Kinder loslassen – So lernen Eltern loslassen

eigene Kinder loslassen
Kinder loslassen in Ihr Leben - Urheber: happyalex / 123RF

Wie Eltern ihre Kinder erwachsen werden lassen

Gerade noch lagst du unschuldig in meinen Armen und warst auf mich angewiesen. Jetzt möchtest du nicht einmal einen Kuss auf die Wange vor deinen Freunden.

Diese und ähnliche Gedanken schießen Mamas und Papas durch den Kopf, wenn die einstig Kleinen ihre Wege gehen wollen. In unseren Augen bleiben unsere Liebsten immer Kinder, die wir wohlbehalten schützen wollen. Da ist es oftmals schwierig einzusehen, dass selbst aus den kleinsten Kindern Erwachsene werden. Wie Eltern ihre Kinder loslassen und erwachsen werden lassen, erfahrt ihr in diesem Beitrag.

eigene Kinder loslassen
Kinder loslassen in Ihr Leben – Urheber: happyalex / 123RF

Wie Kinder erwachsen werden

Bei einigen Müttern und Vätern geht es so weit, dass die erste räumliche Trennung Gefühle von Verzweiflung hervorruft. Ihr habt womöglich die Sorge, nicht mehr eingreifen zu können und die Kontrolle aus der Hand zu geben. Das geht mit einem unheimlichen Trennungsschmerz einher, den ihr ernst nehmen solltet. Je mehr ihr euer Kind verwöhnt und behütet habt, umso schwerer wird euch später Trennung fallen.

Oftmals baut sich zwischen den Mamas und den Kindern eine intensive körperliche und seelische Verbindung auf, die über ein Leben lang nicht abreißt. Ganz nebenbei wird das von der Gesellschaft als die Übermutter-Gehabe oder Glucken abgetan. Das sind die Eltern, die sich für ihre Kinder aufgeben und vernachlässigen, um es ihnen gut gehen zu lassen. Oftmals mündet dieses Übervater- und Übermutterdasein in einer fehlenden Selbstständigkeit der Kinder. Tatsächlich haben die Eltern und ihre Verhaltensweise einen wesentlichen Anteil daran, dass viele Kinder ihr Leben abseits vom Elternhaus und das Erwachsenwerden nur schwerlich allein in den Griff bekommen.

Wie Eltern ihren Trennungsschmerz kaschieren

Die wildesten Ursachen und Gründe werden gesucht, um das Kind zu besuchen und es wieder nachhause zu locken. Das kann bei vielen Familien sogar bis in die Ehe der eigenen Kinder führen. Oftmals sprechen Mamas und Papas im Zusammenhang mit ihren Kindern von dem eigentlichen Sinn des Lebens, der ohne sie verloren geht. Mütter sind nicht mehr in der Lage, ihre freie Zeit ohne Kinder zu füllen und haben Angst vor der Leere.

Wir müssen euch an dieser Stelle vielleicht nicht erst erklären, dass Jugendliche und Heranwachsende über diese Bindungen und Trennungsängste der Eltern wenig erfreut sind. Sie wollen ihren eigenen Platz in der Welt finden – womöglich ohne ihre Eltern. Die immerwährende Kontrolle, das Anrufen und unendliche Nachrichten per Smartphone versuchen diese Wendung aufrechtzuerhalten. Vernachlässigen die Kinder diese Pflichten, kommt es oftmals zu Vorwürfen und Ärger. Nicht selten finden Mamas und Papas im vernachlässigten Zustand nicht einmal in den Schlaf und verlieren schlimmstenfalls die eigene Lebenslust.

 

Damit Eltern die Trennung der Kinder positiv erleben

Für viele Mütter und Väter ist gerade die räumliche Trennung der schwierigste Schritt. Wobei dieser nichts mit der Trennung im Herzen zu tun hat. Geht der Sohn weg, verstehen es Mütter oftmals als Verbannung ihrer eigenen Person. Dabei ist das zumeist die einzige Chance, wirklich erwachsen zu werden und eigene Wege zu gehen, ohne dass die Eltern jedes Mal dazwischenfunken. Veränderung und ein neuer Lebensabschnitt sollte als etwas Positives aufgenommen werden.

Energie & Power für neue Wege

Sehen wir es doch mal so: Die Kraft und Energie, die man vorab für die Sorge um das Kind verwandt hat, leiten wir auf andere Dinge im Leben. Eltern sollten niemals den Fehler begehen, sich einzig und allein über die Kinder zu definieren. Hobbys und Freizeitaktivitäten ebenso wie Sport und Ausflüge bieten reichlich Gelegenheit für Abwechslung und neue Ziele.

Schließlich sollte man bedenken, dass man mit übermäßigem Klammern und Druck die Kinder noch weiter von sich treibt. Die jungen Erwachsenen und Jugendlichen wollen ihren Eltern nicht signalisieren, dass sie euch nicht mehr mögen. Sie wolle nun endlich erwachsen werden und auf eigenen Beinen stehen – das bedeutet für Eltern jetzt heißt es: die Kinder loslassen zu üben.

Schon bald gründen sie ihre eigenen Familien und haben ihre eigenen Kinder. Da verändert sich auch die einstige Rolle als Mama und Papa. Das schafft Freiraum für andere Wege und einen vollkommen neuen Lebensabschnitt, der sich einzig und allein den persönlichen Interessen und Bedürfnissen widmet.

Für viele Überväter und Übermütter ein wirklich schwieriger Prozess, den es lohnt in Angriff zu nehmen, um das Leben ohne Kinder im Haus mit Freude und Ausgelassenheit zu füllen.

Wie schaffen es Eltern, ihre Kinder loszulassen?

Gerade nach dem schwierigen Prozess der Pubertät, in dem man noch damit beschäftigt war, mit dem Kind zu kämpfen, um die Grenzen unter Kontrolle zu bringen, fällt es vielen Mamas und Papas äußerst schwer, die Kinder loslassen zu können. Dabei spüren Jugendliche instinktiv, was in der Beziehung zwischen Mamas und Papas gefragt ist.

Sie wissen, dass sie sich mit ihren Eltern eigentlich gut vertragen haben, dass ihre Interessen jetzt aber drastisch divergieren. Die Beziehung nimmt eine vollkommen neue Gestalt an. Aus Kindern werden Jugendliche und Erwachsene, die eine andere Haltung und Position im Leben vertreten. Dabei lässt es sich sagen, dass gerade aus den vertrauten und offenen Beziehungen später auch ein gesundes Maß zwischen erwachsenen Kindern und Eltern erwächst.

Nur wenn die Kinder von Anfang an das Gefühl haben, respektiert, toleriert und akzeptiert zu werden, wird sich an diesem guten Verhältnis sehr wenig verändern.

Wann beginnt das Loslassen und Erwachsen werden?

Im Prinzip ist die Pubertät der erste Kampf und der Einstieg in die Erwachsenenwelt, um uns Eltern und die Kinder auf einen neuen Lebensabschnitt vorzubereiten. Viele Eltern fühlen sich um Jahre zurückgeworfen, wenn die Kinder die einstigen Regeln über Bord werfen. Dabei ist das als neuer Lebensabschnitt in ein selbstbestimmtes Leben anzusehen. Diese wilde Phase geht nun einmal einer ganzen Reihe Fehler einher, die Kinder unbedingt machen müssen, um etwas für das eigene Leben zu lernen.

Oftmals machen sich die Eltern sorgen, wenn sich zum Beispiel der Sohn im Zuge der Ausbildung oder des Studiums ein paarmal hin und her bewegt und umorientiert. „Was soll nur aus ihm werden?“

Ihr könnt euch an dieser Stelle beruhigt zurücklehnen und an die eigene Jugendzeit zurückdenken. Die vielen Flausen, die Ziele für das spätere Leben und die Fantasien gehören dazu, um sich eine Basis zu schaffen, das eigene Leben tatkräftig und motiviert in Angriff zu nehmen. Es ist unsere Aufgabe, unsere Kinder zu unterstützen, sie aber ungezwungen und frei Erwachsen werden zu lassen.

 

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