12 Strategien gegen Mobbing in der Schule

Mobbing in der Schule
Anzeichen für Mobbing in der Schule Copyright: Yastremska, bigstockphoto.com

Hier findest du eine direkte Anleitung was bei Mobbing in der Schule zu tun ist, weiter unten gibt es konkrete Schritte. Kurzzeitige Streitereien und harmlose Auseinandersetzungen gehören zum Alltag im Schulleben. Kinder werfen sich Schimpfwörter an den Kopf. Anschließend vertragen sie sich. Aber, nicht jeder Konflikt löst sich in kurzer Zeit auf. Von Mobbing spricht man wenn Schüler über einen längeren Zeitraum Hänseleien, Beleidigungen und Ausgrenzung erleben. Mitunter kommt es zu Handgreiflichkeiten oder Mitschüler entwenden persönliche Gegenstände.

Mobbing in der Schule
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Auf Anzeichen für Mobbing in der Schule achten

Betroffene Kinder sprechen nur ungern über die Vorfälle. Sie verspüren die Angst, dass sich die Situation verschlimmert, wenn Erwachsene die mobbenden Schüler ansprechen. Achte auf ein ungewöhnliches Verhalten Deines Kindes. Verweigert Dein Kind plötzlich den Schulbesuch, könnte es sich um ein Anzeichen für Mobbing handeln. Dasselbe gilt für häufige Kopf- oder Bauchschmerzen und Appetitlosigkeit. Kinder, die unter Mobbing leiden, zeigen womöglich einen Leistungsabfall bei den Noten. Sie ziehen sich immer mehr zurück. Mobbingopfer meiden den Umgang mit Gleichaltrigen in der Freizeit. Dazu wirken gemobbte Schüler niedergeschlagen, weisen Schlafstörungen auf und sind unausgeglichen.

Beobachtest Du die beschriebenen Anzeichen, suche das Gespräch mit Deinem Kind. Dabei hilft es, von eigenen Erfahrungen aus der Kind- oder Schulzeit zu erzählen. Dadurch fällt es Deinem Kind leichter, über seine Erlebnisse zu sprechen. Verweigert Dein Kind die Auskunft, sprich die Lehrer an. Falls sich Dein Verdacht bestätigt oder Dein Kind von sich aus die Mobbingvorfälle äußert, steht Ihr gemeinsam vor einer emotionalen Herausforderung.

Vermutlich neigst Du instinktiv dazu, die mobbenden Mitschüler oder deren Eltern anzusprechen. Davon raten Experten ab. Es ist anzunehmen, dass sich die Situation für Dein Kind verschlimmert. Informiere die Schulleitung, den Schulpsychologen oder den verantwortlichen Klassenlehrer. In den anstehenden Gesprächen erörtert ihr konkrete Maßnahmen, um die Situation zu verbessern. Währenddessen solltest Du Dein Kind tatkräftig unterstützen. Stärke sein Selbstbewusstsein. Dabei helfen die nachfolgenden zwölf Strategien im Umgang mit Mobbing an der Schule.

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Mobbing unter Jugendlichen
Ausgrenzung und Mobbing unter Jugendlichen, Copyright: Rawpixel.com, bigstockphoto.com
  1. Stärke Dein Kind durch Erfolgserlebnisse

Mobbing führt oft bei den betroffenen Kindern zum Selbstbild eines Versagers. Wirke dieser Entwicklung durch Erfolgserlebnisse aktiv entgegen. Dabei bedarf es keiner großen Erfolge. Erlaube Deinem Kind, möglichst viele Aktionen und Handlungen allein auszuprobieren. Geht etwas schief, ermutige Dein Kind zu einem zweiten Versuch. Sobald der Versuch gelingt, betonst Du, dass Dein Kind stolz auf sich sein kann. Frage nach, wie sich die Leistung anfühlt. Dadurch richten sich die Gedanken Deines Kindes ganz gezielt auf das Erfolgserlebnis.

  1. Unverhältnismäßiges Lob vermeiden – auch wenn es schwerfällt

Es würde naheliegen, ein unter Mobbing leidendes Kind möglichst oft zu loben. Vermutlich denkst Du, das hilft dem Selbstvertrauen Deines Kindes. Unverhältnismäßiges Lob verfehlt seine Wirkung. Es führt dazu, dass Dein Kind nur noch nach Anerkennung strebt. In diesem Fall hängt das Selbstwertgefühl einzig von der Rückmeldung anderer Personen ab. Begrenze Dein Lob auf Situationen, in denen Dein Kind tatsächlich etwas erreicht. Es erkennt, wann es stolz auf sich selbst sein darf. Dein Kind lernt seine eigenen Stärken kennen. Das mildert den Schmerz des verbalen Mobbings.

  1. Familiärer Rückhalt hilft Deinem Kind

Ein Mobbingopfer zu sein, stellt eine schwere Situation für Dein Kind dar. Während dieser Zeit benötigt es in besonderem Maß den Rückhalt der Familie. Achtet als Familie darauf, dass Ihr Sicherheit, Liebe und Geborgenheit vermittelt. Das begünstigt ein Gefühl der Stärke, das im Umgang mit den Mobbingvorfällen hilft.

  1. Dem Kind Freiheiten einräumen

Mobbende Personen suchen sich bevorzugt schüchterne, brave Kinder als ihre Opfer aus. Brave Kinder folgen den Anweisungen von Eltern und Lehrer. Sie ordnen sich unter, statt ihren eigenen Willen durchzusetzen. Das bewirkt, dass sie auch Mobbing über sich ergehen lassen. Sie wehren sich nicht.. Treffen die beschriebenen Eigenschaften auf Dein Kind zu, räume ihm in der Erziehung mehr Freiräume ein. Das Selbstvertrauen steigt, wenn sich ein Kind gelegentlich gegen seine Eltern durchsetzt.

  1. Falsche Tipps vermeiden

Manche Eltern raten ihren Kindern, die mobbenden Personen nicht zu beachten oder sie nicht zu provozieren. Solche Ratschläge sind gut gemeint, aber falsch. Ein passives Verhalten fördert Mobbing.

  1. Aufrechte und selbstsichere Körperhaltung

Ein ängstliches Kind, das sich alles gefallen lässt, behält seine perfekte Opferrolle. Arbeite mit Deinem Kind an einer starken Körperhaltung. Selbstsicheres Auftreten entfaltet eine konträre Wirkung gegenüber den Mobbenden. Durch die aufrechte, stolze Haltung fühlt sich Dein Kind sicherer. Bei kleineren Kindern helfen Rollenspiele. Bei diesen schlüpft Dein Kind in die Position einer Prinzessin oder eines Superhelden. Währenddessen nehmen Kinder von selbst eine stolze Haltung ein. Das Selbstwertgefühl verbessert sich.

  1. Selbstbewusstsein durch mentales Training stärken

Bei Deinem Kind führt Mobbing dazu, dass sich mit der Zeit das Selbstbild eines Versagers verfestigt. Um das zu ändern, empfehlen sich Mentalgeschichten. Deren Erzählweise beeinflusst die Fantasie der Kinder und führt zu einem positiven Bild. Dadurch steigt das Selbstbewusstsein. Gleichzeitig setzt ein entspannender Effekt ein. Das verhilft zu mehr Gelassenheit. Entspannte Kinder gehen besser mit Mobbing um als gestresste oder nervöse Kinder.

  1. Mobbing trifft selten integrierte Personen

Mobbing richtet sich nicht nur gegen schüchterne Personen, sondern auch gegen Einzelgänger. Die Täter wählen bewusst Kinder mit wenig Freunden aus, die keine Unterstützung bekommen. Gib Deinem Kind möglichst viele Gelegenheiten, um neue Freundschaften zu knüpfen. Dazu gehören Freizeitaktivitäten wie Sport oder Tanzen. Nimm keinen zu starken Einfluss auf den Freundeskreis Deines Kindes. Eltern neigen dazu, die Freundschaften zu selektieren. Vergiss nicht, dass der Geschmack Deines Kindes ebenfalls zählt. Greife nur ein, falls Du wirklich einen Schaden für das eigene Kind durch die Freundschaft erwartest. Gib Deinem Kind die Freiheit, Freunde regelmäßig einzuladen. Erlaube ihm, gemeinsam etwas mit seinem Freundeskreis zu unternehmen.

  1. Das Kind auf Mobbingsituationen vorbereiten

Bereite Dein Kind auf die folgenden Mobbing-Attacken vor. Möglicherweise hilft sogar ein Rollenspiel zu Hause. Vermittle Deinem Kind, dass es ruhig und gelassen auf die Situation reagiert. Dadurch bleibt die erhoffte Reaktion der Mobber aus. Das verwirrt und bietet weniger Angriffsfläche. Eine alternative Strategie besteht darin, dem Angreifer auf Augenhöhe zu begegnen. Hierbei sagt Dein Kind deutlich, dass er damit aufhören soll. Anschließend verlässt es den Ort ohne Hektik und mit einer sicheren Körpersprache.

  1. Nach positiven Situationen fragen

Je länger das Mobbing andauert, desto gravierender fallen die psychischen Folgen für Dein Kind aus. Die belastende Situation wirkt sich auf alle Lebensbereiche aus. Dein Kind leidet in der Schule, in der Freizeit und in der Nacht unter den negativen Einflüssen. Richte den Fokus Deines Kindes auf positive Aspekte. Kommt Dein Kind nach Hause, vermeide als erste Frage, ob es zu neuen Vorfällen kam. Erkundige Dich, ob es schöne Situationen gab oder jemand sich nett verhielt. Das schließt selbstverständlich Gespräche zu belastenden Vorfällen im weiteren Tagesverlauf nicht aus. Im Anschluss daran fokussiert Ihr Euch wieder auf erfreuliche Aspekte.

  1. Diskussionen fördern die kommunikativen Fähigkeiten

In jeder Erziehung warten nervenaufreibende Diskussionen oder Streitgespräche. Eltern stehen in der Versuchung, diese Gespräche abrupt durch autoritäre Befehle zu beenden. Das vermittelt Deinem Kind das Gefühl, dass seine Meinung nicht zählt. Sieh das Positive in den langen Diskussionen: Sie fördern die kommunikativen Fähigkeiten Deines Kindes. Dadurch traut sich Dein Kind, seine Meinung zu sagen. Vorab gesetzte Zeitlimits vermeiden endlose Auseinandersetzungen.

  1. Die Situation und die Probleme ernst nehmen

Abschließend noch folgender Rat an Dich: Nimm die Sorgen und Probleme Deines Kindes immer ernst, auch wenn Sie aus der Erwachsenen-Perspektive harmlos klingen. Vermeide Aussagen, welche die Situation herabspielen. „Das meint die Person nicht böse“ oder „sie will Dich nur ärgern“ helfen nicht weiter. Du möchtest Dein Kind damit beruhigen. Bei Deinem Kind entsteht dagegen der Eindruck, dass es nicht ernst genommen wird. Das führt zu Wut oder Hilflosigkeit. Womöglich spricht es künftig Probleme gar nicht mehr an, auch, wenn sie deutlich schlimmer ausfallen.

 

Quellen und Links zu Mobbing in der Schule:

Aktuelles

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