Auf einem abgedunkelten Indoor-Parcours tummeln sich viele Kinder mit einer Art Waffe in der Hand und versuchen, sich gegenseitig abzuschießen. Stellen sich Eltern dieses Szenario vor, fühlen sie sich schnell unwohl. Beim beliebten Freizeitspiel Lasertag nimmt es jedoch Gestalt an. Die moderne Variante von „Räuber und Gendarm“ erfreut sich bei Bewegungsbegeisterten aller Altersgruppen großer Beliebtheit. Doch ab wann eignet es sich für den Nachwuchs?
Meine Meinung zum Lasertag spielen
Aus unserer Sicht handelt es sich beim aus den USA stammenden Spiel um eine kinderfreundliche Alternative zum im Deutschland verbreiteteren Paintball. Beide Spiele erfordern von den Teilnehmern taktisches Denken, Ehrgeiz und Teamwork – ebenfalls fördern sie durch die erforderliche Bewegung Ausdauer und Körperkoordination. Ein Nachteil von Lasertag können die laute Musik und das stroboskopartige Licht in vielen Lasertag-Hallen sein, da sie empfindliche Kinder unter Umständen gesundheitlich belasten. Wir waren mit unseren Kids das erste Mal im Laserland Bautzen im Alter von 10 Jahren.
Eignet sich Lasertag für Kinder?
Da sich der Sport Lasertag aus militärischen Kampfübungen entwickelte, stehen einige Eltern ihm kritisch gegenüber. Diesen schlechten Ruf verdient das Spiel allerdings nicht. Bekunden Kinder Interesse an diesem Action-Spiel, sollten Mütter und Väter einfach mal mitspielen, um ihre Vorurteile zu bekämpfen. Wie Lasertag funktioniert und ab wann es sich empfiehlt, zeigen die fünf folgenden Punkte:
1. Was ist der Sinn von Lasertag?
Anders als Karate ist Lasertag kein Kampfsport, obwohl es sich aus Gefechtsübungen entwickelte. Es geht hier darum, das vor Spielbeginn festgelegte Spielziel zu erreichen. Hierbei kann es sich um einen bestimmten Punktestand oder das Auffinden von Preisen handeln. Gleichzeitig versuchen die Teilnehmer, Gegenspieler zu „taggen“ und sich im Umkehrschluss vor einem solchen „Tag“ zu schützen. Dementsprechend handelt es sich bei diesem elektronischen Spiel um eine moderne Version von „Fangen und Verstecken“.
2. Ab wann empfiehlt sich Lasertag für Kinder?
In Deutschland legte der Gesetzgeber bisher keine Altersbeschränkung für Lasertag fest. Ab welchem Alter Kinder an dem Spiel teilnehmen, entscheiden die Betreiber der Lasertag-Hallen und -Plätze. Das Mindestalter für Mitspieler liegt anbieterabhängig zwischen sechs und zwölf Jahren. Seltener gibt es Lasertag-Anbieter, die erst Jugendliche ab 14 Jahren zum Spiel zulassen. Zum Teil verzichten die Hallenbetreiber auf ein Mindestalter. In dem Fall erfordert die Teilnahme am Lasertag eine Mindestgröße, die im Schnitt bei 1,10 Metern liegt.
3. Wie funktioniert Lasertag?
Lasertag findet in einem abgedunkelten Raum mit mehreren Hindernissen und Versteckmöglichkeiten statt. In der Halle befinden sich Funkempfänger, die auf die „Tags“ der Infrarot-Lasertag-Phaser reagieren. Mithilfe der Laserpointer orientieren sich Spieler im Raum und visieren ihre Gegner an. Wird ein Spieler beim Lasertag „getaggt“, registrieren die Empfänger den Treffer und vermerken ihn als Punktabzug oder Strafpunkt automatisch im Punktregister. Ein erreichtes Missionsziel bedeutet dagegen Pluspunkte. Nach dem Spiel entscheidet die erreichte Punktzahl eines Mitspielers oder einer Mannschaft über Sieg oder Niederlage.
4. Welche Ausrüstung brauchen Kinder für Lasertag?
Bevor Kinder mit einer Lasertag-Runde beginnen, bekommen sie eine umfassende Einweisung ins Spiel, wie dieses Video zeigt. Die Mitarbeiter der Halle erklären ihnen, wie die Lasertag-Phaser funktionieren und ob Risiken von ihm ausgehen. Ebenso zählt die Lasertag-Weste zur Ausstattung der Teilnehmer. In dieser befinden sich meist reflektierende Flächen. Die Weste schützt im Eifer des spielerischen Gefechts vor Verletzungen und ermöglicht gleichzeitig das eigentliche „Taggen“.
5. Welchen Spielspass hat Lasertag für Kinder?
Als Spiel mit viel Bewegung und Action macht Lasertag vielen Kindern Spaß. Zusätzlich empfiehlt es sich, um sich bereits in jungen Jahren für die Zukunft wichtige Kompetenzen anzueignen:
- Strategisches Denken: Um das Spielziel zu erfüllen, ohne von einem Gegner getroffen zu werden, überlegen sich die Spieler einen Plan. Dabei gilt es, vorausschauend zu denken und die anderen Mitspieler richtig einzuschätzen.
- Ausdauer: Lasertag-Turniere dauern mehrere Runden. Während dieser Zeit bewegen sich die Teilnehmer in der Halle, um bei einer Art Schatzsuche Preise zu finden und ihren Gegnern zu entkommen. Neben dem Siegeswillen brauchen sie ausreichend Kondition und Körperkraft, um während der Spielzeit zu rennen, in Deckung zu gehen oder in einem Versteck zu verharren.
- Sozialkompetenz: Lasertag eignet sich als Teamsport, bei der mehrere Spieler gemeinsam ein Ziel verfolgen. Kinder lernen, wie sie mit anderen zusammenarbeiten und welche Vorteile sich daraus ergeben.
Ebenfalls eignet sich Lasertag, um beim Spiel Gleichaltrige kennenzulernen und neue Freundschaften zu schließen.
Fazit: So reagieren Eltern auf den Lasertag-Wunsch des Nachwuchses
Laut einer WHO-Studie aus dem Jahr 2020 bewegt sich die Mehrzahl der Kinder und Jugendlichen zu wenig. Lasertag kann den Nachwuchs zu körperlicher Aktivität animieren. Dementsprechend empfiehlt es sich für Eltern, sich umfassend über das Spiel zu informieren. Das hilft ihnen, mögliche Vorurteile abzubauen und ihr Kind guten Gewissens zur nächsten Lasertag-Halle zu bringen.
Quellen:
- Müller, Theresa: Lasertag: Ab welchem Alter das Spiel möglich und sinnvoll ist, in: Focus, 29.06.2020, [online] https://praxistipps.focus.de/lasertag-ab-welchem-alter-das-spiel-moeglich-und-sinnvoll-ist_122320 (abgerufen am 12.05.2023)
- Laser Tag: ein umstrittenes Freizeitvergnügen, in: Praxis Jugendarbeit, [online] https://www.praxis-jugendarbeit.de/jugendarbeits-blog/T13-Laser-Tag.html (abgerufen am 12.05.2023)
- FAQ, in: Underground Lasergame, [online] https://www.underground-lasergame.de/faq-frequently-asked-questions-haeufig/ (abgerufen am 12.05.2023)