Scharlach bei Erwachsenen

Scharlach Komplikationen
Hohes Fieber und Ausbreitung der Scharlach Infektion Copyright: TeroVesalainen, bigstockphoto

Obwohl die meisten beim Hören des Namens an eine Kinderkrankheit denken, ist Scharlach auch bei Erwachsenen nicht nur möglich, sondern recht häufig. Wie die Infektion ausgelöst wird, welche Symptome auftreten und viele Fragen rund um Risiken, Folgeerkrankungen und Behandlung werden hier für Sie beleuchtet.

Scharlach Komplikationen
Hohes Fieber und Ausbreitung der Scharlach Infektion Copyright: TeroVesalainen, bigstockphoto

Was ist anders bei Scharlach im Erwachsenalter?

Scharlach bei Erwachsenen wird ebenso wie bei Kindern von einer Bakterieninfektion ausgelöst. Es handelt sich dabei um Mikroorganismen aus der Gruppe der A-Streptokokken. Haben die Erreger das Immunsystem umgangen und siedeln im Körper, bricht die Krankheit aus. Dabei zeigt sich in der Praxis immer wieder, dass Scharlach bei Erwachsenen oft einen komplizierteren Verlauf hat. Allein deswegen ist es wichtig, grundlegendes Wissen über die Infektion zu haben, um schnell richtig handeln zu können.

Wie wird Scharlach bei Erwachsenen übertragen?

Die Auslöser der Infektion, die A-Streptokokken, befinden sich überall im menschlichen Umfeld. Tatsächlich siedeln sie sogar regelmäßig im Körper und verursachen dabei keinerlei Symptome. Während das Immunsystem eines Kindes noch besonders anfällig für die Infektion ist, bekämpfen die Abwehrkräfte eines Erwachsenen die Scharlach-Erreger in den meisten Fällen konsequent und erfolgreich. Sie haben also vermutlich bereits öfter als Ihnen bewusst ist, Scharlach-Keime in sich getragen.

Gelingt den Erregern jedoch ein Sieg über das Immunsystem, kommt es zu Scharlach bei Erwachsenen. Als Infizierter wird der Patient zur größten Ansteckungsquelle für seine Mitmenschen. Da die Streptokokken im Körper siedeln konnten, haben sie ihr Infektionspotenzial vergrößert und reichern sich in großen Mengen im Speichel an. Scharlach bei Erwachsenen wird daher über drei Arten verbreitet:

1) die Tröpfcheninfektion

Die Bakterien im Speichel werden beim Niesen und Husten sowie Sprechen in die Luft abgegeben. Befindet sich ein anderer Mensch in der Nähe, kann dieser die belasteten Tröpfchen einatmen. Sie gelangen dann über den Mundraum oder die Nasenschleimhaut in den Organismus. Je nach Größe der Tröpfchen können diese sogar mehrere Stunden in der Luft schweben.

2) die Schmierinfektion

Dieser Infektionsweg ist eine unmittelbare Folge der Tröpfcheninfektion. Werden die Erreger in die Luft abgegeben, sinken sie nach einiger Zeit in Richtung Boden und setzen sich auf Gegenständen ab, die ihren Weg kreuzen. Dort können sie viele Stunden überleben. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von einer „indirekten Kontaktinfektion“, denn zwischen Infiziertem und einem gesunden Menschen findet kein direkter Kontakt statt. Über die Schmierinfektion stecken sich häufig Familienmitglieder an, wenn Türklingen, Toilettensitz und CO. von allen benutzt werden.

3. die Kontaktinfektion

Scharlach bei Erwachsenen kann zudem übertragen werden, wenn der Patient unmittelbaren Körperkontakt zu seinen Mitmenschen hat. Küssen ist hochgradig ansteckend, doch ebenso Umarmungen oder ein Händeschütteln. Die Erreger befinden sich nicht nur in Mund und Nase, sondern verteilen sich auch auf dem Gesicht und den Händen. Daher ist Körperkontakt nach Möglichkeit komplett zu vermeiden.

Ein Blick auf die Symptome bei Scharlach bei Erwachsenen

In den meisten Fällen vergehen 48 Stunden bis maximal fünf Tage, bevor sich nach einer Infektion mit Scharlach bei Erwachsenen die ersten Beschwerden einstellen.

Das sind bei Männern und Frauen, deren Mandeln nicht zu einem früheren Zeitpunkt entfernt wurden, zunächst Halsschmerzen mit Schluckbeschwerden, die sich nach und nach steigern. Wer eine Tonsillektomie (Mandelentfernung) erlebt hat, dessen Mandeln können nicht mit Entzündung und Anschwellen reagieren. Dennoch stellt sich eine Rotfärbung im Rachen ein und die Schleimhaut entzündet sich. Die Halsschmerzen fallen meist schwächer aus, sind aber vorhanden. Eiterpünktchen auf den Mandeln oder in den Mandelhöhlen treten sehr häufig auf.

Nach den Symptomen im Rachenraum wird zeitnah auch der für die Krankheit typische Hautausschlag sichtbar. Er breitet sich meist im Leisten- und Brustbereich aus, wandert aber auch über die Arme und Beine. Der Grund für dieses Symptom sind giftige Stoffwechselprozesse der Bakterien. Sie sondern dabei ein Toxin ab, auf das die Haut empfindlich reagiert.

Es gesellt sich zudem Fieber zu den Beschwerden, da der Körper auf diese Weise die Aktivität des Immunsystems steigert. Die Abwehrkräfte werden mobilisiert, um den Erreger schnellstmöglich aus Organismus zu befördern. Aus diesem Grund sollte das Fieber auch nur dann mit Medikamenten gesenkt werden, wenn es den kritischen Wert von 39°C übersteigert.

Nachdem sich in den ersten Tagen der Infektion ein dicker Zungenbelag gebildet hat, fällt dieser ab und zeigt die Zunge in einem deutlichen Rotton samt kleiner Verdickungen. Da dies an Erdbeeren oder Himbeeren erinnert, spricht man umgangssprachlich auch von der Erdbeer- oder Himbeerzunge. Dieses Symptom geht auf eine Eigenschaft der Bakterien zurück: Zwar sind einzelne A-Streptokokken eher rundlich, die Erreger schließen sich auf ihrem „Eroberungszug“ durch den Körper gern zu Gruppen zusammen. Es entstehen Ketten, die gemeinsam einen starken Stoffwechsel haben. Teil des Stoffwechsels ist das bereits angesprochene Gift, auf das die Zunge besonders empfindlich reagiert.

Hier noch einmal die Symptome im Überblick:

  •  Halsschmerzen und Schluckbeschwerden
  •  Fieber
  •  Kopfschmerzen
  •  Ausschlag auf der Haut (rote Pünktchen)
  •  Erdbeerzunge/Himbeerzunge
  •  Müdigkeit und Abgeschlagenheit
  •  gegebenenfalls ein Zuschwellen der Nase

Wichtig: Wann muss man zum Arzt, bei Scharlach bei Erwachsenen

Bemerken Sie bei sich selbst oder bei einem Menschen in Ihrem Umfeld die Symptome, sollte in jedem Fall ein Arzt aufgesucht werden. Da Scharlach bei Erwachsenen ohne Behandlung mit Komplikationen und Spätfolgen verbunden sein kann, sind eine ärztliche Begutachtung und Therapie sehr wichtig.

Während die Jüngeren sofort zum Kinderarzt gebracht werden sollen, fällt Scharlach bei Erwachsenen in den Zuständigkeitsbereich des HNO- oder Hausarztes. Erstere sollte die bevorzugte Wahl sein, doch bekommen Sie nicht zeitnah einen Termin, ist der Allgemeinmediziner die bessere Alternative zum Abwarten.

A) Wie diagnostiziert der Arzt Scharlach bei Erwachsenen?

Der Besuch beim Arzt beginnt mit einem Anamnese-Gespräch. Sie werden eingehend zu Ihren Beschwerden befragt und der Mediziner leitet daraus erste, mögliche Diagnosen hab. Neben Scharlach kommen dabei auch andere Erkrankungen wie eine Mandelentzündung infrage. Auch virale Infekte sind denkbare Kandidaten.

Um den Kreis der Verdächtigen weiter einzuschränken, schließt sich eine körperliche Untersuchung an. Dabei besehen sich die meisten Ärzte den Mund- und Rachenraum, betasten die Lymphknoten am Hals und hören eventuell das Herz und die Lunge ab. Zeigt sich beispielsweise bereits die Himbeerzunge oder der charakteristische Ausschlag auf der Haut, ist eine Scharlach-Diagnose vergleichsweise einfach gestellt.

Sind die Symptome (noch) zu unspezifisch, verfügen viele Arztpraxen inzwischen über eine Scharlach-Schnelltest. Für den Test nimmt der Arzt einen schmerzfreien Abstrich aus dem Mund und sucht damit nach den spezifischen Antikörpern, die der Körper gegen die Bakterien herstellt. Da der Test nur wenige Minuten für ein Ergebnis benötigt, können Sie direkt in der Arztpraxis auf das Ergebnis warten. Fällt das Ergebnis positiv aus, sind Sie an Scharlach erkrankt. Allerdings besteht auch die Möglichkeit auf ein falsch-negatives Ergebnis. Im Zweifelsfall muss der Arzt dann einen weiteren Abstrich nehmen und eine Bakterienkultur im Labor züchten lassen. Dies dauert jedoch mehrere Tage.

B) Welche Medikamente werden nach der Diagnose verschrieben?

1. Antibiotika

Bestätigt sich der Verdacht auf Scharlach bei einem Erwachsenen, muss umgehend gehandelt werden, damit die Ansteckungsgefahr und Spätfolgen bestmöglich vermieden werden. Der Arzt wird Ihnen Penicillin verschreiben, denn dieses Antibiotikum hat sich in vielen Jahren als wirksamer Gegner für A-Streptokokken bewährt. Sollten bei Ihnen Unverträglichkeiten gegenüber dieses Wirkstoffes bekannt sein, gibt es das Antibiotikum Erythromycin mit vergleichbarer Erfolgsrate. Eine dritte Option bilden die Cephalosporine. Dabei handelt es sich um Arzneien, die eine eigene Gruppe der Breitband-Antibiotika bilden und ebenfalls gut gegen Streptokokken wirken.

Wichtig: Auch wenn die Antibiotika binnen 24 bis 48 Stunden bei den meisten Patienten zu einer deutlichen Besserung der Symptome führen, muss die Einnahme nach ärztlicher Anweisung bis zum Ende fortgesetzt werden. Im Regelfall sind dies zehn Tage. Wer als Patient eigenmächtig die Therapie abbricht, riskiert zum einen das Entstehen multi-resistenter Keime und zum anderen ein Verschleppen der Infektion. Das gilt auch für ein Nicht-Einhalten der Uhrzeiten. Vergessen Sie eine Einnahme oder weichen mehrere Stunden vom verschriebenen Intervall ab, sinkt der Wirkstoffspiegel im Blut. Noch vorhandene Bakterien können das sofort ausnutzen.

In einigen Fällen kann es vorkommen, dass der Körper nicht wie erwartet auf die Medikamente anspricht. Die meisten Ärzte verschreiben dann Clindamycin. Dieser Wirkstoff zählt ebenfalls zu den Antibiotika, geht jedoch deutlich aggressiver gegen die Bakterien vor. Auf diese Weise können Komplikationen wie eine Blutvergiftung verhindert werden.

2. symptomlindernde Mittel

Neben der gezielten Therapie mit Antibiotika können auch verschiedene Arzneien zur Bekämpfung der Beschwerden genutzt werden. Häufig empfiehlt Ihnen der Mediziner leichte Schmerzmittel gegen Kopf- und Gliederschmerzen. Wirkstoffe wie Paracetamol haben gleichzeitig eine leicht fiebersenkende Wirkung. Gute Helfer sind zudem Lutschtabletten gegen Halsschmerzen sowie abschwellendes Nasenspray, falls die Schleimhäute der Nase angeschwollen sind und das Atmen erschweren.

Sie können auch einiges selbst tun, denn die Natur hält sanfte Hilfsmittel parat:

  •  Um die gerötete Zunge zu beruhigen, sind Kräuterbonbons wohltuend.
  • Warme (jedoch nicht heiße) Teegetränke lindern die Entzündungen im Rachenraum. Kamillentee wirkt dabei anti-entzündlich, sollte jedoch nicht über Tage hinweg als einziges Getränk genutzt werden, da er dann die Schleimhäute austrocknet. Eine gute Ergänzung sind Fenchel, Ingwer und Anis.
  • Gegen das Fieber helfen bei Bedarf kühlende Wadenwickel. Nasse Tücher oder Kühlpads auf dem Kopf sollten vermieden werden, damit sich keine Unterkühlung einstellt.
  • Tägliches Lüften, damit abgestandene, keimbelastete Luft durch frische Atemluft ersetzt wird, greift dem Immunsystem unter die Arme.
  • Das oberste Gebot sollte für Sie aber lauten: viel Ruhe! Der Körper benötigt die Kraft, um die Erreger abzutöten

C) Erfolgt eine Krankschreibung?

Ebenso wie Kinder bei der Infektion weder in Kita noch Schule gehen dürfen, führt Scharlach bei Erwachsenen zu einer Krankschreibung. Der Arzt muss diese Entscheidung treffen, da die Infektionsgefahr sehr hoch ist. Sobald Sie mit der Einnahme der Antibiotika begonnen haben, sinkt das Risiko einer Ansteckung binnen 24 bis maximal 48 auf nahezu null. Manche Mediziner schreiben ihre Patienten daher nur für diesen Zeitraum oder maximal eine Woche krank.

Da Scharlach bei Erwachsenen jedoch das Immunsystem stark fordert und der Körper genügend Zeit für eine Regeneration benötigt, ist eine Krankschreibung von einer bis sogar zwei Wochen möglich. Viele Ärzte passen das Ausstellen eines Krankenscheins auch auf die Dauer der Antibiotika-Einnahme an. Da das im Regelfall zehn Tage sind, bewegt sich die Krankschreibung auch hier zwischen 1 1/2 bis zwei Arbeitswochen.

Wurde Scharlach bei Erwachsenen erst spät diagnostiziert oder schwächt eine Zusatzerkrankung das Immunsystem, kann der Verlauf sich auch über zwei bis drei Wochen ausdehnen. Auch Schwangere werden als Risikogruppe gewertet und im Zweifelsfall besser noch länger krankgeschrieben. Der Arzt entscheidet dabei nach individueller Verfassung der Patienten und wird auch Kontrolltermine vergeben, um den Verlauf der Genesung zu überwachen.

Wichtig: Die Krankschreibung umfasst nicht nur Haupt- und Nebenberuf, sondern erstreckt sich auch auf ehrenamtliche und sportliche Aktivitäten. Auf keinen Fall sollten Sie öfter als unbedingt nötig (für Arztbesuche, Gang zu Apotheke und ähnliches) das Haus verlassen. Ein komplettes Auskurieren der Infektion ist der beste Schutz vor Spätfolgen.

Scharlach bei Erwachsenen – Mögliche Risiken und Folgeerkrankungen

Wird Scharlach bei Erwachsenen zu spät erkannt, wird eine Ruhephase nicht konsequent eingehalten oder ist das Immunsystem aus verschiedenen Gründen stark geschwächt, können verschiedene Komplikationen auftreten.

A) Streptokokken-induziertes toxisches Schocksyndrom

Eine erste mögliche Folge für den Körper ist das Streptokokken-induziertes toxisches Schocksyndrom, kurz STSS. Die Gifte, die von den Bakterien produziert werden, wandern ins Blut und reisen über die Gefäße durch den Organismus. Auf ihrem Weg kommen sie an den inneren Organen vorbei und können im schlimmsten Fall ein (Multi-)Organversagen mit sich bringen. Typisch für das STSS sind starkes Fieber jenseits der 39°C sowie beginnende Muskelschmerzen, Übelkeit und Erbrechen. Eine Behandlung im Krankenhaus ist zwingend notwendig.

B) akutes rheumatisches Fieber

Diese Komplikation zählt zu den Spätfolgen, denn sie tritt im Regelfall circa drei Wochen nach der eigentlichen Scharlach-Erkrankung auf. Auch hier spielt das Toxin der Bakterien eine Rolle. Obwohl die Erreger aus dem Körper verschwunden sind, hat sich das Immunsystem eingeprägt, dass es aggressiv gegen das Gift vorgehen muss. Dieses hat jedoch in seinem strukturellen Aufbau eine recht hohe Ähnlichkeit mit Eiweißen, die natürlich im menschlichen Körper vorkommen. Es kann daher zu einer Autoimmunreaktion kommen, bei der die Abwehrkräfte plötzlich aktiv werden und sich gegen das Eiweiß wenden. Das akute rheumatische Fieber kann sowohl die Gelenke angreifen als auch den Herzmuskel und das Gehirn.

C) rheumatische Endokarditis

Kann das akute rheumatische Fieber nicht rechtzeitig eingedämmt werden und die Eiweiße im Herzen werden aufgrund der Verwechslung angegriffen, kommt es zu Entzündungen in der Herzinnenwand. Das Herzgewebe kann stark beschädigt werden, was der Arzt durch Abhören und Ultraschall überprüfen muss. Im Echtzeit-Ultraschall kann die genaue Herzklappenaktivitäten untersucht werden. Schonung und starke Antibiotika sollen die rheumatische Endokarditis bekämpfen und eine chronische Herzinsuffizienz abwenden.

D) akute Glomerulonephritis

Hinter diesem Fachbegriff verbirgt sich eine schwere Schädigung der Nieren. Sie entsteht, während das Immunsystem gegen die Toxine der Bakterien kämpft. Statt sie jedoch zu besiegen und von den Fresszellen vernichten zu lassen, kommt es zu einer ungewollten Verklumpung der Gifte mit den Antikörpern. Es entsteht ein Gemisch, das zu den Nieren wandert. Diese können jedoch nicht bei der Ausscheidung helfen, sondern werden selbst zu einem Opfer: das Gemisch verbindet sich mit den Nierenkörperchen, was nach und nach die Funktion der Niere beeinträchtigt. Circa zehn Tage nach der eigentlichen Scharlach-Erkrankung beginnt die Schädigung. Während die jungen Nieren von Kindern sich gut erholen können, endet Scharlach bei Erwachsenen in diesem Fall häufig mit bleibender Niereninsuffizienz.

E) Chorea minor

Neben den genannten Spätfolgen auf rein physischer Ebene kann Scharlach bei Erwachsenen auch neurologische Schäden nach sich ziehen. Eine dieser Folgekrankheiten ist Chorea minor. Auch hier liegt erneut eine Fehlleistung des Immunsystems vor. Die erfolgreich gegen Scharlach gebildeten Antikörper sind in das Gehirn gewandert und beschädigen die Regionen, die für verschiedene Bewegungsabläufe wichtig sind. Am häufigsten erleben die Patienten ein unwillkürliches Öffnen und Schließen der Hände, wodurch beständig Gegenstände fallen gelassen werden und das Schreiben mit einem Stift kaum möglich ist. Auch unwillkürliche Grimassen treten immer wieder auf.

F) Tourette-Syndrom

Die genannten Antikörper können im Gehirn auch Schäden anrichten, die zu ungewollten Laut- und Sprachäußerungen führen. Die Patienten erkranken am Tourette-Syndrom, das bislang mit Medikamenten nur in Schach gehalten, jedoch nicht geheilt werden kann. Da die benutzten Wirkstoffe zum Teil starke Nebenwirkungen haben können, wird je nach Verlauf des Tourette-Syndroms auch auf Medikamente verzichtet und stattdessen eine Verhaltenstherapie durchgeführt. Sie soll den Patienten helfen, die Tics nach besten Möglichkeiten zu lenken und dennoch Lebensqualität zu wahren.

Wichtig für Schwangere

Scharlach bei Erwachsenen macht auch vor schwangeren Frauen nicht Halt. Haben Sie sich infiziert, muss in jedem Fall eine Behandlung mit Antibiotika begonnen werden. Die Risiken auf Komplikationen und Spätfolgen haben in der Schwangerschaft noch mehr Gewicht, denn das Ungeborene ist zu 100 Prozent abhängig von der Versorgung durch den mütterlichen Organismus.

Zwar sollten in Schwangerschaft und Stillzeit nach Möglichkeit keine Antibiotika eingenommen werden, doch Scharlach bildet eine der Ausnahmen, denn das Risiko für Probleme aufgrund der Therapie ist kleiner als die Risiken bei unterlassener Behandlung. Die meisten Ärzte verschreiben Penicillin, das sich in Studien als gut verträglich für Schwangere herausgestellt hat und keine bekannten Schäden für das Ungeborene mit sich bringt.

Wird eine Therapie begonnen und konsequent durchgeführt, erhöht sich weder die Gefahr auf Missbildungen noch die für Früh- oder Totgeburten.

Quellen und Literatur:

  • Ernst Wiesmann (Hrsg.), Fritz H. Kayser, Kurz A. Bienz, Johannes
    Eckert: Medizinische Mikrobiologie. 9.
    Auflage. Stuttgart: Georg Thieme Verlag (1997). ISBN-10: 3134448084.
  • Christian Jassoy, Andreas Schwarzkopf: Hygiene, Infektiologie, Mikrobiologie.
    2. Auflage. Stuttgart: Georg Thieme Verlag (2013). ISBN-10: 3131361328.

 

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