Warum viele Jugendliche Selbstmordgedanken haben?

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Selbstmordgedanken in der Jugend – Gründe und Hintergründe

Das Sterben und der Aspekt des Todes faszinieren viele Jugendliche und in vielen Fällen hat dies entwicklungs-psychologische und philosophische Ursachen und stellt kein Problem dar. Bemerkst Du bei Deinem Kind Selbstmordgedanken aus depressiven Gründen, nimmst Du sie zwingend ernst. Speziell bei Zweifeln an der eigenen Person und Unzufriedenheit erhöht sich das Suizid-Risiko.

In Deutschland begeht pro Tag statistisch gesehen ein junger Mensch Selbstmord. Laut einer Erhebung des Statistischen Bundesamtes nahmen sich im Jahr 2009 587 Menschen unter 26 Jahren das Leben. Dabei zeigt die Studie, dass die Selbstmordrate junger Männer deutlich höher ist als die heranwachsender Frauen.

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Jugendliche – Urheber: Jürgen Fälchle, fotolia

 Selbstzweifel führen zu Selbstmordgedanken Jugendlicher

Vielleicht kennen das einige Väter – Wenn der Sohn oder die Tochter, sich ab einem bestimmten Alter intensiv mit den Themen Tod und Sterben beschäftigt. Aber aufgepasst;  Dabei handelt es sich um einen normalen Prozess. Speziell im Teenager-Alter üben derartige Motive eine Faszination auf Deinen Nachwuchs aus. Das Kind reift heran und interessiert sich für das Jenseits. Eventuell schließt sich Dein Sohn der Gothic-Szene an, in der die Aspekte Tod und Sterben eine bedeutende Rolle einnehmen. Diese Phase geht vorbei.

Merkst Du aber, dass Dein Kind Selbstmordgedanken aufgrund von eigenen Unsicherheiten hegt, solltest Du als Vater zwingend eingreifen. In der Regel erzählt Dein Nachwuchs diese Suizid-Gedanken nicht Dir und der Mutter, sondern seinem engsten Freundeskreis. Doch es gibt Anzeichen, die auf mögliche Selbstmordgedanken bei dem Kind hindeuten. Dazu gehören:

  • der Konsum von Drogen und Alkohol,
  • ein verändertes Essverhalten (fehlender Appetit oder Essanfälle),
  • das Nachlassen schulischer Leistungen,
  • andauernde Lustlosigkeit,
  • eine Vernachlässigung der eigenen Kleidung,
  • Gewalt-Tätigkeit,
  • das Zurückziehen aus der Familie oder dem Freundeskreis,
  • das plötzliche Vernachlässigen von Interessen und Hobbys,
  • Ablehnung von Anerkennung, Lob und Geschenken,
  • Vernachlässigung von Haustieren oder geliebten Sachen
  • und andauernde psychosomatische Probleme.

Bemerkst Du bei Deinem Kind eines oder mehrere der Symptome, heißt es nicht zwingend, dass es Selbstmord begehen möchte. Als Vater bist Du aufgrund der Warnsignale aufmerksamer. Vorwiegend Jugendliche kämpfen mit zahlreichen Krisen. Sie kommen Dir als Erwachsener womöglich albern vor. Jedoch führen beispielsweise Versagens- oder Zukunftsängste bei Deinem Kind zu Selbstmordgedanken.

Ohne Entfaltungs-Möglichkeiten kommt es zum Suizid

Michael Witte von der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention (DGS) bezeichnet das Teenager-Alter als Zeitraum der Krisen. Speziell im Alter zwischen 15 und 19 Jahren spielt dein Kind mit Selbstmordgedanken. In dieser Zeit löst sich der Nachwuchs von den Eltern. Stress in der Schule sowie das Planen der Zukunft überfordern viele Jugendliche.

Hier finden Sie das Angebot der:
Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention – www.suizidprophylaxe.de

Hinzu kommen neue Beziehungen und damit einhergehende Konflikte. Dein heranwachsender Sohn verfällt in eine Art Sinnkrise, deren letzter Ausweg der eigene Tod zu sein scheint.

Die Angst vor dem Versagen und das Gefühl des Alleinseins begleiten immer häufiger fehlende Entfaltungs-Möglichkeiten. Junge Menschen fühlen sich im Regelfall unsicher, obwohl speziell Jungen es nicht offensichtlich zeigen. In ihrem Körper fühlen sie sich unter Umständen nicht wohl oder sie entdecken ihre homosexuelle Neigung. Aus Angst, diese vor den Eltern oder den Freunden zuzugeben, denken die heranwachsenden Jungen über einen Suizid nach.

Spricht Dein Sohn schlecht von sich selbst, handelt es sich um eine innere Entwertung. Das Selbstwertgefühl Deines Sprösslings zeigt sich angeschlagen. Jugendliche besitzen noch nicht die Fähigkeit, diese Probleme allein zu bewältigen. Befürchtest Du bei Deinem Kind Selbstmordgedanken, führst Du mit ihm ein klärendes Gespräch. Bestätigt sich Deine Vermutung, suchst Du am besten zusammen mit Deinem Nachwuchs einen Experten auf. Es eignet sich ein Jugendpsychologe ebenso wie der Hausarzt.

Stress und Druck führt zu Selbstmord-Gedanken bei Jugendlichen

In der Schule sowie im sozialen Umfeld nimmt der Druck auf junge Menschen zu. Die soziale Unterstützung fehlt in der Leistungs-Gesellschaft, sodass viele Kinder mit ihren Problemen allein stehen. Laut Professor Gerd Lehnkuhl, dem Direktor der Kinder- und Jugendpsychiatrie der Uniklinik Köln, setzt die Pubertät bei Kindern immer früher ein. In dieser Zeit zeigt sich Dein Sohn besonders anfällig für seelischen Stress.

Einen weiteren Grund für Selbstmordgedanken bei einem Kind stellt der Liebeskummer dar. Als Erwachsener hältst Du das Thema unter Umständen für profan. Für Deinen Nachwuchs nehmen die Aspekte Liebe und Beziehungen eine existenzielle Rolle ein. Innerhalb der Familie genießt Dein Sohn selbstverständlichen Rückhalt. Die Konfrontation mit der ersten Zurückweisung durch den Schwarm wirkt daher besonders hart. Sorge dafür, dass Dein Sprössling seine Verzweiflung und Frustration emotional ausdrückt, um das traurige Ereignis zu bewältigen. Gib Deinem Sohn ausreichend Zeit und steh ihm beratend zur Seite. Bleibt Dein Kind allein mit den Problemen, führt das mangels einer Problemlösung zu Selbstmord-Gedanken.

Entwickelt sich aus dem Kummer eine Depression, geh mit Deinem Sprössling zu einem Psychologen. Speziell in einem schwermütigen Zustand schlagen die Selbstmordgedanken des Kindes im schlimmsten Fall in einen Selbstmord-Versuch um. Bekommt Dein Nachwuchs nach einer depressiven Phase ohne ersichtlichen Grund gute Laune, bist Du als Vater besonders aufmerksam. Eine plötzliche Stimmungs-Aufhellung deutet unter Umständen auf den Entschluss zu einem Suizid hin. Die gelöste Stimmung erklärt sich aus dem Glauben Deines Sohns, seine Probleme durch den Freitod zu lösen.

Ab dem Teenager-Alter denken Heranwachsende vermehrt über den Tod nach, weil das Thema eine morbide Faszination auf sie ausübt. Rühren die Selbstmordgedanken des Kindes aus Selbstzweifeln oder Ängsten, suchst Du mit ihm professionelle Hilfe auf. Allein bewältigen junge Menschen Probleme wie Liebeskummer, Zukunftsängste und Depressionen nicht. Widme Deinem Sohn und seinen Problemen genügend Aufmerksamkeit, damit er den benötigten sozialen Rückhalt erhält.

weitere Informationsangebote zur Prävention:

www.suizidpraevention-deutschland.de

www.buendnis-depression.de

www.seelischegesundheit.net

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