Papa, gibt es den Weihnachtsmann wirklich?

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Von drauß‘ vom Walde komm ich her, Ich muß euch sagen, es weihnachtet sehr!  Ho, Ho, Ho.. wenn Kinder am 24.Dezember ein Klopfen an der Tür und diesen Spruch vernehmen dann ist es: der Weihnachtsmann. Aber, Gibt es den Weihnachtsmann wirklich? .. dies wird wohl jedes Kind irgendwann einmal seine Eltern fragen. Woher dieser Glaube kommt,  was er Großen und Kleinen zur Weihnachtszeit bringt und wie lange Kinder an den Weihnachtsmann glauben – das erfahrt Ihr hier:

Weihnachtsmann

Woher kommt der Weihnachtsmann

Der Weihnachtsmann ist eine weltweit bekannte Symbolfigur der Weihnachtszeit; beheimatet ist dieses Brauchtum vor allem in evangelisch geprägten Regionen wie Nord- und Ostdeutschland, den Niederlanden aber auch in Großbritannien und den USA. Dort kennt man ihn als »Santa Claus«, in Russland tritt er als »Väterchen Frost« auf.

Ursprünglich kann man den Weihnachtsmann auf die Legende des Heiligen Nikolaus zurückführen – Bischof Nikolaus von Myra, der im 4. Jahrhundert n.Chr. lebte, wird seit jeher als Schutzpatron der Kinder verehrt.

Er war gewissermaßen die Vorlage für den Weihnachtsmann, jedoch kam es schrittweise zur Verweltlichung: Die Bischofshaube wurde durch die Zipfelmütze ersetzt, das bischöfliche Gewand, die Mitra, wich dem rot-weißen Mantel und statt eines Bischofsstabes schwingt der Weihnachtsmann Rute und Sack.

Globale Berühmtheit erlangte der Weihnachtsmann allerdings erstmals Anfang des 20. Jahrhunderts durch eine Werbekampagne von Coca Cola; allerdings ist der Weihnachtsmann keine Erfindung des Unternehmens wie fälschlicherweise häufig angenommen. Lediglich sein Ausehen, der weißen Bart und die Coca-Cola Farben Rot und Weiß wurden durch die Werbekampagne von Coca-Cola geschaffen.

Der Mythos des am Nordpol wohnenden Weihnachtsmannes, dessen Schlitten von Rentieren gezogen wird und der nachts in die Kamine steigt, um Geschenke abzulegen, geht eigentlich auf das 1823 anonym veröffentlichte Gedicht »The Night before Christmas« zurück.

Kindern und der Weihnachtsmann
Weihnachtsmann – Copyright: Sandralise, bigstockphoto.com

Wie lange glauben Kindern an den Weihnachtsmann?

Wenn Kinder ihre Assoziationen zu Weihnachten nennen sollen, wird als zentrales Element stets der Weihnachtsmann (bzw. in einigen Regionen das Christkind) genannt. Sie identifizieren sich mit ihm gewissermaßen als Wächter des frohen Festes und schon Wochen vorher sind sie aufgeregt und fragen immer wieder nach ihm.

Dies betrifft vor allem Kinder zwischen drei und neun Jahren, sie befinden sich in der sogenannten magisch-realen Phase. Sie erkennen, dass der geschmückte Weihnachtsbaum real ist, aber gleichbedeutend rangiert die Vorstellungswelt von Weihnachtsmann, Engeln und dem Christkind. Die Kinder sind überzeugt davon, dass diese Figuren in der Realität existieren – daher sprechen sie auch zu ihnen und schreiben Wunschzettel.

weihnachtsmann Karikatur von 1881
Thomas Nasts berühmteste Zeichnung „Merry Old Santa Claus“ aus der Ausgabe von Harper’s Weekly vom 1. Januar 1881. Thomas Nast verewigte den aktuellen Look des Weihnachtsmanns mit einer ersten Illustration in einer Ausgabe von Harper’s Weekly von 1863 als Teil einer großen Illustration mit dem Titel „A Christmas Furlough“, in der Nast seine regelmäßigen Nachrichten und seine politische Berichterstattung für eine Weihnachtsmann-Zeichnung beiseite legte. ( Bild gemeinfrei via wikimedia Thomas Nast)

Schadet es wenn Kinder an den Weihnachtsmann glauben?

Manche Eltern fühlen sich dabei jedoch unwohl und denken, ihre Kinder zu belügen. Aber eigentlich handelt es sich nicht um eine Schwindelei sondern vielmehr um eine Bereicherung der kindlichen Traumwelt – Kinder wollen an den Weihnachtsmann bzw. das Christkind glauben, denn dadurch erst erhält das Weihnachtsfest seinen magischen Glanz.

Übrigens endet dieser Glaube nach Beendigung der magisch-realen Phase, also mit etwa acht, neun Jahren, ganz von selbst, wenn sie feststellen, dass ihre Vorstellungen schwer mit der Wirklichkeit zu vereinbaren sind.

Sie als Eltern müssen in diesen Prozess also nicht intervenieren, vielmehr ist davor zu warnen, den Kinder den Glauben an den Weihnachtsmann zu früh zu nehmen und Sie so zu »entzaubern«. Denn oft erfinden Kindern dann ihre eigenen Märchen und bitten beispielsweise den Großvater, vom Weihnachtsmann zu erzählen, wenn die Eltern die Sache zu nüchtern angehen. Spielen Sie also das Spiel mit – schließlich dürfen auch Erwachsene manchmal wieder große Kinder sein.

So tragen Sie zu einer magisch-weihnachtlichen Atmosphäre bei, die den Reiz dieses Festes ausmacht. Im Laufe der Zeit wird Ihr Kind ohnehin feststellen, dass die Geschenke nicht vom Weihnachtsmann stammen können. Auf keinen Fall sollten Sie sich über diesen Brauch lustig machen, wenn Sie kleine Kinder haben – so wird nur Verwirrung gestiftet.

Manchmal kommt es vor, dass Kinder von Schulfreunden berichten, dass es den Weihnachtsmann nicht gäbe. Bevor Sie antworten, sollten Sie die Reaktion Ihres Kindes abwarten und, je nachdem ob es zustimmt oder die Haltung des Freundes ablehnt, entweder Aufklärungsarbeit leisten oder seine Glaubensbereitschaft weiterhin stärken.

Als immer wiederkehrende Figur ist der Weihnachtsmann Teil unserer Familienkultur, bereichert die kindliche Erfahrungswelt und bietet innere Sicherheit, so der Erziehungswissenschaftler Wolfgang Bergmann.

Was macht der Glaube an den Weihnachtsmann?

Der kindliche Glaube an den Weihnachtsmann trägt zur Fantasiebildung bei und ermöglicht ein Eintauchen in imaginäre Spielwelten – beides ist wichtig für die Persönlichkeitsentwicklung des Kindes. Auch hilft er als liebevoll wahrgenommene Autorität bei der Vermittlung moralischer Werte: Durch ihn erkennen Kinder den Unterschied von »gut« und »böse«, »richtig« und »falsch« und stellen fest, dass gutes Verhalten belohnt wird.

Was sagt der Weihnachtsmann wenn er kommt?

In den meisten Fällen tritt der Weihnachtsmann mit dem Weihnachtsgedicht von Storm Theodor auf:

„Knecht Ruprecht“

Von drauß‘ vom Walde komm ich her, Ich muß euch sagen, es weihnachtet sehr!
Allüberall auf den Tannenspitzen Sah ich goldene Lichtlein sitzen;
Und droben aus dem Himmelstor Sah mit großen Augen das Christkind hervor,
Und wie ich so strolche‘ durch den finstern Tann, Da rief’s mich mit heller Stimme an:

„Knecht Ruprecht“, rief es, „alter Gesell, Hebe die Beine und spute dich schnell!
Die Kerzen fangen zu brennen an, Das Himmelstor ist aufgetan,
Alte und Junge sollen nun Von der Jagd des Lebens einmal ruhn;

Und morgen flieg ich hinab zur Erden, Denn es soll wieder Weihnachten werden!“
Ich sprach: „O lieber Herre Christ, Meine Reise fast zu Ende ist;

Ich soll nur noch in diese Stadt, Wo’s eitel gute Kinder hat.“

„Hast denn das Säcklein auch bei dir?“ Ich sprach: „Das Säcklein, das ist hier:
Denn Apfel, Nuß und Mandelkern Fressen fromme Kinder gern.“

 „Hast denn die Rute auch bei dir?“ Ich sprach: „Die Rute, die ist hier;
Doch für die Kinder nur, die schlechten, Die trifft sie auf den Teil, den rechten.“

Christkindlein sprach: „So ist es recht; So geh mit Gott, mein treuer Knecht!“

Von drauß‘ vom Walde komm ich her; Ich muß euch sagen, es weihnachtet sehr!
Nun spreche, wie ich’s hier innen find!

Sind’s gute Kind, sind’s böse Kind?

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