Kinder unter 12 Jahren haben eines besonders lichtempfindliche Haut. Die Hornschicht, die sie besitzen, ist noch viel dünner als bei Erwachsenen. Daher verfügen Kinder nur über einen unzureichenden Schutz vor UV-Strahlung. Ab 12 Jahren ist die Hornschicht in der Regel ausgereift. Je jünger Dein Nachwuchs ist, desto wichtiger ist ein sorgfältiger Schutz vor der Sonne, um einen Sonnenbrand und mögliche Spätfolgen wie Hautkrebs zu vermeiden.
Wie schütze ich mein Kind vor Sonne?
Orientiere Dich an den fünf S: Schatten, Shirt, Sonnenhut, Sonnencreme und Sonnenbrille. Eincremen alleine reicht bei Babys und Kindern nicht aus.
Wann ist Sonnenschutz notwendig?
Sobald im Frühling die ersten warmen Sonnenstrahlen Dein Baby und Dich aus dem Haus locken, ist es Zeit über Sonnenschutz nachzudenken und ihn am besten auch gleich anzuwenden. Nach einem langen Winter ist die Haut besonders empfindlich. Im Sommer geht Ihr morgens oder am Nachmittag nach draußen und meidet lieber die stichige Mittagssonne. Über Planschbecken und Sandkiste kannst Du ein Sonnensegel spannen. Achte darauf, dass Kinderwagen oder Buggy mit speziellen UV-Schutz-Stoffen ausgerüstet sind.
Fünf Fakten zum Thema Kinder und Sonnenschutz
- UV-Strahlen sind auch im Schatten gefährlich. Schütze Dein Kind mit Kleidung und Sonnencreme.
- Es gibt Sonnencremes mit mineralischem Filter, mit chemischem Filter und Kombipräparate.
- Mineralischer Sonnenschutz wirkt sofort nach dem Auftragen.
- Chemischer Sonnenschutz benötigt eine Einwirkzeit von circa 20 Minuten.
- – Kinderärzte empfehlen auch für Kleinkinder schon Sonnenbrillen, speziell im Gebirge oder am Meer, wo die Sonne von Schnee oder Wasser reflektiert wird.
Kinder und Sonnencremes
Kinderhaut ist sensibel und Hautärzte empfehlen spezielle Sonnencremes, Sonnensprays oder Fluids, die meist ohne Duftstoffe und andere hautreizenden Inhalte auskommen. Welche Form des Sonnenschutzes Du verwendest, bleibt Dir überlassen. Creme, Spray und Fluid sind alle ähnlich gut wirksam. Entscheide nach dem Hautbild Deines Kindes und ob es zum Beispiel an einer Neurodermitis oder anderen Hautproblemen leidet. Fluids und Sprays sind leichter und fetten weniger auf der Haut als Cremes. Und für die Naturfreunde unter Euch: Kokosöl hat einen Lichtschutzfaktor von circa 8 und eignet sich nicht als Sonnenschutz für Babys und Kinder. Zur Hautpflege kannst Du es natürlich trotzdem verwenden.
So wirkt der Sonnenschutz zum Auftragen
Egal ob Du mineralische oder chemische Filter bevorzugst, trage das Produkt immer großzügig auf, creme regelmäßig nach und erneuere den Schutz nach dem Baden, auch wenn es auf der Verpackung als wasserfest ausgezeichnet ist.
– Mineralische Filter
Die Wirkungsweise mineralischer Sonnenschutzfilter beruht auf dem Prinzip der Reflexion. Cremst Du Dein Kind ein, bildet sich sofort ein Film auf der Haut, der das Sonnenlicht reflektiert und so von der Haut fernhält. Eine Einwirkzeit ist nicht notwendig. Der Sonnenschutz bleibt auf der Haut und wird nicht in den Körper aufgenommen. Bei einigen Kindern kann diese Art von Sonnencreme austrocknend wirken. Wende einfach am Abend nach dem Baden oder Duschen eine reichhaltige Feuchtigkeitslotion an.
– Chemische Filter
Sonnenschutzmittel mit chemischen Filtern ziehen in die Haut ein und verwandeln die UV-Strahlung zum Beispiel in Wärmeenergie um. Achte darauf dass Cremes mit folgenden Inhaltsstoffen nicht für Kinder geeignet sind, da sie möglicherweise hormonell wirksam sind: Butylmethoxydibenzoylmethan, Octocrylen und Ethylhexylmethoxycinnamat.
Hautärzte empfehlen Lichtschutzfaktor 50 für Strand und Pool, da das Sonnenlicht, das sich im Wasser spiegelt, das Risiko für einen Sonnenbrand deutlich erhöht. Außerdem schafft man es kaum, ein wuseliges Kind so gut einzucremen, dass wirklich der LSF 50 erreicht wird. Sehr praktisch sind daher auch UV-Schutz-Anzüge oder T-Shirts. Sie wirken dauerhaft und schnell und in der Regel stören sie die Kinder nicht beim Spielen.
Ein paar Tipps zum Sonnenschutz bei Kindern
Sonnencremes haben ein Verfallsdatum. Vor diesem Zeitpunkt kannst Du das Produkt geöffnet über circa 12 Monate benutzen, solange die Konsistenz normal ist, es unauffällig riecht und die Verpackung zu mindestens 30 Prozent gefüllt ist.
Sonnenschutz führt nur zu Vitamin-D-Mangel, wenn er übertrieben ausgeführt wird. Solange Dein Kind mit kurzen Ärmeln und unbedecktem Gesicht regelmäßig an die frische Luft geht, sind Sorgen nicht angebracht. Auch bei bedecktem Himmel befindet sich ausreichend UV-Strahlung in der Luft.
Warum ein Sonnenbrand so gefährlich für Dein Kind ist
Ein Sonnenbrand tut weh und ist keine schöne Erfahrung für ein Kind. Das eigentliche Problem ist aber, dass die Hautzellen sich den Schaden merken und wenn ein Mensch immer wieder Sonnenbrände bekommt, steigt sein Risiko für Hautkrebs an.
Wie Du Deinem Kind bei Sonnenbrand helfen kannst
Falls es doch einmal passiert und Dein Kind sich in der Sonne verbrennt, ist Kühlen sehr wichtig. Feuchtigkeitscreme oder Aloe Vera beruhigen die Haut. Ein feuchter kühler Umschlag mit einem Baumwolltuch kann die Wirkung verstärken. Hat Dein Kind Schmerzen, hilft Ibuprofen-Saft und gegen Juckreiz kann Euch der Kinderarzt ein Antihistaminikum verschreiben. Haben sich Blasen auf der Haut gebildet, gehe bitte auf jeden Fall mit dem kleinen Patienten zum Arzt.
Quellenangaben:
Peter H. Höger, Kinderdermatologie: Differenzialdiagnostik und Therapie bei Kindern und Jugendlichen (mit 272 Tabellen), Schattauer Verlag, München 2007
Ulrike Blume-Peytavi, ?Helga Albrecht-Nebe, ?Kathrin Hillmann; Atlas der Pädiatrischen Dermatologie; John Wiley and Sons, 2018