Wenn die Tochter einen muslimischen Freund hat?

Meine Tochter hat einen muslimischen Freund

Was sagst Du als Vater, wenn die Tochter einen islamischen Freund hat?

Hat Deine Tochter einen muslimischen Freund, reagierst Du als Vater vermutlich im ersten Moment skeptisch, aber das macht ein muslimischer Vater auch wenn Seine Tochter mit einem deutschen Freund kommt. Diese Verhaltensweisen sind kulturell bedingt und vollkommen normal, da hier zwei Kulturkreise aufeinandertreffen.

Gerade heutzutage wird mit der Islam allzu schnell mit verschleierten Frauen und Unterdrückung in Verbindung, dies ist jedoch ein vollkommen falschen Denken. Auch als Vater brauchst Du gegen den muslimischen Freund der Tochter keine Vorurteile zu hegen. Schau Dir den Menschen an, und vorallem vertraue Deiner Tochter – Im schlimmsten Fall beschädigst Du sonst damit die Vater-Tochter-Beziehung.

Liebespaar
deine Tochter mit Freund © Laurent Hamels, fotolia

Was ist eine interkulturelle Beziehung?

Hat Deine Tochter einen muslimischen Freund, führen die beiden eine interkulturelle Beziehung. Speziell für Deine Tochter erhält die Reaktion ihres Umfelds eine hohe Priorität. Die Beziehungen zweier Menschen aus verschiedenen Kulturen rufen bei den Angehörigen meist gespaltene Emotionen hervor. Einerseits freust Du Dich als Vater, dass Dein Kind einen Partner hat. Andererseits bedeutet eine andere Kultur, dass Du dem Unbekannten gegenüberstehst. Hierbei spielt Toleranz eine tragende Rolle.

Psychologen sprechen in diesem Zusammenhang von der kulturellen Identität. Dies bezeichnet das Zugehörigkeits-Gefühl eines Menschen zu einer bestimmten Gruppe. Führt Deine Tochter eine Beziehung mit einem muslimischen Freund, führt diese kulturelle Identität unter Umständen zu Vorurteilen. Lerne ihren Freund unvoreingenommen kennen. Im ersten Moment spielt seine Kultur keine Rolle. Stattdessen steht der Mensch im Mittelpunkt. Bevor Du den muslimischen Freund Deiner Tochter nicht persönlich kennst, negiere die Beziehung nicht.

 

Islamisch bedeutet nicht islamistisch

Erzählt Dir Dein Kind das erste Mal von seinem muslimischen Freund, bekomme keinen Schreck. Islamisch bedeutet nicht islamistisch. Islamisch bedeutet, dass der Junge der muslimischen Glaubenslehre folgt. Die richtige Bezeichnung für Menschen, die dem Islam angehören, lautet Muslime. Der neue Freund Deiner Tochter gehört zu den Muslimen, vertritt aber nicht zwingend islamistische Ideologien.

 

Bei Islamisten handelt es sich um Menschen, die einer politischen Richtung, dem Islamismus, folgen. Diese Ideologie stellt den vollkommenen muslimischen Staat in den Vordergrund. Diese beiden Begriffe verwechseln viele Menschen, sodass sich Muslime vielen Vorurteilen gegenübersehen. Wahrscheinlich ist, dass Deine Tochter diese Befangenheit bereits von anderen Mitmenschen spürt. Daher gehört es zu Deinen Aufgaben als Vater, ihr Rückhalt und familiäre Sicherheit zu bieten. Um die Voreingenommenheit des Umfelds zu unterbinden oder zumindest zu mindern, lernst Du den Jungen am besten kennen.

 

Das Umfeld binationaler Beziehungen erhält Relevanz

Um den muslimischen Freund Deiner Tochter kennenzulernen, eignet sich ein Besuch im Restaurant oder ein gemütlicher Familienabend. Stehst Du der binationalen Beziehung skeptisch gegenüber, zeigst Du dies bei dem ersten Treffen nicht. Mach Dir ein Bild von dem Freund Deiner Tochter und frage auch nach dessen Familie. Hier spielen folgende Fragen eine wichtige Rolle:

  • Sind seine Eltern traditionell?
  • Wie stark bestimmt die Religion ihr Leben?
  • Wie stehen seine Eltern zu der Beziehung?

In diesem Zusammenhang strebst Du unter Umständen ein Kennenlernen der Eltern des Jungen an. Tolerieren diese die binationale Beziehung, weist dies auf eine kulturelle Offenheit hin. Eine hohe Relevanz erhält das Wohl Deines Kindes. Fühlt es sich in der Beziehung glücklich? Verändert sich Deine Tochter durch die Liebe zu einem muslimischen Mann drastisch?

 

Die Vater-Tochter-Beziehung lebt von Vertrauen

Verläuft die Beziehung Deiner Tochter mit ihrem muslimischen Freund ohne Probleme, gib ihnen Rückhalt. Dein Kind und Dich verbindet eine Vater-Tochter-Beziehung, die im Wesentlichen von dem gegenseitigen Vertrauen lebt. Hegst Du gegen ihren Freund ausschließlich aufgrund seiner Herkunft eine Abneigung, belastet dies das Vertrauen. Um die binationale Beziehung im Auge zu behalten, zeigst Du Interesse und Verständnis. Dies bekommt eine besondere Priorität, wenn Deine Tochter die Volljährigkeit noch nicht erreicht hat.

 

Bestehen nach dem Kennenlernen des Mannes Bedenken, sprichst Du Deine Tochter in einer ruhigen Minute darauf an. Sorge dafür, dass dieses Gespräch nicht vor der ganzen Familie oder dem Freund Deiner Tochter stattfindet. Sonst bringst Du unter Umständen ihn oder Deinen Nachwuchs in Verlegenheit. Auf ein striktes Verbot und Bevormundung reagieren die meisten Kinder mit Rebellion. Daher erkläre Deiner Tochter, dass Du Dich um ihre Sicherheit sorgst. Rate ihr von der Beziehung ab, wenn Du eine bewiesene Gefahr für Dein Kind siehst. Dieser Fall tritt beispielsweise ein, wenn Dein Kind durch den Partner körperliche oder seelische Gewalt erfährt.

 

Die Zusammenfassung zu binationalen Beziehungen

Verliebt sich Deine Tochter in einen muslimischen Mann, begegnest Du diesem nicht von vornherein mit Vorurteilen. Die Zugehörigkeit zu dem muslimischen Glauben bedeutet nicht zwingend eine islamistische Gesinnung. Strebe ein Kennenlernen mit dem Jungen und seiner Familie an, in dem Du die wichtigsten Fragen klärst. Für eine gute Vater-Tochter-Beziehung steht das Vertrauen im Mittelpunkt. Jedoch greifst Du sofort ein, wenn Du eine begründete Gefahr für Dein Kind siehst.

 

weiterführend und hilfreich:

https://www.planet-schule.de/wissenspool/weltreligionen/inhalt/sendungen/islam.html

http://www.christenundmuslime.de/faq/Was_ist_der_Unterschied_zwischen_islamisch_und_islamistisch.php

 

 

Meine Tochter hat einen muslimischen Freund