Scharlach in der Schule – Maßnahmen

Was ist bei Scharlach in der Schule zu beachten

Der Scharlach gilt als klassische Kinderkrankheit. Dabei bezieht sich der Begriff „Kinderkrankheit“ auf die Tatsache, dass es sich um eine Infektion handelt, die auf Grund der hohen Ansteckungsgefahr häufig schon im Kindesalter ausbricht. Gleich vornweg: mit einer bekannten Scharlach-Infektion darf Ihr Kind nicht in die Schule gehen. Was passiert wenn es unbemerkt Scharlach Erreger hat erfahren Sie hier.

Scharlach in der Schule und Scharlach im Kindergarten kommen häufig vor, da in diesen Institutionen viele Kinder ohne Immunität gegen die entsprechenden Bakterien auf sehr engem Raum zusammentreffen und die Übertragung von Mensch zu Mensch hier sehr schnell vonstatten geht.

Scharlach in der Schule
Copyright: Sabphoto bigstockphoto // Mit Scharlach geht es nicht in die Schule

Wesentliche Fakten:

  • Scharlach ist eine hochansteckende, von Mensch zu Mensch übertragbare Krankheit, die durch A-Streptokokken ausgelöst wird
  • Scharlach in der Schule und im Kindergarten sind meldepflichtig und die Kinder müssen für die Dauer der Ansteckung von den Institutionen ferngehalten werden
  • Kennzeichnend für eine Scharlachinfektion sind eine Halsentzündung, begleitet von der sogenannten Himbeerzunge, Fieber und ein Hautausschlag
  • Die Folgeerkrankungen von Scharlach waren früher sehr gefürchtet. Durch die Möglichkeit einer Behandlung mit Penicillin ist die Erkrankung inzwischen relativ leicht in Griff zu bekommen

Folgeerkrankungen und Immunität

Im Gegensatz zu vielen anderen Kinderkrankheiten ist „Impfen“ bei einer Infektion mit A-Streptokokken kein Thema, da es schlichtweg keine Immunisierung gibt. Das Krankheitsbild „Scharlach“ äußert sich üblicherweise mit einer schmerzhaften Entzündung des Hals- und Rachenraumes mit der bekannten roten Scharlachzunge, hohem Fieber und einem Hautausschlag.

Vor den Möglichkeiten einer Behandlung mit Penicillin war die Erkrankung auf Grund ihrer möglichen lebensbedrohlichen Folgen sehr gefürchtet und auch heute kann sie noch gefährliche Folgeerkrankungen nach sich ziehen. In den häufigsten Fällen sind dies Mittelohrentzündungen, Infektionen der Nieren, rheumatisches Fieber oder ein sogenanntes Scharlachherz, bei dem die Erreger die Herzmuskeln befallen. Abszesse im Hals- und Rachenbereich können ebenfalls leicht entstehen und müssen dann eventuell chirurgisch entfernt werden.

Während man bei den sogenannten „Kinderkrankheiten“ häufig davon ausgeht, dass man im Laufe eines Lebens nur ein einziges Mal erkranken kann, ist dies im Falle von Scharlach leider nicht der Fall,. Die Erkrankung entsteht hier durch die von Bakterien abgesonderten Toxine, also Giftstoffe. Scharlachpatienten entwickeln zwar eine Immunität gegen eine Form des Toxines, die entsprechenden Produkte unterscheiden sich aber in ihrem Profil jeweils minimal, so dass man lediglich gegen einen bestimmten Streptokokkenstamm immun werden kann, jedoch nicht ganz grundsätzlich gegen die Erkrankung „Scharlach“.

Meldepflichtigkeit von Scharlach in der Schule

Scharlach in der Schule oder im Kindergarten ist auch deshalb ein Thema, weil Eltern verpflichtet sind eine entsprechende Erkrankung ihres Kindes zu melden und das Kind auch solange zu Hause zu behalten, bis keine Ansteckung mehr droht. Im Gegensatz zu Keuchhusten oder viralen Kinderkrankheiten, die sich nicht ursächlich behandeln lassen, kann man durch die Gabe von Antibiotika die Länge und insbesondere die Dauer der Übertragbarkeit einer Scharlach-Infektion deutlich verkürzen.

In diesem Fall muss das Kind der Schule oder dem Kindergarten nur einige Tage lang fernbleiben. Unterbleibt die Antibiotikagabe ist eine Übertragung der Infektion über einen Zeitraum von mehreren Wochen hinweg möglich. Zum Thema Scharlach in der Schule bzw. zur Wiederzulassung zu Gemeinschaftseinrichtungen heisst es im Merkblatt des Robert-Koch-Institutes: “ kann bei einer Antibiotikatherapie und ohne Krankheitszeichen ab dem zweiten Tag erfolgen, ansonsten nach Abklingen der Krankheitssymptome.

Nach dem Infektionsschutzgesetzes (§34) dürfen sie den Kindergarten, die Kita oder die Schule so lange nicht besuchen, „bis nach ärztlichem Urteil eine Weiterverbreitung der Krankheit durch sie nicht mehr zu befürchten ist“. Das ohne Antibiotikatherapie ist erst nach ungefähr drei Wochen der Fall.

Kritik am Einsatz von Antibiotika

Problematisch bei Scharlach in der Schule sicherlich die Tatsache, dass in der letzten Zeit nicht ganz unberechtigt Kritik an einer überschnellen Verordnung von antibiotisch wirksamen Medikamenten geübt wurde. Wenn sich Eltern entscheiden, auf eine medikamentöse Behandlung zu verzichten, dann ist die Dauer der Übertragbarkeit der Infektion vergleichsweise lang und auch das Risiko von Folgeerkrankungen steigt erheblich an. Die Kritik an übertriebenem Einsatz von Antibiotika ist zwar sicher richtig, da Erreger dadurch Resistenzen entwickeln können. Da die Penicillin-Gabe jedoch bei einer Scharlach-Infektion in jedem Falle schnell hilft und da die Erkrankung schwere Folgen haben kann, ist die medikamentöse Behandlung hier dringend zu empfehlen.

Zusammenfassung

Scharlach in der Schule und in Kitas kann kritisch werden und schnell um sich greifen, wenn die Erkrankung nicht rechtzeitig erkannt wird, bzw. wenn Kinder trotz einer Ablehnung einer Antibiotika-Behandlung zu schnell wieder in den Unterricht oder in ihre Gruppe geschickt werden.

Glücklicherweise sind die früher sehr gefürchteten Folgeerkrankungen der Scharlach-Infektion bei einer richtigen Behandlung heute sehr selten geworden und auch der Leidensdruck für die betroffenen Kinder oder Erwachsenen ist mit der Gabe von antibiotisch wirksamen Medikamenten deutlich kürzer und geringer.

Allerdings sollte man dennoch in der Folge einer Infektion wachsam sein, da A-Streptokokken beispielsweise im Rahmen zu früh abgesetzter Antibiotika unter Umständen andere Organe (Ohren, Nieren, Herz) angreifen können. Scharlach in der Schule oder allgemein in Gruppen von Kindern oder Jugendlichen ist auch deshalb kompliziert, weil keine allgemeine Immunität ausgebildet wird, so dass man mehrfach an der Infektion erkranken kann.

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