Sozialisation bei Kindern, das müssen Eltern wissen

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Sozialisation © Kasman, pixabay

Bei dem Prozess der Sozialisation handelt es sich um das Anpassen eines Individuums an ein gesellschaftliches Verhaltens- und Denkmuster. Ihre Kinder erlernen die sozialen Normen durch die Internalisation, die Verinnerlichung. Die Sozialisation benötigen Ihre Kinder ein ganzes Leben lang. Der Vorgang bezeichnet die Entwicklung der eigenen Persönlichkeit. Dies geschieht durch die Interaktion mit der Umwelt. Ihr Nachwuchs findet sich durch den Prozess der Sozialisation in einem spezifischen, materiellen und sozialen Umfeld zurecht.

Der Sozialisations-Prozess im Kindesalter
Sozialisation © Kasman, pixabay

Wofür brauchen Kinder den Sozialisations-Prozess?

Hierbei spielt der Erwerb sozialer Bindungen eine tragende Rolle. Der gesamte Prozess gliedert sich in aktive und passive Vorgänge. Bei dem aktiven und planvollen Sozialisations-Prozess, der Erziehung, stellen Sie als Elternteil einen wichtigen Faktor dar. Zudem existieren unbeabsichtigte Einwirkungen auf die Persönlichkeits-Entwicklung eines Menschen.

Durch die Sozialisation mithilfe verschiedener Instanzen kommt es zu einem sozialen Zusammenleben, einer Vergemeinschaftung. Ebenso bilden sich Handlungs-Orientierungen, die soziale Identität, heraus. Kristallisieren sich bestimmte Werte und Normen heraus, handelt es sich um die Verhaltensmuster in der Gesellschaft. Ihre Kinder verinnerlichen die Wert-Vorstellungen und ihre soziale Rolle. Somit erhalten sie einen Platz in ihrer gesellschaftlichen und kulturellen Umgebung. Der Prozess der Sozialisation fördert demnach die Stellung eines Menschen in einer funktionierenden Gesellschaft.

Wie läuft der Sozialisations-Prozess ab?

Der Vorgang der Sozialisation schließt niemals vollständig ab. Somit befinden sich Ihre Kinder und Sie in diesem Prozess. Eine zentrale Rolle spielt die Bildung der menschlichen Persönlichkeit und sozialer Beziehungen. Damit vereint der Prozess der Sozialisation die Individualität und die Intersubjektivität eines Menschen. Die Intersubjektivität benötigen Ihre Sprösslinge, um sich in eine soziale Umgebung einzupassen. Ohne die Integration in eine Gruppe fehlt Ihrem Nachwuchs der emotionale Rückhalt.

Den Sozialisations-Prozess unterstützen verschiedene Instanzen. Dazu gehören Sie und Ihre Partnerin als Familie des Kindes. Weiterhin nehmen Schulen und andere Bildungs-Einrichtungen Einfluss auf die Entwicklung Ihrer Kleinen. Einen hohen Stellenwert erhalten die Gleichaltrigen wie Schulkameraden und Freunde der Kinder. Anhand dieser Vorbilder lernt ein Mensch unterschiedliche Formen der Lebens-Bewältigung.

Während der ersten Phase der Sozialisation kennen Ihre Kinder ausschließlich ihr eigenes soziales Umfeld. Mit zunehmendem Alter erkennt Ihr Nachwuchs die anderen Lebenswelten. Durch einen höheren Wissensstand bekommen Kinder die Möglichkeit, sich für alternative Verhaltensweisen zu entscheiden. Damit nehmen sie einen Platz als selbstständige Persönlichkeit in der Gesellschaft ein. Bei dem Prozess der Sozialisation unterscheiden sich die vier Phasen:

  • primäre Sozialisation,
  • sekundäre Sozialisation,
  • tertiäre Sozialisation
  • und quartäre Sozialisation.

Im Kindesalter spielen vorwiegend die primäre und sekundäre Sozialisation eine Rolle. In der Fachsprache heißen diese Entwicklungsstufen Soziabilisierung und Enkulturation. Mit dem Eintritt in das Erwachsenen-Alter konzentriert sich der Sozialisations-Prozess auf die Entwicklung der Persönlichkeit, der Personalisation. Dabei handelt es sich um die tertiäre Sozialisation.

Der Sozialisations-Prozess im Kindesalter

Bereits als Babys verfügen Ihre Kinder über angeborene Verhaltensweisen. Dazu gehört das Bedürfnis, sich bemerkbar zu machen. Während der primären Phase der Sozialisation bilden sich weitere Normen heraus, über die sich Ihr Nachwuchs definiert. Daher steht der Prozess der Sozialisation in einem engen Zusammenhang mit der Persönlichkeits-Findung. Am Anfang stellen Sie und die enge Verwandtschaft die Bezugspersonen für Ihre Sprösslinge dar. Im Laufe der sekundären Sozialisation erweitert sich das soziale Umfeld der Kinder. Hierbei stehen die verschiedenen Rollenbilder im Vordergrund. Ihre Kinder verhalten sich in den verschiedenen Subwelten abhängig von ihrer entsprechenden Stellung.

Welche Faktoren nehmen auf den Sozialisations-Prozess Einfluss?

Es existieren verschiedene Kriterien, welche die Entwicklung Ihrer Kinder beeinflussen. Bei der primären Sozialisation erhält die Familie den höchsten Stellenwert. Im Allgemeinen haben Säuglinge zu ihrer Mutter die stärkste emotionale Bindung. Für die Ausbildung einer Persönlichkeit erhält die emotionale Wärme und Geborgenheit eine hohe Priorität. Ihre Kinder zeigen sich dem sekundären Sozialisations-Prozess aufgeschlossener, wenn sie den Rückhalt ihrer Familie spüren.

Für ein eigenständiges Leben benötigen Ihre Sprösslinge die soziale Integration außerhalb familiärer Strukturen. Den ersten Schritt zu dem sekundären Sozialisations-Prozess machen Ihre Kleinen im Kindergarten und der Vorschule. Dabei bemerken Sie als Elternteile, dass die primäre und die sekundäre Sozialisation fließend ineinander übergehen. Eine genaue zeitliche Trennung existiert in der Regel nicht. Des Weiteren nehmen die Medien Einfluss auf die Persönlichkeit Ihrer Kinder. Film und Fernsehen übermitteln ein spezifisches Verhalten bei einem bestimmten Rollenbild. Erreichen Ihre Kinder das Erwachsenen-Alter, setzt sich die Sozialisation im Berufsleben fort.

Literatur:

  • Dieter Claessens: Familie und Wertsystem. Eine Studie zur zweiten sozio-kulturellen Geburt des Menschen
  • Klaus Hurrelmann: Einführung in die Sozialisationstheorie

 

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