheit ist. Sieht das Putzmittel wie ein besonderer Saft und die Medikamentenschachtel nach weißen Schokolinsen aus, greifen Kinder unbedacht zu und wissen nicht, dass sie sich vergiftet haben könnten. Sie machen ihre Eltern daher auch nicht darauf aufmerksam.

In beiden Fällen musst du auf typische Symptome von Vergiftungen achten

Da der Körper sich gegen das eingenommene Gift zur Wehr setzen will, gibt es eine Reihe klassischer Vergiftungsanzeichen:

  •  starke Bauchschmerzen, meist mit Krämpfen
  •  Übelkeit bis hin zu Erbrechen
  •  Veränderung des Herzschlages (Herzrasen oder verlangsamter Puls)
  •  Hitzegefühl samt rotem Kopf
  •  Schwindel und Bewusstseinstrübung
  •  Atemnot bis zum Aussetzen der Atmung
  •  Ohnmacht

Erster Schritt: die Vergiftungszentrale kontaktieren

Zeigt dein Kind typische Symptome, sprich es ohne drohenden Ton in der Stimme darauf an, ob es am Schrank mit dem Putzmittel war. Versichere ihm, dass es dafür nicht ausgeschimpft wird, aber es um seine Gesundheit geht. Bestätigt sich der Verdacht auf Vergiftungen, solltest du die Vergiftungszentrale deines Bundeslandes anrufen.

Anders als bei einem normalen Notruf sind in der Vergiftungszentrale sofort Spezialisten für Vergiftungen am anderen Ende der Leitung. Sie können bereits anhand deiner Beschreibung reagieren und sind damit bedeutend schneller als der normale Notruf. Damit die Mitarbeiter dir jedoch gezielt helfen können, werden sie einige Fragen stellen.

Am besten hilfst du deinem Kind, wenn du auf die folgenden Fragen vorbereitet bist.

  1.  Welchen Namen hat das Putzmittel und wer ist der Hersteller? (die Packung also am besten zur Hand haben)
  2.  Welche Menge hat das Kind getrunken?
  3.  Wie viel Zeit ist seit der Vergiftung vergangen?
  4.  Welche Symptome traten bislang auf?
  5.  Wie alt ist das Kind und wie schwer ist es ungefähr?

Durch die telefonische Kontaktaufnahme erfährst du sofort, wie im individuellen Fall vorgegangen werden sollte.

Allgemeine Hinweise bei Vergiftungen beim Kind 

Natürlich ist es viel leichter gesagt als getan, doch für dein Kind ist es ganz entscheidend, dass du bei Vergiftungen einen kühlen Kopf bewahrst. Der Anruf bei der Vergiftungszentrale ist ein wichtiger Schritt, um eine Fachmeinung einzuholen. Eigenmächtiges und vorschnelles Handeln sind dagegen nicht hilfreich für dein Kind.

Bewahre Ruhe

Dabei hilft dir der Gedanke, dass rein statistisch lebensgefährliche Vergiftungen im Haushalt selten sind.

Sollte die Vergiftungszentrale entschieden haben, dass unmittelbar ein Arzt vorbeikommt, lenke dich und dein Kind in der Zwischenzeit so gut es geht ab. Vermeide panisches Sprechen oder das ruhelose Auf- und Ablaufen im Raum. Das verstärkt auch die Angst deines Kindes, was den jungen Kreislauf noch mehr belastet.

Der häufigste Fehler bei Vergiftungen mit Putzmittel: erzwungenes Erbrechen

Viele Eltern glauben, dass geschlucktes Putzmittel am besten sofort aus dem Körper hinaus muss und animieren ihr Kind daher zum Erbrechen. Dieser gut gemeinte Gedanke kann jedoch äußerst fatal sein. Das Problem hierbei ist, dass viele Putzmittel eine Säure enthalten und diese bei Erbrechen erneut durch die Speiseröhre und den Mundraum gelangt. Es besteht dann erneut die Gefahr, dass Gewebe stark verletzt wird. Der Magen hingegen produziert für die Verdauung selbst jeden Tag Säure, sodass er durch seine Schleimhautschicht gut geschützt ist.

Kein Erbrechen erzwingen – besser Wasser in kleinen Mengen trinken

Ist dein Kind ansprechbar, animiere es daher nicht zum Erbrechen, sondern gib ihm stattdessen ein Glas mit Wasser. Durch das Trinken in kleinen Schlückchen werden zum einen Rückstände der Putzmittel aus der Speiseröhre gelöst und zum anderen verdünnt sich die Gesamtmenge des Giftes im Magen. Im günstigsten Fall kann die Vergiftung so abgemildert werden.

Lange Zeit hat man statt Wasser auf Milch gesetzt, da damit die Säure neutralisiert werden soll. Inzwischen raten Ärzte jedoch davon ab, da die Milch im Magen ausflocken kann. Das kann im ungünstigstem Fall die Magen-Darm-Aktivität schwer beeinträchtigen.

Wichtig: Anders sieht es bei Medikamenten aus, die durch Erbrechen ohne größere Risiken aus dem Körper entfernt werden und damit ihre Wirkstoffe nur minimal entfalten können. Verschluckt dein Kind beispielsweise eine Schlaftablette aus dem Nachttisch, kann Erbrechen helfen, die Vergiftung aufzuhalten.

Tipps zur Vorbeugung von Vergiftungen beim Kind

So wie Medikamente am besten in einem abschließbaren Schrank aufbewahrt werden sollten, ist es in Haushalten mit Kleinkindern sinnvoll, einen Schrank für Putzmittel abzuschließen. Die Mittel lediglich in oberen Fächern aufzubewahren, sodass sie für Kinder schwerer zu erreichen sind, reicht oft nicht, denn Kinder sind kreativ und steigen in ihrer Neugier auf Stühle und andere Hilfsmittel.

Sobald ein Putzmittel abgelaufen oder der Behälter leer ist, wirf die Verpackung nicht in den Mülleimer, sondern bringe sie direkt nach draußen. Manche Vergiftungen finden statt, wenn neugierige Kinder den Hausmüll für sich entdecken.

Sobald dein Kind alt genug ist, solltest du mit ihm ein aufklärendes Gespräch über die Gefahr einer Vergiftung führen. Damit ein abschreckende Wirkung erzielt wird, darfst du dabei auch über ein wenig ins Detail gehen.

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