Die Autoritäre Erziehung gehört zu den wichtigen pädagogischen Erziehungsstilen. Im folgenden Artikel können Sie sich über diese pädagogische Richtung, die Zielsetzungen, Methoden, Rolle des Kindes und der Eltern, sowie über Vor- und Nachteile informieren. Wenn es um die Kindererziehung ging, beherrschte der autöritäre Erziehungsstil in den vergangenen Jahrhunderten die Art des Umgangs mit und die Erziehung der Kinder.
Die Entstehung des autoritären Erziehungsstils
Der autöritäre Erziehungsstil stand im engen Zusammenhang mit den Zielsetzungen der Erziehung der damaligen Zeit. Betrachtet man das Kaiserreich oder die Zeit des Nationalsozialismus, so war es in diesen Epochen besonders wichtig, Kinder zu Gehorsam, Pflicht und Disziplin zu erziehen.
Diese galten als besonders erstrebenswerte Tugenden, der autoritäre Erziehungsstil beherrschte in öffentlichen Bildungseinrichtungen, sowie auch im Elternhaus den Umgang mit den Kindern. An dieser Stelle ist deutlich zu erkennen, welchen Einfluss gesellschaftliche und politische Faktoren auf das Denken der Menschen, Wert- und Normvorstellungen hatten.
Die Methoden des autoritären Erziehungsstils
Ein Kennzeichen des autoritären Erziehungsstils ist die strenge hirarchische Grundeinstellung. Der Erzieher bzw. die Eltern stellen den dominanten Part dar, das Kind hat bedingungslos zu gehorchen.
Die Meinung des Kindes wird nicht gehört, seine eigenen Bedürfnisse und Vorstellungen nicht berücksichtigt. Hinter dem autoritären Erziehungsstil steht die Auffassung, dass ein Kind Führung und eine strenge Hand bräuchte, damit keine Disziplinlosigkeit Einzug hält. Diese Grundeinstellung des autoritären Erziehungsstils hat zur Folge, dass hier mit Methoden von Belohnung und Bestrafung gearbeitet wird. Strenge Regeln und Anweisungen bestimmen den Umgang mit dem Kind, Widerspruch wird nicht geduldet. Bei „Fehlverhalten“ des Kindes drohen schwere Strafen und Maßregelungen. Dementsprechend herrscht in einem autoritären Elternhaus ein eher rauher und kühler Umgangston.
Negative Auswirkungen des autoritären Erziehungsstils auf das Kind
Ein strenger autoritärer Erziehungsstil hat aus heutiger pädagogischer Sicht mehr negative als positive Auswirkungen auf das Kind. Stark autoritär erzogene Kinder bauen leichter Aggressionen auf und beginnen später haüfig, sich gegen jegliche Form von Autorität aufzulehnen.
Die meisten nach dem autoritären Erziehungsstil erzogenen Kinder können oft nur wenig Selbstbewusstsein aufbauen und haben im späteren Leben Probleme damit, Konflikte auszutragen. Viele befinden sich in einer unterwürfigen Haltung gegenüber anderen und sind unselbstständig. In extremen Fällen leiden Menschen, die streng nach dem autoritären Erziehungsstil erzogen wurden, im späteren Leben an psychischen Erkrankungen wie Paranoia, Sadismus oder Zwangsstörungen.
Die positive Aspekte des autoritären Erziehungsstils
Autoritäre Elemente in der Kindererziehung sind sicherlich auch nötig. Das Kind wird im späteren Leben immer wieder mit Autoritäten zu tun haben, denen es sich auch beugen und unterordnen muss. Vor allem im späteren Berufsleben wird dies zu spüren sein.
In vielen alltäglichen Situationen der Kindererziehung mag es durchaus angemessen sein, autoritäre Verhaltensweisen an den Tag zu legen. Unterscheiden sollten Sie dabei jedoch immer, ob Sie mit bestimmten autoritären Mitteln nur Ihre eigenen Interessen durchsetzen möchten oder zum Wohle Ihres Kindes entscheiden.
Um es mit einem Beispiel zu verdeutlichen:
Ihr dreizehnjähriges, pubertierendes Töchterlein ist der Ansicht, sie wird heute Abend mit Freunden in die Disko gehen und ihr ist es völlig schnuppe, was Sie dazu sagen.
Natürlich werden Sie erst versuchen, mit ihr darüber zu reden um sie zur Einsicht zu bringen, dass das gesetzlich noch nicht möglich ist. Sieht sie es immer noch nicht ein, dann lassen Sie sie dennoch nicht gehen, oder?
Nein, Sie werden es ihr verbieten und ihr auch eine Strafe androhen und diese auch durchsetzen, sollte sie gegen ihr „Nein“ verstoßen. Wenn Sie so handeln, dann handeln Sie nach dem autoritären Erziehungsstil. Und das ist vollkommen korrekt so, denn Sie schützen damit Ihre Tochter und auch sich selber vor rechtlichen Konsequenzen!
Autoritäre Elemente wird es in der Kindererziehung folglich immer geben. Diese sollten das Erziehungsgeschehen dennoch nicht vollkommen bestimmen, sondern in sinnvoller Art und Weise, reflektiert und zum Wohl des Kindes eingesetzt werden. In der heutigen Zeit setzen Eltern ehern auf eine Demokratische Erziehung.