Kinder als Schulversager – die Angst und der Leistungsdruck

Lernschwächen
Wie Lernschwächen den Schulalltag bestimmen Urheber: highwaystarz / 123RF.com

Ist mein Kind ein Schulversager? Wie entsteht Schulfrust, Verweigerung, Kapitulation und letzendlich Schulversagen? Die Sommerferien nahen und auch das nächste Zeugnis steht bevor. Speziell für Kinder, die Schwächen in der Schule aufweisen, erhöht sich in dem Zeitraum der Stress. Der Leistungsdruck überlastet die Kleinen. Sie fühlen sich von den Lehrern sowie von den Eltern überfordert. Schnell stellen schlechte Zensuren auf dem Zeugnis die Kinder als Schulversager dar. Meist ist der Übergang von der Grundschule auf eine weiterführende Schule ein Grund für abfallende Leistungen. Für uns bedeutet, wenn Kinder als „Schulversager“ dargestellt werden ist dies auch immer ein (Mit)Versagen der Schule.

Vergesslichkeit
in der Schule? Copyright: zurijeta, Bigstockphoto

Aufgrund des aufkommenden Lernstresses kapitulieren die Schützlinge speziell in der dritten oder vierten Klasse. Sie verweigern Aufgaben oder lernen ausschließlich halbherzig. Das bringt die Kleinen in Gefahr, die Lernziele zu verfehlen und die Klassenstufe zu wiederholen. Um das Schulversagen zu unterbinden, stehst Du Deinem Nachwuchs unterstützend zur Seite. Durch Lernhilfen und Nachhilfestunden bekommen die Kinder Selbstbewusstsein und durchbrechen den Teufelskreis aus Versagensangst und Verweigerung.

Können Kinder in der 2-3 Klassen schon Schulversager sein?

Bezeichnen die Eltern ihre Kinder als Schulversager, nehmen sie den Kleinen das Selbstvertrauen und erhöhen das Risiko der Lernverweigerung. Schlechte Zensuren in der dritten und vierten Klasse resultieren nicht ausschließlich aus Lernschwächen oder Faulheit. Manche Schüler halten den zunehmenden Lernstress nicht aus. Sie kommen im Unterricht schlechter mit, da sie Zusammenhänge beispielsweise langsamer erfassen. Schneiden sie in der Folge in Tests mangelhaft ab, verlieren sie ihr Selbstwertgefühl. Aus dem Leistungsdruck entwickelt sich die Furcht vor dem Versagen.

Damit aus dem Schulversagen kein Lebensversagen entsteht, gehen die Eltern frühzeitig gegen die Ängste der Kleinen vor. Durch Nachhilfeunterricht sowie Lernhilfen erhalten die Kinder Unterstützung beim Lernen. Bereits nach einem Erfolgserlebnis gewinnen die Sprösslinge neues Selbstvertrauen und schätzen ihre eigene Leistung besser ein. Dadurch besteht für sie die Möglichkeit, aktiv am Unterrichtsgeschehen teilzunehmen, ohne Misserfolge zu befürchten. Auf die Weise überwinden die Schüler das Schulversagen und erzielen gute Zensuren. Damit ebnen sie sich den Weg zu einem erfolgreichen Start in das spätere Berufsleben.

Wie kommt es zum Schulversagen?

Bei ein paar schlechten Noten gilt kein Kind als Schulversager. Erst bei einem anhaltenden Leistungsabfall besteht für die Eltern die Notwendigkeit, den Grund für die Lernverweigerung in Erfahrung zu bringen. Damit sich aus dem schlechten Zeugnis kein Lebensversagen entwickelt, sorgst Du für die zeitnahe Unterstützung des Sprösslings. Vorerst bedarf dieser einer Analyse des Versagens. Das bedeutet, die Eltern finden heraus, warum ihr Kind mangelhafte Ergebnisse erzielt. Hierbei präsentieren sich vier mögliche Gründe, warum der Nachwuchs schlechte Zensuren nach Hause bringt:

  • Protest,
  • Leistungsgrenzen,
  • schlechte Verhältnisse
  • oder die Methoden des Lehrers.

Verweigerung führt zu schlechten Noten

Kommt das Kind nicht mit, liegt der Umstand nicht zwingend an einem Unverständnis des Unterrichtsstoffs oder einer Lernschwäche. Stattdessen besteht die Möglichkeit, dass Protest die Ursache für das Schulversagen darstellt. Hierbei handelt es sich nicht im engeren Sinn um ein Unvermögen des Schülers. Vielmehr verweigert er absichtlich die Mitarbeit, um sich der Bevormundung von Eltern und Lehrern zu entziehen. Hierbei lehnen die Kinder die Fremdbestimmung ab. Vorwiegend in den 70er- und 80er-Jahren erreichte diese Form des Schulversagens ihren Höhepunkt. Heute entscheiden sich nur wenige Kinder, den Unterricht bewusst zu boykottieren.

Jedoch erweist sich die Lernverweigerung nicht nur als Protest gegen das Lehrpersonal. Auch andere Interessen nehmen die Schüler in Beschlag, sodass die Schule für sie in den Hintergrund rückt. Beispielsweise kommt das Kind nicht mit, weil es, statt zu Lernen, vermehrt Freizeitbeschäftigungen nachgeht. Dazu gehört die Zeit am Computer oder vor dem Fernseher. Vernachlässigen die Kleinen die Vorbereitung auf den Unterricht, verschlechtern sich ihre Leistungen. Dabei entwickeln sich aus der anfänglichen Verweigerung starke Versagensängste.

Die Form des Protests kommt vorwiegend bei Jugendlichen, die ihre Pubertät durchleben, vor. Die Neurobiologin und ehemalige Lehrerin Tagrid Yousef erklärt, dass die sexuelle Umorientierung den Alltag der Kinder bestimmt. Die neuen Interessen sorgen dafür, dass die Leistungen in der Schule für den Nachwuchs an Bedeutung verlieren. Zwar hängt nicht jedes Schulversagen mit Faulheit zusammen, sie zählt jedoch ebenfalls zu den Protesthandlungen.

Erkennt Dein Schützling nicht, dass das Lernen in seiner Verantwortung liegt, bleibt die Disziplin auf der Strecke. In dem Fall beschäftigen sich die Kleinen vermehrt mit eigenen Interessen. Selbst in der Grundschule spielt das Thema Lernverweigerung eine wesentliche Rolle. In der dritten und vierten Klasse zielt der Unterricht darauf ab, die Schüler auf den Besuch einer weiterführenden Schule vorzubereiten. Dadurch erschwert sich der Stoff und für die Sprösslinge besteht die Notwendigkeit, sich anzustrengen. Die Freizeit verringert sich, da die Kinder auch zu Hause lernen müssen.

Verspüren die Kleinen kein Bedürfnis zu üben, stehen die Eltern oftmals vor einem Problem. Speziell in jungen Jahren denkt der Nachwuchs nicht an seine Zukunft. Kommt das Kind nicht mit, erweist sich weiterhin eine Leistungsgrenze als Ursache.

Leistungsgrenzen führen zum Schulversagen

Einige Kinder bekommen Schwierigkeiten, die Anforderungen in der Schule zu erfüllen. Der Grund besteht beispielsweise an einem Intelligenzquotienten, der unter dem durchschnittlichen Wert von 100 liegt. Zusätzlich leiden die Schüler an Lernschwächen oder einer Verhaltensauffälligkeit. Bei 13,3 Prozent der Kleinen liegt eine Lernstörung vor. Zu dem Ergebnis kommt die Studie vom Oktober 2012. Durch die eingeschränkte Lernfähigkeit kommt das Kind nicht mit. Fühlt es sich den Mitschülern unterlegen, verliert es gleichermaßen die Lust, aktiv am Unterricht teilzunehmen.

Die Verhältnisse bestimmen den Lernerfolg

Des Weiteren nimmt das persönliche Umfeld Einfluss auf das Lernverhalten der Schüler. Laut der Pisa-Studie 2016 erbringt jedes fünfte Kind ausschließlich ungenügende Leistungen. In einem Audiokommentar kommt es zur OECD-Pisa-Auswertung. Hierbei hängt das Schulversagen mit den Verhältnissen, in denen die Kleinen aufwachsen, zusammen. Sie verfügen über die Fähigkeit, Sachverhalte zu verstehen oder zu verknüpfen. Ihr Talent entfalten die Sprösslinge jedoch nicht. Vorwiegend Kinder mit einem Migrationshintergrund gehören dazu, da sie Probleme mit der deutschen Sprache bekommen. Ohne die Unterstützung der Eltern bleibt der Nachwuchs auf der Strecke.

Ebenso behindern einige Eltern ihre Schützlinge beim Lernen. Sie fördern die Kleinen nicht, sodass diese sich allein gelassen fühlen. Sie leiden an einer zunehmenden Überforderung und verweigern letztendlich die Erfüllung der Aufgaben.

Lehrer können die Leistungen beeinträchtigen

Gibt Dein Kind seinem Lehrer die Schuld an schlechten Zensuren, hältst Du das vermutlich für eine Ausrede. Jedoch nimmt das Lehrpersonal einen beträchtlichen Einfluss auf die schulischen Leistungen der Schützlinge. Kommt das Kind nicht mit, versteht es beispielsweise die Lehrmethode des Pädagogen nicht. Ebenso gibt es Lehrer, die schwächere Schüler nicht fördern, sondern aus dem Unterricht ausgrenzen. Dazu gehört, dass sie den jeweiligen Sprössling demotivieren oder nicht zur Mitarbeit bewegen. In der Folge fühlt sich der Betroffene ausgeschlossen. Hat der Lehrer einen Schüler „auf dem Kieker“, braucht dieser von anderer Seite Zuspruch.

Bleibt er aus, sinkt das Selbstvertrauen des Kindes und es verliert zunehmend die Lust am Lernen. Jedoch stellt das Schulversagen keinen unumkehrbaren Vorgang dar. Durch die Hilfe anderer Schüler oder einen Nachhilfelehrer erzielt der Schützling Erfolgserlebnisse. Dabei lohnt es sich, darauf zu achten, dass der Nachwuchs mit dem Nachhilfelehrer harmoniert. Durch die Vertrauensbasis fühlen sich die Kinder motiviert, Sachverhalte kritisch zu betrachten. Sie lernen, dass falsche Antworten keine Schande darstellen, und trauen sich in der Schule, sich aktiv am Unterricht zu beteiligen.

Welche Lösungen gibt es gegen das Schulversagen?

Vorwiegend kommt es darauf an, das Selbstvertrauen des Kindes zu stärken. In der Regel durchbricht ein Erwachsener den Teufelskreis aus schlechten Zensuren, sinkendem Selbstwertgefühl und Lernverweigerung. Dafür machst Du Deinem Sprössling klar, dass sich das Lernen lohnt. Lernen die Eltern gemeinsam mit den Schützlingen, motivieren sie diese. Erzielen die Kinder im Anschluss eine gute Note, vertrauen sie in ihr Können. Kommt das Kind nicht mit, schreitest Du daher frühzeitig ein, um einer steigenden Versagensangst vorzubeugen.

Des Weiteren reagieren einige Schulversager auf den „Weckruf“ von Eltern oder Lehrern. Diese machen dem Kleinen klar, dass schlechte Zensuren zum Wiederholen des Schuljahrs führen. In der Regel fürchten sich die Sprösslinge davor, den vertrauten Klassenverband zu verlassen. Die Ermahnung führt unter Umständen dazu, dass der Ehrgeiz des Schülers erwacht. Hierbei kommt es darauf an, die Konstitution des Nachwuchses richtig einzuschätzen. Während einige Schützlinge nach dem Weckruf effektiver lernen, ziehen sich andere komplett aus dem Unterrichtsgeschehen zurück. Der Grund liegt in dem Fall darin, dass sie sich selbst aufgeben.

Spätestens dann besteht die Notwendigkeit, professionelle Hilfe anzufordern. Ein Nachhilfelehrer unterstützt das Kind beim Lernen zu Hause. Des Weiteren hilft es, die Lehrer in der Schule um Förderstunden zu bitten. Zusätzliche Aufgaben ermöglichen es dem Schüler, den Stoff zu verinnerlichen. Dabei machst Du dem Kind klar, dass die Förderprogramme keine Strafe darstellen. Ausschließlich wenn die Kleinen erkennen, dass ihre Zukunft von ihren schulischen Leistungen abhängt, spüren sie neue Motivation. Bei der Unterstützung eines Schulversagers kommt gleichzeitig auf die Eltern eine wichtige Aufgabe zu. Ihnen obliegt es, ihren Nachwuchs Spaß am Lernen zu vermitteln.

Das heißt, sie schließen an die Arbeit des Nachhilfelehrers an und räumen dem Kind ausreichend Zeit ein. Für schlechte Zensuren bestrafen sie den Sprössling besser nicht, sondern gehen systematisch auf die Probleme ein. Dadurch fühlt sich Dein Sohn oder Deine Tochter wertgeschätzt. In der Folge steigt das Selbstvertrauen der Kinder und sie widmen sich den gestellten Aufgaben.

Weiterführend:

  1. www.zeit.de/2016/04/versetzung-schulzeit-versagen-erfolg/seite-3
  2. www.news4teachers.de/2012/10/studie-jeder-achte-schuler-hat-eine-lernstorung/

 

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