Die Eltern-Lehrer-Kommunikation spielt im Schulalltag des Nachwuchses eine entscheidende Rolle. Unstimmigkeiten führen zu einer angespannten Atmosphäre, die sich negativ auf das kindliche Wohlbefinden und den Lerneifer auswirken. Daher empfiehlt es sich für Väter, frühzeitig eine entspannte und freundliche Beziehung zu den Lehrkräften des Kindes aufzubauen.
Wie gelingt eine gute Beziehung zu den Lehrern?
Eltern und Lehrer arbeiten partnerschaftlich daran, den Nachwuchs zu erziehen – das ist die Idealvorstellung. Jedoch kommt es vor, dass es in der Eltern-Lehrer-Beziehung kriselt. Damit ein konstruktives Verhältnis entsteht, braucht es das Engagement beider Parteien.
Für Väter bedeutet das, sich ausreichend Zeit für Gespräche mit den Lehrern des Nachwuchses zu nehmen. Bei einem solchen Zusammentreffen empfiehlt es sich, auf eine wertschätzende Kommunikation auf Augenhöhe zu achten.
Kinder nehmen ihre Lehrer als Autoritätspersonen wahr. Teilweise übertragen die Eltern diese Wahrnehmung und scheuen vor möglichen Konfrontationen mit dem Lehrpersonal zurück. Lehrer legen das Verhalten fälschlicherweise als Desinteresse an ihrer Arbeit aus.
Um diese Missverständnisse zu vermeiden, eignen sich regelmäßige Besuche zu Elternsprechtagen. Diese bieten Vätern die Chance, in lockerer Atmosphäre mit Klassen- und Fahrlehrer des Nachwuchses ins Gespräch zu kommen.
Aktiv das Gespräch mit den Lehrern suchen – wie geht das?
Eine gute Eltern-Lehrer-Kommunikation setzt voraus, dass beide Parteien ausreichend Zeit für ein Gespräch finden. Allerdings hapert es bei Lehrkräften und Eltern an ausreichend Freizeit. Auf der einen Seite stehen Lehrermangel und der daraus resultierende Zeitdruck, auf der anderen die beruflichen Verpflichtungen der Eltern.
Sofern sich keine Zeit für persönliche Treffen findet, suchen Väter nach anderen Kommunikationswegen mit dem Lehrpersonal. Es steht ihnen frei, die jeweilige Lehrkraft um ein telefonisches Gespräch oder den E-Mail-Austausch zu bitten.
Lehnen die Lehrer diese Bitten ab, gilt es dennoch, einen respektvollen Umgang zu wahren. Kinder lernen ihre Umgangsformen und soziales Verhalten, indem sie ihr Umfeld beobachten. Hauptsächlich Eltern und ältere Geschwister fungieren dabei als Bezugspersonen.
Schimpfen Mütter oder Väter zu Hause über die Lehrer des Nachwuchses, kann dieser die Achtung vor dem Lehrpersonal verlieren. Zeigen Eltern offen eine negative Einstellung zur Schule, besteht das Risiko, dass diese sich auf die Lernmotivation des Kindes auswirkt.
Um eine persönliche Eltern-Lehrer-Kommunikation zu ermöglichen, informieren sich Väter über Termine für Elternabende und Elternsprechtage. Vorzugsweise schaffen sie an allen Tagen, an denen diese Gespräche stattfinden, Platz im eigenen Kalender. Gelingt das nicht, nehmen sie mindestens an einem Elternabend im Schulhalbjahr teil.
Eine Vertrauensbasis mit den Lehrern aufbauen
Treffen sich Väter mit den Klassen- und Fachlehrern ihrer Kinder, offenbaren Gespräche Dinge, die Eltern wenig gefallen. Dazu gehört die Kritik am Sohn oder der Tochter aufgrund von:
- schwachen schulischen Leistungen
- mangelnder Mitarbeit
- Störaktionen im Unterricht
- verbesserungswürdigem Sozialverhalten
Aus dem Gefühl heraus, den Nachwuchs beschützen zu müssen, gehen viele Eltern in eine emotionale Abwehrhaltung. In dieser sehen sie den Lehrer als Gegner an.
Damit eine konstruktive Eltern-Lehrer-Kommunikation entsteht, bedenken Väter: Die meisten Lehrer meinen es gut. Sie weisen auf Fehlverhalten oder Schwächen eines Kindes hin, um den Förderbedarf aufzuzeigen.
Für Eltern bedeutet das, der Einschätzung des Lehrers zunächst zu vertrauen. Lange Gegenreden, Rechtfertigungen und Kritik am Lehrplan bringen für den Nachwuchs keine sinnvolle Lösung. Folglich empfiehlt es sich, Ärger und Frust während des Gesprächs bewusst zu verdrängen.
Zu Hause bleibt die Zeit, den Nachwuchs auf die vom Lehrer aufgezeigten Probleme anzusprechen. Anschließend suchen Eltern und Schüler gemeinsam eine Lösung. Klagt das Kind dabei über persönliche Schwierigkeiten mit der jeweiligen Lehrkraft, kommt ein weiteres Eltern-Lehrer-Gespräch mit Fokus auf das entsprechende Thema infrage.
Damit eine Vertrauensbasis zwischen Eltern und Lehrern entsteht, empfiehlt es sich, der Lehrkraft nötige Einblicke ins Leben der Familie zu geben. Schwierige Situationen – Scheidung oder Tod eines Familienmitglieds – wirken sich auf Leistung und Verhalten vieler Kinder aus. Besitzt ein Lehrer diese Hintergrundinformationen, behandelt er den jeweiligen Schüler mit mehr Nachsicht.
Wie oft finden Elterngespräche statt?
Im Schnitt finden Elternabende zwei- bis viermal im Schuljahr statt. Abhängig vom Bundesland gibt es an Schulen alternativ feste Regeln, die Häufigkeit und Schwerpunktthemen dieser Treffen festlegen.
Neben den von der Schule organisierten Elterngesprächen obliegt es den Elternvertretern, zusätzliche Elternabende zu fordern. Das geschieht hauptsächlich, um Probleme in der Klasse oder der schulischen Organisation anzusprechen.
Findet ein Elternabend statt, erhalten die Familien spätestens eine Woche zuvor eine Einladung mit:
- Ort
- Datum und Uhrzeit
- Schwerpunktthemen
Für Eltern besteht keine Pflicht, an einem Elternabend teilzunehmen. Jedoch lohnt sich die Anwesenheit, um an der Eltern-Lehrer-Kommunikation zu arbeiten.
Neben dem Elternabend, an dem sich im Idealfall die Eltern aller Schüler einer Klasse mit dem Klassenlehrer treffen, gibt es Elternsprechtage. Diese bieten Lehrer an, um individuell mit den Eltern ins Gespräch zu kommen. Im Gegensatz zum Elternabend tauschen sich Lehrer und Eltern explizit über einzelne Schüler aus.
Quellen:
Kroker, B. (2020, September 15). Wie Sie einen Elternabend planen und durchführen. https://www.betzold.de/blog/elternabend-planen/ (abgerufen am 10.11.2023)
bidi Eltern Magazin: Elternabend: Warum er für Eltern wichtig ist. (n.d.). https://www.bidi.one/eltern-magazin/elternabend-warum-er-fuer-eltern-wichtig-ist (abgerufen am 10.11.2023)
Erziehungsexpertin, N. I. (2022, March 29). Tipps für ein gutes Verhältnis zwischen Schule und Elternhaus. MDR.DE. https://www.mdr.de/ratgeber/familie/imlau-tipps-eltern-lehrer-schule-verhaeltnis-100.html (abgerufen am 10.11.2023)