Einspruch gegen schlechte Note in der Klassenarbeit

Nach der schlechten Note
Nach der schlechten Note die Klassenarbeit korrigieren, Copyright: romrodinka bigstockphoto

Ungerecht? Wie kann ich der Note widersprechen?

Garnicht so selten kommt es vor das die Schulnote des Kindes nach einer Kontrolle oder Klassenarbeit von den Eltern nicht verstanden wird. Inwieweit man eine Note anfechten kann und was der Unterschied zwischen Beschwerde und Widerspruch ist klären wir in diesem Artikel.

Nach der schlechten Note
Nach der schlechten Note die Klassenarbeit korrigieren, Copyright: romrodinka bigstockphoto

Für uns Eltern sind unsere Kinder die smartesten und liebenswertesten Wesen, die es gibt. Wir wollen sie vor allem Unheil dieser Welt bewahren und haben uns frenetisch über jeden gezeichneten Baum im Kindergarten gefreut, der eigentlich aussah wie ein grünes Ungeheuer. Diese paradiesischen Zeiten gehen mit einem Schlag vorbei, wenn die lieben Kleinen ihre Zuckertüte an uns vorbeitragen. Im nächsten Moment sitzen wir gemeinsam am Tisch, um für eine Klassenarbeit oder einen Test zu üben. Wenn dann nicht die erhoffte Belohnung folgt, ist die Enttäuschung auf allen Seiten groß. Ihr fühlt euch ungerecht behandelt und zweifelt noch dazu an der korrekten Notengebung? Dann solltest du diesen Beitrag nicht verpassen.

Der Schock nach der Klassenarbeit

Ob wir es wollen oder nicht, für die meisten Grundschüler kommt der Tag, an dem sie ihre erste Klassenarbeit schreiben. Vorher habt ihr vermutlich fleißig geübt und den Lernstoff wiederholt. Viele Papas und Mamas haben das Gefühl, die Merkzettel, Rechenformeln und Vokabeln besser als ihr Nachwuchs zu beherrschen. Das Chaos ist perfekt, wenn eine schlechte Note das Ergebnis der harten Arbeit ist. Dein Kind ist enttäuscht und du kannst dir dieses miese Ergebnis auch nicht erklären.

Besonders knifflig wird das Ganze, wenn es sich um kreative Leistungen handelt. Meiner Meinung nach lassen sich diese Arbeiten gar nicht objektiv bewerten.

In Mathematik, Deutsch, Englisch und Sachkunde ist das einfacher. Hier fragen die Lehrer Merksätze ab, stellen Aufgaben und bepunkten die richtige Antwort. Ist dein Kind das Genie der Klasse, wenn es unter eine Frage die vorgegebene Antwort schreibt? Ich habe da so meine ganz eigene Theorie.

Im Grunde genommen geht es den meisten Eltern, wenn sie ehrlich sind, um gute Noten in der Schule. Klar. Jeder verhält sich vordergründig locker und meint, dass er selbst auch nicht die größte Leuchte in der Schule war. Doch wenn dann die erste Klassenarbeit mit einer 4, 5 oder 6 benotet wird, kommt ihr ins Grübeln.

Ist diese Note ungerecht

Vielleicht kennst du diesen Aufschrei deines Kindes nur zu gut. Die lieben Kleinen fühlen sich ungerecht behandelt, wenn sie etwas zuhause auswendig lernen sollen, was die Lehrerin so nicht verlangt hat. Sie finden es ungerecht, wenn andere Schulkameraden etwas bekommen und sie nicht. In den meisten Fällen ist diese Aufregung vollkommen harmlos.

Lehrerkonferenz berät über einen Einspruch zur Schulnote eines Schülers Copyright: fizkes, bigstockphoto

Wie kannst du etwas an der Note ändern?

Bist du der Meinung, dein Kind wurde ungerecht benotet, solltest du mit deinem Ärger nicht allein bleiben. Am besten holst du dir einen Termin bei dem Fachlehrer oder Klassenlehrer und besprichst die Bewertungskriterien. Selbst den besten Lehrern können Fehler unterlaufen. Hast du festgestellt, dass der Rotstift zu oft unterwegs war und sich die Note zur Nächstbesseren ändert, solltest du nicht in Panik verfallen. Ein klärendes Gespräch räumt die schlechte Note aus der Welt und bewahrt ein gutes Verhältnis zum Lehrer oder zur Lehrerin.

Widerspruch oder Beschwerde, was ist der Unterschied

Erstmal sollte mit dem Klassenlehrer oder Fachlehrer eine Einigung versucht werden. Gibt es keine Einigung mit dem Lehrer, können Eltern die Schulleitung informieren und einen WIderspruch (Einspruch) oder eine Beschwerde einlegen. Gibt es auch dann keine Klärung, kann die Schulaufsicht oder das Kultusministerium eingeschaltet werden.

Rechtlich gibt es zwei Formen, mit denen Eltern eine Note anfechten können. Die formlose Beschwerde und den formelle Widerspruch.

Die Beschwerde kann formlos ohne Frist an die Schule geschickt werden, Sie hat aber keine aufschiebende Wirkung. Eine Beschwerde können Eltern gegen Einzelnoten oder das Halbjahreszeugnis einlegen.

Da Klassenarbeiten der reinen Information dienen, habe Sie entgegen der Jahreszeugnisnoten keine unmittelbaren Folgen für den Schüler und sind keine keine Verwaltungsakte.

Abschluß-Zeugnis-Noten sind dagegen Verwaltungsakte und bedürfen eines formellen Widerspruch.

Widerspruch gegen die Schulnote einlegen

  1. Man muss den Widerspruch schriftlich in der Schule einreichen.
  2. Das Schreiben sollte man deutlich machen, dass man mit der Note nicht einverstanden ist und sie deswegen prüfen lassen möchte.
  3. Es müssen klare Gründe angegeben werden
  4. Die Schule muss die Note in einer Widerspruchskonferenz klären

Die stellvertretende Vorsitzende des Bundeselternrates Ursula Walter stellt fest: Einen Rechtsanspruch auf eine andere Note gibt es nicht. Auch können die Eltern die Wiederholung der Arbeit rechtlich nicht erzwingen. Doch gibt es eine Ausnahme, immer dann, wenn die Note Einfluss auf die Zeugnisnote hat oder auf die Versetzung.

Hat die ganze Klasse schlecht in einer Klassenarbeit abgeschnitten? Dann sind vielleicht die Aufgaben zu schwierig gewesen oder die Mitschüler waren noch nicht bereit für den Lernstoff.  Kassiert der überwiegende Teil der Mitschüler eine ebenso schlechte Note, kann dies zu einer Wiederholung der Klassenarbeit führen. Die Entscheidung trifft der Fachschaftsrat, der Lehrer oder der Schulleiter auf Grundlage des Schulgesetzes.

Niemals vor den Kindern schimpfen!

In jedem Fall solltest du versuchen, die ganze Situation ohne dein Kind vernünftig mit dem Lehrer oder der Schulleitung zu klären. Erst wenn überhaupt kein Weg zusammenführt, ist der letzte Weg die Schulaufsicht und das Kultusministerium. Doch in diesem Punkt sollten die Beweggründe ernsthaft sein. Viel zu groß ist die Gefahr, sich selbst bis auf die Knochen zu blamieren. Gerechtigkeit ist nicht immer dann hergestellt, wenn dein Kind mit einer guten Note nach Hause kommen.

Du bist außer dir und schimpfst aus vollem Halse über den bösen Lehrer oder die Lehrerin? Das ist der falsche Weg. Bekommt dein Kind diesen Ärger und die Beschimpfungen mit, wird es deine Sätze mit in die Schule nehmen. Du schadest deinem Kind, indem du dich selbst danebenbenimmst. Ware den Respekt gegenüber anderen Pädagogen, die sicherlich mit größter Sorgfalt an die Arbeit gehen, aber nicht vollkommen fehlerlos sein. Wie würdest du dich fühlen, wenn du jeden Tag von Kollegen und Kunden überprüft wirst, ob du jedes Detail richtig erledigst? Viele Eltern kommen zur Einsicht und lenken ein, wenn sie sich selbst ehrlich diese Frage beantworten.

Nimm dir am besten die Arbeit in Ruhe vor und gehe Schritt für Schritt die einzelnen Fragen durch. Habt ihr zum Beispiel das Falsche gelernt oder wurden ganz andere Aufgaben abgefragt, solltest du mit dem Lehrer über den Lernstoff sprechen. Vielleicht gibt es eine Möglichkeit, besser zusammenzuarbeiten und dein Kind beim nächsten Mal richtig vorzubereiten.

Kann man eine Note anfechten die das Zeugnis gefährdet?

Auf ganz dünnem Eis bewegen wir uns, wenn die Klassenarbeit die Zeugnisnote verändert und die Versetzung auf dem Spiel steht. Zeugnisse gehören zur Verwaltungsakte, gegen die Eltern und ein volljähriger Schüler Einspruch einlegen können. Erst dann prüft die zuständige Behörde die Zweckmäßigkeit des Zeugnisses. Der Antrag muss begründet werden.

So darf zum Beispiel eine Klassenarbeit nicht gewertet werden, wenn schon drei andere Arbeiten in der Woche auf dem Plan standen. In anderen Fällen musste die Arbeit nochmals geschrieben werden, weil im Raum Temperaturen über 30 Grad herrschten. Das Beste, was du für den Kind erreichen kannst, ist die Wiederholung der Klassenarbeit. Eine Korrektur der Note gibt es nur dann, wenn der Lehrer selbst in der Prüfung einen Fehler gemacht hat.

Was haben wir daraus gelernt?

Klassenarbeiten sind ein echt hartes Brot, das mit euphorischer Freude und bitteren Tränen verbunden ist – damit musst du dich leider abfinden. Nicht immer spiegeln die Noten die Leistungen der Schüler wieder. Bekommt ein Kind eine schlechte Note, solltest du niemals mit Strafen, Enttäuschung oder Ärger reagieren.

Gerade in der Grundschule lernen die Kinder eigentlich nur für die Lehrer und das Lob der Eltern. Überprüfe mit klarem Kopf die einzelnen Aufgaben und wende dich bei offenen Fragen möglichst zeitnah an den Fachlehrer. In den meisten Fällen bringt dich ein frühes klärendes Gespräch weiter als lang anhaltender Ärger.

Quellen

  • Wie Schulen entscheiden: https://www.schulleiter.de/rechtsarchiv/themenwoche-1-recht/wann-und-wie-eltern-gegen-schlechte-noten-einspruch-einlegen-koennen/

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