Wie oft muss ein Baby Stuhlgang haben?

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Themen wie Stuhlgang bei deinem Kind werden selten öffentlich besprochen. Du bist Dir nie sicher, ob Dein Kind nun zu oft oder zu selten die Windel voll hat. Und seit es auf die Toilette geht, hast Du den Überblick komplett verloren.

Ein „Muss“ gibt es nicht. Zwischen mehreren Stuhlgängen am Tag und nur einem Stuhl in 14 Tagen bei einem gestillten Säugling ist alles normal. Der Stuhl sollte geformt sein (Ausnahme: gestilltes Baby) und das Kind darf beim Gang auf die Toilette keine Schmerzen haben oder übermäßig viel Kraft beim Pressen aufwenden müssen.

Stuhlgang
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Verdauung und Stuhlgang beim Baby und Kind:

Bei voll gestillten Säuglingen ist (fast) jeder Stuhl erlaubt

Das Leben beginnt im optimalen Fall mit Muttermilch als Ernährung. Der Darm eines voll gestillten Babys hält sich selten an einen festen Rhythmus. Stuhlgang kann nach jeder Mahlzeit in der Windel landen oder 10 bis 14 Tage auf sich warten lassen.

Nie wieder im Leben ist eine so hohe Bandbreite normal. Statt auf die Frequenz achtet der Kinderarzt auf das Verhalten Deines Babys beim Absetzen von Stuhlgang und auf sein Körpergewicht. Bestehen keine Schmerzen und Dein Kind gedeiht gut, ist wahrscheinlich alles in Ordnung.

Fünf Fakten zum Stuhlgang beim Kind

  1. Die Stuhlfrequenz ist von Kind zu Kind unterschiedlich.
  2. Wie oft ein Kind auf die Toilette geht, hängt auch von der Ernährung ab.
  3. Muttermilchstuhl kann von mehreren Portionen pro Tag bis zu einer Portion in zwei Wochen variieren.
  4. Verstopfung ist eine der häufigsten Ursachen für Bauchschmerzen im Kindesalter.
  5. Blutigen Stuhlgang sollte der Kinderarzt immer sofort abklären.

Von der Milchflasche zum Brei

Fütterst Du Dein Baby mit Flaschennahrung, nimmt der Stuhlgang schon bald eine Konsistenz an, die Du von älteren Kindern oder von Dir selbst gewöhnt bist. Eine volle Windel kannst Du von mehrmals täglich bis alle fünf Tage erwarten. Auch hier gilt, solange es Deinem Kind gut geht, ist seine persönliche Stuhlfrequenz völlig normal. Mit dem ersten Brei passt sich der Stuhlgang weiter der Ernährung an. Achte in dieser Zeit gut auf das Verhalten Deines Kindes. Speziell bei zuvor voll gestillten Kindern kann jetzt eine Verstopfung auftreten.

Du bemerkst, dass deutlich seltener als zuvor Stuhl in der Windel landet. Dein Baby weint viel, zieht seine Beinchen an den geblähten Bauch und verweigert vielleicht sogar das Essen. Kommt etwas Stuhl, kann er hart und bröckelig sein. Bitte geh in dieser Situation mit Deinem Baby zum Kinderarzt.

Erste Hilfe bei Verstopfung

Wie oft muss ein Kind Stuhlgang haben, hast Du Dich gefragt. Jetzt ist klar, dass es im Moment nicht oft genug ist und eine Verstopfung (Obstipation) eingetreten ist. Vielleicht liegt es an den neu eingeführten Karotten oder am Toilettentraining, dass Dein Kleinkind durcheinandergebracht hat.

Neben Medikamenten vom Kinderarzt kannst Du Deinem Kind auch selber etwas Gutes tun. Achte täglich auf eine gute Trinkmenge und halte den Nachwuchs in Bewegung. Karotten kannst Du im Brei durch Zucchini oder Pastinake ersetzen. Birnen, Pfirsiche und süße Trockenpflaumen schmecken auch älteren Kindern und lockern nebenbei den Stuhl auf.

Verstopfung, wenn’s beim Kind nicht klappt – Der Kinderarzt vom Bodensee:

Warnzeichen, die einen Kinderarztbesuch nach sich ziehen sollten

Eine gesunde Verdauung lässt ein Kind gut gedeihen und unterstützt seine Entwicklung in jeder Hinsicht. Ist Dein Kind häufig unglücklich und nimmt nicht so an Gewicht zu wie Du es erwartet hast, sprich Euren Kinderarzt darauf an. Weitere Warnzeichen, die Du unbedingt mit dem Mediziner besprechen solltest:

  • starke Bauchschmerzen beim Absetzen von Stuhl
  • ständige ausgeprägte Blähungen
  • harter Stuhlgang
  • wässriger Durchfall
  • blutiger Stuhlgang
  • pechschwarzer, klebriger Teerstuhl (kann Blut enthalten)
  • sehr heller bis weißer Stuhl

Bitte gib Deinem Kind keine Medikamente, ohne es vorher mit dem Kinderarzt abzusprechen. Vielleicht steckt ja doch eine behandlungsbedürftige Ursache hinter den Stuhlproblemen.

Quellenangaben:

  • Schönau et al., Pädiatrie integrativ, Konventionelle und komplementäre Therapie, Urban & Fischer, München 2005
  • Stephan Illing, Martin Claßen; Klinikleitfaden Pädiatrie; Urban & Fischer, München 2009

 

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