Umgang mit dem Jugendamt: Das müssen Väter beachten ➜

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Als Vater mit dem Jugendamt reden, Copyright: everest comunity

Wir zeigen wie sich Väter richtig verhalten wenn in einer Trennung das Jugendamt involviert ist. In der öffentlichen Wahrnehmung kommt das Jugendamt zum Einsatz, um Eltern bei der Kindererziehung auf die Finger zu schauen. Im Extremfall nehmen die Mitarbeiter den Nachwuchs aus der Familie. Väter haben zum Jugendamt oft ein gespaltenes Verhältnis. Bauen sie jedoch im Umgang mit der sozialpädagogischen Fachbehörde künstliche Grenzen auf, sind Konflikte vorprogrammiert. Um das zu vermeiden, sollten sich Väter über den richtigen Umgang mit dem Jugendamt informieren.

Jugendamt
Als Vater mit dem Jugendamt reden, Copyright: everest comunity

Das Jugendamt – Das Wichtigste in Kürze:

  • Das Jugendamt schützt Kinder und Jugendliche vor physischen und psychischen Gefahren.
  • Bei begründetem Verdacht darf es Eltern zum Beratungsgespräch einladen oder unangekündigt einen Hausbesuch durchführen.
  • Liegt eine Kindeswohlgefährdung vor, darf das Jugendamt ein Kind aus der Familie nehmen, sofern ein richterlicher Beschluss vorliegt.
  • Beim Umgang mit dem Jugendamt benehmen sich Väter freundlich und kooperativ, sollten jedoch eine gesunde Vorsicht walten lassen.

Was macht das Jugendamt?

Das Jugendamt unterstützt Kinder, Jugendliche und Familien. Zu den Hilfsangeboten gehören:

  • Beratungen
  • Stellung eines ambulanten Familienhelfers
  • Geltendmachung von Unterhaltsansprüchen Minderjähriger
  • unmittelbare finanzielle Unterstützung in Form von Unterhaltszuschuss

Leben die Eltern eines Kindes getrennt, kann das Jugendamt als vermittelnde Partei auftreten.

Unsere Tipps für den Umgang mit dem Jugendamt als Vater

Der Umgang mit dem Jugendamt kann Väter verunsichern. Um Missverständnisse und Konflikte zu vermeiden, sollten sie sich bei der Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern kooperativ zeigen. Steht ein Mitarbeiter vom Jugendamt vor der Tür, verhaltet Euch als Vater freundlich und arbeiten mit diesem nach Möglichkeit zusammen.

Dennoch dürfen Entscheidungen und Maßnahmen hinterfragt werden und bei Bedarf kann auch Einspruch eingelegt werden. Eine anwaltliche Vertretung, wenn möglich, ist in jedem Fall ratsam wenn die Entscheidungen des Jugendamtes den Interessen des Vaters wiedersprechen.

Welche Rechte hat das Jugendamt gegenüber Familien?

Auf Probleme, die sich im familiären Umfeld von Kindern und Jugendlichen ergeben, wird das Jugendamt auf unterschiedlichen Wegen aufmerksam. Es geht anonymen Hinweisen nach oder reagiert auf die Selbstmeldung von Minderjährigen.

Um einen begründeten Verdacht zu zerstreuen oder zu erhärten, dürfen Mitarbeiter des Jugendamtes:

  • Eltern zu Beratungsgesprächen einladen
  • unangekündigte Hausbesuche durchführen
  • Verwarnungen aussprechen

Die Wegnahme eines Kindes aus der Familie ist ohne gerichtlichen Beschluss im Normalfall nicht möglich. Eine Ausnahme besteht, wenn eine akute Kindeswohlgefährdung vorliegt.

Ein solcher Fall tritt ein, wenn das körperliche, geistige oder seelische Wohl von Kindern oder Jugendlichen erheblichen Schaden nimmt. Ebenso handelt es sich um eine akute Kindeswohlgefährdung, wenn ein solcher Schaden in naher Zukunft mit hoher Sicherheit zu erwarten ist.

Wie verhalten sich Väter bei Gesprächen mit dem Jugendamt?

Lädt das Jugendamt Väter zum HPG ein? Beim Hilfeplangespräch sollten diese sich kooperativ zeigen. Nehmen sie am Beratungsgespräch teil, holen sie sich die Unterstützung einer zuverlässigen Begleitperson. Der Grund: Diese dient als Zeuge während des Gesprächs. Auf diesen Beistand haben Eltern beim Umgang mit dem Jugendamt ein Recht.

Während des Beratungsgesprächs notieren sich die Väter den Gesprächsinhalt. Zusätzlich vermerken sie:

  • Namen aller Teilnehmer
  • Datum und Uhrzeit
  • Ereignisse während des Gesprächs

Alternativ schreiben sie die genannten Fakten nach dem Hilfeplangespräch aus ihrer Erinnerung auf. Dabei versuchen sie, sich viele Details ins Gedächtnis zu rufen.

Die Aufzeichnung des Beratungsgesprächs auf Tonträger ist zulässig, sofern sich der Mitarbeiter des Jugendamts damit einverstanden erklärt. Andernfalls handelt es sich um eine strafbare Handlung. Die unzulässigen Tonaufnahmen sind gerichtlich nicht verwertbar.

Beim Umgang mit dem Jugendamt achten Väter auf ein offenes und freundliches Verhalten. Dennoch dürfen sie eine gesunde Skepsis an den Tag legen, wenn ihnen Entscheidungen des Jugendamt-Mitarbeiters missfallen. Im Zweifelsfall ergibt es Sinn, frühestmöglich einen Rechtsanwalt für Familienrecht hinzuzuziehen.

Unterbreitet das Jugendamt Vätern Hilfsangebote, stehen diese der Unterstützung aufgeschlossen gegenüber. Es steht ihnen frei, die Mitarbeiter gezielt auf Hilfen anzusprechen.

Die Herausnahme eines Kindes aus der Familie kann erfolgen, wenn Väter die Zusammenarbeit mit dem Jugendamt verweigern und dieses eine Kindeswohlgefährdung befürchtet.

Wie verhalten sich Väter bei einer Inobhutnahme des Kindes?

Eine bevorstehende Inobhutnahme eines Kindes löst bei dessen Eltern Angst aus. Stehen die Mitarbeiter des Jugendamts vor der Tür, bleiben Väter ruhig. Sofern ein richterlicher Beschluss vorhanden ist, müssen sie den Nachwuchs herausgeben. Andernfalls riskieren sie das polizeiliche Eingreifen und die Traumatisierung ihres Kindes.

Während der Inobhutnahme schreiben Väter auf:

  • Datum und Uhrzeit des Tages, an welchem die Mitarbeiter des Jugendamtes die Kindesherausgabe fordern
  • Personen vor Ort
  • Zeugen und deren Kontaktdaten

Ebenfalls notieren sie sich, welche Sachen des Kindes die Mitarbeiter des Jugendamtes mitnehmen. Im Anschluss an die Herausgabe des Nachwuchses empfiehlt es sich, rechtlichen Beistand anzufordern.

Wichtige Fragen und Antworten

Haben alleinerziehende Väter ein Recht auf Beratung beim Jugendamt?

Laut § 18 SGB VIII haben alleinerziehende Mütter und Väter ein Beratungs- und Unterstützungsrecht. Das Jugendamt muss sie hinsichtlich der Personensorge sowie der Geltendmachung von Unterhaltsansprüchen beraten.

Warum nimmt das Jugendamt Kinder aus der Familie?

Laut einer im Juli 2022 veröffentlichten Statistik war der häufigste Grund für eine Inobhutnahme von Kindern im Jahr 2021 die Überforderung der Eltern. Rund 28.500 Kinder nahmen Jugendämter in diesem Zeitraum aufgrund dringender Kindeswohlgefährdung aus ihren Familien.

Welche Hauptaufgaben übernimmt das Jugendamt?

Das Jugendamt übernimmt den Schutz von Kindern und Jugendlichen vor physischen und psychischen Gefahren. Es bewahrt sie vor einer Kindeswohlgefährdung und darf sie bei einem begründeten Verdacht aus der Familie nehmen.

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