Jungen im Teenageralter mit 12-14 Jahren versuchen mit Ihrem Verhalten, ihre neue Rolle innerhalb von Familie und Gesellschaft zu finden. Entwachsen die Teenies langsam dem Kindesalter, fühlen sich Jungen schnell verunsichert, hilflos und vielleicht auch frustriert. Um durch diesen Lebensabschnitt zu gelangen, brauchen die Jungen die Stärke des Vaters. Wir zeigen was Du als Vater konkret tun kannst um deinem jugendlichen Sohn zur Seite zu stehen.
Jungen in der Pubertät – Das Wichtigste in Kürze:
- Die Pubertät setzt bei Jungen im Schnitt mit zehn bis 14 Jahren ein und damit später als bei Mädchen.
- Obgleich Söhne in ihrem Vater ein Vorbild sehen, legen viele während der Pubertät Wert darauf, sich von ihm abzugrenzen und damit die eigene Rolle zu definieren.
- Der Vater und sein Verhalten gegenüber anderen Familienmitgliedern trägt bei seinem pubertierenden Sohn zur Definition des Mannseins bei.
Meine Erfahrung – Väter und die Pubertät
Eine liebevolle Beziehung zwischen Vater und Sohn prägt bereits in einem frühen Alter die emotionale Entwicklung eines Kindes – zu dem Ergebnis kommt diese im Mai 2017 veröffentlichte Studie. Im Teenageralter bleiben väterliche Wärme und Verständnis für den Nachwuchs von Bedeutung, da er einen Teil seines Selbstwertgefühls aus dem familiären Rückhalt zieht. Wir empfehlen Vätern daher, ihre jugendlichen Söhne in allen Lebenslagen emotional zu unterstützen und Konflikten mit Nachsicht zu begegnen.
5 Tipps für Väter und Teenager Söhne
Damit die Beziehung zwischen einem Vater und seinem Sohn im Teenageralter keinen Schaden nimmt, empfehlen sich folgende Tipps:
1. Abenteuer stärken die Vater-Sohn-Beziehung
Für Jungen im Teenageralter gilt der Vater als Vorbild. Von ihm wünscht sich der Nachwuchs Anerkennung. Bei einem gemeinsamen Outdoor-Abenteuer zeigt der Vater seinem Sohn, dass er ihn als gleichwertigen Mann ansieht.
Neben Wanderungen oder Camping in der Natur empfehlen sich spezielle Survival-Events für Väter und Söhne. Bei diesen stellen männliche Teenager ihre Stärken unter Beweis. Gleichzeitig bietet die gemeinsame Zeit mit dem Vater die Möglichkeit, Probleme anzusprechen und in Ruhe zu klären.
2. „Männergespräche“ helfen dem Sohn bei der Identifikationsfindung
Pubertierende Mädchen suchen oft aktiv das Gespräch mit den Eltern. Darin unterhalten sie sich über ihre Gefühle und die Veränderungen in ihrem Leben.
Söhne schrecken vor solchen „Gefühlsduseleien“ eher zurück. Jedoch schätzen sie ein „echtes Männergespräch“ mit dem Vater. Indem dieser sie in seine Gedanken und Ansichten einbezieht, zeigt er seine Wertschätzung. Jungen sehen sich in dieser Zeit als Mann wahrgenommen. Das steigert ihr Selbstvertrauen und wirkt sich positiv auf die Bindung zum Vater aus.
3. Kommunikation zwischen Vater und Sohn sollte stärkend und absichtslos sein
Suchen Teenager das Gespräch mit den Eltern, sehnen sie sich nach Rückhalt und Verständnis. Gutgemeinte Ratschläge von Mama und Papa sehen sie schnell als Kritik an der eigenen Person an. Welche Sätze von Erwachsenen Jugendliche als besonders nervig empfinden, zeigt das folgende Video.
Bei einer Unterhaltung mit dem Teenager-Sohn sollten Väter absichtslos bleiben. Das heißt, sie vermeiden unterschwellige Kritik oder Belehrungen. Sie stärken die Vater-Sohn-Bindung, wenn sie ihrem Kind ihre Anerkennung zeigen.
4. Ablehnung des Nachwuchses meint keinen persönlichen Angriff
In der Pubertät grenzen sich Teenager von ihren Eltern ab, um ihre eigene Identität zu finden. Daher ist es normal, dass sie Mutter und Vater in dieser Phase als „uncool“ empfinden. Als Vater empfiehlt es sich, dieser Ablehnung mit Nachsicht und Humor zu begegnen.
Reagieren Eltern empört auf die ablehnende Haltung des Nachwuchses, entspinnt sich schnell eine Konfrontation. In dieser fühlen sich beide Seiten unverstanden, was zu Spannungen innerhalb der Familie führt. Bleiben Väter gelassen, wenn Söhne sie als „uncool“ oder „von gestern“ bezeichnen, geben sie ihrem Kind Raum. Vergreift es sich jedoch im Ton, weisen die Eltern sachlich auf die überschrittene Grenze hin. Sie vermeiden es, die Stimme zu erheben oder weitere Vorwürfe anzubringen. Die ruhige Gesprächsebene zeugt von gegenseitigem Respekt.
5. Konflikte können sich positiv auf Vater-Sohn-Beziehung auswirken
Ein Streit zwischen Vater und Sohn stellt während der Pubertät keine Seltenheit dar. Der Nachwuchs scheint aktiv nach einer Möglichkeit zu suchen, sich mit seinem Vater verbal zu messen. Für einen Jungen sind diese Reibereien wichtig, um sich in der Rolle als junger Mann zurechtzufinden. Er versucht auf die Weise, die Aufmerksamkeit und Anerkennung des Vaters zu erlangen. Gehen Väter gelegentlich auf diese Diskussionen ein, bieten sie den Teenagern die Chance, sich zu beweisen. Jedoch empfiehlt es sich nicht, auf jede Provokation des Sohnes zu reagieren. Dauerhafter Streit belastet die Beziehung zwischen Vater und Sohn.
Söhne in der Pubertät
Gerade bei Söhnen kommt es während der Pubertät häufig zu Konflikten mit ihren Vätern. Junge Männer versuchen sich mit dem männlichen Vorbild zu identifizieren. Gleichzeitig versuchen sie, sich als eigenständige Person davon abzugrenzen vom Vater abzugrenzen, das birgt Chanchen und Konflikte.
Die Relevanz der Vaterfigur in der Pubertät
Dein Sohn bekommt das Gefühl, seine Identität als Kind zu verlieren. Folglich kommt es zu einer Suche nach dem eigenen Selbstbild. Die Vaterrolle in der Pubertät bei Jungen erfordert daher Geduld und Verständnis.
Für den Sohn nimmt es eine essenzielle Rolle ein, in Obhut eines reifen Mannes in das Mannsein zu finden. Als männliche Bezugsperson kommen ausschließlich Sie als Vater infrage. In einigen Fällen suchen Jungen auch zu anderen Männern engeren Kontakt. Jedoch fehlen ihnen hierbei oftmals die Vertrautheit und die Geborgenheit der Familie. Fehlt Ihrem Sohn der väterliche Rückhalt, bestimmen falsche Illusionen seine Sehnsucht nach Männlichkeit. Hierbei spielt es eine wichtige Rolle, dass Sie als Vater Ihre eigene Relevanz erkennen. Die Funktion der Vaterfigur kann kein anderer Mann einnehmen.
Die Vaterrolle während der Pubertät von Jungen besteht nicht im Diktieren von Lebensweisheiten. Anders als Mädchen reagieren Jungen im Teenager-Alter weniger rational und vernünftig. Gefühle nehmen einen höheren Stellenwert ein. Bei Ihrem Sohn bemerken Sie ein aufbrausendes Auftreten und Streitlust. Während der Pubertät ist das auf die Umwelt aggressiv wirkende Verhalten für den Jungen wichtig. Darin spiegelt sich die Identitätssuche Ihres Sprösslings. Der Sohn baut in dieser Zeit auf die Stärke des Vaters. Dessen Unterstützung bedeutet für den jungen Mann eine seelische Nahrung. Ihr Sohn braucht es, Ihre Anerkennung und den Rückhalt zu spüren.
Zelebriere die Vater-Sohn-Beziehung
Eine enge Beziehung zwischen Ihnen und Ihrem Kind entsteht nicht durch stundenlange Gespräche. Während Mädchen diese Art der Aufmerksamkeit benötigen, reagieren Jungen gelangweilt und ablehnend. Vielmehr brauchen Söhne ein prägendes Erlebnis mit ihren Vätern. Schaffen Sie sich und Ihrem Nachwuchs dieses in Form eines Abenteuers. Hierfür eignet sich ein gemeinsamer Campingtrip ebenso wie ein längerer Angelausflug. Die männliche Psyche reagiert stark auf die Natur. Daher schweißen speziell Erlebnisse zusammen, die Ihr Sohn allein mit Ihnen durchlebt. Warten Sie nicht darauf, dass Ihr Sohn den Wunsch nach diesem Ereignis äußert. Stattdessen nehmen Sie den Jungen mit und vermitteln ihm das Gefühl, dass er unter Ihrem Schutz steht.
Pubertierende benötigt den Konflikt
Väter und Söhne geraten häufig im Streit aneinander. Der Umgang mit Konflikten gehört zu Ihrer Vaterrolle in der Pubertät des Jungen. Ziehen Sie sich nicht in der Erziehung zurück. In einigen Fällen widerspricht Ihr Sohn ausschließlich aus dem Drang heraus, sich gegen Sie zu behaupten. Stärke gehört schließlich zu den Klischees von Männlichkeit. Eine Konfrontation sorgt dafür, dass sich Ihr Sohn von Ihnen ernst genommen fühlt. Daher behandeln Sie Ihr Kind nicht von oben herab. Nehmen Sie den Jungen als Persönlichkeit wahr und gehen Sie auf ihn ein. Laut dem Jugendpsychologen Allan Guggenbühl hinterlässt die mangelnde Aufmerksamkeit oder das Fehlen des Vaters ein klaffendes Loch im Leben des Sohns.
Da Jungen die Auseinandersetzung suchen, zeigen Sie sich als verständnisvoller Vater. Manchmal hat Ihr Sohn das Gefühl, keinen Konflikt beginnen zu dürfen, weil Sie ihm die Zuneigung entziehen. Beweisen Sie ihm das Gegenteil. Belassen Sie den Jungen in diesem Glauben, wirkt sich das auf seine spätere Entwicklung aus. Dann sucht der Junge die ständige Reibung mit Autoritäts-Personen. Laut Studien entladen sich Konflikte bei Jungen nach außen. Söhne sind lauter als Töchter. Sie brüllen, sie schimpfen und zeigen sich hektisch und aggressiv. Hier setzen Sie als Vater klare Grenzen, ohne das Selbstbewusstsein Ihres Sohns zu zerstören. Erleichtern Sie Ihrem Sohn die Suche nach der eigenen Identität mit einfachen Tipps:
- Unterschätzen Sie nicht Ihre Vorbildfunktion.
- Bieten Sie Ihrem Sohn Gelegenheiten für Männergespräche.
- Schaffen Sie Vater-Sohn-Erlebnisse.
- Nehmen Sie Ihren Sohn als Mann wahr.
Zudem prägen eigene Erinnerungen Ihre Vaterrolle bei der Pubertät des Jungen. Denken Sie an Ihre Jugend zurück. Welchen Rückhalt haben Sie von Ihrem Vater bekommen? Was fehlte Ihnen im Umgang mit ihm? Diese Erfahrungen helfen Ihnen, Ihrem Sohn im Teenager-Alter beizustehen. Achten Sie darauf, dass Väter und Söhne in einer wechselseitigen Identifizierung stehen. Reagieren Sie ständig mit Strenge, bezieht Ihr Sohn Ihr Verhalten auf seine vermeintlichen Mängel. Bei einer inkonsequenten Haltung Ihrerseits verliert der Junge die Achtung. Daher sorgen Sie für ein gesundes Mittelmaß zwischen einer freundschaftlichen und einer väterlichen Basis.
Fazit: Väter fungieren als Vorbild und „Sparringpartner“ ihrer Söhne
Beginnt bei Jungen die Pubertät, wandelt sich die Beziehung zu ihren Vätern. Sie sehnen sich weiterhin nach der Anerkennung ihres männlichen Vorbilds. Gleichzeitig versuchen sie, sich verbal mit ihm zu messen. Diesen Versuchen begegnen gute Väter gelassen. Erst bei einem starken Überschreiten gesetzter Grenzen empfiehlt es sich, die elterliche Autorität zu nutzen.
Quellen und Nützliche Links
- Die Vaterrolle in der Pubertät bei Mädchen
- Konflikten mit dem Vater
- http://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/ERZIEHUNG/Vater-Erziehung.shtml
Mädchen in der Pubertät: Hilfe und Tipps, in: t-online, 07.05.2013, [online] https://www.t-online.de/leben/familie/schulkind-und-jugendliche/id_47000442/maedchen-in-der-pubertaet-hilfe-und-tipps.html (abgerufen am 20.05.2023)
Baker, Claire E.: Father-Son Relationships in Ethnically Diverse Families: Links To Boys’ Cognitive and Social Emotional Development in Preschool, in: Springer, 06.05.2017, [online] https://link.springer.com/article/10.1007/s10826-017-0743-3(abgerufen am 20.05.2023)
Große, Daniel: Jungen in der Pubertät – das verändert sich, in: Die Techniker, 19.04.2022, [online] https://www.tk.de/techniker/magazin/life-balance/familie/jungen-in-der-pubertaet-2009382?tkcm=ab(abgerufen am 20.05.2023)
Warum streiten Jungen und Mädchen so anders?, in: studlib.de, [online] https://studlib.de/14056/padagogik/streiten_jungen_madchen(abgerufen am 20.05.2023)
Krahl, Marco: Wie du als Vater deinen Sohn während der Pubertät unterstützen kannst, in: Mens Health, 08.03.2023, [online] https://www.menshealth.de/dad/kids-tipps/wie-du-als-vater-deinen-jungen-durch-die-pubertaet-helfen-kannst/(abgerufen am 20.05.2023)