Wir haben Papas mit Pubertier-Kindern von 9-15 Jahren in unser Community gefragt, wie sie mit ihren Kindern in der Pubertät umgegangen sind, was wirklich geholfen hat und wo die größten Schwierigkeiten lagen. Rausgekommen sind dabei diese 5 TIPPS die wir Euch zur Unterstützung an die Hand geben, damit ihr als Mutter oder Vater gut durch die Pubertät eurer Kinder kommt.
Die Pubertät erweist sich für Eltern und Kinder als schwierige Zeit. Aufgrund der körperlichen Veränderung sowie der zunehmenden Autonomie reagieren Teenager auf Verbote und Regeln im elterlichen Haushalt gereizt. Die Eltern empfinden das aufrührerische Verhalten als Provokation, sodass es zu Spannungen und Streit kommt. Mit beiderseitigem Verständnis, Geduld und Gelassenheit besteht die Möglichkeit, die angespannte Atmosphäre zu lösen.
Fünf Tipps, um gut durch die Pubertät zu kommen
1. Die Veränderungen während der Pubertät besprechen
Um Spannungen und Streits zwischen Eltern und Kind vorzubeugen, hilft eine gute Kommunikation. Besprechen sie gemeinsam die Sorgen und Probleme während der Pubertät, wächst das gegenseitige Verständnis. Bereits bei Beginn der pubertären Phase empfiehlt es sich, mit dem Kind die zu erwartenden körperlichen und seelischen Veränderungen zu klären. Das nimmt ihm die Angst vor dem neuen Lebensabschnitt.
2. Als geduldiger Ansprechpartner zur Seite stehen
Obgleich Teenager ihre Autonomie beweisen wollen, brauchen sie gelegentlich eine helfende Hand oder ein offenes Ohr. Trotz Spannungen und Streit sollten die Eltern ihrem Kind zur Seite stehen und seine Sorgen und Ängste ernstnehmen. Zeigt es sich zu einem Zeitpunkt gesprächsbereit, nehmen sie sich Zeit für eine offene Kommunikation auf gleicher Augenhöhe.
Damit zeigen sie dem Kind ihre Achtung und stärken sein Selbstbewusstsein. Gleichzeitig fördert die gemeinsame Zeit die Eltern-Kind-Bindung. Mit der stetigen Unterstützung der Eltern fühlt sich der Teenager während der Pubertät sicher und geborgen.
3. Regeln und Grenzen gemeinsam festlegen
Während der Pubertät wehren sich viele Teenager gegen die elterliche Autorität. Das geschieht, um die eigenen Grenzen zu finden und Selbstständigkeit zu beweisen. Um Streitpotenzial zu reduzieren, sollten die Eltern Regeln und Pflichten gemeinsam mit ihrem Kind festlegen. Dadurch fühlt es sich an der Familienorganisation beteiligt und wertgeschätzt. Bespricht es die neuen Familienregeln gemeinsam mit den Eltern, übernimmt es Verantwortung.
Gleichzeitig verhindert die Absprache, dass Eltern über den Kopf ihres Kindes hinweg Entscheidungen treffen und es damit einengen oder verletzen. Entsprechende Gespräche finden beispielsweise bei einem wöchentlichen Familienrat statt.
4. Dem Teenager ungefragt Unterstützung anbieten
Vielen Jugendlichen fällt es schwer, die Eltern in schwierigen Situationen um Hilfe zu bitten. Sie wollen ihre Selbstständigkeit unter Beweis stellen und Probleme selbst lösen. Zum Teil überfordern sie sich damit. Um ihnen unter die Arme zu greifen, bieten die Eltern von sich aus Unterstützung an. Beispielsweise fragen sie ihr Kind nach bestehenden Problemen. Das gibt diesem die Möglichkeit, um Rat zu bitten und Hilfe anzunehmen.
5. Auf Vorwürfe verzichten
Anklagen und Vorwürfe verhärten die Fronten zwischen Eltern und dem pubertierenden Kind. Zum Teil ärgert sich dieses selbst über sein provokatives Verhalten. Fühlt es sich zusätzlich bedrängt und angeklagt, zieht es sich aus dem Familienalltag zurück. Mehr Sinn ergibt es, nachsichtig und kompromissbereit auf den Teenager zuzugehen.
Ein Buch als Unterstützung während der Pubertät
- Juul, Jesper(Autor)
Die Pubertät der Kinder stellt Eltern vor eine Herausforderung. Sie nehmen ihre elterlichen Pflichten wahr, ohne den Teenager einzuengen. Dabei entstehen schnell Spannungen. Wie sie diese lösen, erklärt der Ratgeber Pubertät – wenn Erziehen nicht mehr geht: Gelassen durch stürmische Zeiten. Das Buch von Jesper Juul umfasst 224 Seiten. Es beschäftigt sich mit den Themen:
- Grenzen setzen,
- Vertrauen und
- dem konstruktiven Umgang mit Konflikten.
Fazit: Die Pubertät muss nicht zur „Streit-Zeit“ werden
Obgleich sich in der Pubertät durch die kindliche Abgrenzung von den Eltern Spannungen auftun, hilft gegenseitiges Verständnis dabei, Streitigkeiten vorzubeugen. Die Eltern sollten die körperliche und seelische Entwicklung ihres Kindes und das damit einhergehende Chaos in seinem Inneren verstehen. Das ermöglicht es ihnen, nachsichtig auf das Verhalten des Teenagers zu reagieren und trotz seiner Autonomie Grenzen zu setzen.
FAQ – Leserfragen rund um die Pubertät
Was verändert sich in der Pubertät?
Während der Pubertät unterliegen Kinder und Jugendliche körperlichen und mentalen Veränderungen. Neben der zunehmend ausgeprägten Entwicklung der Geschlechtsorgane kommt es zu vermehrtem Haarwuchs, Stimmbruch und Stimmungsschwankungen. Mehr zur Pubertät
Wann beginnt die Pubertät?
Was die Pubertät auslöst, ist aus medizinischer Sicht noch unklar. Bei Mädchen beginnt sie im Schnitt ab dem neunten Lebensjahr. Bei Jungen setzt sie etwas später um das elfte Lebensjahr ein. Ab dieser Zeit regt das Gehirn die Bildung der Sexualhormone in den Nebennieren an.
Warum entstehen Stimmungsschwankungen in der Pubertät?
Durch die Umbauvorgänge im Gehirn weisen viele Pubertierende leichte bis starke Stimmungsschwankungen auf. Bei ihnen wechseln sich traurige und glückliche Phasen ebenso ab wie „erwachsenes“ und kindliches Verhalten. Lest hier: Was Eltern bei zickigen Pubertier tun können.