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Die "Ja, aber"-Methode erlernen
"Ja, aber"-Methode für Beziehungsgespräche - Copyright: vitaliymateha bigstockphoto

Rhetorik für Männer: Mit uns die „Ja, aber“Methode » erlernen, so werden Einwände formuliert:

Hast Du schon einmal von der „Ja, aber“-Methode gehört? Sie kommt eigentlich aus dem Marketing und wird Verkäufern und Managern in Seminaren zur Gesprächsführung vermittelt. Es handelt sich um eine besondere Art der Kommunikation, bei der das Gegenüber den Standpunkt des Sprechers verstehen und im Idealfall übernehmen soll. Was kompliziert klingt, ist einfach zu lernen und kann auch im Beziehungsalltag einen echten Mehrwert für Gespräche bringen.

Die "Ja, aber"-Methode erlernen
„Ja, aber“-Methode für Beziehungsgespräche – Copyright: vitaliymateha bigstockphoto

Die Theorie hinter der „Ja, aber“-Methode

Der Mensch als soziales Wesen kommuniziert im Grunde permanent mit seinen Mitmenschen. Wir können gar nicht anders, denn selbst Dinge wie Schweigen (vielleicht mit verschränkten Armen vor der Brust oder der Stirn in Falten) ist eine Form der Kommunikation. Dort, wo mehrere Menschen zusammenkommen, prallen dann auch schnell verschiedene Meinungen aufeinander. Tatsächlich ist es äußert selten, dass auch nur zwei Menschen – und seien es die besten Freunde – zu 100 Prozent dieselbe Meinung teilen.

Um sich über leicht oder stark abweichende Meinungen auszutauschen, benutzen wir (im Idealfall) die Sprache. Die „Ja, aber“-Methode ist eines der möglichen Mittel, um mit unterschiedlichen Ansichten umzugehen. Sie soll den Einwand des Gegenübers zunächst positiv aufgreifen, indem er mit einem Ja bestärkt wird. Im Anschluss wird jedoch durch ein Aber die eigene Meinung in den Vordergrund gerückt.

Auf diese Weise kann es der „Ja, aber“-Methode gelingen, einen Einwand zu entkräften, ohne das ein großer Konflikt entsteht. Im Geschäftsleben werden auf diese Weise gemeinsame Lösungen erarbeitet und in der Partnerschaft sensible Streitthemen mit Feingefühl behandelt.

Das Wichtigste zur Ja, Aber Methode

  •  die „Ja, aber“-Methode ist ein Idee der Kommunikationswissenschaft
  •  sie wird vor allem als Verkaufsstrategie genutzt
  •  sie kann aber auch Streit mit deiner Frau abwenden
  •  die „Ja, aber“-Methode zeigt dem Gegenüber Verständnis und Respekt
  •  sie lenkt gleichzeitig konstruktiv den Blickwinkel auf die eigene Meinung

Ja, Aber Methode Beispiele und Erklärung

Die Psychologie der „Ja, Aber“-Methode

Nach all der grauen Theorie schauen wir uns zur besseren Verständnis diese Form der Kommunikation in der Praxis an. Du möchtest ein neues Familienauto kaufen und besprichst die Thematik mit Deiner Partnerin. Ziemlich schnell wird deutlich, dass sie keinerlei Interesse daran hat, ein (neues) Auto zu kaufen. Was jetzt?

Der falsche Weg wäre es, ihr Sätze wie „Ich verstehe Dich absolut nicht!“ oder „Du siehst das völlig falsch!“ entgegen zu halten. Mit Äußerungen dieser Art verstärkst Du nur ihre Ablehnung der Thematik gegenüber. Würde sie diese Formulierungen bei Dir gebrauchen, wäre es ähnlich. Es ist eine menschliche Reaktion, bei derartigem Gegenwind die eigene Meinung erst recht vehement abzusichern. Selbst wenn das Gegenüber die besseren Argumente hat, ist die erste Reaktion bei den meisten Menschen Abwehr und Schutz. Es wird die Verletzung der eigenen Meinung und damit der eigenen Person wahrgenommen und weniger das Sachthema, um das es gerade gehen sollte.

Besser ist es daher, mit der „Ja, aber“-Methode dem Partner zunächst die Rückmeldung zu geben, dass man ihn durchaus verstanden hat. Sätze wie „Ich verstehe, dass Du an unsere finanzielle Situation denkst.“ oder „Du hast Recht, dass es viele Punkte zu beachten gibt“ geben das Feedback, den Anderen Ernst zu nehmen. Du zeigst damit Interesse und Respekt der anderen Meinung gegenüber, was sofort deeskalierend wirkt.

Wichtig ist, diese Äußerungen auch ernst zu sagen und nicht etwa mit einem ironischen Unterton!

Nach den Äußerungen, die ein Ja repräsentieren und damit Bestätigung für Dein Gegenüber, kommt im Anschluss das Aber und zeigt Deinen Blickwinkel auf. Ziel ist es vor allen Dingen, die eigene Meinung nicht als Gegenentwurf darzustellen, sondern als eine andere Perspektive. Du verdeutlichst im Idealfall Punkte, die Deine Partnerin bislang noch nicht ins Gesamtbild aufgenommen hatte. Beim Autokauf-Beispiel könnte das bedeuten: „Ich glaube jedoch, dass unser alter Wagen nicht mehr ohne größere Reparaturen durch den TÜV kommt und ein Neukauf daher lohnenswerter ist.“.

Konkrete Beispiele für die Ja, aber“-Methode und Zustimmung

Die Themengebiete, über die Du mit Deiner Partnerin oder auch Kindern, Freunden und Arbeitskollegen diskutierst, können natürlich sehr unterschiedlich ausfallen. Die „Ja, aber“-Methode funktioniert jedoch im Grunde immer und es gibt eine Handvoll Formulierungen, die unabhängig vom Thema passen und die Du Dir daher als Helfer einfach einprägen kannst.

Für die bedingte Zustimmung eignen sich folgende Beispiele:

  1.  Das ist soweit richtig
  2.  In dieser Hinsicht bin ich ganz Deiner Meinung
  3.  Da stimme ich Dir voll zu
  4.  Gut, dass Du das so siehst
  5.  Ja, das ist richtig

Bedenke immer, dass bei einer bedingte Zustimmung beim Gegenüber zwei Dinge ankommen sollen:

A) Du hast die Argumente und die Meinung des Anderen verstanden
B) Du respektierst die Sicht des Gesprächspartners

Viele vergessen den zweiten Punkt und signalisieren nur halbherzig, dass sie zugehört haben, die Gegenmeinung aber völlig falsch oder sogar lächerlich finden. Das wird Gegenwehr erzeugen und verfehlt den Sinn der „Ja, aber“-Methode. Nimm Dir Zeit für die Sichtweise des Anderen und versuche auch ehrlich, sie zu verstehen und zu respektieren.

Konkrete Beispiele für Ja, Aber.. Gegenargumente

Sobald Du durch die Rückmeldung, den Gesprächspartner verstanden zu haben und eine bedingte Zustimmung für eine ruhigere Grundlage gesorgt hast, kannst Du nun Deine Argumente ins Feld führen. Hier lautet die oberste Regel:

Das Wörtchen ABER vermeidest Du besser

Zwar trägt das Kommunikationsmittel den Namen „Ja, aber“-Methode, doch das Wort Aber selbst sollte vermieden werden. Es weckt allein durch seinen Klang bei vielen Menschen eine negative Erwartung.

Hilfreiche Formulierungsbeispiele, mit denen Du unabhängig vom Gesprächsthema arbeiten kannst:

  1.  Wenn Du andererseits bedenkst, dass …
  2.  Worauf ich Dich gern hinweisen würde, ist …
  3.  Auf der anderen Seite …
  4.  Ein anderer Aspekt der Sache ist der, dass …
  5.  Beachte bitte, dass …

Durch Sätze dieser Art, vermeidest Du Triggerwörter wie Aber und kannst Dein Gegenüber vergleichsweise sanft zu Deiner Meinung hin lenken. Du bekommst die Möglichkeit, sachliche Argumente anzuführen und musst nicht auf persönliche Vorwürfe reagieren.

In der Praxis wird es Dir oft passieren, dass Du Partnerin, Freunde und Co. nicht sofort und auch selten komplett von Deiner Meinung überzeugen kannst. Auch ein Streit trotz guter Nutzung der „Ja, aber“-Methode ist nicht ausgeschlossen. Sie ist keine Geheimtechnik, die Menschen so manipuliert, dass sie sich Deiner Sicht anschließen oder jegliche Aggression aus einem emotionalen Thema verschwindet. Sie soll und kann jedoch helfen, eine gesunde Diskussion entstehen zu lassen.

 

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