Vaterschaftstest während der Schwangerschaft

vaterschaftstest in der schwangerschaft

Kann man während der Schwangerschaft einen Vaterschaftstest machen?

Den biologischen Vater bereits während der Schwangerschaft festzustellen, ist auf verschiedene Arten möglich. Bei den beiden bestehenden invasiven Methoden entnimmt der Arzt Gewebe oder Fruchtwasser der Schwangeren, bei dem neueren nichtinvasiven Verfahren genügt eine Blutprobe.

Nicht-invasiver pränataler Vaterschaftstest

Ab der neunten Woche der Schwangerschaft gelangen Zellen des ungeborenen Kindes über die Nabelschnur in den Blutkreislauf der Mutter. Eine so weit fortgeschrittene Gravidität macht eine für den Embryo risikolose Blutprobe der Mutter als Basis für den Vaterschaftstest möglich.

Gesetzeslage für Vaterschaftstests

vaterschaftstest während der schwangerschaft

Seit Februar 2010 verbietet das Gendiagnostik-Gesetz diese Form der Untersuchung – pränataler Vaterschaftstest genannt – in Deutschland. Ausnahmen macht das Gesetz bei Straftaten nach den §§ 176 bis 179 des Strafgesetzbuches (StGB). Die Straftatbestände sind:

  • „Sexueller Missbrauch von Kindern“ (§ 176 StGB),
  • „Sexuelle Nötigung und Vergewaltigung“ (§ 177 StGB),
  • „Sexuelle Nötigung und Vergewaltigung mit Todesfolge“ (§ 178 StGB);
  • „Sexueller Missbrauch widerstandsunfähiger Personen“ (§ 179 StGB).

Das Gesetz in Deutschland gestattet werdenden Müttern oder vermutlichen Vätern keinen Vaterschaftstest während der Schwangerschaft auf eigenen Wunsch. In Österreich, Großbritannien, Belgien und den Niederlanden erlaubt der Gesetzgeber derartige Tests.

Invasive Möglichkeiten für den Vaterschaftstest in der Schwangerschaft

Der Arzt besitzt zwei invasive (in den Körper eindringende) Optionen, Gewebeproben für einen Vaterschaftstest zu entnehmen. Welches Verfahren er anwendet, hängt vom Stadium der Schwangerschaft ab. Ab der zehnten bis zur zwölften Woche entnimmt der Diagnostiker Gewebe der Chorionzotten, die den Fötus umgeben. Das Risiko einer Fehlgeburt liegt bei einem Prozent. Ab der 15. Woche der Schwangerschaft punktiert er die Fruchtblase und entnimmt Fruchtwasser. Ein Abort tritt in etwa einem halben Prozent der Fälle auf.

Bahn frei für Kuckuckskinder?

Das Gendiagnostik-Gesetz sorgt für Diskussionen, seit es in Kraft ist. Keine Frau soll ihr Kind abtreiben, weil der falsche Mann der Vater ist. Es geht darum, nicht mitzuhelfen, wenn ein ungeborenes Kind zu Tode kommt. Ungewiss ist, ob das Gesetz dieses Ziel erreicht. Ein gegnerisches Argument besagt, dass die werdende Mutter erst recht abtreibt, wenn sie nicht weiß, wer der Vater ist. Dabei handelt es sich um einen theoretischen Einwand, denn es existieren keine belastbaren Zahlen, wie viele Frauen ohne Vaterschaftstest abtreiben. Auch ist nicht bekannt, wie viele Frauen ohne Kenntnis davon sind, wer der Vater ihres Kindes ist – und es dennoch austragen.

Rückfall in alte Zeiten?

Die Abtreibung regeln in Deutschland die §§ 218, 219 des Strafgesetzbuchs (StGB). Hinter den gesetzlichen Bestimmungen steht die Ansicht, dass für den Abbruch die Notlage einer Frau maßgebend ist. Dabei unterscheidet das Gesetz nicht zwischen unverschuldet und verschuldet. Das Gendiagnostik-Gesetz rudert in diesem Punkt zurück. Bei einer Vergewaltigung erlaubt es den Vaterschaftstest in der Schwangerschaft, in allen anderen Fällen nicht.

Redaktion: M.Foerster

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Quellen-Literatur-Verweise:

http://www.cdl-rlp.de/Unsere_Arbeit/Abtreibung/Abtreibung-Gesetzeslage.html

 

 

 

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