Der Verlust des Vaters und die Folgen für das Kind

Vater küsst Kind

Es gibt sicher eine Vielzahl von Gründen wenn ein Vater sein Kind nicht mehr sehen darf. Eines aber haben diese Situationen alle gemeinsam „Es entsteht der Verlust des Vaters für das Kind“, welche Folgen dies für die Entwicklung und Autonomiebildung des Kindes hat, erfahrt ihr in diesem Artikel.

Vater und Baby
Ein Teil von mir © Photocreo Bednarek – Fotolia.com

Fehlt einem Säugling der männliche Elternteil, drohen im schlimmsten Fall psychosoziale Störungen. Sie betreffen vorwiegend die spätere emotionale Entwicklung der Kinder. Im Säuglingsalter spielt es keine Rolle, ob Dein Nachwuchs ein Mädchen oder ein Junge ist. Speziell Babys und Kleinkinder benötigen beide Elternteile, um sich gesund zu entwickeln. Daher gilt Deine Anwesenheit bei der Erziehung als ebenso relevant wie die der Mutter. Fehlst Du als Vater, leidet Dein Kind bereits im Säuglingsalter an einer Vater-Deprivation.

Was versteht man unter einer Vater-Deprivation

Zitat Wikipedia: “ Alexander Mitscherlich beschrieb diese Form der Deprivation als Entbehrung des Vaters oder Vaterverlust. Folgen hiervon seien seelische und psychosomatische Störungen, selbstverletzendes Verhalten, Beziehungsstörungen, soziale Auffälligkeiten, bis hin zur Kriminalität, Leistungsversagen, kognitive Defizite und psychosexuelle Identitätsprobleme.“ Zitat Ende

Der Vater gibt Säuglingen Geborgenheit

Der Verlust des Vaters wirkt auf Kinder in psychosozialer Hinsicht ebenso einschneidend wie das Fehlen der Mutter. Für eine gesunde Entwicklung brauchen Deine Sprösslinge beide Elternteile. Während Mütter vorrangig emotionale Bedürfnisse befriedigen, gibst Du als Vater Deinem Kind Sicherheit und Geborgenheit.

Bereits Babys spüren, wenn die männliche Bezugsperson fehlt. Säuglinge reagieren speziell auf die tiefere Stimmlage des Vaters. Sie vermittelt dem Kind ein Gefühl der Sicherheit. Besteht zwischen Dir und Deiner kleinen Tochter kein Kontakt, fehlt ihr die Geborgenheitl. Auf lange Sicht drohen im genannten Fall psychosoziale Folgen, die sich in Form von psychischen Auffälligkeiten zeigen.

Der Vaterverlust im frühen Säuglingsalter sorgt bei der primären Sozialisation der Kinder für Komplikationen. Kinder ohne eine männliche Bezugsperson zeigen sich in vielen Fällen unsicher und deutlich zurückhaltender als Gleichaltrige aus einem traditionellen Familien-Verhältnis. Das liegt daran, dass Du als Vater Dein Kind in die Gesellschaft einführst. Während die Mutter für das Wohl der Sprösslinge innerhalb der Familie sorgt, stellt der Vater das Bindeglied zu dem Umfeld dar.

Vaterverlust sorgt für psychische Auffälligkeiten

Existiert zwischen dem Baby und Dir kein Kontakt, bildet sich keine Vater-Kind-Beziehung. Das bedeutet, dem Kind fehlt das Vertrauen in die männliche Bezugsperson. Der Verlust im Säuglingsalter zieht sich unter Umständen bis in das Teenager-Alter Deiner Sprösslinge. Die Vater-Deprivation – die Entbehrung des Vaters – sorgt bei kleinen Kindern dafür, dass der Vater als Bindeglied zu der Gesellschaft fehlt. Damit besteht für Dich keine Chance, Deine Tochter aus der Mutter-Kind-Symbiose zu lösen.

Aufgrund des Vaterverlusts kommt es bei Kindern unter Umständen zu einem geschwächten Selbstwertgefühl. Dieses zählt zu den psychischen Folgen, die bei dem Fehlen einer Vaterfigur auftreten. Weitere psychosoziale Komplikationen bestehen in:

  • psychosomatischen Störungen,
  • seelischen Störungen,
  • langfristige Beziehungs-Störungen,
  • selbstverletzendes Verhalten
  • und schwächere schulische Leistungen.

In einigen Fällen zeigen sich im späteren Leben der Kinder starke psychische Auffälligkeiten. Dazu gehören beispielsweise Kriminalität, kognitive Störungen und Identitäts-Probleme im psychosexuellen Bereich. In der Regel betreffen diese Probleme Jungen stärker als Mädchen. Von deutlichen emotionalen Defiziten bleiben jedoch auch Töchter nicht verschont, wenn der Vater bereits im Säuglingsalter fehlt.

Fehlt der Vater, kommt es zu einer Trennungskrise

Als Vater nimmst Du eine wichtige Funktion bei der Triangulierung ein. Dies erlangt besondere Wichtigkeit, sobald sich der Säugling langsam von der Mutter löst. Hierbei stellst Du als Vater die nächste Bezugsperson dar. Fehlst Du bei diesem Prozess, kommt Dein Kind in eine Trennungskrise. Das Gleichgewicht zwischen dem Bindungswunsch zu der Mutter und den ersten Schritten in die Autonomie verschiebt sich. Das führt zu einer Trennungsangst des Kindes. Es bleibt innerhalb der Mutter-Kind-Symbiose.

Daraus resultieren spätere Schwierigkeiten, sich in die Gesellschaft zu integrieren. Das Kind zeigt sich stark introvertiert und baut keine Bindungen zu anderen Personen auf. Speziell bei der sekundären Sozialisation kommt die Schwierigkeit deutlich zur Geltung. Du als Vater verhinderst eine zu enge Bindung zwischen Mutter und Kind. Das zu eingeengte Verhältnis sorgt bei Jungen und Mädchen gleichermaßen für eine gestörte seelische und geistige Entwicklung.

Des Weiteren beginnt bereits im Kleinkind-Alter eine unterbewusste geschlechtliche Identifizierung. Dein Nachwuchs bemerkt die signifikanten Geschlechts-Unterschiede zwischen Jungen und Mädchen. Als Vater bietest Du Deinem Kind die zur Mutter gegengeschlechtliche Orientierung. Jungen beziehen sich bei diesem Entwicklungsschritt stärker auf den Vater. Du übernimmst eine Vorbildfunktion.

Bei Deiner Tochter stellst Du als Vater die erste männliche Bezugsperson dar. In dem späteren Leben, speziell im Teenager-Alter, orientieren sich Mädchen bei der Suche eines Sexualpartners an dem Verhalten des Vaters. Ohne eine Orientierungs-Möglichkeit besteht bei Deiner Tochter eine ungewisse psychosexuelle Identifizierung. Sie äußert sich beispielsweise in einer Gefallsucht dem männlichen Geschlecht gegenüber. Das Mädchen sucht Aufmerksamkeit und Anerkennung, die aufgrund des Fehlens des Vaters in der frühen Kindheit fehlten.

Fazit:  Vaterverlust

Bereits im Säuglingsalter Deiner Tochter kommt es durch eine Vater-Deprivation zu psychosozialen Folgen. In der primären Sozialisation fehlst Du als Vater bei der Triangulierung. Das führt zu einer verspäteten Loslösung des Sprösslings aus der Mutter-Kind-Symbiose. Zudem fehlt der Einfluss der männlichen Bezugsperson im Bezug auf die gesellschaftliche Eingliederung des Kindes. Neben psychischen Auffälligkeiten zeigt sich eine eingeschränkte Entdeckerfreude und Risiko-Bereitschaft. Somit besteht das introvertierte Verhalten als eine Folge des Vaterverlusts.

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