So hilfst du deinem Kind die Konzentration zu verbessern

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Kinder, denen es schwerfällt, sich zu konzentrieren wirken meist unruhig und ungeduldig. Sie lassen sich leicht ablenken und können sich nur schwer auf eine Sache fokussieren. Das bleibt in der Schule oftmals nicht ohne Konsequenzen. Allerdings ist nicht jede Art von Konzentrationsschwierigkeiten gleich förderungsbedürftig, denn Konzentration und selektive Aufmerksamkeit sind Dinge, die ein Kind auch erst mal lernen muss.

Das Wichtigste in Kürze

  • Konzentrationsprobleme kommen bei Kindern heutzutage immer häufiger vor.
  • Nicht immer muss gleich ein ernstes Problem oder eine Störung wie ADHS dahinterstecken.
  • Erst wenn Leidensdruck beziehungsweise schulische Probleme auftreten, sollte fachliche Hilfe in Anspruch genommen werden.
  • Bei leichten Konzentrationsproblemen reichen schon eine Umstrukturierung des Alltags oder kleine Übungen aus.
  • Wichtig ist, Kinder, die Probleme mit der Konzentration haben nicht zu bestrafen. Sie leiden oftmals selbst am meisten darunter.

Konzentrationsprobleme bei Kindern

Vielleicht wurde dir bei einem Elterngespräch in der Schule auch schon mal mitgeteilt, dass dein Kind Probleme hat, sich zu konzentrieren. Möglicherweise hast du das im häuslichen Umfeld selbst auch schon festgestellt. Konzentrationsschwierigkeiten kommen bei Kindern sehr häufig vor. Sie äußern sich zum Beispiel in folgenden Verhaltensweisen:

  • das Kind hört nicht zu,
  • es ist vergesslich und unruhig,
  • fängt Aufgaben und Tätigkeiten an, die es nicht beendet,
  • schweift gedanklich schnell ab,
  • reagiert auf alle möglichen Reize aus der Umwelt und lässt sich dauernd ablenken und
  • sitzt manchmal einfach nur verträumt, teilweise auch wie abwesend, herum.

Dem Kind fällt es schwer, seine gesamte Aufmerksamkeit auf eine Tätigkeit zu richten und interessiert, motiviert und begeistert an einer Sache dranzubleiben. Selbst wenn diese Verhaltensweisen nur selten auftreten, braucht man als Eltern oder Pädagoge gute Nerven und Geduld dem Kind gegenüber, um als Erwachsener nicht ärgerlich und genervt zu sein. Hier hilft es manchmal schon, sich klar zu machen, dass das augenscheinliche Desinteresse des Kindes keine böswillige Absicht ist, sondern tatsächliche Schwierigkeiten mit der Konzentration vorliegen.

Konzentrationsprobleme bildlich erklärt

Konzentration lässt sich bildlich ganz einfach erklären: Stelle dir einen komplett abgedunkelten Raum vor. In der Mitte des Raumes befindet sich ein Stuhl, der mit einem Scheinwerfer angestrahlt wird. Wenn du diesen Raum betrittst, siehst du nichts weiter als den Stuhl, der Rest ist schwarz. Natürlich könnte es sein, dass sich in dem Raum weitere spannende Dinge befinden, doch das interessiert dich nicht, denn du legst deine Aufmerksamkeit nur auf den Stuhl. Bei Konzentrationsproblemen wird aber nicht nur der Stuhl, sondern der ganze Raum beleuchtet. Das heißt, außer dem Stuhl kannst du alles andere wahrnehmen und es fällt dir schwerer, dich nur auf den Stuhl zu fokussieren. Du musst dich immer wieder zwingen, die anderen Dinge auszublenden und nur bei dem Stuhl zu bleiben.

Wann werden Konzentrationsprobleme problematisch?

Wie in allen Bereichen des Lebens gibt es auch bei Schwierigkeiten mit der Konzentration ein gewisses Spektrum, das sich zwischen absoluter Unaufmerksamkeit und leichten Aufmerksamkeitsproblemen befindet.

„Im Prinzip beschreibt der Begriff Konzentrationsstörung erst mal nichts weiter, als eine Schwäche beziehungsweise Beeinträchtigung der Fähigkeit, die ganze Aufmerksamkeit auf eine bestimmte Fähigkeit zu richten oder gerichtet zu halten.“

Schwierig wird so eine Auffälligkeit meist dann, wenn sie problematische Konsequenzen mit sich bringt. Für ein Kind wäre das in erster Linie, dass der Schulalltag und die schulischen Leistungen beeinträchtigt werden. Hier sollte man aktiv werden und dem Kind helfen, seine Konzentration zu verbessern.

So gelingt Konzentration bei Kindern

Auch im Umgang mit Kindern fällt es uns Erwachsenen nicht immer leicht, starke Nerven zu behalten. Vor allem, wenn ein Kind einfach nicht den Anweisungen folgen und mal bei der Sache bleiben will. Doch Vorsicht vor lautstarken Auseinandersetzungen und dem Androhen von Strafen.

Das mag kurzfristig einen Erfolg mit sich bringen, löst das Problem im Kern aber nicht. Kinder mit Konzentrationsstörungen sind nicht mit Absicht unkonzentriert, oftmals leiden sie selbst am meisten darunter. Sie würden sich gerne weniger leicht ablenken lassen, doch sie schaffen es einfach nicht. Nicht zu vergessen ist auch, dass so eine permanente Fokusverschiebung sehr anstrengend sein kann, weshalb man hier nicht noch zusätzlich Stress und Druck aufbauen sollte.

Viel wichtiger ist es, dem Kind zu helfen. Meistens ist das gar nicht so schwer und vielen unkonzentrierten Kindern kann mit ein paar Tricks oder einer Umstellung des Alltags bereits geholfen werden. Hier geht es vor allem darum, die Lernumgebungen und das Lernverhalten des Kindes zu verbessern, damit es in Zukunft sein volles Potenzial ausschöpfen kann. Natürlich gibt es auch Fälle, wo das alleine nicht ausreicht und es ärztlicher Hilfe und speziellen Förderungsprogrammen bedarf. Das wäre zum Beispiel bei ADHS (dem Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom) der Fall.

Eine klare Sprache sprechen

Kinder müssen lernen mit Anforderungen und Anweisungen zurechtzukommen. Das hat nichts mit strenger Erziehung und Drill zu tun, sondern das sind einfach wichtige Fähigkeiten, um im Leben zurechtzukommen. Manchen Kindern fällt das leichter und manchen weniger, die einen lernen es schneller, die anderen langsamer. Bei Kindern mit Konzentrationsschwierigkeiten ist es wichtig, dass sie auch wirklich verstehen, was von ihnen verlangt wird. Daher solltest du eine klare und deutliche Sprache sprechen, versteckte Hinweise und Eventualitäten bieten zu viel Raum für Missverständnisse. Zudem solltest du dich vergewissern, dass das Kind deine Anweisungen auch wirklich verstanden hat, das kannst du durch Nachfragen ganz einfach überprüfen. Zur Verdeutlichung ein Beispiel.

Unklare Anforderung: „Wenn du fertig mit Spielen bist, machst du bitte deine Hausaufgaben.“
Klare Anforderung: „Heute um 14.00 Uhr setzt du dich bitte an deinen Schreibtisch und machst deine Hausaufgaben“.

Danach ist es wichtig, dass du die Einhaltung der Anforderung kontrollierst und das Kind bei Bedarf noch einmal erinnerst. Du musst nicht den ganzen Tag durchtackten, aber eine gewisse Routine ist für unaufmerksame Kinder sinnvoll. So gibt es feste Punkte an denen es weiß, was zu tun ist und das minimiert den Spielraum ständig abzuschweifen und andere Dinge zu tun.

Die Lernumgebung als wichtiger Faktor

Wenn du ein konzentriertes und entspanntes Arbeiten bei Kindern, die zur Unaufmerksamkeit neigen, fördern möchtest, ist die passende Arbeitsumgebung ausschlaggebend. Wichtig ist eine reizarme Umgebung, dass das nicht immer einfach umsetzbar ist, versteht sich von selbst. Gerade in der Klasse muss das Kind mit anderen lernen und alleine das kann schon für Ablenkung sorgen. Zuhause steht der Schreibtisch meist im Kinderzimmer und auch dort lauern verlockende alternative Beschäftigungsmethoden.

Hier kann es bereits helfen, dass sich das Kind in die Küche oder das Esszimmer setzt, vorausgesetzt, es ist dort ungestört. Am besten ist es auch immer derselbe Platz, das vermittelt wieder Routine.

Im Klassenzimmer kann zum Beispiel auf einen Fensterplatz verzichtet werden, in manchen Fällen ist es auch ratsam, dass das Kind ohne Banknachbar sitzt. Für eine gute Konzentration ist zudem ein aufgeräumter Schreibtisch mit genügend Licht und einem bequemen Stuhl ratsam. Es gehört nichts auf den Tisch, was nicht für die Anfertigung der Aufgaben benötigt wird. Gegessen und getrunken wird in den Pausen. Hilfreich ist es auch, die Arbeitszeiten kurzzuhalten und zwischendurch immer wieder Pausen zu machen. Länger als eine Stunde am Stück sollte eine Arbeitseinheit nicht dauern.

Quellen:

Stangl, W. (2020). Wie helfe ich meinem Kind bei Konzentrationsproblemen? Aus den Tipps für Eltern! Verfügbar unter: https://eltern.lerntipp.at/konzentration.shtml. Stand: 16.07.2020.
kleineschule.com.de: Aufmerksamkeitsdefizit / Konzentrationsmangel. Verfügbar unter: https://www.kleineschule.com.de/konzentrationsmangel.html. Stand: 16.07.2020.

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