Mein Kind kann nicht verlieren, wie aus Verlierern Gewinner werden.

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Mein Kind will nicht zum Sport
Keine Lust auf Fussball? - Urheber: bigandt / 123RF.com

Wie Väter ihren Kindern beibringen das niemand immer gewinnt?

Du als Vater hast in der Erziehung auch die Aufgabe, mit Deinen Kindern gewinnen und verlieren zu üben. Zumeist erlernen Kinder dies in alltäglichen Situationen, Verlieren zu lernen ohne Aufzugeben setzt ein gesundes Maß an Selbstbewußtsein voraus und geschieht nicht von heute auf morgen. Es verlangt viel Training und Geduld. Einige Vorschulkinder kommen nicht damit zurecht, wenn sie verlieren. Sie stehen in Gefahr aufzugeben – Deine Aufgabe besteht darin Deine Kinder zu bestärken und zu begleiten.

Ob Kinder schon die ein oder andere Niederlage einstecken können, hängt natürlich auch vom Alter und der Entwicklung ab. Erstmal ist es so das Kinder sich beim Verlieren sehr ärgern.

Kind verliert beim Kartenspiel
Keiner verliert gern
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Muss ich meinem Kind verlieren beibringen

Das Kind durchläuft in seiner Entwicklung verschiedene Phasen. Im Alter von zwei bis drei Jahren setzt der Trotz ein. Zu Beginn des Abschnittes spielt Verlieren bei Kindern keine große Rolle. Das Kleinkind nimmt sich wahr und setzt sein Wollen durch. Dabei sind Freiräume und Wahl-Möglichkeiten zentral. Es handelt lust- und bedürfnis-orientiert. Das Interesse am Spiel ist erwacht, doch ein Zusammenspiel ist noch schwierig.

Mit vier Jahren beginnt es zu entdecken, dass andere Kinder ebenfalls Bedürfnisse haben. Es spielt kurzzeitig mit ihnen und lernt, Gruppenregeln zu befolgen. Im Alter von sechs Jahren beginnen Zorn und Trotz, langsam zu schwinden.

Sechsjährige Kinder beherrschen das Zusammenspiel mit anderen. Da sie den Jähzorn noch nicht ganz überwanden, kommt es beim Gesellschaftsspiel oder bei Sport-Veranstaltungen zu unschönen Szenen. Das Kind verliert. Es nimmt an, sein Wert hänge vom Gewinnen ab. Es ist wütend und denkt schlecht über sich. Dein Sohn versteht nicht, dass seine Schwäche seinen Wert als Person nicht infrage stellt. Er hat Angst, nicht zu genügen.

 Verlieren ist nicht verloren sein – und heißt nicht das man Aufgeben muss!

Hier beginnt die Aufgabe für Dich als Vater. Zeige Deiner Tochter oder Deinem Sohn, dass Du sie auch als Verliererin liebst – und das verlieren nichts mit verloren sein zu tun hat und man nicht aufgeben darf. Später lernt sie dazu. Es ist nicht notwendig, in allem die Beste sein. Mach ihr klar, dass Du sie unabhängig von ihren Fähigkeiten liebst. Dadurch lernt sie besser, sich anzunehmen.

Mein Kind will nicht zum Sport
Keine Lust auf Fussball? – Urheber: bigandt / 123RF.com

Wie bringt man „Zusammenspielen“ bei

Sind Gesellschaftsspiele noch zeitgemäß?

Investiere viel Zeit in Spiele mit Deiner Familie. Sie sind für die Persönlichkeits-Entwicklung Deiner Kinder maßgebend. Sie lernen damit, ihr Sozial-Verhalten zu verbessern und mit der Situation als Verlierer umzugehen. Reaktions-Vermögen, Teamgeist und emotionale Intelligenz sind weitere Faktoren, die Kinder durch Gesellschafts-Spiele verfeinern. Spiele schulen die Intuition.

In gewissen Momenten verliert das Kind. In anderen wägt es ab, welches die beste Strategie im weiteren Verlauf ist. Es lernt abzuschätzen, ob es bei einer günstigen Möglichkeit lieber die Mutter oder den Bruder aus dem Spiel verbannt.

Nach einer von der Lego GmbH in Auftrag gegebenen Studie stieg die Anzahl der spielenden Familien in Deutschland. 2011 verbrachten 74 % der deutschen Familien eine Stunde pro Woche mit Gesellschafts-Spielen. Das waren zehn Prozent mehr als 2009. 35 Prozent der 1.100 befragten Familien spielten drei Stunden wöchentlich mit ihren Kindern. Eltern schätzen die gemeinsame Zeit. Damit Kinder eher gewinnen, haben sie das Privileg, in den meisten Fällen das Spiel auswählen.

76 Prozent der Befragten sind sich einig, dass ein Gesellschafts-Spiel für den Nachwuchs wie für die Eltern geeignet ist. Es bietet die ideale Möglichkeit, miteinander Zeit zu verbringen und Spaß zu haben. Letzterer steigt für über die Hälfte der Befragten, wenn der Schwierigkeitsgrad veränderbar ist. Die Familien bevorzugen einfache und kurze Regeln. So ist es für jüngere Kinder leicht, mitzuhalten.

Praktische Tipps zum Spielen in der Familie

Wenn Ihr in der Familie Gesellschaftsspiele spielt: Verfalle nicht in den Gewinner-Rausch. Dies führt zu unerwünschten Reaktionen und übt Druck auf das Kind aus. Kinder verlieren manchmal, dies entdecken sie im Spiel auf natürliche Weise.

Folgende Ideen helfen Dir als Vater, mit Deinen Kindern zu spielen:

  • Rollenspiele praktizieren,
  • Wutausbrüche kanalisieren,
  • Spiele mit einfachen Regeln auswählen,
  • in Teams spielen,
  • in komplizierten Spielen spezielle Kinder-Regeln einführen.

Kindergarten-Kinder lieben Rollenspiele. Sie experimentieren spielerisch mit verschiedenen Machtstrukturen. Einmal sind sie der König und haben das Kommando, ein anderes Mal bedienen sie und andere kommandieren herum. Dabei lernt das Kind zu verlieren, wenn es gerade nicht gut läuft. Du bringst Deinem Sohn damit nahe, dass beide Rollen ihre Berechtigung haben: Gewinner und Verlierer.

Wie gehst Du beim Verlieren mit einem Wutausbruch Deines Kindes um? Es lernt, Wut nicht an Material und anderen Menschen auszulassen. Stelle ein Wutkissen oder eine Art Boxsack bereit, der Schläge und Bisse aushält. Weise das Kind zurecht, falls es Mitspieler oder das Spielbrett in Mitleidenschaft zieht. Bleibe ruhig in der Situation. Ein Wutausbruch Deinerseits verstärkt die Verzweiflung des Kindes.

Altersgerechte Regeln und einfache Spiele

Kinder gewinnen eher bei einfachen Spielen. Überfordere Deinen Nachwuchs nicht mit zu komplizierten Methoden. Wenn das Spiel für das Kind zu schwer ist ensteht beim Verlieren Frustration und Wut. Mit altersgerechten Regeln entstehen motivierende Situationen. Dein Sohn oder Deine Tochter schafft es aus eigener Kraft, zu gewinnen. Das Verlieren im Team ist einfacher zu verschmerzen. Die Schuld ist geteilt und Kinder lernen, eine gemeinsame Niederlage mit einem Lächeln zu ertragen.

Extra-Regeln für Kinder die gegen Verlieren helfen und die Frustrations-Toleranz hochzuhalten.

Beispiele dafür sind:

  • ein Kind würfelt zweimal, ein Erwachsener nur einmal,
  • junge Mitspieler fahren vier Felder während ältere nur zwei vorwärtsgehen,
  • Kindern beginnen mit einem Vorsprung von drei Feldern.

Lege die Regeln vor dem Spiel fest. Änderungen nach Spielbeginn gelten nicht.

Kinder verlieren und gewinnen

Verliert ein Kind die Lust an einer Sportart, hat es in der Regel das Ziel verfehlt. Es lohnt sich, über einen Wechsel nachzudenken. Gerade im Sport entdecken Kinder ihre Talente. In der richtigen Sportart feiern sie somit diverse Erfolgs-Erlebnisse.

Dies motiviert zum Weitermachen und fördert ihre Ausdauer. Gleichwohl haben sie Misserfolge zu verarbeiten. Als Kleinkinder lernen wir, uns mit anderen zu zeigen. Das Messen der Leistung gehört zum Alltag, nicht nur spezifisch zum Sport.

Bei einem gesunden Leistungs-Vergleich nimmt Dein Sohn mit einem Lächeln zur Kenntnis, wenn sein Kollege besser ist als er. Als Vater ist es Deine Aufgabe, dafür zu sorgen, dass er sich nicht über seine Erfolge definiert. Mit der väterlichen Akzeptanz einer Niederlage fällt es Deinem Nachwuchs leichter, mit dem Thema umzugehen.

Die Einstellung der Eltern zum Verlieren

Wie Ihr reagiert, beeinflusst seine Haltung. Lernt er, eine Niederlage zu akzeptieren, weiß er schneller damit umzugehen. Motivation und Anerkennung bei einer Gewinn-Situation sind ebenso wichtig. Verliert Euer Vorschuljunge auch wütend – die vermittelten Werte schlagen Wurzeln und beginnen, sein Denken zu bestimmen.

Quellen

 

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