Männer helfen nicht im Haushalt – sagen Frauen!

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Warum Männer nicht im Haushalt helfen
Warum Männer nicht im Haushalt helfen Copyright: avemario, bigstockphoto

Hausarbeit in einer Beziehung – oftmals beteiligen sich die Vätern nicht – stimmt das auch?

Warum Männer nicht im Haushalt helfen, ist eine häufig gehörte Frage in verschiedensten Medien und privaten Gesprächen. Doch stimmt es überhaupt, dass das „starke Geschlecht“ die Hausarbeit meidet? Und wenn ja, warum ist das so? Leben viele Männer in alten Rollenbildern oder hat sich die Realität längst gewandelt? Die Antwort bewegt sich zwischen den Extremen.

Warum Männer nicht im Haushalt helfen
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Faire Teilung der Hausarbeit nur bei jedem vierten bis fünften Paar

Egal, ob du bei der Hausarbeit mit anpackst oder nicht, zunächst interessiert dich sicher, wie es bei der Allgemeinheit aussieht. Ein Blick in deutsche Haushalte zeigt, dass von einer komplett fairen Arbeitsteilung immer noch keine Rede sein kann. Schaut man auf aktuelle Studienergebnisse¹, übernehmen noch immer rund 66 Prozent der Frauen den Großteil der Arbeit – und das wohl bemerkt bei eigener Vollzeitstelle im Beruf.

Je nachdem wen man fragt, sagt jeder vierte Mann, dass er im Haushalt die Hälfte der Arbeit übernimmt und jede fünfte Frau sagt, dass ihr Mann das tut. Eine faire Arbeitsteilung findet also in 20 bis 25 Prozent der Fälle statt. Auch wenn das in Sachen Gleichberechtigung ein guter Trend ist, bleibt natürlich die Frage, warum all die anderen Männer nicht im Haushalt helfen.

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Alte oder berechtigte Rollenbilder?

Die zitierte Statistik beleuchtet den Fall, dass deine Partnerin und du gemeinsam in Vollzeit arbeitet. Sind wirklich beide 40+ Stunden in der Woche erwerbstätig, sollte der Haushalt auch gemeinsam geführt werden. Alles andere entspricht einem veraltetem Rollenbilder, bei dem sie auf Haushalt und Kinder achtet und du allein arbeiten gehst.

Entscheidet ihr euch in eurer Beziehung hingegen gemeinsam für das klassische Familienleben, ist das Rollenbild in gewisser Weise berechtigt. Bleibt sie Zuhause oder arbeitet in Teilzeit, bildet das Führen des Haushaltes quasi die restlichen 20 Stunden der Woche. Wichtig, damit kein Streit aufkommt: Erkenne ihre Arbeit im Haushalt auch als Leistung an!

Bei gleichzeitiger Berufstätigkeit: Warum manche Männer trotzdem nicht im Haushalt helfen

Eigentlich ist die Regelung einfach und fair: beide arbeiten, also übernehmen auch beide Haushaltspflichten. In der Realität geraten berufstätige Paare aber regelmäßig in Streit, wenn es um die faire Verteilung geht. Es spielen sicher bei dem einen oder anderen alte Klischees im Kopf eine Rolle, aber viel häufiger sind es Missverständnisse und der falsche Umgangston.

  1. 1. Frauen und Männer kommunizieren anders. Zwar gibt es Ausnahmen auf beiden Seiten, doch häufig tendieren die Männer zu direkten Aussagen und Frauen zu Umschreibungen und Konjunktiven. Im Fall der Hausarbeit sieht das beispielsweise so aus: Sie fragt „Könntest du die Waschmaschine ausräumen?“ und du verstehst das nicht als klare Aufforderung, dies jetzt zu tun. Genau das meinte sie aber und wollte es nur „freundlicher verpacken“. Ein anderes Missverständnis wäre der Satz „Kannst du demnächst xy tun?“, womit sie am liebsten den jetzigen Moment meint und bei dir ankommt, dass es die kommenden Tage oder Wochen auch reicht. Genervt werden viele Frauen die Aufgabe dann selbst erfüllen und ihren Mann verwirrt zurücklassen.
  1. 2. Versucht die Damenwelt es nicht mit Umschreibungen und Konjunktiven (oder hat es für ihren Geschmack zu lange erfolglos damit versucht), wird der Tonfall häufig rauer. Die Stimme geht nach oben, wird lauter und es folgen Anschuldigungen wie „Du bringst nie den Müll raus.“. Das führt dazu, dass angeschriene Männer nicht im Haushalt helfen, da sie sich von diesem Umgangston erst recht abgeschreckt fühlen. Neben solchen offenen Vorwürfen gibt es auch versteckte Spitzen, die insgesamt die Beziehungsstimmung trüben.
  1. 3. Ein dritter Punkt, den Damen gern unterschlagen, wenn sie sich beschweren, warum Männer nicht im Haushalt helfen: Hilfst du, schaut sie erst skeptisch und funkt dir dann ins Handwerk. Tatsächlich neigen viele Menschen (nicht nur Frauen) dazu, beim Blick über die Schulter des Anderen unruhig zu werden. Sie sind quasi schlechte Beifahrer, denn sie möchten, dass die Tätigkeit genauso gemacht wird, wie sie es seit jeher gewohnt sind. Das führt schnell zu Frust auf beiden Seiten, denn du hast keine Lust mehr auf Hausarbeit, wenn sie es sofort besser weiß.

Wann Männer (wieder) gern im Haushalt helfen

Die Statistik zeigt nicht nur, dass immer mehr Männer im Haushalt helfen, sondern der Mann prinzipiell dazu bereit ist. Es gibt keine „genetische Ausrede“ für das Vermeiden der Hausarbeit. Das sieht man nicht zuletzt in Junggesellen-Wohnungen, die häufig entgegen des Klischees aufgeräumt und geradezu penibel geputzt sind.

Es gibt ein paar einfache Regeln, die das Paarleben in Sachen Haushalt deutlich harmonischer werden lassen:

  • Rede offen darüber, was du im Haushalt übernehmen willst und wann der beste Zeitpunkt für einzelne Aufgaben ist. Dir liegt das Bügeln weniger, dafür der Abwasch in der Küche? Sag ihr das ehrlich.
  • Frag deine Partnerin, was sie möchte. Oft erfährst du dann Details über den Haushalt, über die ihr einfach noch nie gesprochen habt.
  • Sehr hilfreich ist eine Auflistung aller Arbeiten, die in einer Woche anfallen. Erledigt ein Partner diese bislang (fast) allein, weiß der andere oft gar nicht, welche Aufgaben insgesamt zur Verteilung da sind.
  • Erstellt nach dem Gespräch einen gemeinsamen „Schlachtplan“. Wichtig dabei: Was unter der Woche liegenbleibt, wird am Wochenende erledigt. Hältst du dich daran, wird sie aufhören, unter der Woche mit innerem Zähneknirschen deinen Part doch selbst zu machen.

Warum sich die (Haus-)Arbeit für dich lohnt

Den wenigsten Menschen – Frauen und Männern – macht die Hausarbeit wirklich immer Spaß. Sie muss erledigt werden, damit die Wohnung oder das Haus ein Ort zum Wohlfühlen bleibt und diesen Rückzugsort wünschen sich beide Geschlechter. Hilfst du im Haushalt mit, ist dein „Revier“ einfach schöner.

Darüber hinaus ist die Beziehung deutlich harmonischer, wenn sich nicht regelmäßig über Staubsaugen oder Kochen gestritten werden muss. Nach getaner Arbeit bleibt mehr Zeit für Hobbys und Stunden zu zweit.

Bildquelle:
de.statista.com/statistik/daten/studie/163457/umfrage/aufteilung-der-familienarbeit-mit-dem-partner/

 

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