Kindergesundheit: Wann müssen die Mandeln entfernt werden?

Schreiknötchen beim Arzt
Schreien beim Kinderarzt? © didesign - Fotolia.com

Wann entzündete Mandeln bei Kindern raus müssen

Wenn Halsschmerzen, Husten und Erkältungen zu geläufigen Beschwerden werden, sind oftmals die Mandeln an chronischen Entzündungen schuld. Dabei bildet dieser Bereich eine der wichtigsten Funktionen der Immunabwehr. Mandeln sind in der Lage, alle auftretenden Viren und Bakterien, die direkt eingeatmet werden, zu registrieren. Dennoch ist irgendwann der Zeitpunkt gekommen, an dem sich der eine oder andere von seinen Mandeln verabschieden sollte. Wir gehen im folgenden Ratgeber der Frage nach: Wann müssen die Mandeln entfernt werden?

Die Funktion der Mandeln auf einem Blick

Schreiknötchen beim Arzt
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Strecken Sie die Zunge weit nach draußen. So können Sie die Mandeln schon erahnen. Diesen doch recht unscheinbaren Organen kommt die Aufgabe eines Frühwarnsystems zu, das alle auftretenden Bakterien und Viren offenkundig anzeigt. Sie gehören zum Bereich der Immunzellen des Körpers, die alle auftretenden Krankheitserreger abspeichern und erkennen.

Doch können die Mandeln schnell zum Problem werden, wenn sie stark vergrößert mit unangenehmem und eitrigem Belag und kleinen Eiterpunkten enorme Schmerzen verursachen. Fachärzte sprechen in diesem Zusammenhang von einer Mandelentzündung, die auch als Tonsillitis bezeichnet wird und deren Auslöser häufig die Streptokokken sind. Fachärzte sind in der Lage, die meisten Mandelentzündungen mit Antibiotika zu behandeln. Tritt die Infektion zu häufig auf, raten Ärzte zu einer Entfernung der Mandeln.

Warum die Mandeln eigentlich entfernen lassen?

Eine lohnenswerte Frage, die sich jeder stellt, der liest, dass Mandeln die Funktion von Überwachungssystemen und alarmierenden Körperpartien aufweisen. Doch ganz das Gegenteil ist der Fall. Wenn diese häufig entzündet sind, können sie den Körper schwächen und stehen den Abwehrmechanismen im Wege. Im schlimmsten Fall wird eine chronische Mandelentzündung sogar zu erträglichen Beschwerden, die sich auf die Gelenke, das Herz und die Nieren niederschlagen.

Operation: Wann müssen die Mandeln entfernt werden?

Tatsächlich hat man noch vor einigen Jahren viel zu häufig dazu geraten, die Mandeln herauszunehmen. Auch wenn es sich hierbei um einen recht komplikationsarmen Eingriff handelt, kommt es bei drei bis fünf Prozent aller Patientinnen zu Nachblutungen. Das mag wohl auch ein Grund sein, warum diese Eingriffe nicht ambulant vorgenommen werden. Schließlich kann es selbst 14 Tage nach dem Eingriff noch zu gefährlichen Nachblutungen kommen. Darüber hinaus kommt es direkt nach dem Eingriff zu enormen Schluckbeschwerden. Da das Operationsfeld im Halsbereich liegt. Ein Grund dafür, warum Patienten direkt nach der Operation sehr viel Eis essen dürfen. Diese wohlschmeckende Empfehlung hat nichts mit der Nebenwirkung zu tun, sondern vielmehr mit dem kühlenden und schmerzlindernden Effekt der kalten Köstlichkeit.

Ärzte werden dazu raten, die Mandeln zu entfernen, sobald diese sehr stark vergrößert sind und die Betroffenen in ihrer Atmung einschränken. In diesem Zusammenhang stehen Verdachtsmomente bösartiger Geschwülste im Raum. Insbesondere die eitrigen Entzündungen können austreten und eine merkliche Gefahr für den gesamten Organismus ausbilden. Dies kann einhergehen mit unangenehmen Mandelabszessen oder rheumatischem Fieber. Diese Anzeichen bilden die letzten Notfallanzeichen für eine Operation.

Warum müssen die Mandeln häufig bei Kindern entfernt werden?

Heute werden vielmehr Teile der Mandeln von Kindern entfernt und nicht mehr die gesamten Mandeln. Eine Voraussetzung für eine Teilentfernung bildet das Ausbleiben eines eitrigen Effekts. Im direkten Vergleich ist es viel schwieriger bei Erwachsenen nur einen Teil der Mandeln zu entfernen, da sich diese einzeln viel schlechter herausheben lassen.

Bis zum heutigen Tage gibt es keinen Nachweis dafür, dass Kinder, deren Mandeln entfernt worden, später einen Nachteil davontragen. Dennoch gilt es, hier eine Fallentscheidung zu treffen. Auch wenn man früher in den häufigsten Fällen operiert hat, geht man heute etwas behutsamer und zurückhaltender vor.

Warum Mandeln heute seltener entfernt werden?

Gründe für seltenere Eingriffe und Mandelentfernungen liegen in den Risiken der Blutungen und Schmierblutungen nach einem Eingriff und in der Schmerztherapie. Die meisten Patienten dürfen im Nachgang nur sehr wenig trinken, was wiederum zu Kreislaufproblemen führen kann. Insbesondere durch Nahrungsaufnahme können sich wiederholt Belege ablösen, was die folgerichtige postoperative Wundheilung verhindert. So kritisieren viele Ärzte vor allen Dingen die Unwissenheit von Patienten, die mit destruktiven Verhaltensweisen, die Heilung nach hinten verzögern.

Heute entfernt man die Mandeln erst bei Kindern, wenn dieser mehr als fünf Mandelentzündungen im Jahr haben. Bei dieser hohen Konzentration innerhalb von zwei Jahren raten Ärzte zu einer Entfernung der Mandeln, da diese Infektionen auch das allgemeine Immunsystem schwächen. Bei Erwachsenen haben wir es mit einer Einzelfallentscheidung zu tun, was einen erfahrenen Allgemeinarzt oder HNO Arzt voraussetzt.

Schlussendlich können bei dem Großteil der bakteriellen Mandelentzündung Antibiotika wahre Wunder bewirken. Handelt es sich um eine Virusinfektion, erreichen die Ärzte mit Tabletten rein gar nichts. Insbesondere die Eitergeschwüre der Mandeln gelten als besonders gefährlich, da diese im schlimmsten Fall zu Abzessen in der direkten Umgebung führen. Eine Operation ist in diesem Fall unausweichlich.

Die Mandeln oder Tonsillen lassen sich mit einem Filter zeigen. Denn schließlich kommt alles, was wir einatmen und schlucken an diesem Pförtner vorbei. Mandeln sind in direktem Zusammenhang in der Lage, schadhafte Substanzen zu erkennen und über Entzündungen zu reagieren. Mandeln gehören zu den wichtigsten Funktionen der Immunabwehr, denn sie deuten auf eine Infektion mit Viren und Bakterien. Erst wenn Kinder mehr als fünfmal im Jahr und das über zwei Jahre hinweg immer wieder an Mandelentzündungen leiden, ist es sinnvoll, sich die Mandeln entfernen zu lassen.

Bei Erwachsenen geht es um eine Individualentscheidung des behandelnden Arztes. Insbesondere eitrige Abszesse gelten als sehr gefährlich, da sich diese in der gesamten Umgebung rund um die Mandeln ausbreiten können. Die postoperative Wundheilung ist an ein folgerichtiges Vorgehen der betroffenen Patienten gebunden, sodass gerade die Nahrungsaufnahme auf ein Minimum eingedämmt wird, um nicht wiederholt die Wundsekrete entzündlich abzureiben. Im Großen und Ganzen gehen wir heute davon aus, dass heute viel seltener die Mandeln entfernt werden als noch vor ein paar Jahren.

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