Geteiltes Sorgerecht: Diese Pflichten hast Du als Vater

Geteiltes Sorgerecht: Diese Pflichten als Vater

Wir zeigen Dir die wichtigsten Pflichten als Vater bei einem geteilten Sorgerecht der Eltern nach einer Trennung.

Viele Dinge können in vernünftigen Gesprächen bei einer Trennung selbst ausgehandelt werden. So können beide Elternteile entscheiden, wer die Kinder wann bekommt, welche Urlaube mit Vater oder Mutter verbracht werden, und wie es an den Feiertagen ablaufen soll. Viele Väter vergessen aber ihre Pflichten, wenn es um das gemeinsame Sorgerecht geht. Ein kurzer Überblick widmet sich der Thematik, damit nicht nur Rechte eingefordert, sondern Pflichten erfüllt werden können.

Geteiltes Sorgerecht: Diese Pflichten als Vater
Pflichten bei geteiltem Sorgerecht Copyright: HannaKuprevich, bigstockphoto

Selbstverständlich ist es einem Vater erst einmal wichtig, dass er sein Kind regelmäßig zu sehen bekommt. Gemeinsame Unternehmungen sind wichtig, um eine gute Bindung zu haben und das Vater-Kind-Verhältnis zu stärken. Die Unterstellung, Väter würden sich vor dem Umgang mit den Kindern nach einer Trennung drücken wollen, ist schon lange angestaubt. Selbstverständlich leiden die Papas unter der Distanz zu ihren Kindern, die sich nach einer Scheidung unweigerlich einstellt.

Lesetipp: Meine Rechte und Pflichten als Vater

Nicht nur Väter in der Trennung möchten sich über die Thematik der Rechte als Vater umfassend informieren, ohne im Fachjargon und juristischen Phrasen unterzugehen.

Meine Rechte und Pflichten als Vater: Vaterschaft, Sorgerecht, Umgang,... *
Einen Überblick über das Thema gibt Dir das Buch Meine Rechte und Pflichten als Vater von Beate Wernitznig. Gut verständlich widmet sich die Lektüre den Fragen über das Vorgehen und Verhalten im Trennungsfall und die daraus entstehenden Rechte und Pflichten, aber auch um das Erbrecht und die Steuern geht es darin.

Rechte und Pflichten als Vater

Natürlich ist der Umgang mit dem Kind ein Recht, das jedem Elternteil zusteht. Allerdings ist es zugleich eine Verpflichtung. Es kommt bei Streitigkeiten überhaupt nicht gut an, wenn die Mutter aussagt, dass der Kindsvater seinen Sprössling nicht zu den vereinbarten Zeiten zu sich genommen hat. Vielmehr kann einem Vater bei solchen Unregelmäßigkeiten auch das gemeinsame Sorgerecht entzogen werden. Das Kind zu sich zu nehmen hat nämlich nicht nur mit dem Verhältnis zueinander zu tun. Vielmehr gilt es auch als Entlastung der Mutter, die ansonsten tagtäglich mit der Beaufsichtigung und Erziehung beschäftigt ist.

Eine weitere Pflicht für Väter ist der Kindesunterhalt. Es gibt dafür Berechnungen, die sich an die Einkommensverhältnisse anlehnen. Hier wird genau aufgeschlüsselt, in welchem Alter dem Nachwuchs wie viel Geld zusteht, um gut über die Runden zu kommen. Der Kindesunterhalt ist für Artikel des alltäglichen Bedarfs wichtig. Dazu gilt Kleidung und Friseurbesuche. Allerdings wird es auch für die Gebühren einer eventuell benötigten Kita herangezogen. Was auch immer das Kind in der Schule benötigt, soll ebenfalls über diese Unterhaltszahlung anteilig beglichen werden.

Neben dem Unterhalt für das Kind muss ein Vater auch für seine Ex-Partnerin Zahlungen leisten, wenn das Kind jünger als 3 Jahre ist. In dieser Zeit ist die Mutter nicht verpflichtet arbeiten zu gehen. Sobald das Kind das dritte Lebensjahr jedoch vollendet hat, muss sich die Ex eine passende Beschäftigung suchen, um sich finanziell selbst versorgen zu können. Anders als beim Ehegattenunterhalt muss die Zahlung für Kinder so lange geleistet werden, bis ihre Ausbildungs- oder Studienzeit beendet ist. Längstens muss der Vater jedoch bis zum 27. Lebensjahr für sein Kind bezahlen.

Gute Eltern mit geteiltem Sorgerecht

Im besten Fall geht eine Beziehung besonnen auseinander, selbst wenn es dabei gebrochene Herzen und verletzten Stolz gibt. Letztlich geht es aber bei einer Trennung immer um die Frage der Zukunft für die Kinder. Das sollten Mütter und Väter stets in den Fokus stellen und überlegen, ob wie sich langwierige Rechtsstreitigkeiten auf ihre Sprösslinge auswirken werden. Belasten Streit und Sorgen das Aufwachsen, werden es die Kinder nicht vergessen, wenn sie einst flügge sind und die heimischen Gefilde verlassen. Denn auch bei Scheidungen bleiben die Kinder ein sprichwörtlich gemeinsames Projekt, für das es sich lohnt, auf familiären Frieden zu setzen. Das gilt nicht nur für die Eltern, sondern auch für die Großeltern, die nur allzu gerne Partei ergreifen.

 

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